Fußbodenbelag

Das Reisemobil, nur Aufbau- und Grundausstattung – kein Zubehör (Also: hier kommt alles rund um DAS Reisemobil hinein, was den HYMER-Aufbau betrifft oder die Grundausstattung; Zubehör und alle Teile, die auch in anderen Marken eingesetzt werden bitte unten einstellen)
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laikus
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von laikus »

KudlWackerl hat geschrieben: 23.11.2023, 17:05 Das ist so ein massiver Schaden, welcher hier im Forum schon mehrfach beschrieben wurde, dass zunächst der Hersteller Stellung nehmen muss.
Sehe ich auch so. Gleichwohl schadet es ja nicht, etwas Ursachenforschung zu treiben ?
Habe mir jetzt den PUAL-Aufbau mal auf der Hymer-Seite angeschaut. Wenn ich es dort richtig verstanden habe, ist also die PU-Isolationsschicht von beiden Seiten mit Alu belegt. Das lässt folgende Hypothese (!) zu:

Die Einzelteile der Bodenplatte werden Freitagnachmittag bereitgestellt. Dann ruht das Material übers Wochenende in der ausgekühlten Werkhalle. Am Montag Morgen werden die Teile mit Kleber besprüht, aufeinander gelegt und in die Presse geschoben. Abhängig von der dann herrschenden Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit in der Halle kann es zu einer Taupunktunterschreitung kommen.
Konsequenz: der an sich fachgerecht aufgebrachte und geeignete Kleber verbindet sich nicht kraftschlüssig, die Adhäsion erreicht partiell oder ganzflächig nicht ihren angestrebten Endzustand. Das geht ein paar Jahre gut, aber irgendwann kommt es durch Walkbewegungen und/oder Fahrzeugverschränkungen zum Schadensbild, wie hier geschildert.

Wie gesagt, das ist nur eine theoretische Überlegung. Aber ich denke, die Ablösung des Bodenbelages ist ein physikalischer Vorgang und der muss eine physikalische Ursache haben.

Horst
wer Zeitung liest, glaubt zu wissen, was in der Welt geschieht.
Er weiß aber nur, was in der Zeitung steht.
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wittumhalde
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von wittumhalde »

Der Bodenaufbau (des Leichtfußbodens) unterscheidet sich vom "Pual-" Wandaufbau. Bei meinem Exsis und auch bei den MLT's (u.a. ?) ist die äußere/untere Schicht aus Kunststoff/GFK, dann kommt die XPS-Hartschaumplatte und darauf dann der Bodenbelag.


Grüße
Zuletzt geändert von wittumhalde am 01.12.2023, 09:44, insgesamt 2-mal geändert.
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KudlWackerl
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von KudlWackerl »

Sika (welches?) sollte ein Polymerisationsklebstoff sein, da löst nichts, keine Lösungsmittel.
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wittumhalde
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von wittumhalde »

KudlWackerl hat geschrieben: 23.11.2023, 19:47 Sika (welches?) sollte ein Polymerisationsklebstoff sein, da löst nichts, keine Lösungsmittel.


Sika 554.



Grüße
Zuletzt geändert von wittumhalde am 07.12.2023, 12:25, insgesamt 4-mal geändert.
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WolfRam
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von WolfRam »

Unabhängig von der Ursache-Wirkung-Diskussion, bei der ich in der Sache inhaltlich Horst (Laikus) zustimme, sehe ich geklebte Teppichböden in einem Reisemobil als eine ungeeignete „Technik“. Dass die Fahrzeuge heute vielfach mit geklebten Teppichböden ausgestattet werden, ist (wieder einmal) allein dem Kostenvorteil geschuldet.

Im Unterschied zur üblichen Anwendung im heimischen Wohnbereich sprechen (in Bezug auf die Haltbarkeit) die möglichen Temperaturwechsel und der „elastische“ Boden dagegen.
Von +40° bis -20° C muss ein geklebter Bodenbelag verkraften (können), auf einer „Unterlage“, die sich hinsichtlich der Längenänderung in der Wärme unterscheidet. Je dünner der Teppich, desto problematischer die Dauerhaltbarkeit. Dass der Mangel erst nach ein paar Jahren und/oder langsam offenkundig wird liegt in der Natur der Sache; das ist ein „schleichender Prozess“, der partiell „startet“ – und auch davon abhängig, wie der Fußboden im Alltag belastet wird.

Deshalb mein Rat an alle Kaufinteressierte, die hier mitlesen: Finger weg. Wenn möglich, auf die „schöne Optik“ verzichten und den Teppichboden (nachträglich) in einer Qualität und Farbe nach eigenem Anspruch aussuchen und nicht als einstückige Auslage sondern in sinnvollen Teilen den Boden belegen; ganz „edel“ und praktisch ist es, die Ränder der Teppichzuschnitte zu ketteln (oder ketteln zu lassen, wenn man/frau selbst werkelt).
Wer befürchtet, dass ein solcher loser Teppichboden verrutschen könnte, verwendet die typischen doppelseitigen Klebebänder, die sich bei Bedarf problemlos erneuern lassen.
Grüße aus dem Illertal
WolfRam
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Johann
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von Johann »

WolfRam hat geschrieben: 24.11.2023, 11:23 Deshalb mein Rat an alle Kaufinteressierte, die hier mitlesen: Finger weg. Wenn möglich, auf die „schöne Optik“ verzichten und den Teppichboden (nachträglich) in einer Qualität und Farbe nach eigenem Anspruch aussuchen und nicht als einstückige Auslage sondern in sinnvollen Teilen den Boden belegen; ganz „edel“ und praktisch ist es, die Ränder der Teppichzuschnitte zu ketteln (oder ketteln zu lassen, wenn man/frau selbst werkelt).
Wer befürchtet, dass ein solcher loser Teppichboden verrutschen könnte, verwendet die typischen doppelseitigen Klebebänder, die sich bei Bedarf problemlos erneuern lassen.
Ein sehr guter Rat eines (auch) Praktikers. Unseren B 524 (MJ 2006) kauften wir damals mit losen Teppichböden, gekettelt natürlich. Das war seinerzeit Serie. Den Fußboden kann man gut (trocken oder nass) reinigen, denn der Teppich lässt immer mal wieder Schmutz durchrieseln. Und die Teppichböden lassen sich auch außerhalb des Reisemobils absaugen und abklopfen wie zuhause.
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von wju »

Seit mehr als 20 Jahren liegen bei mir "Abstreiferteppiche" aus Meterware geschnitten im Womo. Es gibt da sehr flexible Teppiche mit einem Antirusch-Gummigitterboden. Nicht die mit dem festen PVC?-Boden.
Man kann sie unterwegs leicht ausschütteln und bei Bedarf in einer beliebigen Waschmaschine waschen.
Die vorhergehenden Versuche mit normalen, handelsüblichen Teppichen in verschiedenen Aufbauformen hatten sich nicht bewährt (zu steif, zu schwer, nicht waschbar, klebten fest und mußten gekettelt werden.).
Gruß
Wolfgang
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KudlWackerl
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von KudlWackerl »

Geht es hier um einen Teppichboden?
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von Brompton »

Verstehe auch nicht, was das jetzt mit dem Teppich soll. War doch überhaupt nicht das Thema!
Es geht um den werksseitig verklebten PVC Boden.
Das Problem hat Bürstner auch. Hierzu gab es einen Bericht im niederländischen Fernsehen.
Bis zu einem Fahrzeugalter von 5 Jahren übernimmt Bürstner die Kosten. Ab 5 Jahre und 1 Tag gilt eine Kulanzregelung, so daß der Kunde einen Eigenanteil von 2.000€ zahlen muss.
Und ein Hinweis auf die "bessere" Qualität früher: da wurde der PVC nicht auf GFK oder Alu geklebt, sondern auf Holzböden ( die ja heute niemand mehr im Womo haben möchte...)
Und der XPS-Bodenaufbau bei Hymer hat nun wirklich nichts mit dem PUAL-System zu tun.
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WolfRam
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von WolfRam »

KudlWackerl hat geschrieben: 24.11.2023, 13:35 Geht es hier um einen Teppichboden?
Offenbar nicht! Sorry, da habe ich zu oberflächlich gelesen und aus Bodenbelag Teppichbodenbelag gemacht.
Auch, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass der übliche "PVC"-Belag in Hymer-Fahrzeugen jetzt auch schon Probleme bereitet.
Teppichböden werden ja inzwischen ebenfalls großflächig verklebt in Reisemobilen angeboten - und wie mir ein "Fachverkäufer" auf einer Messe erklärte, als zusätzliche Isolierung angepriesen. Im besichtigten Fahrzeug war der Teppichbelag von Wand zu Wand verklebt und in den Böden der Staukästen als 'Klapperschutz' bezeichnet. - Kaufmann mit Fantasie, (m)ein Traumberuf fürs nächste Leben.
Grüße aus dem Illertal
WolfRam
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von wittumhalde »

Brompton hat geschrieben: 24.11.2023, 13:52 Bis zu einem Fahrzeugalter von 5 Jahren übernimmt Bürstner die Kosten. Ab 5 Jahre und 1 Tag gilt eine Kulanzregelung, so daß der Kunde einen Eigenanteil von 2.000€ zahlen muss.
Und ein Hinweis auf die "bessere" Qualität früher: da wurde der PVC nicht auf GFK oder Alu geklebt, sondern auf Holzböden ( die ja heute niemand mehr im Womo haben möchte...)
Bezieht denn Bürstner die Bodenplatte auch vom Hymer-Lieferanten?


Grüße
Zuletzt geändert von wittumhalde am 01.12.2023, 09:45, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von Brompton »

Ob Bürstner den Boden von Stengele bezieht entzieht sich meiner Kenntnis. Aber Bürstner ist Teil der Hymergruppe...
Das der PVC direkt auf dem XPS klebt kann ich mir nicht vorstellen. Schick mal deine Frau mit hohen dünnen Absätzen ins nächste Ausstellungsfahrzeug. Nach 2 Schritten müsste sie dann die Schuhe verloren haben...
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von majortom »

Moin die Runde,

zwischen PU-Kern und PVC-Belag ist eine Druckverteilungsschicht. Ist so ähnlich wie bei Küchenarbeitsplatten eine dünne Platte aus einem getränkten Hartpapier oder ähnlichem. Verklebt wird das mit einem 2K-PU-Klebstoff der nur minimal schäumt. Ggf. ist auch der PVC-Belag mit einem Vlies versehen, welches durch den PU-Klebstoff dann durchtränkt wird und diese Ausgleichsschicht bildet. Ansonsten wäre der Boden nicht punktbelastbar.

Sikaflex auf PU-Schaum hält nicht. Das geht nur mit Klebstoffen, die auch leicht expandieren und am Anfang niedrigviskos sind, damit diese sich im Schaum verankern können. Anderenfalls zieht man den Klebstoff wie einen Film wieder ab.

Ciao

Thomas
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von wittumhalde »

majortom hat geschrieben: 24.11.2023, 16:26 Moin die Runde,

zwischen PU-Kern und PVC-Belag ist eine Druckverteilungsschicht. Ist so ähnlich wie bei Küchenarbeitsplatten eine dünne Platte aus einem getränkten Hartpapier oder ähnlichem. Verklebt wird das mit einem 2K-PU-Klebstoff der nur minimal schäumt. Ggf. ist auch der PVC-Belag mit einem Vlies versehen, welches durch den PU-Klebstoff dann durchtränkt wird und diese Ausgleichsschicht bildet. Ansonsten wäre der Boden nicht punktbelastbar.

Sikaflex auf PU-Schaum hält nicht. Das geht nur mit Klebstoffen, die auch leicht expandieren und am Anfang niedrigviskos sind, damit diese sich im Schaum verankern können. Anderenfalls zieht man den Klebstoff wie einen Film wieder ab.

Ciao

Thomas
Der Kern besteht nicht aus PU sondern aus XPS-Schaum.
Zuletzt geändert von wittumhalde am 01.12.2023, 09:41, insgesamt 1-mal geändert.
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laikus
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Re: Fußbodenbelag

Beitrag von laikus »

der "Winterreisende" TE wird wohl nach seiner Rückkehr das Problem angehen.

Der Verweis auf Stengele brachte mich über deren Seite zur DIN EN 311 (Holzwerkstoffe - Abhebefestigkeit), wo es heißt:

Zitat
Diese Europäische Norm legt für beschichtete Holzwerkstoffe sowie für unbeschichtete Spannplatten, für unbeschichtete Faserplatten nach dem Nass- und nach dem Trockenverfahren und für unbeschichtete zementgebundene Spannplatten ein Verfahren zur Beurteilung der Abhebefestigkeit der Oberfläche fest. ANMERKUNG Die Siebseite von harten Faserplatten nach dem Nassverfahren kann nach dieser Norm nicht geprüft werden
Zitat Ende.

Es sollte also im Falle des Falles möglich sein, mit Hilfe eines Haftzugmessgerätes die Einhaltung der Norm-Werte zu prüfen.

Horst
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