GFK Haarrisse

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KudlWackerl
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Re: GFK Haarrisse

Beitrag von KudlWackerl »

Michael Sorgenfrey hat geschrieben: 19.02.2019, 18:25 Hallo,

...

Ich für meine Person würde beim Händler versuchen, eine Komplettlackierung der Haube zu erreichen. Mit der Lackierung greift dann wieder eine zweijährige Gewährleistung :-D auf die Lackierung.

Gruß Michael
Ich lese nun zum zweiten Mal mit großem Erstaunen, dass man Risse im Gelcoat mit Lackieren überdecken will. :roll:

Keine Chance ...

Entweder fachmännisch das Gelcoat ausfräsen und mit Epoxy-Gelcoat füllen und beten, oder das Gelcoat komplett runterschleifen, die Schwachstelle verstärken und dann neues Gelcoat auf das Epoxid bzw. Polyester aufbringen! Wie es gmacht wird, sieht man in diesem kleinen Video

https://youtu.be/zHcHTB_TXzc

Grüße, Alf
Supatiga
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Re: GFK Haarrisse

Beitrag von Supatiga »

@Michael
ich denke die GFK-Haube ist nicht lackiert.
Durch die Dichtigkeitsgarantie ist Hymer aber noch 3 Jahre in der Pflicht falls es undicht wird.
Die Optik ist mir egal, da es sehr unscheinbar und klein ist

LG Peter
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WolfRam
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Re: GFK Haarrisse

Beitrag von WolfRam »

Da will ich mich nochmals in die Diskussion „einklinken“, um etwaige Missverständnisse zu beseitigen (und ein paar „Falschaussagen“ zu korrigieren):

1.
Derartige (harmlose) Haarrisse, wie auf dem Foto zu sehen auch nur partiell, erfordern weder „Hektik“ noch „Spezialwissen in Gelcoat-Reparatur“. Kritisch wird es, wenn sich die Haarrisse „ausbreiten“.

2.
Selbstverständlich lässt sich eine solche Gelcoat-Oberfläche auch nachträglich lackieren. (Deshalb finde ich den Vorschlag von Michael nicht nur gut, sondern auch „strategisch“ zielführend.)

3.
Es ist immer zu unterscheiden, ob Haarrisse eine Folge innerer Spannungen (des Bauteils) sind oder einer Alterung. So, wie ich es verstanden habe, ist das Reisemobil ein „Jüngling“; deshalb ist eine Alterung (durch z. B. UV-Belastung = „ewig“ draußen in der Sonne und „ewig“ von einer Seite der Sonne / dem Wetter ausgesetzt) auszuschließen. Bleiben also nach den Regeln der Kunststofftechnik drei Ursachen übrig: Verarbeitungsfehler beim Laminieren (beim Gelcoat-Auftrag in die Form oder fehlerhaftes Anmischen des Gelcoats / Fehler in der Rezeptur), Überbelastung des Bauteils (durch Kollision) und – als für mich die wahrscheinlichste Ursache – Spannungsriss.

Und noch zum Thema Gelcoat: Gelcoat ersetzt die Lackierung, er ist – einfach formuliert – eine „Lackierung von innen“, weil diese farbgebende Schicht beim Laminieren zuerst in die Form gespritzt wird – und damit nach der Entformung die Oberfläche des Bauteils darstellt.
Gelcoat-Reparaturen (von außen) sind deshalb etwas anders durchzuführen, weil der Original-Gelcoat unter Sauerstoffabschluss aushärten (muss), während die Reparaturmasse (von außen aufgetragen) üblicherweise wie ein gewöhnlicher Lack oder Spachtel aushärtet. Aber es ist kein Hexenwerk, sondern wird von der Herstellern der Reparatur-Kits in einer Anleitung beschrieben. (Großflächige Gelcoat-Reparaturen, z. B. an einem Bootsrumpf, sind eine gänzlich andere „Baustelle“ und hier in unserer Diskussion ohne Relevanz.

Also Peter: keine Panik! In die Hütte wird es deshalb dort nicht „reinregnen“, auch nicht bei Tempo 100.
Grüße aus dem Illertal
WolfRam
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Re: GFK Haarrisse

Beitrag von Supatiga »

Danke für Eure Einschätzungen.

@WolfRam
gut zu wissen und beruhigend deine Einschätzung bzgl. Dichtigkeit.
Von innen sieht die Haube nur geklebt aus, also keine sichtbare Verschraubung (siehe Foto) an dieser Stelle.
Ist also mit Spannung die Verarbeitung der Haube an sich gemeint und keine zwanghafte Befestigung?

Für mich stellt sich die Frage wenn Hymer die Beseitigung ablehnt oder aus Kulanz nur die Farbdose zahlt,
ob ich da zwingend etwas machen sollte , damit daraus nicht ein vorprogrammierte Leckage in 5 Jahren wird.

LG Peter
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WolfRam
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Re: GFK Haarrisse

Beitrag von WolfRam »

Supatiga hat geschrieben: 19.02.2019, 23:09 Von innen sieht die Haube nur geklebt aus, also keine sichtbare Verschraubung (siehe Foto) an dieser Stelle.
Ist also mit Spannung die Verarbeitung der Haube an sich gemeint und keine zwanghafte Befestigung?

Für mich stellt sich die Frage wenn Hymer die Beseitigung ablehnt oder aus Kulanz nur die Farbdose zahlt,
ob ich da zwingend etwas machen sollte , damit daraus nicht ein vorprogrammierte Leckage in 5 Jahren wird.
Hallo Peter,

"Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen ..." oder ähnlich.

Die Haube ist ganz sicher "irgendwo" kraftschlüssig mit dem Metallrahmen des Fahrerhauses verbunden, mit "Schrauben oder Nieten" auch eine kraftschlüssige Verklebung ist möglich. Ich kenne die Fahrzeugkonstruktion nicht und kann Dir deshalb leider nicht angeben, wie und wo. Es besteht theoretisch auch die Möglichkeit, dass der Fahrerhaus"rohling" - durch eine asymetrische (leichte) Verformung - eine Spannung auf die Kunststoff-Haube ausübt. - Das alles ist hier vom Notebook aus "Kaffeesatz-Deutung" und muss Dich im Grunde auch nicht interessieren.
Mit dem Vorschlag von Michael, auf eine komplette Nachlackierung zu bestehen, die dann die Gewährleistung quasi verlängert, hast Du m. E. die beste Möglichkeit, den Hersteller länger in der Pflicht zu halten. - Wenn Hymer einer solchen Lackierarbeit nicht zustimmt, empfehle ich den Kontakt mit RA Dähn; er wird vermutlich seinerseits zunächst einen Gutachter einschalten - oder kennt bereits einige dieser Schadensfälle.
Nur wenn die Haarrisse vermehrt sichtbar werden, wüirde aus dem derzeitigen "Schönheitsfehler" mehr und wäre auch eine "Leckage" im Bereich des Möglichen. Dies über den Zeitraum der Haftung des Herstellers genau zu beobachten (gemeinsam mit Deinem Händler) ist das, was ich selbst in einem solchen Fall tun würde. (Nachlackierungen werden in der Regel als Wertminderung eingestuft; vielleicht lässt sich damit auch ein "Trostpflaster" aushandeln - aber diesen Handel erst beginnen, wenn die Nachlackierung vereinbart / erledigt ist!
Grüße aus dem Illertal
WolfRam
Ludo

Re: GFK Haarrisse

Beitrag von Ludo »

WolfRam hat geschrieben: 20.02.2019, 10:50 Mit dem Vorschlag von Michael, auf eine komplette Nachlackierung zu bestehen, die dann die Gewährleistung quasi verlängert, hast Du m. E. die beste Möglichkeit, den Hersteller länger in der Pflicht zu halten. - Wenn Hymer einer solchen Lackierarbeit nicht zustimmt, empfehle ich den Kontakt mit RA Dähn; er wird vermutlich seinerseits zunächst einen Gutachter einschalten - oder kennt bereits einige dieser Schadensfälle.

Eine Nachbesserung verlängert niemals den Gewährleistungsanspruch. Auch nicht "quasi".
Michael Sorgenfrey
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Re: GFK Haarrisse

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo Alf,

selbstverständlich werden die sehr kleinen Spannungsrisse, um die handelt es sich nämlich, vor dem Lackieren angeschliffen. Bei derart kleinen, eigentlich nur optischen Fehlern, ist ein Ausfräsen bzw. Neuauftrag von Gelcoat nicht notwendig. Das wäre Perlen vor die Säue werfen. Da ich mir nicht ganz sicher war, habe ich zusätzlich "meinen" Bootsbauer das Bild gezeigt und er war der Meinung, das die Risse das Womo überleben werden, ohne das eine Undichtigkeit auftreten wird.

Der Vorschlag mit dem Lackieren wurde von mir gemacht, weil die Dachhaube keine Lackierung aufweist und nach einigen Jahren durch Auskreidung stumpf wird und eine gelbliche Farbe bekommt. Das kann man gut bei älteren Hymern beobachten. Man kann den Vorgang durch regelmäßiges Bearbeiten mit Gelcoat-Politur etwas verzögern, aber irgendwann ist zum Polieren nichts mehr da und viele lassen dann für nicht wenig Geld das Gelcoat aus optischen Gründen lackieren. Wenn nun Hymer die Lackierung im Rahmen der Kulanz durchführt, freut sich der Besitzer (hat nämlich viel Geld gespart) und das Gelcoat sieht auch nach etlichen Jahren wie neu aus. Das war mein Gedankengang :-D .

Gruß Michael
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Michael Sorgenfrey
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Re: GFK Haarrisse

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo Ludo,

da irrt Herr Ludo :-D .

Natürlich verlängert sich für die bearbeiteten Risse nicht die Gewährleistung.

Die Dachhaube ist werkseitig nicht lackiert :!: Wenn Hymer die Haube im Rahmen der Kulanz nun lackieren lässt greift alleinig für Lackierung der Haube die zweijährige Gewährleistung. Es wurde nämlich nicht der werkseitige Auslieferungszustand wieder hergestellt, sondern eine Veränderung am Gewerk herbeigeführt, der im Auslieferungszustand nicht vorhanden war ;-)

Gruß Michael
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Ludo

Re: GFK Haarrisse

Beitrag von Ludo »

Nur wenn dafür eine Rechnung anfällt.
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WolfRam
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Re: GFK Haarrisse

Beitrag von WolfRam »

Den Aussagen zur Rechtslage und zum Haarrissproblem, die Michael ausgeführt hat, schließe ich mich "vollumfänglich" an, und will noch für alle Mitleser ergänzen, dass ein 'Zuviel' an Politur / Pflege ebenso schädlich ist, wie ein 'Zuwenig'.

Gelcoat ist relativ teuer, teurer als das Harz des Laminats dahinter, und wird deshalb "sparsam" aufgetragen. Vielfach sehr sparsam ... - Wenn eine GfK-Oberfläche über die Jahre einen 'Gelbstich' zeigt und stumpf wird, ist das ein Zeichen für die von Michael beschriebene 'Auskreidung'. Wenn dagegen eine stets gepflegte, glänzende GfK-Oberfläche (regelmäßig poliert) diesen 'Gelbstich' erkennen lässt, dann ist die dünne Gelcoatschicht "weg"(poliert). - Ich kenne diverse "uralte" Yachten aus GfK, entstanden in der Zeit, als Kunststoff im Bootsbau seine ersten Erfolge hatte, deren Rumpf heute (wieder) mit brillianter Oberfläche glänzt. Lackierung mit DD-Lack (Zwei-Komponenten-PU-Lack) ist das "Geheimnis".
Grüße aus dem Illertal
WolfRam
Ludo

Re: GFK Haarrisse

Beitrag von Ludo »

WolfRam hat geschrieben: 21.02.2019, 10:21 Den Aussagen zur Rechtslage und zum Haarrissproblem, die Michael ausgeführt hat, schließe ich mich "vollumfänglich" an
Wurde allerdings die Nachbesserung vom Verkäufer ausdrücklich nur aus Kulanz ausgeführt, kann ein Anerkenntnis nicht angenommen werden. Der Verkäufer sollte bei einem solchen Entgegenkommen nicht noch durch eine neue Gewährleistungszeit „bestraft“ werden.
Siehe dazu auch den Volltext incl.BGH Urteil : https://beschaffung-aktuell.industrie.d ... rjaehrung/
Michael Sorgenfrey
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Re: GFK Haarrisse

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo Andi,

ich bin mir nicht sicher, ob die Hymerbetriebe in der Lage sind, eine Gelcoatreparatur fachgerecht durchzuführen. Da befürchte ich dann doch eine "Verschlimmbesserung". Da die Auftragsvergabe für Lackierarbeiten an Womos grundsätzlich an externe Lackierbetriebe vergeben werden, halte ich hier das Risiko von Fehlern für wesentlich geringer.

Des Weiteren ist die Gelcoatschicht, wie WolfRam bereits geschrieben hat, sehr sparsam aufgetragen und eine Lackierung der Teile aus Gelcoat ist für die dauerhafte Optik grundsätzlich zu empfehlen.

Gruß Michael
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Re: GFK Haarrisse

Beitrag von vaals123 »

Hallo Michael,
Ich für meine Person würde beim Händler versuchen, eine Komplettlackierung der Haube zu erreichen. Mit der Lackierung greift dann wieder eine zweijährige Gewährleistung :-D auf die Lackierung.

Gruß Michael
Da bist Du vielleicht etwas zu optimistisch. Durch Reparaturen in der Gewährleistungsfrist verlängert sich nicht dieselbe noch einmal. Dies gilt mit Sicherheit umsomehr, sollte Hymer hier Kulanz leisten. In diesem Fall wird der Händler ausdrücklich eine erneutes Anlaufen der Gewährleistung oder gar von freiwilligen Garantien ausschließen. Auch ohne Ausschluss gäbe es keine erneute gesetzliche Gewährlseitung von zwei Jahren.

Gruß

Thorsten
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Re: GFK Haarrisse

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo Andi,

ich bin der Meinung, das wir im Moment aneinander vorbei reden oder besser schreiben.

Wie ich bereits im ersten Beitrag geschrieben habe, handelt es sich bei den Rissen nur um einen Schönheitsfehler, die keiner Nachbesserung bedürfen. Das hat mir auch mein Bootsbauer bestätigt.

Wie allgemein bekannt, vergilbt das Gelcoat von Hymer "relativ" schnell, so das im Laufe der Jahre manche Besitzer die Haube auf eigene Kosten lackieren lassen, weil es keine andere Möglichkeit gibt, den ursprünglichen Glanz wieder herzustellen. Ich z. B. habe bei meinen Fahrzeugen, einem Alkoven und einem VI, die Hauben auch lackieren lassen, da mich der Farbunterschied zum restlichen Womo ständig geärgert hat.

Bei Beanstandungen am Gelcoat erteilt Hymer recht großzügig die Freigabe einer Lackierung, da die Kosten bekannt und somit überschaubar sind. Zudem gehören Lackierungen auf Garantie, Gewährleistung und Kulanz zum täglichen Arbeitsprogramm bei Hymer, zumal jeder Hymerbetrieb "seinen" Lackierbetrieb an der Hand hat. Bei beabsichtigter Reparatur durch einen Bootsbauer wird die Bearbeitungszeit der Mängelanzeige mit Sicherheit länger ausfallen und über das Ergebnis wage ich keine Prognose abzugeben.

Ich möchte damit ausdrücken, das Peter versuchen sollte, eine Lackierung zu erreichen, weil er dann a) sich später nicht über eine vergilbte Haube ärgern muss und b) zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen hat. Die Risse sind nicht mehr zu sehen und er hat die Haube zum Nulltarif lackiert bekommen.

Hoffentlich habe ich mich jetzt verständlicher ausgedrückt, warum ich eine Lackierung vorgeschlagen habe.

Gruß Michael
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Re: GFK Haarrisse

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo Thorsten,

hinsichtlich der Risse teile ich deine rechtliche Einschätzung.

Bei der Lackierung der Haube handelt es sich aber nicht um eine Nachbesserung oder Reparatur, da die Haube werkseitig nicht lackiert ist, sondern rechtlich gesehen um ein neues Werk. Daher greift auch die gesetzliche Gewährleistung nach BGB.

Der Händler kann aber auf der Rechnung den Vermerk "Lackierung erfolgte im Rahmen der Kulanz" anbringen. Dann beginnt die gesetzliche Gewährleistung nicht neu zu laufen. Bei zwei Womokollegen, wo Lackierungen von unterschiedlichen Händlern auf Gewährleistung/Kulanz von Gelcoatteilen erfolgten, stand der Vermerk aber nicht auf den Rechnungen.

Gruß Michael
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