Hymer B 780 I

[J.Schumacher]

Moin, habe nun seit wenigen Monaten einen Hymer 780I. Die Mängel sind vielfältig. An erster Stelle steht das Gewichtsproblem. Die Extras (Klima, Markise, Sat etc.) machen etwa 500kg aus. Somit sollten noch etwa weitere 500kg übrig sein (ohne Fahrer 75kg und vollem Tank)..sind es aber nicht. Mir erscheint das Fahrzeug 200kg schwerer als angegeben zu sein. Angeblich handelte es sich um ein Vorserien-Modell, kann es deshalb schwerer sein? Außerdem ist der Wasserdruck in der Dusche eine Zumutung. Im Waschbecken und in der Küche ist er dreimal stärker. Abschließend ist noch die Wasserstandsanzeige defekt - das soll ggf. am Elektoblock liegen, wurde aber noch nicht nachgebessert. Alle anderen Mängel wie quietschen des Hubbettes bei der Fahrt oder anderweitige Geräusche sind da schon fast Sekundär...
Mich würde insbesondere bzgl. des Gewichtes Eure Meinung interessieren....
Liebe Grüße
Jörg

[Johann]

Moin Jörg,
wie viel hast Du denn für den vollen Frischwassertank hinzugerechnet? Auch die Hymer GmbH & Co. KG geht seit geraumer Zeit irrtümlicherweise davon aus, dass der Fahrer bei seinem Reisemobil mit nur einer "Pfütze voll Wasser" unterwegs ist, und den Frischwassertank erst am Ziel auffüllt. Diese Praktiken der Hersteller sind rechtlich „als eingebauten Mangel“ anzusehen. Wörtlich schreibt RA Dähn:

„Bei einer durchschnittlichen Wassermenge von ca. 20 l bis 30 l pro Tag und pro Person bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Fahrzeuges ist also ein Tankinhalt von 80 l bis 150 l und 2-Personen-Nutzung zwingend erforderlich, um überhaupt eine einigermaßene Autarkie herzustellen. Davon weicht die gelieferte Beschaffenheit deutlich ab und ist damit ein Mangel im Sinne des § 434 Abs. 1 BGB. Das Fahrzeug ist im gleichen Umfang, was das Leergewicht angeht, zu schwer und schränkt dadurch die Zuladungsmöglichkeit bis zum Erreichen des zulässigen Gesamtgewichtes im gleichen Umfang unzulässig ein.“

Solange wir Reisemobilfahrer diese Praktiken weiterhin akzeptieren, werden die Hersteller so weitermachen. Auch vor dem Hintergrund, dass die Kunden in zunehmendem Maße Probleme bekommen würden, auch größere und große Freizeitfahrzeuge noch mit maximaler Sonderausstattung - Du schreibst von 500 kg für Sonderwünsche - der gewünschten zGM zulassen zu können. Das ist die Quadratur des Kreises. Geht halt nicht. Mathematik und Waagen lassen sich nicht überlisten

[J.Schumacher]

Tja, alle Menschen sind schlau, die einen vorher, die anderen hinterher. Wasser wurde mit 20l gerechnet und Alugas hab ich ebenfalls, wie kalkuliert. Eigentlich sollten dann die etwa 450kg Zuladung reichen, es sind jedoch nur etwa 200kg und das ist mit Frau und zwei Kindern indiskutabel. Daher meine Überlegung, ob bei einem Vorserienmodell (Fertigung Mai 2020) die Gewichtsangaben schwanken können? Gibt es eine Perspektive, dass Goldschmitt die Sprinterbasis auf 4,8t auflastet? Seit Sommer 20 sollte ja was vorgestellt werden, ist jedoch nicht...
Beste Grüße aus Hamburg
Jörg

[DraussenNurKännchen]

Hymer verweist doch in der aktuellen Preisliste ausdrücklich auf eine Werkstoleranz von +-5%. Also je 1000kg Masse in fahrbereitem Zustand +-50kg....

Da bist Du dann ganz schnell bei Deinem Gewichtsunterschied. Guckst Du Preisliste Seite 78: https://www.hymer.com/hymer/drucksachen ... eblatt.pdf


„ Gewichtsangaben sind ca.-Angaben. Die in der Preisliste angegebene Zuladung verringert sich bei Einbau von Sonderausstattung um die in der Preisliste angegebenen Gewichte.
Bei den Angaben über Lieferumfang, Maße und Gewichte der Fahrzeuge sind Abweichungen im Rahmen der Werkstoleranzen (+/-5%) möglich und zulässig. Sie entsprechen den zum Zeitpunkt der Drucklegung vorhandenen Kenntnissen sowie den europäischen Homologationsbestimmungen.“

Cheers

Hans