Unsere Erfahrungen mit dem Tramp SL 704 Comfortmatic

[CL698user]

Liebe Hymer-Gemeinde,
zunächst wünschen wir euch ein besinnliches Weihnachtsfest und hoffen ihr seit alle gesund.

Im Mai 2018 haben wir, nach Konfiguration und Bestellung im Dezember 2017, den Tramp SL 704 als unser 3. Hymer Reisemobil übernommen und sind, um es vorweg zu nehmen, rundum zufrieden. Nachdem wir zuvor einen T 678 CL aus 2016 gefahren haben, hatten wir mehrere Ziele beim Umstieg auf den SL 704.
1. Der Laufboden sollte durchgängig sein, also ohne Stolperfalle.
2. Ich wollte eine Euro6 Zulassung haben, allerdings ohne die Notwendigkeit Addblue nutzen zu müssen.
3. Mit dem raumhohen Kleiderschrank neben der Dusche und dem riesigen Raumbad sollten der Spa-Bereich und Umkleideraum noch grösser sein.
4. Größter Wunsch meiner Gattin: Ambientebeleuchtung.

Zum zweiten Mal fahren wir den Hymer mit dem autoamtisierten Schaltgetriebe von Fiat und sind auch damit sehr zufrieden. Als Kfz.-Meister weiß ich allerdings auch, wie man damit umgehen muss um Freude zu haben. Die derzeit angebotene Wandlerautomatik würde dem automatisierten Schalten sicher noch die Krone aufsetzen.

Ein Mangel bei Übernahme in Dortmund: Die rechte Lautsprecherseite funktionierte nicht, und damit begann ein längerer Leidensweg mit der Werkstatt, auf den ich jetzt aber nicht näher eingehen möchte.

Ansonsten kann ich diverse Mängelerfahrungen anderer SL Fahrer nicht bestätigen. Wir haben weder Wasser in der Garage, noch eine abstehende Wonraumtür oder einen unterkühltes Bad. Allerdings haben wir unseren Hymer auch mit dem Thermovorhang bestellt, der es ermöglicht bei eisigen Temperaturen das Fahrerhaus zu entkoppeln, um dann die Heizungsrohre unter den Führerhaussitzen zu schliessen.
Damit strömt mehr warme Luft in den Heckbereich, so auch ins Bad. Unser Badezimmer ist nach ca. 1 Stunde angenehm warm. Ein Hinweis noch. Ich habe die Zwangsbelüftung im Bad oben an der Decke gedämmt, denn da trat tatsächlich viel kalte Luft ein.
Ansonsten geniessen wir das riesige Raumgefühl, den warmen, durchgängigen Doppelboden, den tollen Fiat-Motor mit einem Verbrauch je nach Fahrweise um die 10 Liter auf 100km/h, die gute Verarbeitung des Mobiliars, den Aufzug für die Kaffemaschine, die hochwertige Küchenarbeitsplatte und den Ablauf in Haushaltsqualität, den grossen Wasservorrat, unsere Autarkie durch eine grosse Solaranlage mit Battericomputer und Wechselrichter, das Alko-Fahrwerk mit 450cm Radstand für einen grandiosen Geradeauslauf, das wohnliche Ambiente, die 350kg Ladekapazität der grossen Garage, die Unterbringung der Fahrräder in der Garage und vieles mehr.
Wer mehr dazu wissen möchte, gerne der PN.
Die seit vielen Jahren währenden Diskussionen um die 3500kg ZgG. haben uns nie interessiert. Ich käme niemals auf die Idee auf meinen Wasservorrat oder andere wichtige Utensilien zu verzichten, damit ich eine Gewichtsgrenze einhalte. Für uns ist es immer wichtig, völlig unabhängig stehen zu können und eine notwendige Dusche nicht auf den nächsten Stellplatz oder CP verschieben zu müssen. Wir nutzen das Reisemobil von A-Z, so wie es die ursprüngliche Bestimmung vorsieht. Sobald wir Ende 2021 im Ruhestand sind, wollen wir noch häufiger auch im Winter los. Die erfoderliche Ausstattung dafür ist an Bord.

Auf den Punkt gebracht: Wir haben unser Traummobil gefunden und werden es, so Gott will, noch viele Jahre fahren. Derzeit nutzen wir das Womo in jedem Urlaub und an vielen weiteren Wochenenden.

Liebe Grüsse und bleibt gesund

P.S. Sollten wir nochmal ein Reisemobil kaufen wollen oder müssen, käme für uns ein Hymer nicht mehr in Frage. Aus unserer Sicht hat die Qualität des Aufbaus seit Mj.2018 massiv nachgelassen, die Ausstattung wurde reduziert, insbesondere in allen neuen B-MC, ML, S und ML auf Mercedes Sprinter, egal ob intergriert oder teilintegriert. In den Exis-Baureihen wird jetzt auf des Alko-Fahrrwerk verzichtet, und die T-SL Baureihe auf Fiat gibt es bedauerlicherweise nicht mehr.

[UTS]

Hallo, uns geht es wie euch, wir haben nach dem Umstieg von Tramp SL 588 auf den Tramp SL 704 Ambiente unser Traum Wohnmobil gefunden. Die Argumente dafür sind identisch. Riesige Zuladung, super autark Solar, Lithium Batterie, 150 Liter Frischwasser...
Wie hast du die zwangsentlüftung im Bad isoliert?
Gruß vom Bodensee
Ralf

[CL698user]

Hallo Ralf,
ich habe den Belüftungsdeckel einfach aus der Decke gezogen, er ist nur gesteckt,und dann einen Abdruck aus einer Styroporplatte augeschnitten und eingelegt.

Gruss Detlev

[UTS]

Ah, ist ja super einfach... werde ich ausprobieren... danke
Gruß Ralf

[Exsis t678]

Hallo, ihr könnt auch eine dicke Filtermatte nehmen. Die Zwangsbelüftung bleibt erhalten und der Wärmeverlust wird minimiert und die Moskitos bleiben draußen. Bitte bei allen 3 Zwangsbelüftungen ( Bad, Küchenoberschrank und Schlafbereich ) machen. Hymer verbaut keine Filtermatten und auch sonst nichts. Gruß Hans-Peter

[Kikimobil]

Moin in die Runde,
die Eindrücke kann ich nur bestätigen. Wir haben mit dem 704 das perfekte Mobil für uns gefunden. Kleine Reparaturen und Verbesserungen sind natürlich immer zu finden.
Gruß aus dem Norden,
Marco

[Harald]

Hallo CL698user,

vielen Dank für den ausführlichen "Test"-Bericht. Auch wir fahren seit 2017 den T704 SL, und sind nach anfänglichen Kleinigkeiten sehr zufrieden. Nun habe ich aber noch eine Frage. Du schreibst: Zum zweiten Mal fahren wir den Hymer mit dem autoamtisierten Schaltgetriebe von Fiat und sind auch damit sehr zufrieden. Als Kfz.-Meister weiß ich allerdings auch, wie man damit umgehen muss um Freude zu haben.

Mich würde jetzt interessieren, welche Besonderheiten mit dem automatisierten Schaltgetriebe zu beachten ist?

Bei uns war nach ca. 40tkm bereits die "Kupplung" defekt. FIAT hat sich, da nach 27 Monaten passiert, mit ca. 50% der angefallenen Kosten beteiligt.

Grüße
Harald

[Bend]

Hallo CL698 User und Hymerfreunde,

ich lese gerade deinen Erfahrungsbericht und denke, das könnte ich 1:1 so genauso wiedergeben. Wir sind seit 2017 im Besitz eines Tramp SL 568 und haben den Erwerb bis heute nicht bereut. Bis auf ein paar Kleinigkeiten, ist das Mobil bis heute nahezu perfekt. Es waren Zufall und Glück zugleich, dass wir noch die 2017er Baureihe erwischt haben. Erst als wir die neue 2019/20er Produktionspalette gesehen haben, wußten wir, Glück gehabt. Welcher Teufel die Hymermacher da geritten hat, das möchte ich nicht wissen, aber neue Besen kehren bekanntlich besser?, mal schauen wie lange sich Aktionäre über die Dividenden freuen können?. Noch liegen die Zuwachsraten in zweistelligen Bereichen, werden sie so schön bleiben?, hat man das Jahr 2009 in Bad Waldsee schon so schnell vergessen. Ich denke, über Erfolg/Misserfolg entscheidet schlussendlich der Endkunde/Käufer und nicht der Aktionär.
Wir werden unser Schätzchen noch eine Weile behalten, danach zwangsläufig andere Ufern ansteuern. Solide, Camperorientierte Innenausstattung, Alko Fahrgestelltechnik und nicht unbedingt ein Stern vorne dran, werden über den Neuerwerb entscheiden.

Euch/Dir wünschen wir weiterhin extrem viele schöne Tage mit dem Mobil, insbesondere nach dem Eintritt 21 in den Ruhestand.

PS. Wir verbringen aktuell mit unserem Schätzchen den dritten Winter unter der spanischen Sonne und hoffen täglich auf eine Verlängerung.

Bleibt gesund, stehe die letzten Arbeitstage durch und ein gesundes, coronafreies Jahr 2021.

Viele Grüße

Bend

[KudlWackerl]

Hallo Bernd,

Als Besitzer eines 2019er Hymer frage ich mich, was dich so erschreckt hat? Ist es die Hinwendung zu klarer Formensprache statt Gelsenkirchener Barock in Kirschbaum Furnier?

Grüße, Alf

[Grandeur]

Hallo Bend,

Welcher Teufel die Hymermacher da geritten hat

also was genau meinst Du? Ich habe zwar einen 2018er ML-T und bin inzwischen nach ein paar kleinen Mängeln, die ohne Murren abgestellt wurden, zufrieden.

Die neuen Modelle gefallen mir vom Innendesign sehr gut. Daß an Klappen (Hutze und über Kühlschrank) und Kleiderhaken gespart wurde ist halt so und bringt etwas Marge für Hymer.
Daß beim Exsis 580 das Alko-Chassis gespart wurde ist das so schlimm? Wettbewerbsmodelle haben auch den Fiat Tiefrahmen. Oder es ist am Aufbau, beim Möbelbau oder bei anderen Teilen gespart.

Alle in der Branche kochen mit Wasser. Wenn man mehr ausgibt bekommt man mehr. Aber alle Hersteller drehen an der Preisschraube, was den Rekordabsatzzahlen geschuldet ist.

Sei froh, dass die Preise so stark gestiegen sind. Deshalb werden für alte und abgerockte Wohnmobile noch so horrende Preise bezahlt.

Gruß Grandeur

[CL698user]

Hallo in die Runde,

Zu Harald: In den vergangenen Jahren gab es eine Vielzahl von Reklamationen aufgrund technischer Probleme mit der Fiat-Comformatik. Ich will versuchen den technischen Hintergrund zu erläutern.
Der Motor eines Fahrzeugs und das Getriebe benötigen eine Verbindung, um sanftes Anfahren aus dem Stand zu ermöglichen. Auch das Hochschalten sowie das Herunterschalten muss/soll weich und ohne Schaltschläge geschehen. Wir kennen die Kupplung eines Schaltwagen die wir sanft betätigen und ein wenig schleifen lassen um sanft anfahren zu können oder beim Umschalten.

Die Comformatik des Fiat ist nichts anderes als ein 6-Gang Schaltgetriebe mit vorgeschalteter automatisierten Kupplung. Diese Schalteinheit kann nur bedingt die Fähigkeiten unseres menschlichen Kupplungsfusses ersetzen und kommt, z.B. in den Bergen an seine Belastungsgrenze. Der ständige Versuch, den richtigen Gang zu finden, endet meistens in einer überhitzen Kupplung, und das ist genau das Problem. Die Kupplung verbrennt und muss wie bei einem Schaltwagen ausgetauscht werden. Vergleichbar mit einem PKW-Fahrer, den ihr mit aufheulendem Motor anfahren hört.
ALSO: Wer wie ich viel Freude mit der Comformatic haben möchte: Auf langen Bergpassagen die Handschaltung übernehmen und wie einen Schaltwagen fahren. Sicherlich wiederspricht das dem Gedanken automatisiert zu schalten, beugt aber Schäden vor.
Eine Wandlerautomatik arbeitet anders. Zwischen Motor und Getriebe arbeitet der Wandler als Kupplung. Es gibt keine nennenswerte mechanische Belastung, aber einen enormen Schlupf der den Kraftstoffverbrauch negativ beeinflusst, und das trotz Wandlerüberbrückungskupplung. Bitte schaut euch das Pronzip im Internet an. https://www.youtube.com/watch?v=D02ElCaEMo8
Angesichts diverser anderer automatisierten Getriebe, DSG bei VW, DCT bei KIA/Hyundai u.s.w. bin ich nach wie vor von der guten alten Wandlerautomatik überzeugt. Sie ist nahezu unkaputtbar.

Zu Alf: Die neuen Formen im Hymer-Programm sind Geschmacksache und entsprechen dem Zeitgeist. Überall wird gespart, das Alko-Fahrwerk mit seinem Gewichtsvorteil wird wegdiskutiert, die damit verbunden Vorteile einer Einzelradaufhängung hinten ebenso, quadratisch bzw. rechteckig im Möbelbau spart auch viel Geld. Wir haben 2014 mit unserem ersten Hymer Tramp CL 698 Bianco Line die Grenzen des Fiat-Fahrwerks erlebt und sind heute froh ein Alko-Fahrwerk zu fahren. Dieses Fahrwerk vermarktet Hymer heute übrigens unter dem Namen SLC-Chassis. Nichts anderes als unser bewährtes Alko-Fahrwerk aus der SL-Baureihe verbunden mit einer genialen Idee, die Rahmen als Dpppelboden zu nutzen. Auch dazu mehr im Netz.
Was auch nur Insider wissen. Das Sprinterführerhaus ist mehr als 10cm länger als der Fiat. Das geht zu Lasten des Aufbaus bei gleicher Aufbaulänge. Ich möchte weder die grosszügige Sitzgruppe in unserem 704 missen, noch das 100cm Bad,auch das gibt es nicht mehr.

Ich wünsche allen Frischlingen in der Hymer-Familie viel Freude mit Ihren Womos und verbleibe................

Mfg Detlev

P.S. Der derzeitige Boom im Campingsektor wird irgendwann sein Ende finden. Und dann kommen massenweise Reisemobile/Wohnwagen auf den Markt, bei denen der Eigentümer erkannt hat, dass seine schnelle Entscheidung für diese Urlaubsform doch nicht seinen Urlaubsvorlieben enstspricht. Dann werden sich die Preise wieder auf vernünftigem Niveau einpendeln.Die gleiche Entwicklung wie ich sie schon seit über 40 Jahren im PKW-Handel / Handwerk erlebe.

[horst-lehner]

Hallo,

Wandlerautomatik ... aber einen enormen Schlupf der den Kraftstoffverbrauch negativ beeinflusst, und das trotz Wandlerüberbrückungskupplung.

Schlupf gibt es nur, solange die Wandlerüberbrückung nicht greift. Nicht ohne Grund braucht der Sprinter mit manuellem 6-Gang-Getriebe kein bißchen weniger Sprit als mit 7-Stufen-Wandlerautomatik: Schlupf gibt es nicht, das Mehrgewicht des Wandlers wir durch günstigere Drehzahlen ausgeglichen. Der neue 9-Stufen-Wandler im Ducato senkt den Verbrauch laut promobil-Test sogar ggü. dem 6-Gang-Handschalter. Automatik = Spritfresser ist Geschichte.

Grüße von Horst

[Harald]

Hallo Detlev,
vielen Dank für deine erklärende Antwort. Werde ich in Zukunft beherzigen. Wobei ich in der Vergangenheit, gerade bei "Bergabfahrten" auf Handbetrieb gegangen bin. Mein Eindruck war, das der Motor zu früh in einen kleineren Gang wechselte, und der Drehzahlmesser hierdurch auf über 3500 U/min hochging (dann doch lieber bremsen mit dem Fuß, habe ich mir gedacht).

Ein WOMO-Kollege erwähnte mal, dass man bei längeren Stop´s auf N (Neutral) stellen soll, um die Kupplung zu entlasten. Wie beurteilst du diesen Hinweis?

Grüße und einen guten Rutsch wünscht
Harald

[Womostief]

Wie geht es den Fahrern mit automatisiertem Schaltgetriebe "Comfortmatic" beim Fiat, wenn man quasi im "Kriechgang" behutsam auf Keile fahren muss? Geht das einwandfrei?

Viele Grüße und einen guten Rutsch!

Stefan

[Johann]

Wie geht es den Fahrern mit automatisiertem Schaltgetriebe "Comfortmatic" beim Fiat, wenn man quasi im "Kriechgang" behutsam auf Keile fahren muss? Geht das einwandfrei?

Wer es gewöhnt ist, bei einem Auto mit Schaltgetriebe und Kupplung umzugehen, weiß, dass er bei behutsamer Bergauffahrt mit Kupplungs- und Gaspedal ein wenig "spielen" muss. Dabei wird auch die Kupplung "strapaziert". Nicht anders geht es beim Fahren mit automatisiertem Schaltgetriebe. Also kein Hexenwerk.