Fensterisolierung Billig und effizient

[Gertschi]

Bei unserem ohnehin schwach isolierten Hymer hab ich seit vielen Jahren eine einfach und billig herzustellende Lösung für alle Fenster in Gebrauch.
Die große Windschutzscheibe ist, ob Integrierter oder Teilintegrierter, meiner Erfahrung nach, das größte Kälteproblem in unseren WOMOs.
Somit habe ich mir innenliegende Isolierungen hergestellt!
Ein 30mm Schaumstoffzuschnitt laut Schablone des Fensters, in einen dekorativen Dekorstoff eingenäht, mit Klettband am oberen windschutzscheibenrand schnell befestigt und gelöst, leistet mir effizienten Sicht und Kälteschutz! Verwahrt wird die Kälteschutzmatte im Hubbett, Die Hymer Außenisolierung verwende ich nur mehr wenn es sehr kalt wird und ich nicht mobil bleiben will-muss!
An den Seitenscheiben des Cockpit's verwende ich Styrodurplatten 30mm vom Baumarkt die ich genau eingeschnitten habe dass sie alleine klemmen. Am Besten nehmt ihr die mit einem wabenähnlichen Muster damit sie euch nicht aneisen. Die Isolierung ist im Nu neben dem Fahrersitz verstaut und auch gleich wieder da wenn sie gebraucht wird.
Die Rollo-Fenster, ob Seitz oder Andere, haben zwischen Scheibe und Rollo einen Zwischenraum den ich im Winter auch mit Styrodur maßgenau so eingepasst habe, daß sich die Rollo's darüber schließen lassen.
Dieses System ist für (fast) Jeden in kurzer Zeit, mit wenig Kosten herzustellen.
Ich verwende dieses System seit vielen Jahren, bei schon mal -20Grad. Natürlich heize ich während meiner Abwesenheit zum Schifahren, durch. (Soll aber insofern nicht als Empfehlung aufgefasst werden da jeder für seine Heizgewohnheiten selbst verantwortlich ist). Wie herrlich wenn wir uns am Abend ins wohlig warme WOMO zurückziehen.
Diese Methode mag zwar einigen zu puritanisch und gebastelt erscheinen. Doch habe ich zu viele Wohnmobilisten erlebt die mit ihren Superfeinen Faltenrollos gekämpft haben weil sie anfroren und zerrissen. Clouliner die mit ihren eingefrorenen vollautomatischen Cockpit-Jalousien zerstörten um abfahren zu können.
Eine Hartschaumplatte bekommt man in jedem Baumarkt im In und Ausland, ist zur Not mit einem feinzahnigen Sägemesser zu schneiden.
Und nicht zu vergessen dass diese Isolierung Bei Affenhitze jenseits der 40grad wo sich die Außenhäute unserer Karossen zu Wellen beginnen, gegen die schöne Aussicht auf die Beach gerne eingetauscht wird.
Nun ist dieser Absatz für den einen oder Anderen brauchbar, für andere möge es zu rustikal für Ihre sündteuren Untersätze erscheinen. Vielleicht auch nur eine Notlösung für den Hinterkopf.
Also, immer ein paar Liter Diesel über der Tankuhranzeige wünscht euch
Mit Grüßen aus Schladming
Gertschi

[Maro]

Diese Methode mag zwar einigen zu puritanisch und gebastelt erscheinen.

Nee, nee, da ist was dran. Auf die Idee, eine dünne Schaumgummimatte für die Frontscheibe zu verwenden, bin ich noch nicht gekommen, wohl aber für den Fußraum. Zwei passgenaue Schaumgummiteile links und rechts unten neben das Kartenfach eingeklemmt (die Ritzen gut zugemacht) isolieren ungemein.

Ich werd Deine Tipps mal ausprobieren.

Grüße von Maro

[Gertschi]

Hi Maro!
Freut mich daß ich einen Anstoß für eine Preiswerte Idee weitergeben konnte. Gleichfalls werde ich auch deine Idee mit der Bodenisolierung nachvollziehen. Denke jetzt, nach Deinem Ansoß, sogar an die Isolierung des ganzen Fußraums. Wegen den geringen Türenabständen zum Fußboden hab ich es bisher bei dicken Teppichen mit Schaumrücken belassen. Da fallen mir aber die Trittschallisoliermatten , die man unter laminatböden im Haus verlegt ein, denn die sind nur 0,5mm dick, würden sicher auch was bringen. Einen Versuch ist's wert, den die paar m2 kosten einen Furz (sorry)!
Gruß von der tiefverschneiten Schafalm (Schladminger Planai) bei 28Grad auf der Terrasse bei blauem Himmel. Heut werden wir nicht mehr viel schifahren bei dem Wetter!
Gertschi

[Michael Sorgenfrey]

Hallo,
wirklich eine super Idee!!!
Gruß Michael

[HY2009]

Hi,
auch ich finde diese Idee für die Fenster und Motorraum klasse. Es scheint mir viel besser geeignet als die von mir schon mal ausprobierten Zuschnitte aus so einem lapprigen "mehrfoligen-Isolier-Compound". Habe ich nach einem Jahr entsorgt. Solche Styrodurzuschnitte haben wohl den großen Vorteil im Handling, wenn man sauber ausschneidet so dass sie von selbst im Rahmen klemmen.

Zum zweiten Vorschlag mit der zusätzlichen Fußbodenisolierung (betrifft nicht Fahrer- bzw. Motorraum) bin ich mir nicht ganz sicher, ob das zweckmäßig ist. Ich glaube, man sollte zuerst das System mit dem Doppelboden betrachten.
1. Der Stauraum im Doppelboden wird mit geringem Warmluftstrom beheizt und ist in einigen Außenwandbereichen schlecht isoliert. Dadurch wird die Fußbodenplatte von unten nur mäßig erwärmt. Wenn man die größten Wärmelecks wie z.B. die "nackten" GFK-Staukästen isolieren würde, wäre eine Temperaturerhöhung (um wieviel Grad auch immer) der Fußbodenplatte doch gegeben und ein Schritt in die richtige Richtung.
2. Der nackte Fußboden, also ohne die Hymer Teppiche oder ähnliches, fühlt sich kalt an. Das liegt daran, das der Original PVC Bodenbelag ein relativ guter Wärmeleiter ist. Da die Differenztemperatur Bodenunterseite im Stauraum und direkt über dem PVC Bodenbelag nicht sehr groß ist, bringt eine zusätzliche kleine Verbesserung des Wärmedurchgangs der Fußbodenplatte fast nichts. Die Hymer PU-Isolierung ist soweit ich mich erinnere ca. 40 mm dick und die Trittschallisoliermatte nur 0.5 mm, wie Gertschi schreibt.
3. Meiner Meinung nach ist also nicht der Wärmedurchgang der Bodenplatte das Hauptthema, sondern die Wärmeleitfähigkeit des Bodenbelags. Hier gibt es große Unterschiede. Es gibt beispielsweise so schön weiche PVC Beläge, die viel Luft eingeschlossen haben. Wenn man auf die barfuß steht, könnte man meinen, dass sie Wärme abstrahlen. Aber vielleicht sind diese Beläge nicht ausreichen strapazierfähig für den Campingeinsatz?

Wie seht Ihr denn das? Wo sind denn meine Überlegungen falsch?

Grüße von HY2009

[Ostereis]

Moin, ist zwar schon einige Zeit her das hier geschrieben wurde - aber mich interessiert das Thema sehr. Könntet Ihr mir eventuell Fotos senden auf denen ich sehen kann wie das Ganze aussieht? Gerne an meine private Adresse, die ich Euch dann geben würde.

Gruß, Danke Hans-Gert

[KudlWackerl]

Die Fenster innen zu isolieren halt ich nicht für zielführend, da sich dann Kondenswasser bzw. Eis hinter der Isolierung bildet. Besser ist es, die Isolierung aussen aufzulegen.

Grüße, Alf

[Heiko]

Für mich geht auch nichts über Scheibenaussenisolierung.

Wobei Freunde von mir einen Rolladen im Frankia haben und dahinter die Alde warme Luft erzeugt - kein Schwitzwasser.

[Ostereis]

Moin Alf, Moin Heiko,

sprecht Ihr aus Erfahrung und habt Ihr das in Eurem WoMo ausprobiert ?

Ich denke zwei Personen (wir noch zusätzlich mit einer 52 kg Dogge - die wiegt mehr als meine Frau !) verlieren über Nacht so viel „Schwitzwasser“, dass es fast unmöglich ist in diesen paar Kubikmetern Raum keine feuchten Innenscheiben zu bekommen - im Herbst / Winter. Diesen Sommer hatten wir keine Probleme, da konnten wir gut lüften über Nacht. Letzte Woche an der Nordsee bei Nachts 0 bzw. -1 Grad war die Frontscheibe naß und die Seitenscheiben unten am Rand etwas feucht. Da stellt sich mir die Frage: Dachluke über Nacht auf, auf kipp oder doch lieber zu ? Bei eben beschriebenem Szenario waren die Dachluken zu, Truma auf Umluft mit geringer Hitze. Haben über Nacht so etwa 2 kg Gas verbraten. Dachluken auf haben wir bei diesen Temperaturen noch nicht getestet, da meine Frau befürchtet es zieht bzw. ist zu kalt. Auch wegen dem Hund geht das nicht so richtig, der hat kein Unterfell und friert dann schnell. Also morgens die Frontscheibe mit einem Handtuch das Wasser abgewischt und den Rest mit einer Haushaltsrolle aufgenommen (natürlich gleichzeitig durchgelüftet). In der zweiten Nacht gleiches Szenario, nur hatte ich dann einen 12 Volt Doppellüfter seitlich Richtung Scheibe auf die Frontablage gestellt (zwischen Store und Scheibe). Ergebnis nur halb so viel Wasser. Frage mich nur wo ist das Wasser geblieben ? Das konnte ja nicht raus. Beim nächsten Mal werde ich den Lüfter mittig frontal zur Scheibe stellen. Dann sollte die Luft ja eigentlich nach beiden Seiten wirbeln und entweder sind dann die Seiten noch feucht oder......?

Könnt Ihr mir sagen wo wir eine einigermaßen passende Aussenisolierung für unser Fahrzeug erhalten und wie die auszusehen hat (Material) ? Die muss dann ja wohl komplett um die Frontnase gelegt werden. Sind Einzelteile (Seitenscheiben und Front) besser oder eine Folie komplett über die drei Fenster ?

Vielleicht antworten die beiden Ursprungs Iniatoren des Beitrags ja noch mit Ihren Erfahrungen und der geschilderten Isolierung von innen.

Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass der Fußboden des 89-iger Hymers einen Hohlraum hat in den die Umluft gepustet wird. Stimmt das ? Fußkalt ist es schon und mir stellt sich die nächste Frage wie kann man das ändern ? In unserem Fahrzeug ist der Originalboden drin und oben auf liegt ein Tredford Teppich. Jemand hat es mit einer Gummimatte, wie unter Parkett verwendet wird, versucht.

Gruß, Hans-Gerd


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Die Fenster innen zu isolieren halt ich nicht für zielführend, da sich dann Kondenswasser bzw. Eis hinter der Isolierung bildet. Besser ist es, die Isolierung aussen aufzulegen.

Grüße, Alf

Für mich geht auch nichts über Scheibenaussenisolierung.

Wobei Freunde von mir einen Rolladen im Frankia haben und dahinter die Alde warme Luft erzeugt - kein Schwitzwasser.

[Hilli]

In der zweiten Nacht gleiches Szenario, nur hatte ich dann einen 12 Volt Doppellüfter seitlich Richtung Scheibe auf die Frontablage gestellt (zwischen Store und Scheibe). Ergebnis nur halb so viel Wasser. Frage mich nur wo ist das Wasser geblieben ? Das konnte ja nicht raus. d

Wenn die Feuchtigkeit nicht rauskann kondensiert sie irgendwo im Fahrzeug an Stellen wo es am kältesten ist, hinter Schränken etc., somit ist es immer noch besser wenn es an der Windschutzscheibe kondensiert.
Früher hatten Fenster noch die Doppelscheiben in denen innen das Wasser runterlief, heute mit den Iso-Scheiben gibt es riesige Probleme mit Schimmel an den Wänden da die Fenster nicht mehr der kälteste Punkt in der Wohnung ist,
und weil man sparen muss, zu wenig gelüftet wird.
Wenn es richtig kalt ist geht nichts über eine Scheibenaussenisolierung trotzdem muß natürlich immer gut gelüftet werden.
Gruß Hilli

[Heiko]

Hallo Hans-Gerd,

wir waren jetzt gerade dieses Wochenende bei Temperaturen etwas über dem Gefrierpunkt, also so 1-2° unterwegs.

Die erste Nacht habe ich nur das Plissee innen zugezogen.
Wir standen da auf einen öffentlichen Parkplatz mit 3 WoMo Plätzen und da will ich notfalls rasch verschwinden können.
Ergebnis: Die Scheibe war morgen klitschnaß.
Ein Microfastertuch und ein Geschirrtuch waren nötig, um sie trocken zu bekommen.

Die zweite Nacht beim ähnlichen Temperaturen auf einem anderen Stellplatz wurde dann die Aussenisolation rausgeholt.
Da ich an den Seiten die doppelverglasten Fenstern habe, nehme ich immer nur die Abdeckung für die Frontscheibe mit.
Ergebnis: Kein tropfen auf der Frontscheibe.

Wir nutzen das System von Kantop. https://www.kantop-isomatten.de
Diese besteht eben auf 3 Teile, 2 für die Seitenscheibe und eines für die Frontscheibe.
Die Seitenteile würde man, wenn man sie dann braucht, über eine Kederleiste über den Fenstern eingeziehen und per Klett mit der Frontmatte verbinden.

Wir haben die Dachhaube über dem Wohnraum immer ca. einen Fingerbreit offen, auch nachts.
Die Tür zum Badezimmer ist nachts auch offen. Hier befindet sich ein großes Dachfenster mit Zwangsbelüftung.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Schilderung etwas helfen.

[Ostereis]

Heiko, Danke für Deine Ausführung.

Wir werden uns die Aussenmatte /-isolierung besorgen.
Das große Mittelfenster (über der Dinette) einen Fingerbreit aufzulassen müssen wir auch probieren. Meine Frau hat Bedenken das der Hund (der ja kein Unterfell hat) durch die entstehende Zugluft (unter der Heizung nach oben raus) zu kalt wird. Müssen wir probieren.

Hallo Hans-Gerd,

wir waren jetzt gerade dieses Wochenende bei Temperaturen etwas über dem Gefrierpunkt, also so 1-2° unterwegs.

Die erste Nacht habe ich nur das Plissee innen zugezogen.
Wir standen da auf einen öffentlichen Parkplatz mit 3 WoMo Plätzen und da will ich notfalls rasch verschwinden können.
Ergebnis: Die Scheibe war morgen klitschnaß.
Ein Microfastertuch und ein Geschirrtuch waren nötig, um sie trocken zu bekommen.

[Camerjogi]

Moin

Wir verwenden auch die Thermoisolierung außen und haben Nachts im Winter kein Fenster auf! Ergebnis: Kein Schwitzwasser an den Scheiben.

Und Dauerlüften kommt nicht in Frage - unser Begleiter dankt es uns

Morgens wird dann ordentlich durchgelüftet und das Ganze dann nochmal Mittags und Spätabends.

Gruß
Jürgen

[Ostereis]

Moin Jürgen,

klingt gut - Euer Fahrzeug ist aber auch 20 Jahre jünger als unseres und die Isolierung ist sicher mit den Jahren erheblich besser geworden. Die Thermoisolierung werden wir uns besorgen und dann sowohl die eine als auch die andere Lüftungsvariante testen. Zur Zeit haben wir auch noch keine Winterfahrten mit Übernachtung, nur Tagestouren, geplant. Da wir „Neulinge“ mit dem Fahrzeug sind (erworben im März 2018) bleibt noch Zeit mit neuen Erfahrungen.

Gruß, Hans-Gerd

[T.F.]

Die Thermoisolierung verwenden wir nur bei Minustemperaturen. Ansonsten ziehnen wir das Kondensat an der Windschutzscheibe mit einem Fenstersauger ab.