Tausch Tauch- gegen Druckwasserpumpe

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Stoffelchen
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Re: Tausch Tauch- gegen Druckwasserpumpe

Beitrag von Stoffelchen »

liebe Freund(e) und innen,

wir haben schon vor 20 Jahren auf Druckpumpen von Lilie (Shurflo) umgestellt.
Das Gedröppel unter der Dusche fanden wir einfach nicht knuffig.

Zuletzt auch bei unserem 3. neuen Womo und dazu eine der starken Lilie-Pumpen gewählt mit 14 l/min und 4,5 bar max Druck (Smart #LP1001). Smart-Serie deshalb, weil die bisherige Classic-Serie doch nachts beim Toilettengang recht laut ist. Das ist nun wesentlich besser.

Es gibt auf dem Markt keine Tauchpumpen, die ähnliche Leistungen erreichen, wie die Lilie-Druck-Pumpen.
Auch die Bewerbung von Reich im Bordbuch 2018 und in Zeitschriften ist zumindest irreführend, daß deren Tauchpumpe eine höhere Leistung bringt als eine Druckpumpe.
Dazu muß man wissen, daß es auch sehr „bescheidene“ billige Druckpumpen gibt.
Evtl. ist die beste Tauchpumpe von Reich tatsächlich besser als die schlechteste Druckpumpe.
Reich hat mir auf Anfrage mitgeteilt, daß es für ihre Pumpen keine Leistungsdiagramme gibt.
Bei Lilie gibt es die schon immer…Das ist wohl die Bestätigung meiner These.

Die Druckpumpen erfordern zwingend einen Vorfilter.
Sie ziehen einen wesentlich höheren Strom. Bei unsere neuen z.B. max 6,9 A. Die stärkste Reich-Pumpe z.B. 3,75 A.
Also muß ein neues Kabel verlegt werden vom Pumpen-Hauptschalter zur Pumpe, am besten gleich mit 4mm².
Die Microschalter in den Hähnen sind damit außer Funktion.

Standardmäßig steht eine Druck-Pumpe also ständig unter Spannung (ohne nenneswert Strom zu verbrauchen) und springt über den internen Druckschalter nur an, wenn sie einen Druckverlust registriert (beim Öffnen eines Wasserhahns oder weil irgendwo eine Leckage ist) und stoppt, wenn sie den eingestellten (einstellbaren Druck) wieder erreicht hat. Bei meiner früheren Classic-Pumpe #LS061 lag der bei max 3.1 bar und es funktionierte prächtig. Dringend geboten ist allerdings der Einbau eines „Keller“-Druckgefäßes direkt hinter der Pumpe.

Das o.g. Dröppeln ist eine Folge des unendlichen Druckverlustes durch lange Schläuche, jeden Krümmer, jedes T-Stück usw. Dagegen hilft nur ein hoher Pumpendruck.

Deshalb nun zur neuen Lilie-Smart-Pumpe:
mit der 4,5-bar-Pumpe stößt man an Grenzen, denn sowohl die Truma-Heizung mit Boiler 4000/6000 als auch das FrostControl-Ventil (FC) mögen max 2,8 bar Druck (Truma-Vorgabe).
Ein Druckgefäß darf bei der Smart-Serie nicht eingebaut werden, weil die Pumpen selbstregelnd sind.
Und sofort nach Inbetriebnahme meldete sich natürlich das FC und bläst den Überdruck ab.
Logisch, denn die Pumpe versucht, den max Druck von 4,5 bar zu erreichen und läuft und läuft….

Erst wollte ich einen Druckminderer einbauen, aber dann hätte ich wieder weniger Wasserdruck unter der Dusche.
Und dann die geniale Idee: ich brauche den Druck doch nur, wenn ich auch Wasser brauche – und da kamen mir einige Beiträge aus Euren Posts in Erinnerung…Vor allem das Relais.

Ich benutze also wieder die Microschalter, um die Pumpe ein- und auszuschalten. Damit wird durch die Leitungs-Druckverluste der Druck im System niemals höher als die Truma-Vorgabe von 2,8 bar.
Aber die Microschalter bedienen jetzt nur noch ein Kfz-Relais, und die neu verlegte 4mm²-Leitung vom Pumpen-Hauptschalter ist jetzt an dem Relais-Eingang angeschlossen, am Relais-Ausgang dann die Pumpe. Es ist so einfach, wenn man drauf kommt.

Liebe Grüße Achim
Gruß Achim
Scout
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Re: Tausch Tauch- gegen Druckwasserpumpe

Beitrag von Scout »

Hallo Peter!
Wenn Du eine Druckpumpe möchtest, dann ist eine selbstregelnde gut geeignet bei diesen braucht man keinen Druckspeicher.
Davon gibt es zwei Systeme, die eine regelt elektronisch die Drehzahl und die andere arbeitet mit einer Bypassregelung d.h. ohne Elektronik.
Hierzu eine Beschreibung.
http://wiki.womoverlag.de/wiki/index.ph ... C3.B6tigen.

Eine Druckpumpe hält nach dem Anschalten den Druck im System aufrecht.
Eine Tauchpumpe mit einem Rückflussventil hält den Druck ebenfalls aufrecht.
Ich würde eine Bypasspumpe wählen. Eine Mechanik ist unempfindlicher als eine elektronische Regelung.

Zum Verschleiß der Mikroschalter.
Ich habe eine TWIN Pumpe von Reich eingebaut. Die zieht bei maximaler Wassermenge an Landstrom einen Strom von 3,6A entspricht einer Leistung von. 40W.
Ich habe während der 17 Jahre schon einige Armaturen getauscht. Wegen Undichtigkeit, Kabelbruch in der Armatur, aber nicht ein einziges Mal waren die Kontakte die Ursache.

Gruß
Scout
Stoffelchen
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Re: Tausch Tauch- gegen Druckwasserpumpe

Beitrag von Stoffelchen »

hallo Scout und andere,

üblicherweise wird eine Druckpumpe direkt an die 12V-Versorgung (über den Haupt-Pumpenschalter) angeschlossen und damit nicht mehr über die Microschalter der Wasserhähne ein-aus-geschaltet.
Stattdessen schalten sie ein oder aus, wenn der integrierte Druckschalter bemerkt, daß der Druck nicht der eingestellte max.-Druck ist.
Die Folge ist, daß diese Pumpen nach Schließen des Wasserhahns einen Nachlauf haben, um den max.-Druck wieder herzustellen.
Dieser Nachlauf macht überhaupt keinen Sinn, zumal das gesamte System immer unter dem Höchstdruck steht - für nichts!

Das muß aber nicht so sein, sondern man kann auch Druckpumpen über die Microschalter in den Wasserhähnen ansteuern, wie ich am 17.08.02018 geschrieben habe.
Auch dann bleibt der letzte Druck erhalten und es gibt keinen Nachlauf. Es funktioniert perfekt, spart Strom und Laufzeit der Pumpe. Ein Druckspeicher entfällt bei einer geregelten Druckpumpe (egal ob Bypass oder elektronik) damit auch.

Die Stromleistung einer Druckpumpe erfordert allerdings zwingend ein Relais, weil die höhere Stromaufnahme sonst die Microschalter schädigen kann.
Die Kabel von den Wasserhähnen zum Relais bleiben wie zuvor zur Tauchpumpe. Das ist nur das Schalt-Signal für das Relais.
Die Stromleistung erfordert eine neue dickere Kabelverbindung vom Pumpen-Hauptschalter zum Lasteingang des Relais und vom Lastausgang zur Druckpumpe.
Allerdings ggf. auch vom EBL zum Pumpen-Hauptschalter??? Bitte prüfen. Es sollten min 2,5mm² sein.

Das ist alles kein Hexenwerk und auch für ungeübte Bastler machbar.

Der durchaus häufige Ausfall von Microschaltern auch bei der nur "geringen" Belastung durch Tauchpumpen ist längst in etlichen Beiträgen und div. Foren beschrieben worden. Das hat sicher auch was mit der Qualität (Armaturen-Hersteller) und der Häufigleit der Nutzung zu tun.

Egal ob Druck- oder Tauchpumpe: es ist sinnvoll, ein Relais vor dem Pumpenanschluß einzubauen.
Gruß Achim
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