Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

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Helmut K
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Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von Helmut K »

Auf der Suche nach Ersatz für meine alten Aufbaubatterien beschäftige ich mich gerade mit dem Thema `sinnvolle Entnahmegrenze´, also wann sollte eine Batterie entlastet und wieder aufgeladen werden. Internet-Recherchen und Beratungsgespräche mit Batterieherstellern sehen diese Grenze bei einem Spannungswert von 12,30 V bis 12,50 V; wohlgemerkt im Sinne eines langen Batterielebens.

Dazu will die von Hymer verbaute Anzeige, hier LT95, aber auch andere aus dem Hause Schaudt, meiner Meinung nach nicht so recht passen. Oder habe ich hier einen Denkfehler?
Bild
Bei diesem meinem Anzeigepanel geht der grüne Bereich runter bis 12,5 Volt (50%), dann orange 12,2 V und 12,0 V, danach rot 11,5 V (25%) und 11,0 V. Damit wäre der erste orange-Wert 12,2 V schon ungesund tief entladen. (Bei gerade orange gewordener Ampel fahre ich meist noch drüber.)

Was aber gar nicht geht, ist, dass erst bei 11,5 Volt (25%) die rote LED kommt. Ebenso die Notabschaltung bei 10,8 V ist doch viel zu tief, oder?
Auch die Anzeigen-Sprünge zwischen den Spannungswerten sind mir zu groß, speziell im Bereich 12,5 V und 12,0 V. Wie seht Ihr das?

Also mit der Anschaffung einer neuen Batterie kommt auch ein Voltmeter mit 2 Digits hinterm Komma ins Womo.
Gruß,
Helmut
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KudlWackerl
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Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von KudlWackerl »

Hallo Helmut,

Wie ist denn nun die Frage, auf welche eine Antwort gewünscht wird?

Warst du nicht vor kurzem noch der Meinung, die Hymer Batterie-Strategie wäre wohlüberlegt und smart?

Grüße, Alf
Helmut K
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Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von Helmut K »

KudlWackerl hat geschrieben: 01.03.2019, 15:16 Hallo Helmut,
Wie ist denn nun die Frage, auf welche eine Antwort gewünscht wird?
Warst du nicht vor kurzem noch der Meinung, die Hymer Batterie-Strategie wäre wohlüberlegt und smart?
Grüße, Alf
Hallo Alf,
ich habe nicht behauptet, dass die Hymer Batterie Strategie gut ist, aber mir gefällt das HymerSmartBatterySystem, das ich seit knapp 2 Jahren nutze. Hier geht es aber um Bleibatterien solo, ohne LiFePO4.
Ich hatte bei einem Wintercamping im Januar bei -12 bis max. -7 °C über Nacht eine ungewollte Tiefentladung, also bis 12,0 V. Die letzten Wochen habe ich deshalb meine 7,5 Jahre alten AGM-Batterien (2 x 95 Ah) getestet und nur noch eine Entnahmekapazität von 30 Ah gemessen (C20 bei 9°C Zelltemperatur). Damit könnte ich in Verbindung mit den LiFePO4, die ja die Hauptlast tragen, bis zum nächsten Winter durchkommen. Anderseits reizt mich auch der Gedanke, hier 30 kg Ballast zu entsorgen und nur noch eine Batterie einzubauen. Und da habe ich angefangen zu recherchieren und bin auf die Fragen gestossen, ob das Hymer Anzeigepanel
1) genau genug ist und 2) nicht zu tiefe Werte vorgibt.
Und dazu interessiert mich Eure Meinung, auch Deine als ausgewiesener Fachmann.
Gruß,
Helmut
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KudlWackerl
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Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von KudlWackerl »

Hallo Helmut,

Also wenn du eine LiFeYPo4 oder eine ohne Y hast, schmeiße die Bleiakkus einfach raus.

Als Kapazitätsanzeige brauchst du unbedingt einen Batteriecomputer, weil die Spannung zwischen 10 und 90 % voll sich so gut wie nicht ändert.

Welches Fabrikat? Keine Ahnung, Das ist Geschmackssache. Sollte sich aber auf deinen Typ Life-Batt. einstellen lassen.

Grüße, Alf
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horst-lehner
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Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von horst-lehner »

Eigentlich ist das mit den Bleibatterien ganz einfach: Nicht tiefentladen (unter 10,8V), möglichst geringe Entladetiefe, möglichst bald wieder voll aufladen. Wo genau man da die Grenze zwischen grün und gelb/orange legt, ist Ermessenssache. Am richtigsten wäre wohl, die LEDs im Farbverlauf anzuordnen, aber so viele verschiedene LED-Farben will Schaudt vermutlich nicht vorhalten ...

Außerdem ist eine Beurteilung der Restkapazität anhand der Spannung bei Bleibatterien ohnehin nur nach einer Ruhephase (ohne Stromfluss) von vielen Stunden möglich. Im Reisemobilalltag ist das nicht gegeben, also sehr ungenau.
Helmut K
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Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von Helmut K »

KudlWackerl hat geschrieben: 01.03.2019, 15:59 Hallo Helmut,
Also wenn du eine LiFeYPo4 oder eine ohne Y hast, schmeiße die Bleiakkus einfach raus.
Als Kapazitätsanzeige brauchst du unbedingt einen Batteriecomputer, weil die Spannung zwischen 10 und 90 % voll sich so gut wie nicht ändert.
Welches Fabrikat? Keine Ahnung, Das ist Geschmackssache. Sollte sich aber auf deinen Typ Life-Batt. einstellen lassen.
Grüße, Alf
Alf, das ist hier nicht das Thema.
Gruß,
Helmut
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Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von Helmut K »

horst-lehner hat geschrieben: 01.03.2019, 16:04 Eigentlich ist das mit den Bleibatterien ganz einfach: Nicht tiefentladen (unter 10,8V), möglichst geringe Entladetiefe, möglichst bald wieder voll aufladen. Wo genau man da die Grenze zwischen grün und gelb/orange legt, ist Ermessenssache. Am richtigsten wäre wohl, die LEDs im Farbverlauf anzuordnen, aber so viele verschiedene LED-Farben will Schaudt vermutlich nicht vorhalten ...

Außerdem ist eine Beurteilung der Restkapazität anhand der Spannung bei Bleibatterien ohnehin nur nach einer Ruhephase (ohne Stromfluss) von vielen Stunden möglich. Im Reisemobilalltag ist das nicht gegeben, also sehr ungenau.
Die Hersteller empfehlen nicht tiefer als 12,50 V bzw. 12,30 V. Bei 10,8 V greift ja auch die Notabschaltung, aber meiner Meinung nach ist da die Batterie schon geschädigt.
Speziell bei älteren Batterien geht der Spannungsabfall unterhalb von 12,5 V sehr schnell, und da halte ich eine feinere Abstufung der Anzeige für sinnvoll.

Ich habe bislang auch sorglos mit dem Serienpanel gelebt, aber nach dem ich mich nun mit der Materie beschäftige, interessiert mich Eure Meinung dazu.
Gruß,
Helmut
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Sigi
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Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von Sigi »

Hallo Helmut,

nachdem ich in meinem ersten Hymer, im Vertrauen auf die Hymer-/Schaudt- Anzeigegeräte und die Bedienungsanleitung, die Gel- Aufbaubatterien schnell gehimmelt hatte, habe ich mich mit dem Problem Entladetiefe näher beschäftigt und bin zum selben Ergebnis gekommen, das hier schon angesprochen wurde: Über die Spannung lässt sich der Ladezustand einer Womo- Aufbaubatterie "im Einsatz" praktisch nicht bestimmen. Da gaukelt die Hymer- Anleitung etwas Falsches vor.

Am Einbau eines guten Batteriecomputers geht nichts vorbei, wenn Du jederzeit die (Rest-) Kapazität Deiner Batterien im Auge behalten willst.
Ich entlade meine (AGM-) Batterien nie um mehr als 30%; meist reichen mir 20%, bevor die Sonne oder der Batteriebooster wieder nachfüllen.
Da die Zahl möglicher Ladezyklen bei tieferer Entladung überproportional zurückgeht, ist es auch im Sinne der Lebensdauer der Batterien ratsam, möglichst frühzeitig wieder nachzuladen.

Gruß
Sigi
Ludo

Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von Ludo »

Helmut K hat geschrieben: 01.03.2019, 16:14 Die Hersteller empfehlen nicht tiefer als 12,50 V bzw. 12,30 V. Bei 10,8 V greift ja auch die Notabschaltung, aber meiner Meinung nach ist da die Batterie schon geschädigt.
Speziell bei älteren Batterien geht der Spannungsabfall unterhalb von 12,5 V sehr schnell, und da halte ich eine feinere Abstufung der Anzeige für sinnvoll.
Wo hast Du denn diese Zahlen her ?

Meines Erachtens kann ich problemlos bis 11,5V runter gehen.
Helmut K
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Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von Helmut K »

Ludo hat geschrieben: 01.03.2019, 16:57 Wo hast Du denn diese Zahlen her ?
Meines Erachtens kann ich problemlos bis 11,5V runter gehen.
Das sind telefonisch eingeholte Auskünfte von Batterieherstellern und Händlern. Bevor ich eine Batterie kaufe stelle ich die Fragen und lasse mir ein Datenblatt zusenden.
Gruß,
Helmut
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Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von Helmut K »

also die Hersteller Banner und Siga z.B.
Gruß,
Helmut
Ludo

Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von Ludo »

Naja, im Wohnmobil sollten "deep-cycle-gel" Batterien Ihren Dienst leisten, die können bedenkenlos auf 30% entladen werden,
ich fahr ja den Bleiberg nicht zum Spaß rum.

Offgridtec z.B. gibt hier 10,8 Volt als "Entladeschluß" an, passt also zur Bordtechnik.
Helmut K
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Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von Helmut K »

Ludo hat geschrieben: 01.03.2019, 17:45 Naja, im Wohnmobil sollten "deep-cycle-gel" Batterien Ihren Dienst leisten, die können bedenkenlos auf 30% entladen werden,
ich fahr ja den Bleiberg nicht zum Spaß rum.
Offgridtec z.B. gibt hier 10,8 Volt als "Entladeschluß" an, passt also zur Bordtechnik.
Wenn ich jetzt das richtige Datenblatt dazu erwischt habe, reduzierst Du mit Entladung auf 30% die Anzahl der möglichen Zyklen von 1800 auf cirka 500.
500 Zyklen ist aber ein guter Wert, scheinen ordentliche Batterien zu sein.
Gruß,
Helmut
Ludo

Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von Ludo »

Ja, wenn ich denn ständig so weit entladen würde, was aber nur freistehend bei miessem Wetter notwendig ist.

Also lande ich "irgendwo" zwischen 500 und 1800 Zyklen.
Holla1954
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Re: Passt die Batterie-Anzeige zu den empfohlenen Werten?

Beitrag von Holla1954 »

Hallo miteinander,

zu der Frage zur Genauigkeit der Anzeige LT95(F) folgendes:

Die Anzeige mit den Farb-LED kann nicht auf den Akkutyp (Nass/GEL/AGM) eingestellt werden und kann somit bzgl. Tiefentladung auch nur die Tendenz anzeigen!

Tiefentladung bei nass ab 10,5 Volt, bei Gel ab 11,2 Volt, für AGM habe ich derzeit keinen zuverlässigen Wert (abweichende Herstellerwerte beachten).
Nicht zum Thema:
Aus meinen Erfahrungen (50 Jahre nass, 20 Jahre Gel, 5 Jahre AGM (im Haus 8kWh) ist AGM für mich enttäuschend, da bei 10 Jahren Garantie und optimaler Ent- und Beladungssteuerung 25% Ausfall nach 5 Jahren. Gel im WoMo/Schiff war auch nicht viel besser da Ersatz nach 3 - 4 Jahren notwendig. Daher kommen bei drohenden Tiefentladungen (Aufbau) für mich nur Nass oder Li in Frage.
BC, den ich einbaue, wenn der erste AGM-Akku vom Aufbau unbrauchbar ist und durch Li ersetzt wird.

Ein angenehmes, unfallfreies Wochenende wünscht
Norbert
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