Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

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1001musik
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Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von 1001musik »

Hallo,
wir haben unseren ML-T 620 ja noch nicht lange und waren am WE unterwegs. Dabei haben wir mal ausprobiert, wie es Autark funktioniert. Los gefahren sind wir mit zwei vollen Wohnraumbatterien aus dem 220 Volt Netz. Solar haben wir auch auf dem Dach.
Beim Ankunft auf dem CP haben wir nur Abends etwas Fern gesehen und der Kühlschrank ging seit Reisebeginn mit GAS. Zu früh den Wechselrichter angemacht und einen Kaffee rausgelassen. Die Kaffeemaschine braucht 1235 – 1470 Watt. Sollte also der Wechselrichter schaffen. Doch nach einer Tasse war Schluss, die Maschine ging aus.

Eine Recherche im Internet ergab, das AGM Batterien nach einer größeren Stromentnahme eine Ruhepause brauchen?! Könnte das bei mir und meinen 2 Batterien auch so sein oder könnte es am Alter liegen. Sie sind ca. 3 Jahre alt, wobei das Fahrzeug erst 16000 km hat. Also nicht so oft benutzt wurde.
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horst-lehner
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von horst-lehner »

Bei über 1400W fließen ca. 60A oder mehr aus jeder der Batterien. Und einigermaßen ehrlich teilen werden sich die beiden Batterien den Strom nur, wenn sie
  • den gleichen Innenwiderstand haben (was nach 3 Jahren wahrscheinlich nicht mehr der Fall ist)
  • korrekt "über Kreuz" angeschlossen sind
Außerdem muss natürlich die Verkabelung zum Wechselrichter dick und kurz genug sein.

War die Kaffeemaschine schon in der ganzen Zeit verbaut und hat problemlos funktioniert? Wenn ja, dann tippe ich auf Batteriealterung (die von solchen Belastungen deutlich beschleunigt wird). Wenn nicht, kann es natürlich auch ein Einbaufehler der Batterien oder des Wechselrichters sein.

Grüße von Horst
1001musik
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von 1001musik »

Vielen Dank für deinen Kommentar. Wenn ich hier im Forum mitlese, scheinst du sehr Kompetent zu sein :)

Die zwei Batterien als auch der Wechselrichter sind ab Werk eingebaut. Die dicke Verkabelung erscheint mir als Laie ausreichend. Wir sind Zweitbesitzer und haben uns die Kaffeemaschine erst neu gekauft.
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KudlWackerl
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von KudlWackerl »

Hallo "???"

Ergänzend zu den Ausführungen von Horst:

Zwei AGM Batterien (mit 90 Ah?) sind auch neu nicht üppig für Belastung mit 1500 VA über Wechselrichter.

Wenn der Kaffee weiter fliessen soll, eventuell ein Satz neue Batterien beschaffen und dann gleich drei parallel.

Optimal wäre eine LiFeYPo4 Batterie, dafür gibt es Bausätze und auch Spezialisten, welche den Einbau übernehmen.

Grüße. Alf

P.S. Die Hymer Standard Technik kann je nach EBL keine optimale Ladespannung. Hast du deinen Solarregler auf AGM eingestellt?
Zuletzt geändert von KudlWackerl am 12.08.2019, 15:55, insgesamt 1-mal geändert.
1001musik
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von 1001musik »

Das habe ich schon vermutet. Für eine dritte Batterie ist ja genügend Platz vorhanden. Wir waren nur der Meinung, das zwei Kaffee hintereinander zwar viel Strom brauchen, dafür aber über eine kurze Dauer. Über eine LiFeYPo4 Batterie haben wir auch schon nachgedacht, aber aktuell zu teuer für die paar Mal in denen sie gebraucht wird. Wir stehen ja doch öfters auf einem CP mit Stromanschluss. Kann man eigentlich die Leistung der Batterien überprüfen lassen. Ich bin in der Materie nicht zu Hause.
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horst-lehner
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von horst-lehner »

1001musik hat geschrieben: 12.08.2019, 15:24 Kaffeemaschine erst neu gekauft
OK, dann sollte beim Kaffeekochen mit frisch geladener Batterie mal gemessen werden (am Besten mit drei Multimetern gleichzeitig):
  • Die Spannung direkt an den Polen von Batterie 1
  • Die Spannung direkt an den Polen von Batterie 2
  • Die Spannung am Eingang des Wechselrichters
Dasselbe dann nochmal mit teilentladener Batterie (ca 70% Restladung).

Mit diesen Spannungswerten kommt man der Antwort auf die Frage näher, ob die Batterien fertig sind oder ob die Verkabelung optimiert werden sollte.

Wenn es von der Zuladung her kein Problem ist, kann man auf jeden Fall eine dritte Batterie gleicher Bauart (und ungefähr gleichen Alters) parallel schalten. Wichtig ist, dass diese richtig parallel geschaltet werden, um den Stromfluss unter hoher Last gleichmäßig aufzuteilen.

Wenn die Zuladung knapp ist, führt wahrscheinlich kein Weg an ca. 200Ah LiFeYPO vorbei.

Grüße von Horst
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KudlWackerl
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von KudlWackerl »

Übrigens bin ich gerade dran meine 200 Ah LiFeYPo4 zu zerlegen und den Gehäuseeinbau an die beengten Platzverhältnisse im ML-T anzupassen. Wenn ich mal Zeit dafür finde setze ich einen Bericht mit vielen Fotos hier bzw. in neuem Thread ein.

Summe Kosten 200 Ah LiFeYPo4 mit Zubehör ca. 1.500,--€ ...

Grüße, Alf
mpetrus
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von mpetrus »

horst-lehner hat geschrieben: 12.08.2019, 16:45
OK, dann sollte beim Kaffeekochen mit frisch geladener Batterie mal gemessen werden (am Besten mit drei Multimetern gleichzeitig):
  • Die Spannung direkt an den Polen von Batterie 1
  • Die Spannung direkt an den Polen von Batterie 2
  • Die Spannung am Eingang des Wechselrichters
Ich habe dazu mal eine Frage:
Die Batterien stehen ja ganz dich nebeneinander und die Pole sind mit kurzen Kabel verbunden.

Kann man da wirklich ein Spannungsunterschied der Batterien messen?
Am WR kann ich mir das evtl. vorstellen, da im Kabel ja verluste entstehen.
Grüße Michael
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KudlWackerl
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von KudlWackerl »

In dem Moment, wenn der Wechselrichter die Leistung zieht, kannst du die Spannungsunterschiede messen, wenn die Batterien unterschiedlich sind.

Grüße, Alf
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horst-lehner
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von horst-lehner »

... oder wenn ein Kontakt schlecht ist.
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Roedelheimer
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von Roedelheimer »

Bis 2018 hatten wir auch die Erstausrüstung 2 Varta AMG an Bord. Mit zusammen +/- 50 Kilogramm schon eine Nummer. Aus Gewichtsgründen wechselte ich dann auf eine Epsilon Batterie von Super B (ca. 15 Kilogramm) mit 90 AH und baute einen Büttner Wechselrichter mit 1700 Watt ein. Der Kapitaleinsatz 1850 für die Batterie und ca. 1000 Euro für den Wechselrichter mit reinem Sinus war happig. Mit unserer Nespresso Maschine (1300 Watt) haben wir keine Batterieprobleme. Die Super B App zeigt eine pulsierende Belastung von bis zu 100 Ampere an, wenn der Brühvorgang läuft. Für ein autarkes Stehen mit Kaffeemaschine über mehrere Tage reicht diese Akkukapazität trotz einer 110 Watt Solaranlage sicher nicht, aber wir kommen klar damit.

Ein Freund mit einem Exis T benutzt seine beiden AMG Batterien mit einen Dometic Wechselrichter (1000 Watt) für eine 850 Watt Illy Maschine. Keine Probleme.

Grüße
Jürgen
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horst-lehner
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von horst-lehner »

Roedelheimer hat geschrieben: 13.08.2019, 00:36 benutzt seine beiden AMG Batterien mit einen Dometic Wechselrichter (1000 Watt) für eine 850 Watt Illy Maschine
Das ist ja auch ggü. der Maschine des Originalposters eine sehr viel geringere Leistungsaufnahme (ca. 40A statt über 60A pro Batterie).

Die 90Ah-Super-B kann laut Hersteller 200A Dauerlast und bis zu 350A kurzzeitig. Eine LiFeYPO4-Batterie mit Winston-Zellen hat mit hohen Entladeströmen ebenfalls keinerlei Probleme. Für die 160Ah-Zelle gibt der Hersteller z. B. 480A für 15 min an. Drunter würde ich bei solchen Verbrauchern erst gar nicht anfangen...

Grüße von Horst
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von basste315 »

Hallo "1001musik"

Schaltet der Wechselrichter unter Belastung ab oder hast Du Unterspannungsalarm?
Welchen WR hast Du? Sinus, mind 1500W Dauerlast?

Obwohl ich die für hohe Strombelastungen eigentlich ungeeigneten GEL-Batterien bereits die 2. Saison über einen 1500/3000 W SINUS-Wechselrichter https://www.ebay.de/c/25031000507 mit meiner Kaffee-Kapselmaschine DELonghi EN80 BAE – 1150-1260W https://www.mediamarkt.at/de/product/_d ... ry=en80BAE regelrecht martere, fließt immer noch Kaffee "ohne Probleme". Die Batteriespannung sinkt unter Last lt. Anzeige Schaudt DT 201B vorübergehend teilweise bis auf 11,8V und erfängt sich aber sofort wieder.

Vorhandene Technik:
Schaudt EBL 101 – Ladestrom 18 A,
CTEK Ladegerät MXS 10 mit Temperatursensor, gegebenenfalls 10A parallel geschaltet
Honda 10i (1000W Sinus) - selten mit !
Solar MT-Powerline MT200-2 (200W) und Schaudt Solar Laderegler LRS 1214
2 Stück Exide Gel ES 900 (Nachfolger G80), insgesamt 160Ah - jetzt 4 Jahre alt

Bedarf: Fallweise 4 Tassen Kaffee/Tag während der Anreise oder beim Freistehen (nicht im Winter), ein wenig Licht, 2 Stunden Fernsehen und die Steuerung des Boilers und Kühlschranks bei Gasbetrieb.

Längstens nach 3-4 Tagen schließe ich üblicherweise am CP an Landstrom an, daher reicht die geringe Batteriekapazität (GEL 160 Ah) derzeit aus. Falls die Solaranlage saisonbedingt zuwenig bringt, nehme ich den vorhandenen Stromerzeuger mit, um notfalls beim Freistehen die Batterien aufzuladen.

Erst wenn die GEL-Batterien "hinüber" sind, plane ich auch die Anschaffung einer LiFePo4-Batterie https://greenakku.de/Batterien/Lithium- ... :1973.html (Vorteil: Gewichtsersparnis, hochstromfest, schneller aufladbar - nur bei Plustemperaturen) und eines Ladeboosters https://www.campingwagner.at/product_in ... gIEi_D_BwE.

Derzeit besteht dazu zum Glück noch kein Anlass :-D !

FAZIT für Dich:
Deine AGMs sollten für Hochstrombelastung eher besser geeignet sein als meine GEL-Batterien, es liegt daher der Verdacht nahe, dass die Batterien schon am Ende sind. Prüfen und ggfs. ersetzen.

Helmut

Helmut
Grüße vom Traunsee -
basste315
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von 1001musik »

Roedelheimer hat geschrieben: 13.08.2019, 00:36 Bis 2018 hatten wir auch die Erstausrüstung 2 Varta AMG an Bord. Mit zusammen +/- 50 Kilogramm schon eine Nummer. Aus Gewichtsgründen wechselte ich dann auf eine Epsilon Batterie von Super B (ca. 15 Kilogramm) mit 90 AH und baute einen Büttner Wechselrichter mit 1700 Watt ein. Der Kapitaleinsatz 1850 für die Batterie und ca. 1000 Euro für den Wechselrichter mit reinem Sinus war happig. Mit unserer Nespresso Maschine (1300 Watt) haben wir keine Batterieprobleme. Die Super B App zeigt eine pulsierende Belastung von bis zu 100 Ampere an, wenn der Brühvorgang läuft. Für ein autarkes Stehen mit Kaffeemaschine über mehrere Tage reicht diese Akkukapazität trotz einer 110 Watt Solaranlage sicher nicht, aber wir kommen klar damit.

Ein Freund mit einem Exis T benutzt seine beiden AMG Batterien mit einen Dometic Wechselrichter (1000 Watt) für eine 850 Watt Illy Maschine. Keine Probleme.
Unser Erstausrüster Wechselrichter von Waeco hat 1800 Watt und die Kaffeemaschine braucht 1250 Watt. Wir wollen auch nur ein oder zwei Tage autark stehen. Solar hat bei uns 160 Watt. Danach gibt es wieder Strom aus der Dose.
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KudlWackerl
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Re: Wohnraum Batterien zu schwach für Kaffeevollautomat?

Beitrag von KudlWackerl »

Hallo Jochen,

du hast an anderer Stelle geschrieben, man hätte dir hier gesagt dein WR benötige 60 A. Da hast du Horst falsch verstanden. Er schreibt oben ca. 60 A JE Batterie (bei 2 Batterien).

Ich rechen es dir gerne mal genauer vor:

Deine Kaffemaschine zieht laut deinen Angeaben bis zu 1470 Watt Leistung aus der 230 V AC Steckdose. Diese Leistung muss der Wechselrichter bereitstellen. Bei einem freundlicherweise angenommenen Wirkungsgrad von sehr guten 95% des WR sind das an Aufnahmeleistung ca. 1470 W/0,95 = 1550 Watt

Die Spannung an der WR-Elektronik sind sicher nicht höher als 12 Volt. Zwar ist die Batterie etwas höher, aber im Moment des Stromflusses addieren sich Innenwiderstand der Batterie, Leitungswiderstand, Klemmen und nicht zu vergessen die internen Sicherungen des Wechselrichters.

Also 1550 VA / 12 V = 130 A Aufnahmestrom. Es kann sogar sein, dass die Spannung direkt an der Elektronik niederer ist, bei 11 Volt am WR sind es 1550 VA / 11V = 140 A

Wenn die Batterien gleich stark sind und gut verkabelt, bekommt also JEDE Batterie bis zu 70 A ab.

Zwar sind AGM Batterien für Startbetrieb ausgelegt und können prinzipiell hohe Ströme ab, aber da sprechen wir maximal von Sekunden. Dein Brühvorgang wird aber Minuten dauern. Fazit: Die Batterien werden extrem belastet. Die Grenze für solch eine Batterie wird bei ca. 50% Strom bezogen auf die Nennkapazität sein. Wenn es sich (hast du nicht angegeben) um 90 Ah Batterien handelt, sind das also 45 A je. Daraus resultieren Horsts und meine Empfehlung mindestens drei Akkus paralell zu schalten. Die Verdrahtung zwischen den Batterien und zum WR muss kurzschlussfest und wenigstens 35 mm² sein.

Grüße, Alf
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