Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

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weissfranz
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Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von weissfranz »

Bin mit Blei Säure immer am besten gefahren. Habe ewig einen großen Wechselrichter für meine Nespresso Maschine. Im letzten Womo hatte ich 10 Jahre eine 240 Ah Solar Batterie die bis zum Verkauf den WR betrieben hat. Meine jetzigen 2x 100 Ah Banner Blei Säure Batterien gehen beim WR Betrieb nach 5 Jahren schön langsam in die Knie.
Ich möchte nun auf Lithium (Liontron) Batterie umrüsten, da sie hohe Ströme problemlos liefern und auch viel Gewicht sparen.

-Genügen 100 Ah oder soll ich gleich 150Ah einbauen. Mit 200Ah Blei sind wir kapazitätsmässig gut ausgekommen.
- Wir haben 280W Solar mit Votronic Solarregler den man auf Lifepo einstellen kann. Wir stehen meist frei und auch bisher keinen Landstrom gebraucht.
- Brauchen wir wirklich einen Lade(Booster)Regler ? Unser Hymer Exsis Bj 2014 lädt auch bisher unsere Bleibatterien mit bis zu 40 Ah !
- Sind wirklich Schalter nötig um nicht auf 100% zu laden (Batterie Schonung)?
- Auch ein Batterie Computer zur Kontrolle ist verbaut.

Wie gesagt am liebsten wäre mir Blei raus und Liontron rein (so wie es Liontron verspricht). Wer hat einen 1:1 Tausch vorgenommen und welche Erfahrungen gemacht ? Danke
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KudlWackerl
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Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von KudlWackerl »

Hallo Franz,

Eine Sache würde ich an deiner Stelle vorsorglich anders als bisher machen: in die Leitung von der Lima in Richtig Aufbau-Batterie einen Satz "Idealdioden" einbauen, um Rückwärtsströme von der Aufbau-Batterie zur Start-Batterie zu verhindern. Schließlich hat die LifePo4 eine etwas höhere Spannung.

Schau mal hier im Forum, das wurde von erfahrenen Elektronikern wie z. B. Horst und Uwe schon gut erklärt.

Ansonsten... Kauf gleich die größere Batterie, die Mehrausgaben sind bald vergessen, die Freude am Strom bleibt.

Grüße, Alf (200 Ah) :mrgreen:
Teeyop

Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von Teeyop »

Hallo, zuerst musst du für dich entscheiden ob Fertigakkus zum Fahrzeug und deinen Wünschen passen. Als Kaffeejunkie solltest du auf die Maximalleistung achten (120 ah Dauerstrom am BMS des Akkus sollten für den WR reichen). Weiterhin willst du auch im Winter unter 0 Grad volle Ladung geben können oder auch tiefgefroren -10 Grad abgestellt ...auftauen müssen, sind Winstonzellen erste Wahl. Sitzen Akkus ohnehin im Innenraum ist das etwas unproblematischer. Neben den Lion soltest auch mal die Seite von Roburakku anschauen, neben dem unschlagbaren Preis muss man halt schauen ob die Baugrössen passen. Einen Booster braucht es bei der Fiat-Lima nicht wirklich, aber zum Schutz vor zu kleinen Kabelquerschnitten und dem Relais ist es kein Fehler sich den kleinen Booster zu gönnen. Solarregler sollte einstellbar sein Abschaltung (ca.13,8volt) damit die Akkus nicht immer am oberen Rand pendeln....
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KudlWackerl
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Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von KudlWackerl »

Werbung für Roburakku würde ich nicht machen, nachdem ich die Bilder vom inneren des Akkus angesehen habe.

Grüße, Alf
Teeyop

Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von Teeyop »

Ich kenne die Bilder und stammen wohl von den ersten Serien ....aber die Quelle diese Bilder hatte damit eigene Ziele. Meine sehen da schon gänzlich aufgeräumter aus, wobei ich nicht wirklich Werbung für Robur im Sinne habe. Bei den aktuellen Preisen für die Winstonsätze incl. BMS usw. würde ich ohnehin nur diese verbauen.....leider wollen alle natürlich den Weg des geringsten Widerstandes gehen.
independent
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Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von independent »

Robur-Akkus sind seit der ersten Serie deutlich verbessert worden, jetzt ist nichts mehr vergossen, es können sogar einzelne Zellen ausgetauscht werden und bei der Verkabelung wurde auch stark nachgearbeitet.

@weissfranz, ob ein 1:1-Tausch bei dir möglich ist, kann nur dann gesagt werden, wenn deine Konfiguration von jemandem überprüft wurde, der sich auch wirklich damit auskennt. Gibt es genügend Ladestrom von der Lichtmaschine, oder wird umgekehrt der EBL dabei überfordert, weil's doch zu viel davon gibt? Kann das Landladegerät tatsächlich laden oder beginnt ein Ladezyklus erst bei 12,xx V Spannung, bei der eine LiFePO4-Batterie schon lange leer ist? Kann ein Fertigakku auch Wechselrichter ab, oder schaltet das BMS einfach ab, weil es einen Kurzschluss erkennen will? Wie sieht es mit einer eventuellen Solaranlage aus, hat der Regler eine stabile Spannung oder automatische Umschaltung etc?

Auch das Problem mit der Temperatur sollte man durchleuchten, passt eine Fertigbatterie zum Campingverhalten und zur Einbausituation?

Erst wenn diese Dinge überprüft wurden - und noch einige mehr -, sollte ein 1:1-Tausch vorgenommen werden. Es gibt Fahrzeuge, bei denen funktioniert es, aber bei den meisten eben nicht.

Ich persönlich würde auch zu einem Akku mit höherer Kapazität raten, weil mit dem Essen der Hunger kommt, man freut sich über die Hochstromfestigkeit und nutzt ihn immer öfter :-).
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KudlWackerl
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Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von KudlWackerl »

independent hat geschrieben: 09.02.2020, 12:38 Robur-Akkus sind seit der ersten Serie deutlich verbessert worden, jetzt ist nichts mehr vergossen, es können sogar einzelne Zellen ausgetauscht werden und bei der Verkabelung wurde auch stark nachgearbeitet.
Tja, die Banane reift beim Kunden.

Für mich nicht akzeptabel.

Grüße, Alf
Teeyop

Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von Teeyop »

Kann man bei dem Preis verschmerzen, alle Anderen verkaufen eine Black-Box mit dicken Preisschildern....
independent
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Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von independent »

KudlWackerl hat geschrieben: 09.02.2020, 13:21
Tja, die Banane reift beim Kunden.

Für mich nicht akzeptabel.

Grüße, Alf
Stimmt, und das ist heute leider bei sehr vielen Produkten der Fall. Für den Wohnmobilsektor sei nur die iNet-Box von Truma genannt. Von daher sollte man vorerst die Betaversionen diverser Produkte abwarten.
Hymer5
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Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von Hymer5 »

Hallo Weissfranz,
Ich habe 2 AGM Batterien rausgeschnissen und einen 120Ah LiFepo4 von Robur eingebaut, ohne an der Anlage von Hymer was zu ändern. Es funzt wie erwartet und das Gewicht ist von 64 Kg ist auf 14 Kg reduziert. Verfahren bin ich nach der Regel. Theoretiker weiss alles und nichts funktioniert, der Praktiker weiss nichts und es läuft! :-D Liebe Grüße Hymer5
independent
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Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von independent »

Hymer5 hat geschrieben: 09.02.2020, 17:59 Hallo Weissfranz,
Ich habe 2 AGM Batterien rausgeschnissen und einen 120Ah LiFepo4 von Robur eingebaut, ohne an der Anlage von Hymer was zu ändern. Es funzt wie erwartet und das Gewicht ist von 64 Kg ist auf 14 Kg reduziert. Verfahren bin ich nach der Regel. Theoretiker weiss alles und nichts funktioniert, der Praktiker weiss nichts und es läuft! :-D Liebe Grüße Hymer5
Du bist vielleicht einer der wenigen Glücklichen, der vom Werk aus die perfekte Konstellation für eine LiFePO4 in seinem Fahrzeug installiert hat.

Deine Regel ist natürlich verlockend, aber leider auch sehr gefährlich. Zumeist wissen Leute, die auf diverse Hürden hinweisen auch darüber Bescheid. Wenn es nach solchen Tipps Probleme bei der Installation gibt, weil der Akku nicht geladen wird, oder es sogar UVP-Auslösungen gibt und der Solarregler zum Beispiel gleich einmal 24V für das Bordnetz liefert, liest man meistens nichts mehr davon.....

Jeder darf seines Glückes Schmied sein.
Teeyop

Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von Teeyop »

99 % können 1-1 tauschen..mit Blei hat es auch funktioniert. Einzig der Solarregler sollte regelbar sein, da tut es selbst ein 30€ Chinaregler.
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basste315
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Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von basste315 »

Teeyop hat geschrieben: 10.02.2020, 12:44 99 % können 1-1 tauschen..
Na ja ..... einfach tauschen und dann schlechte Erfahrungen machen? Ich werde schon die Warnungen der Fachleute beachten.

Ordenliche Kabelquerschnitte sollten in modernen Fahrzeugen verbaut sein. Dies sollte aber ein Fachmann checken. Und man
sollte schon MESSEN (- als Laie messen lassen), wieviel A bei halbleerer LiFePo4-Batterie über die Lichtmaschine geladen werden.

Wenn mehr als 50A fließen sollten, habe ich den Rat vernommen, mit einem Booster zu limitieren, da sonst eine Sicherung fliegen könnte oder sogar der EBL Schaden nehmen könnte (teurer Spass !).

Weiters sollte zumindestens 1 Ladegerät (ideal der Solarregler) auf ein Li-Ladeprogramm einstellbar sein und das 230V-Ladegerät im Normalfall deaktiviert werden. Bei Verwendung von Netzladegeräten ohne Li-Ladeprogramm ein Bleiprogramm ohne Recond wählen (ohne Temperaturensor), die Ladespannung darf die Maximal-Spannung (meist 14,4 -14,6 V - siehe Datenblatt der Batterie) nicht übersteigen. Über die Winterpause wird die Batterieabschaltung oder Trennung der Batteriekabel von der Batterie empfohlen, damit "stille" Verbraucher ausgeschlossen sind.
Wenn das Fahrzeug bei Minustemperaturen aus dem Winterlager kommt, wäre es auch sicherer, die Ladeleitung unterbrechen zu können, bis die Batterie in ladefähigem Zustand ist (> 0 Grad), auch wenn angegeben ist, dass das BMS dafür eine Sicherheitsschaltung hat.

Diese Punkte werde ich beim geplanten Tausch beachten.

Helmut
Grüße vom Traunsee -
basste315
Teeyop

Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von Teeyop »

Fundiertes Halbwissen ablesen und dann Panik verteilen ? Mit Blei bestehen die gleichen Risiken bezüglich Leitungsquerschnitte, das Ladegerät benötigt keine Li Ladekennlienie...die gibt es eigentlich gar nicht, Die Standart-Lima wird beim Ducato mit max 30 Ampere laden...woher sollen die 50 Ampere kommen ? Wer verbreitet so eine Soße ?
independent
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Re: Blei gegen Lithium möglichst einfach tauschen ?

Beitrag von independent »

Teeyop hat geschrieben: 10.02.2020, 14:04 Fundiertes Halbwissen ablesen und dann Panik verteilen ? Mit Blei bestehen die gleichen Risiken bezüglich Leitungsquerschnitte, das Ladegerät benötigt keine Li Ladekennlienie...die gibt es eigentlich gar nicht, Die Standart-Lima wird beim Ducato mit max 30 Ampere laden...woher sollen die 50 Ampere kommen ? Wer verbreitet so eine Soße ?
Es kann jeder tun und lassen, wie und was er möchte.

Die Standardgeneratoren sind schon in der Lage ein bisserl mehr an Ampere zu liefern, überhaupt, wenn sie angenommen werden.

Eine kleine Anmerkung noch: Wer Blei mit LiFePO4 auf eine Ebene stellt, speziell beim Ladeverhalten, sollte mit dem Vorwurf des Halbwissens bei anderen etwas sorgsamer umgehen.

Ich hätte bei Baste nichts von Kennlinie gelesen, sondern von Li-Ladeprogramm.....das hat mit Ladeendspannung, Dauer der Ladeendspannung und Floatspannung zu tun.
Teeyop hat geschrieben: 10.02.2020, 12:44 99 % können 1-1 tauschen..mit Blei hat es auch funktioniert. Einzig der Solarregler sollte regelbar sein, da tut es selbst ein 30€ Chinaregler.
Fein, wenn das bei 99 % der Fall ist, dann ist ja alles easy und es muss sich keiner mehr Sorgen machen.

Lediglich den SR regeln, welchen Bereich bitte?
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