Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

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basste315
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von basste315 »

Heiko hat geschrieben: 04.03.2021, 09:24
Hallo und guten Morgen,

der Sicherungsautomat ist eigentlich nur als Hauptschalter gedacht. Die im Minus eingebaut ANL-Sichrung hat 25 A weniger und sollte somit früher auslösen.
Das die Anschlüsse der Automaten bei hoher Belastung "warm" werden, habe ich schon selber bei einem längeren Test mit knapp 1000 Watt festgestellt.
Aber ein so hohe und so lange Belastung wird es bei mir im WoMo-Alltag nie geben.
Meine ersten Erkenntnisse:

Sicherungsautomat/Streifensicherung:
Beim ersten Einschalten des Wechselrichters ging offenbar der 200A Sicherungsautomat (den ich schon hatte) über den Jordan. Da ich maximal 120A entnehmen werde, kommt (defensiv) eine 150 A Streifensicherung zum Einsatz.

EDIT 13.3.2021: Auf Anraten des Autoelektriker-Meisters, der mir die 0,5-1m langen neuen WR-Kabel mit 35 mm2 angefertigt hat, habe ich zwecks Leitungsschutz zum Kabel passend doch eine 200 A Streifensicherung eingebaut und das BMS doch auf maximalen Entladestrom von 150 A eingestellt. Siehe weiter hinten ...

Akku abschalten:
Zum Abschalten des AKKUs (nur Entladen oder Laden und Entladen aus) eignet sich die iOS-App von Lukas Dezinsky V1.2.21 build 5345 ausgezeichnet.

Wärmeentwicklung:
2 Verbindungen *) wurden spürbar warm - Nachjustiert und alles war cool. Ich habe als
Dauertest durchgehend 1,5 Stunden mit ca. 110 A (Fön) belastet.
*) die "mickrigen" mitgelieferten Busbars können verwendet werden, die aus 5x 0,5 mm x 20mm Kupfer selbst gefertigten kommen ins "Bastelmuseum" :mrgreen:

EDIT 14.3.2021 : Trotzdem werden die "mickrigen" Originalbusbars gegen sauber angefertigte 4-lagige Kupferstreifen 0,5 mm x 20 mm (gesamt 40mm2) mit Bogen getauscht. Ebenso die Pol-Terminals. Hintergrund ist die Entlastung der Schraubpole bei Bewegung oder Wäremausdehnung.

Sonstiges:
Wahnsinn, so viel Strom :-D

Helmut
Zuletzt geändert von basste315 am 14.03.2021, 17:32, insgesamt 5-mal geändert.
Grüße vom Traunsee -
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KudlWackerl
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von KudlWackerl »

Hallo Heiko und Helmut,

Befasst euch mal mit den Auslösekennlinien (Strom-Zeit) dieser Sicherungen. http://www.farnell.com/datasheets/683342.pdf

Grüße, Alf
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basste315
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von basste315 »

Zuletzt geändert von basste315 am 10.03.2021, 09:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von Heiko »

Ich habe eine ähnliche verbaut.
Letztlich höre ich immer mehr negatives von den Automatensicherungen.
Heiß werden meine Anschlüsse bei hoher Belastung dort auch.

Ich glaube mit der ANL-Sicherung und der Möglichkeit das BMS zum Abschalten des Akkus nutzen zu können, reicht doch eigentlich aus.

Oder was meint ihr?
Gruß aus Bremen,
Heiko

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Hans-Jochen
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von Hans-Jochen »

Hallo Heiko,

das war auch meine Prämisse Übergangswiderstände so wenig wie möglich im Lastzweig!
Heiko hat geschrieben: 10.03.2021, 00:12 Ich habe eine ähnliche verbaut.
Letztlich höre ich immer mehr negatives von den Automatensicherungen.
Heiß werden meine Anschlüsse bei hoher Belastung dort auch.

Ich glaube mit der ANL-Sicherung und der Möglichkeit das BMS zum Abschalten des Akkus nutzen zu können, reicht doch eigentlich aus.

Oder was meint ihr?
Gegenüber der vorherigen AGM-Lösung ist ja jetzt als Übergangswiederstand zusätzlich das BMS und der dicke Wechselrichter (WR) hinzugekommen, der den Löwenanteil an Last verbraucht. Der bisherige Lastzweig zum EBL ist ja über die akkunahe 50A Sicherung gut geschützt.
Der WR hat ja seinen eigenen Lastkreis direkt nach dem "Batteriepol". Auf das gelinde gesagt lumpige Bedienteil habe ich verzichtet und vor dem WR in die Sitztruhe einen guten 200A Batterietrennschalter eingebaut und der Einschalter am WR bleibt deshalb immer auf EIN. Brauche ich 230V schalte ich erst den WR ein und dann den Verbraucher.

Muss ich bei Bedarf tatsächlich völlig stromlos schalten, klemme ich wie bisher einen Akkupol ab und ansonsten nutze ich das EBL um eine Entladung/Ladung zeitweise zu verhindern.

Mit meiner Eigenbaulösung bin ich bisher zufrieden, einzig mit dem BMS kann ich mich nicht so recht anfreunden, aber dazu an anderer Stelle hier Näheres.

Gruß
Hans-Jochen
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KudlWackerl
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von KudlWackerl »

Hallo Helmut,

Vorne hatte ich geschrieben:

Schmelzsicherung:

Von den früher benutzten Leitungsschutzschaltern habe ich mittlerweile Abstand genommen, da nicht Kurzschlusstrom-begrenzend. Ich verwende bei meinen Projekten ANL-Sicherungen 100 A mit M8-Bolzen. Durch den zusätzlichen Widerstand der Schmelzsicherung wird der Kurzschlusstrom begrenzt und dadurch die MosFET im BMS geschützt. Die Sicherung ist ein Kaltleiter. Bei einem Kurzschluss erhitzt sich der Schmelzdraht sehr schnell und begrenzt so den Kurzschlusstrom weiter.

Ausserdem (betrifft nur mein System) teilt sich der Strom sauber auf beide Batterien auf und beim Zusammenschalten von Winston und BlueCell (nach zum Beispiel einer Temperaturabschaltung der blauen Zellen) werden bis zum Spannungsunterschied von 1 V maximal ca. 80 A von der Winston in die LiFePo4 umgeschaufelt. Für das 120 A BMS in meinen Projekten ist die 100 A ANL-Sicherung genau richtig. Kennlinie z. B. hier: http://www.farnell.com/datasheets/683342.pdf

Bitte nochmals durchdenken.
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von basste315 »

Hallo Alf, ich habe es nochmals durchgedacht - danke für den Ratschlag!

Schmelzsicherung 200 A eingebaut und Reservesicherung mit Kabelbinder beigelegt, Sicherungsautomat entfernt.

"Laden AUS+Entladen AUS" oder nur "Entladen AUS" kann mit der iOS-App von Dezynsky geschaltet werden, es braucht daher keinen zusätzlichen Schalter (Sicherungsautomat bzw. Natoknochen).
Helmut
Grüße vom Traunsee -
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KudlWackerl
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von KudlWackerl »

Hallo Helmut,

ehrlich gesagt wundert mich deine Wahl mit den 200 A. Du hast doch ein 150A BMS. Wann soll denn diese Sicherung auslösen? Wäre nicht eine 100A oder 120 A Sicherung besser für dich geeignet?

Du schreibst oben: "Da ich maximal 120A entnehmen werde, kommt (defensiv) eine 150 A Streifensicherung zum Einsatz. " Ich finde deine Äusserungen sehr verwirrend und widersprüchlich.

Schau dir nochmals das Kennfeld Auslösezeit/Strom an.

eine 120A würde, falls du wirklich dein BMS mit 150 A belastest, nach ca. 1 Stunde Dauerlast auslösen, ab ca. 1.000 A in 0,1 sec. (bei 120A nie)
eine 100A würde, falls du wirklich dein BMS mit 150 A belastest, nach ca. 5 bis 20 Minuten Dauerlast auslösen, ab ca. 800 A in 0,1 sec. (bei 120A vielleicht nach einigen Stunden)

Die 200A löst unter Dauerlast nie aus, bei ca. 1.000 A erst nach 0,8 sec. Das ist für Kurzschluss-Schutz der Leitungen und der MosFET sehr lange.

Was meinst du?

Grüße, Alf
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von ML_580 »

KudlWackerl hat geschrieben: 11.03.2021, 11:33 Schau dir nochmals das Kennfeld Auslösezeit/Strom an.

eine 120A würde, falls du wirklich dein BMS mit 150 A belastest, nach ca. 1 Stunde Dauerlast auslösen, ab ca. 1.000 A in 0,1 sec. (bei 120A nie)
eine 100A würde, falls du wirklich dein BMS mit 150 A belastest, nach ca. 5 bis 20 Minuten Dauerlast auslösen, ab ca. 800 A in 0,1 sec. (bei 120A vielleicht nach einigen Stunden)
Hallo Alf,
verstehe ich nicht, wie kommst du auf die Werte?
Die Tabelle zeigt doch dass bei 135% des Nennstromes bei einer 120 A Sicherung wären das 162 A die Sicherung zwischen 120 und 1800 Sekunden auslöst. Also zwischen 2 bis 30 Minuten.
Oder kann ich die Tabelle nicht lesen?

LG Harald
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KudlWackerl
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von KudlWackerl »

Hallo Harald,

Tabelle?

Einen Strom von 162 A kann es (bei Helmut) nicht geben, da das BMS max. 150A bzw. 120A (je nach Variante) zulässt.

Die Abszisse ist in der Kennlinie logarithmisch beschriftet.

Grüße, Alf
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von ML_580 »

Hallo Alf,

wir reden irgendwie aneinander vorbei, hab mich wohl unverständlich ausgedrückt. Ich weiß auch das die 162 A für Helmut nicht relevant sind, die ergeben sich ja auch nur aus dem Tabellenwert von 135% Nennstrom für die 120 A Sicherung und die dazu angegebenen Zeitwerte, ob man das linear auf 150 A runterrechnen kann bezweifle ich, deshalb habe ich die Tab.-Werte für 162 A für eine 120 A Sicherung zitiert. Das Kennliniendiagramm war mir zu klein um da was genau herauszulesen.
Es steht mir auch fern dich zu kritisieren, ich will es nur verstehen.
Davon abgesehen würde ich auch nicht mit 200A absichern, wenn das BMS nur 150 A kann.

Ich meine diese Tabelle deines Links auf der ersten Seite_

Time-Current Characteristics / Schmelzzeit-Grenzwerte
% of Rating
% des Nennstromes
Opening Time Min / Max (s)
Schmelzcharakteristik Min / Max (s)
40-250 300-500
75 – / – 14,400 s / –
100 14,400 s / – – / –
135 120 s / 1800 s – / –
200 1 s / 15 s 1 s / 15 s
350 0.300 s / 5 s 0.300 s / 5 s
500 – / – 0.100 s / 2 s
600 0.100 s / 1 s – /

LG Harald
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von KudlWackerl »

Hallo Harald,

Ich beziehe mich auf Helmuts Anlage und das oben verlinkte Kennfeld.

Die Littlefuse Megafuse 32V hat eine etwas andere Kennlinie. Die von dir herangezogene Kennlinie im Littlefuse Datenblatt ist sogar besser ablesbar, aber auch dort endet die Kennlinie der 200A Sicherung bei 0,1 Sec und ca. 1500 A, die 100 A Sicherung z.B. löst erst nach ca. 2 Stunden bei 150 A aus.

Du kannst die Kennlinien ruhig benutzen, auch wenn schlecht genau ablesbar, da die Sicherungen ohnehin eine große Streuung haben. Also immer ca. Strom, ca. Zeit. Für die Überstromauslösung ist das BMS da, die Sicherung für die Kurzschlusstrombegrenzung und für den Schutz bei durchlegierten MosFET.

Grüße, Alf
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von basste315 »

KudlWackerl hat geschrieben: 11.03.2021, 11:33 Hallo Helmut,

ehrlich gesagt wundert mich deine Wahl mit den 200 A. Du hast doch ein 150A BMS. Wann soll denn diese Sicherung auslösen? Wäre nicht eine 100A oder 120 A Sicherung besser für dich geeignet?

Du schreibst oben: "Da ich maximal 120A entnehmen werde, kommt (defensiv) eine 150 A Streifensicherung zum Einsatz. " Ich finde deine Äusserungen sehr verwirrend und widersprüchlich.
Grüße, Alf
Hallo Alf, Du weißt ich bin nicht beratungsresistent!

Ich habe gestern die mitgelieferten mickrigen Kabel meines 1500/3000 W Wechselrichters beim Autoelektriker getauscht. Er hat mir 35mm2 Spezialkabel (50/100 cm lang) angefertigt und mit dem Hinweis

"Die Sicherung gilt dem Kabel, die Geräte haben einen Eigenschutz"

dringend zu der 200 A Streifensicherung geraten.

Welchem Fachmann soll ein interessierter Laie vertrauen? Dem Elektromeister vor Ort oder den Forumsspezialisten?

Ich werde daher meine Strategie, defensiv abzusichern, mit dem Geräte-Eigenschutz umsetzen und die Einstellungen im BMS von 150 A auf die maximal benötigten 120 A reduzuieren.

Edit 13.3.2021: Ich habe mich jetzt doch für Einstellung Maximaler Entladestrom 150 A entschieden

Hier ein Test mit 196 A. Der Wechselrichter hat sofort abgeschaltet, das gute BMS hat gelächelt.

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Helmut
Zuletzt geändert von basste315 am 14.03.2021, 17:40, insgesamt 4-mal geändert.
Grüße vom Traunsee -
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von basste315 »

Protokoll der ersten Voll-Ladung im Seriellen Verbund

Die Zellen wurden nach dem Auspacken seriell zusammengestellt, das BMS eingestellt und getestet (Überspannung, Ladeabschaltung mit Eiswürfel bzw. Fön am Sensor), auf 80 % aufgeladen und auseinandergenommen um sie parallel zu verbinden. Sie wurden zwecks Initiabalancing mit 3,6V vollgeladen und erst nach einer Ruhepause wieder auf Seriell umgebaut. Das nimmt für 200Ah mit einem 10A-Lader schon einige Zeit in Anspruch, aber Zeit haben wir in diesen Zeiten, wo wir nicht wegfahren können, ja leider zuviel ......

Der wieder auf Seriell zurückgebaute und mit dem BMS verbundenen Akku wurde dann ein wenig entladen und wieder vollgeladen um Balancen zu checken und die BMS-Einstellungen zu verbessern ......

Dann wurde der Akku mit ca. 110 A Dauerlast :!: innerhalb 1,5 Stunden und gegen Schluss mit etwas reduzierter Last überwacht bis zum Unterspannungsalarm entladen.
Dabei wurde auch die Temperaturentwicklung an den Kabelverbindungen und Busbars geprüft, an 2 warm werdenden Stellen bei durchlaufender Entladung nachjustiert und alles blieb anschließend cool (trotz der mickrigen Originalbusbars - ich baue aber auf 4 x 0,5 mm x 20 mm Kupferstreifen um - nicht wegen dem Querschnitt der Originalverbinder, sondern wegen der fehlenden Biegung an den Brücken).

Um die Ladekurve der Zellen besser verstehen zu können, habe ich den ersten seriellen Voll-Ladezyklus in unregelmäßigen Abständen mitprotokolliert.
Die Ladung erfolge mit einem Laborlader, eingestellt auf 14,60 V, nur ganz am Schluss bei 97 % habe ich auf 14,4V reduziert, um OV zu vermeiden. Maximal 14,4 V würde auch mit den Bordladern der Maximalspannung im Lifeeinsatz entsprechen. Der Labor-Lader leistet 8-10 A.
Zur Unterstützung wurde zusätzlich das CTEC MXS10 mit einer LSSP von 14,3-14,4 V angeschlossen, nachdem vorher getestet wurde, dass nicht irrtümlich automatisch auf RECOND mit höheren Spannungswerten gewechselt wird. Das brachte eine Zusatzleistung von ca. 10A, also erfolgte die Ladung durchgehend mit etwas weniger als 20 A.

Für alle, die interesse haben :-D
Bild

Erfreulich ist die geringe Zelldrift, entweder habe ich Glück mit gut abgestimmten Zellen oder hat sich das parallele Initialbalancen positiv auf die Zellchemie ausgewirkt. Ich würde den Zeitaufwand dafür jedenfalls wieder in Kauf nehmen, sollte ich in Serienproduktion gehen (kleiner Scherz).

Das fertige Projekt werde ich demnächst gerne in einem gesonderten Thread darstellen.

Helmut
Grüße vom Traunsee -
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Heiko
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Re: Alfs Bastelbude ... LiFePo4 200 Ah mit Bluetooth unter 500 € !

Beitrag von Heiko »

Hallo ihr Selbstbauer!

Heute wanderte dann der Akku endlich ins Wohnmobil.
Aber zuerst alle 12 V Verbraucher ausgeschaltet und den 12 V Trennschalter betätigt - wie sich das gehört.

Dann den alten 230 GEL Akku - eigentlich war er noch gar nicht so alt ;-) - raus gewuchtet und auf einem Rollwagen rückenschonend in die Garage geschoben.

Vor dem Einbau des neuen noch mal schnell auf die Personenwaage damit: 28 kg !
Wenn man bedenkt, dass die Zelle alleine nur 20 kg wiegen sollen.
Nun ja, 19 mm Siebdruckplatten, Acryl-Glas-Scheiben, kleiner Computer, dicker 500 A Shunt usw.
Da kommt dann doch schon was zusammen!

Vorher: 230 Ah GEL-Aufbau-Akku mit dicken Bleiplatten, von dem ich nicht mehr als 50 % (115 Ah) entnehmen sollte.
Das Ganze mit 65 kg!

Jetzt: 280 Ah von denen ich sicher 270 entnehmen kann mit 28 kg

Fazit: 2,3-mal mehr Kapazität bei 57 % Gewichtsersparnis!

Bild
(unten rechts seht ihr noch eine einseitig angeschraubte Ersatzsicherung für den Fall der Fälle)
Gruß aus Bremen,
Heiko

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