LiFeYPO4 - Einbau in Exis-T- Ein kleiner Bericht

[bigben24]

Hallo Zusammen,
ich habe vor einem Jahr, die AGM Batterien, gegen ein Winston LiFeYPO4 getauscht. Da der Umbau sehr reibungslos geklappt hat, möchte ich Euch das einmal kurz vorstellen, falls jemand das Gleiche, oder etwas abgewandelt tun möchte. Da viele Hymer eine Seitenklappe haben, hinter denen die Elektrik (EBL; Batterien etc.) zugänglich sind, ist von daher auch eine Übertragung auf andere Modelle möglich.

Zu Beginn habe ich mich einige Zeit "schlau" gemacht, ob ich eine Fertigbatterie nehme oder eine individuelle Lösung umsetzen soll. Ich habe mich dann dazu entschieden, keinen Fertigakku zu nehmen, sondern einen Winston Bausatz mit 200Ah. Da wir ordentliche Stromverbraucher sind und am liebsten Freistehen, waren die beiden 95Ah AGMs, trotz 2 x 120Wp Solar, gerade im Frühjahr / Herbst / Winter, für uns etwas knapp dimensioniert waren. 160Ah hätten wohl auch gereicht, aber die Kostendifferenz zu 200Ah war recht klein - also wenn dann richtig

Die beiden Bestands AGM waren nebeneinander untergebracht, der Platz reichte aber für die LiFe nicht aus, außer liegend, was ich aber nicht wollte. Also habe ich den neuen Akku unter die Sitzbank am Fenster gesetzt. Dieser Platz war nur für mein Werkzeug genutzt, das im Gegenzug nun dort ist wo die AGMs vorher waren.

Da ich die Bestandselektrik nicht umbauen wolle, bin ich folgenden, sehr einfachen Weg des Anschlusses gegangen: An Stelle der alten Batterien, habe ich mir 2 Sammelschienen gebaut, die 30*10 Kupferschiene von Ebay, 2 Sicherungsträger zur Befestigung. Alle an den Polen (+/-) der Batteriene befestigten Kabel abmontiert und mit +/- beschriftet und temporär zusammengestrapst. Durchgezählt, wieviele Befestigungen ich auf der CU Schiene brauche, Löcher gebohrt, Gewinde geschnitten. Um etwas mehr Stabilität zu bekommen, habe ich die Sammelschienen mit Durchgangsschrauben auf eine Grundplatte montiert und diese dann am Fahrzeugboden verschraubt. Nun die +/- Leitungen an die Sammelschienen angeschraubt - fast fertig. Das Akkugehäuse habe ich mit Aluwinkeln versehen, an den neuen Platz eingebaut und am Fahrzeugboden angeschraubt.
Nun fehlt nur noch der Anschluß. Mit 60qmm vom Akku (-) an den Meßshunt des BC und von dort mit 60qmm zur (-) Sammelschiene., sowie das (+) Kabel von der (+) Sammelschiene zum Phillipi des Akkus.
Anschließens noch eine Isolationsmeßung durchgeführt und eingeschaltet - Alles perfekt.

Der Aus- Einbau ins Fahrzeug hat recht gemütlich etwa 6-7 Stunden gedauert. Der Zusammenbau des Akkus, samt Gehäuse 1 Std.

Den Bütttner IQ4000 neu parametriert, alle Ladegeräte (Solar / Booster) auf LiFe umgestellt, den EBL auf Blei/Säure.
Zusätzlich habe ich noch folgende Ergänzugen vorgenommen:

1. Den Phillipi Hauptschalter habe ich mit einem Fernsteuerschalter versehen. Damit kann ich nun im Winterlager den Akku aus dem Wohnraum abschalten. Dort ruht dann der LiFe Akku über den Winter "im eigenen Saft" ohne Ladung (nicht erforderlich) Der einzige noch aktive Verbraucher ist der Batteriecomputer (direkt an (+)) damit der seine Daten nicht verliert. Man kann den Phillipi auch von Hand ein-/ausschalten, aber da ich eh noch Kabel gezogen habe war mir das egal.

2. Der Ladebooster wird über das D+ Signal gesteuert. Diese habe ich ebenso auf einen Schalter im Innenraum gelegt. Von Mai bis Anfang Oktober war der Booster AUS und ich habe den Akku nur über Solar geladen

3. Die Büttner / Votronic Komponenten (Solarlader / BC) habe ich später noch gegen Victron Smartsolar MPPT 100/30 und einen BMV 712 ausgetauscht, da mir die Votronic Lader ein paar Probleme bereitet haben, die nicht wegzukriegen waren.

Fazit nach 1 Jahr: Ich habe den Umbau nicht bereut, auch wenn er recht teuer war, sorgenfreies Freistehen auch im Winter (Silvester 4 Tage) danach immer noch 40% Kapazität. Ich habe damit sogar über WR den Aufbauakku meines Freundes aufgeladen. Ich würde es daher immer wieder machen und dem Hymer eigenen LiFe System vorziehen.

So anbei noch ein paar Bilder und wenn jemand Fragen haben solle beantworte ich die gerne

Einbauort
Akku
Sammelschiene

[belabw]

Toller Bericht, würde ich mir aber als Strom- Legastheniker nicht zutrauen.
Aber eine Frage habe ich trotzdem: Die Anschlüsse der Sammelschiene bedeckt im Normalbetrieb doch sicher irgend ein Kunststoff- Verhüterli, oder verlässt man sich da im unbeabsichtigten Kurzschlussfall auf eine Sicherung?

[bigben24]

Das Bild ist noch aus der "Baustellenzeit" Die Schienen sind mit einem Isolationsanstrich versehen und mittlerweile mit einer Klappe abgedeckt.

Gruß