Zurück von Albanien

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starlight
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Zurück von Albanien

Beitrag von starlight »

Hallo Forumsmitglieder,

wir sind zurück von unserem Urlaub aus Albanien.

Es ist alles gut gegangen, unser Hymer hat bestens gehalten und alles hat funktioniert.

Wir haben einen Urlaub erlebt, in dem wir noch nie zuvor so viele nette, hilfsbereite und überaus gastfreundliche Menschen gelernt haben. Unser vorurteilhaftes Bild von diesem Land hat sich radikal geändert.

Wir grüßen alle Albaner, die ebenfalls dieses Forum besuchen.

Liebe Grüße

@starlight
Gruß starlight

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Harald
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Re: Zurück von Albanien

Beitrag von Harald »

Hallo starlight,

schön wäre es jetzt noch etwas mehr zu erfahren. Wie ist z.B. die Infrastruktur, gibt es auch die Möglichkeit auf Campingplätze zu übernachten, mit welchen Kosten ist zu rechnen? Gibt es auch Bilder, die Du uns präsentieren kannst? Bist Du durch Kroatien angereist?

Wir waren im Frühjahr in Kroatien, und hatten ebenfalls vor, allerdings ziemlich unvorbereitet auch Albanien zu besuchen. Sind dann aber in Bosnien i Herzogowina einige Zeit geblieben.

Albanien ist bei uns aber noch immer ein Reiseziel (2011 oder 2012).

Grüße
Harald
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starlight
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Re: Zurück von Albanien

Beitrag von starlight »

Harald hat geschrieben:Hallo starlight,

schön wäre es jetzt noch etwas mehr zu erfahren. Wie ist z.B. die Infrastruktur, gibt es auch die Möglichkeit auf Campingplätze zu übernachten, mit welchen Kosten ist zu rechnen? Gibt es auch Bilder, die Du uns präsentieren kannst? Bist Du durch Kroatien angereist?

Wir waren im Frühjahr in Kroatien, und hatten ebenfalls vor, allerdings ziemlich unvorbereitet auch Albanien zu besuchen. Sind dann aber in Bosnien i Herzogowina einige Zeit geblieben.

Albanien ist bei uns aber noch immer ein Reiseziel (2011 oder 2012).

Grüße
Harald
Hallo Harald,

ich bin bis jetzt zeitlich nicht dazu gekommen, nähere Infos ins Forum zu stellen. Deshalb hier zunächst nur ganz kurze Informationen:

Die Anreise erfolgte über Fähre von Ancona nach Igomenitsa. Dort zwei Tage am Strand (freies unproblematisches Stehen) verbracht; Anschließend Einreise in Albanien;
Wir haben uns zuvor bei Bekannten über deren Erfahrungen und zusätzlich im "Albanien-Forum" informiert. In Albanien sind wir an diversen Stränden frei gestanden und haben dort auch im WOMO übernachtet. "Angst" haben wir zu keiner Zeit gehabt. Andere WOMO-Fahrer haben wir nicht getroffen, nur ein in der Nähe wohnhaftes Ehepaar mit Kindern, die mit Geländewagen und Mini-Wohnwagen ebenfalls unterwegs waren. Wenn wir Strände in Albanien mit unserem Fahrzeug ohne Beschädigungsgefahr erreichen konnten, waren dies meistens (leider) Strände, die auch von Sonnenschirmen und Liegestühlen bestückt waren. Dennoch ergab sich immer relativ viel Platz, um abseits zu stehen. Andere einsame und reizvolle Strände sind m.E. aufgrund der Zufahrtssituation nicht mit Serienwohnmobil zu erreichen. An Stränden, an denen wir (frei) gestanden sind, haben wir sehr schnell mit Albaneren kontaktiert, die dort Tavernen, Kioskstände usw. betreiben. Damit war in jedem Fall die Frisch/Trinkwasserversorgung gewährleistet und wir wurden als Gast gesehen und mit großem Respekt behandelt. Ein großes Problem in (Süd)Albanien ist die Müllbeseitigung. Letztlich gibt es eine solche nicht. Jeder wirft seinen Müll (gesammelt in Tüten) in die Landschaft und hofft, es wird schon einer mitnehmen. Wir haben dennoch versucht, die wenig vorhandenen Mülltonnen zu nützen und stellten fest, dass diese letztlich in fester Hand der überall frei laufenden Esel und Schweine waren. Die WC-Entsorgung funktionierte über Verklappung in den Wäldern, wobei wir infolge einer SOG-Anlage keine Chemie nutzen. Abwasser auf die gleiche Weise. Campingplätze, die mit Womos befahr bzw. nutzbar wären, gibt es in Südalbanien, also vor dem Logarapass nicht. In Nordalbanien, das wesentlich flacher und weitläufiger als Südalbanien ist, gibt es zwei drei Campingplätze in Küstennähe, die wir allerdings nicht aufsuchten. Wir haben in Nordalbanien einen einzigen Campingplatz ca. 12 km von der Küste entfernt aufgesucht, der von Holländern gegründet und betrieben wird, also guter europäischer Standard.
Für Albanien gibt es leider auch keine Straßenkarte, die 1 zu 1 mit der Realität übereinstimmt und es ist mangels entsprechender Beschilderung teilweise sehr schwierig, sich zu orientieren. Daher ist es wichtig, immer die Leute zu befragen und Kontakt zu suchen. Viele junge Albaner sprechen Englisch und wir haben auch Albaner kennen gelernt, die als Gastarbeiter in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz gut Deutsch gesprochen haben.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Albaner sehr gerne mit den Deutschen kontaktieren und unglaublich hilfsbereit und gastfreundlich sind. Wir wurden teilweise beschenkt (albanisches Bier, türkischer Kaffee, am Strand getrocknete Feigen, sonstige landestypische Spezialitäten usw.) und auch eingeladen, um zum Beispiel eine Parkmöglichkeit für eine Besichtigung von Tirrana zu finden. Manchmal war uns die überschwengliche Gastfreundschaft der Albaner fast peinlich, weil diese trotz "Armut" keine kleinen Erwiderungen o.ä. annahmen.

Von Albanien aus haben wir einen "Abstecher" an den Ohrid-See in Mazedonien gemacht. Dort standen wir mehrere Tage an einem Mini-Campingplatz in Struga ("Camping Rino", ca. 2 km in Richtung Albanien vom Ortsrand entfernt) mit eigenem kleinen Seezugang und hatten ebenfalls schnell familiären Anschluss bei der moslimischen Familie. Pro Person und Nacht wurden für einen äußerst reizvollen und lauschigen Primitivcampingplatz zwar 5,-€ verlangt, aber der Preis war es unter Berücksichtigung des familiären Anschlusses und der Herzlichkeit in jedem Fall wert. Außerdem wurden wir zu einem kleinen Preis hervorragend bekocht und mit der moslimischen Kultur vertraut gemacht. Der Ohridsee gilt als einer der schönsten und saubersten Seen Europas.

Wir haben anschließend auf der weitere Reise noch Monte Negro und das uns vertraute Kroatien besucht und auch dort mehrere Tage vor der endgültigen Heimreise verbracht.

Zusammenfassend haben wir nach erfolgter Reise festgestellt, dass wir Albanien leider nicht "voll nutzen" konnten. Man müsste ein Allradfahrzeug (z.B. Bimobil-Husky) haben, um problemlos an die nahezu unberührten Strände zu gelangen und auch in die albanischen Berge (Landesinnere) zu fahren. Die von uns benutzten Straßen waren zum großen Teil guter europäischer Standard, bis auf Streckenabschnitte, die als "schottermäßig" zu bezeichnen waren, und nur im Schritttempo befahren werden konnten. Der Straßenbau in Albanien macht wöchentlich Fortschritte, weshalb es z.B. nächstes Jahr schon wieder ganz anders ausschauen kann und daher keine gesicherte Aussage möglich ist. Uns hat für die Vorbereitung der Reise auch das Albanien-Handbuch von Volker Grundmann sehr gut weiter geholfen.

Größere, an der Küste liegende Städte haben wir (leider) nicht besichtigt, da dies die Temperaturen (35 Grad aufwärts) nicht zuließen. Entgegen anderslautender Behauptungen habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Albaner sicherlich nicht agressiver als die Süditaliener Auto fahren. Zu keiner Zeit habe ich mich beim Autofahren unsicher gefühlt.

Wir denken, es war nicht das letzte Mal, dass wir dieses Land besucht haben. Richtig war auch unsere Entscheidung, über Fähre von Italien nach Griechenland anzureisen, und anschließend das Land (Albanien) vom Süden Richtung Norden zu bereisen, da somit jeder gefahrene Kilometer praktisch schon wieder "Heimreise" bedeutete und kein Terminstress aufkam.

Ich denke, manche werden jetzt neugierig gemacht worden sein und ich werde in Kürze noch diverse Bilder ins Forum stellen.
Zuletzt geändert von starlight am 09.09.2010, 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß starlight

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starlight
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Re: Zurück von Albanien

Beitrag von starlight »

Hier einige Bilder, Impressionen, sofern dies technisch klappt:

Bild

gBild

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Bild
Gruß starlight

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Harald
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Re: Zurück von Albanien

Beitrag von Harald »

Hallo starlight,

vielen Dank für diesen ausführlichen Reisebericht. Insbesondere gefällt mir der Tipp von Süden kommend dieses Land zu besuchen.

Grüße
Harald
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kartoffelstoffel
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Re: Zurück von Albanien

Beitrag von kartoffelstoffel »

Hallo Starlight,
bin auch von Deinem Bericht über Albanien begeistert. Wie lange warst Du von
Abreise Zuhause bis Ankunft Zuhause unterwegs?

Herzliche Grüße Kartoffelstoffel
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starlight
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Re: Zurück von Albanien

Beitrag von starlight »

kartoffelstoffel hat geschrieben:Hallo Starlight,
bin auch von Deinem Bericht über Albanien begeistert. Wie lange warst Du von
Abreise Zuhause bis Ankunft Zuhause unterwegs?

Herzliche Grüße Kartoffelstoffel
Hallo,

leider nur 16 Tage ab 20.08.2010, eindeutig zu wenig, aber ich bin noch berufstätig und habe schulpflichtige Kinder, die auch noch andere Termine in den Ferien wahrnehmen wollen. Unser Fehler war der, dass wir uns im Nachhinein zu wenig lange an den beiden "Stellplätzen" im Süden von Albanien aufgehalten haben. Aus Unwissenheit waren wir der Meinung, so traumhafte großräumige Strände mit Eseln etc. würde es auch in Nordalbanien geben. Dies ist aber nicht der Fall. Im Norden ist alles wesentlich konzentrierter und auch die Wasserqualität kann u.E. nicht mit dem Süden mithalten.
Zudem kann man ja nicht abschätzen, wie sich die vor einem liegenden Kilometer fahrerisch bewältigen lassen. Auch aus diesem Grund sind wir bei nachträgerlicher Betrachtung eigentlich zu schnell durch Albanien durchgereist.
Hinzufügen sollte man noch, dass der Abreisetermin u.E. günstiger erst Anfang September wäre, da dann zum einen die große Hitzewelle vorbei ist und auch insgesamt weniger los ist. Aber diese bessere Option bleibt in der Regel nur den Rentnern, bzw. Leuten, die keine schulplfichtigen Kinder mehr haben.
Gruß starlight

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