Molekularbiologische Tests noch Zukunftsmusik

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Johann
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Molekularbiologische Tests noch Zukunftsmusik

Beitrag von Johann »

Hallo,
wer nutzt in seinem rollenden Hotel Schampoo oder flüssige Seife? Wusstet Ihr, dass in der Flasche (oder im Seifenspender) häufig ein Rest Wasser stehen bleibt? Ein gefundenes Fressen für Bakterien ... In folgendem Artikel (Mannheimer Morgen vom 15.01.2011) könnt Ihr nachlesen:
Molekularbiologische Tests noch Zukunftsmusik

Hygiene: Einige Richtlinien in der Kosmetikindustrie basieren auf Empfehlungen. Ab Juli 2013 wird die Bewertung der Produkte strenger. Unternehmen und Kontrolleure weisen zudem auf die Verantwortung der Verbraucher hin. VON ANNE JESCHKE

Das Shampoo ist leer, der sich Duschende bereits pudelnass - viele füllen nun die Flasche mit Wasser auf, um die Überbleibsel des Haarwaschmittels noch zu nutzen. Häufig bleibt die Flasche dann mit einem Rest Wasser darin stehen. Ein gefundenes Fressen für Bakterien. "Da können wir für nichts mehr garantieren", sagt Dr. Rainer Simmering, Laborleiter in der Abteilung Mikrobiologie der Henkel AG & Co KGaA. Der Konsument habe auch eine Eigenverantwortung. Wenn Cremes etwa immer wieder mit schmutzigen Fingern genutzt oder falsch gelagert würden, sei eine Verkeimung des Produkts schwer zu vermeiden.

Die gesetzlichen Vorgaben bezüglich der Keim-Kontamination von Kosmetika sind wenig konkret: Ein Produkt darf der menschlichen Gesundheit keinen Schaden zufügen, wenn es unter "normalen Bedingungen" genutzt wird, heißt es in der europäischen Kosmetikverordnung. Das unabhängige wissenschaftliche Beratungskomitee der EU, das Scientific Committee on Consumer Products (SCCP), gibt Herstellern lediglich Empfehlungen, geht es um die Höchstmenge von Keimen in einer kosmetischen Substanz.

Unternehmen garantieren in der Regel, dass Kosmetika ungeöffnet 30 Monate lang haltbar sind, sofern nicht anders angegeben. "Für Verbraucher ist allerdings nicht lesbar, von welchem Tag an diese 30 Monate gelten", sagt Simmering. Seit knapp vier Jahren sind die Unternehmen zudem verpflichtet, die "Haltbarkeit nach dem Öffnen" anzugeben. Die Kennzeichnung "12M" weist also beispielsweise darauf hin, dass das Produkt vom ersten Nutzen an noch ein Jahr haltbar ist. "Der Verbraucher muss selbst notieren, wann er ein Produkt geöffnet hat", rät Dr. Gerd Mildau, Leiter des Schwerpunkts Kosmetische Mittel beim Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe. Die meisten Produkte werden mit Konservierungsstoffen haltbar gemacht. Ist ein Artikel als "frei von Konservierungsstoffen" gekennzeichnet, ist das laut Simmering "häufig nur die halbe Wahrheit". "Irgendetwas ist drin, nämlich ein Wirkstoff, der laut Liste nicht als Konservierungsstoff geführt wird."

Um eine Substanz in der Entwicklungsphase auf ausreichende Konservierung zu testen, wird in der Regel ein Belastungstest gemacht. Strenge Vorgaben gibt es dabei nicht. Die Alternative: ein Gebrauchstest. 50 Leute testen zum Beispiel vier Wochen lang ein Produkt, verkeimt es dabei nicht, kann das Unternehmen dadurch die Sicherheit für eine Vermarktung erreichen. Fünf bis sechs Wochen dauert ein Belastungstest: Das Produkt wird dabei künstlich mit Mikroorganismen kontaminiert. Das simuliert die Einflüsse, die bei der Herstellung und vor allem bei der Anwendung einwirken. "Das Ergebnis kann allerdings lediglich als Prognose gewertet werden", sagt Simmering. Nach der Produktion kommt eine klassische mikrobiologische Endkontrolle im Labor hinzu. Die dauert fünf bis sieben Tage.

Molekularbiologische Tests zur mikrobiologischen Endkontrolle von Kosmetika sind noch Zukunftsmusik: Damit könne man an einem einzigen Tag, so Simmering, nachweisen, ob ein Produkt keimfrei die Produktion verlässt. Das würde eine schnellere Freigabe möglich machen, die Kosten seien geringer und die Sicherheit sei höher. Doch es gibt Hürden: So ist in diesem Verfahren immer nur eine gewisse Menge an Keimen nachweisbar. Noch sind die Tests außerdem zu teuer. "Ich bin mir sicher, dass sie in der Kosmetik Einzug halten werden, aber das wird noch Jahre dauern", so Simmering.

Ab dem 11. Juli 2013 wird die Sicherheitsbewertung strenger. Die Verordnung (EG) Nummer 1223/2009 regelt die Zusammensetzung und Kennzeichnung der Kosmetika teilweise neu. "Wir finden relativ selten mit Keimen belastete Produkte", sagt Kontrolleur Mildau. "Viele Firmen fürchten die Verbraucher und machen sehr ausgeprägte Tests. Aber eben nicht alle." Mit der neuen Verordnung werde sich das, so prognostiziert er, ändern. Mildau glaubt, dass auf europäischer Ebene irgendwann verbindliche Belastungs-Grenzwerte eingeführt werden.
Der Artikel ist unter http://www.morgenweb.de/nachrichten/wis ... 94657.html zu finden.

Gruß Johann
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Re: Molekularbiologische Tests noch Zukunftsmusik

Beitrag von Scout »

Und was willst Du uns damit sagen?
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Johann
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Re: Molekularbiologische Tests noch Zukunftsmusik

Beitrag von Johann »

Hallo Scout,
ich hatte mir über mögliche Bakterien an dieser Stelle noch keine Gedanken gemacht. :?: Vielleicht haben die Bakterien mich auch schon stark angefressen und ich bin eigentlich schon tot. :lol: Nein, es kann für uns alle - auch für mich - ein Denkanstoß sein, über den zu sparsamen Umgang mit Schampoo usw. nachzudenken und vielleicht nicht immer noch die letzten Reste mit Wasser herauszukitzeln. Andererseits wollen wir ja auch unsere Umwelt nicht unnötig belasten. Vielleicht wäre - so gesehen - nur Wasser :?: :?: :?: eine Problemlösung ...
:idea: Also nur eine Anregung, das eigene Handeln zu überdenken. Mehr nicht :!:

Gruß Johann
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Re: Molekularbiologische Tests noch Zukunftsmusik

Beitrag von novice »

Hallo Leute,
Das Shampoo ist leer, der sich Duschende bereits pudelnass - viele füllen nun die Flasche mit Wasser auf, um die Überbleibsel des Haarwaschmittels noch zu nutzen. Häufig bleibt die Flasche dann mit einem Rest Wasser darin stehen. Ein gefundenes Fressen für Bakterien
...wer benutzt denn so eine ausgespülte Flasche noch einmal ? :cool:
Zuletzt geändert von novice am 24.10.2011, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Molekularbiologische Tests noch Zukunftsmusik

Beitrag von Rentnernomade »

.
Zuletzt geändert von Rentnernomade am 03.04.2019, 17:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Molekularbiologische Tests noch Zukunftsmusik

Beitrag von novice »

Mensch Gregor, herzlichen Glückwunsch zur umweltbewußten Einsicht !
Ich mache das Nachfüllen auch mit Pröbchenflaschen für meinen "Waschraum-Kulturbeutel", die es bei fast jedem "Drogisten" gibt. ;-)
Gruß aus Niedersachsen

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Johann
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Re: Molekularbiologische Tests noch Zukunftsmusik

Beitrag von Johann »

Hallo Uwe und Gregor,
auch ich benutze die Flaschen wieder, zumindest bisher. Und wegwerfen kam bisher erst dann infrage, wenn die Flasche wirklich unbrauchbar geworden war. Vielleicht ist das der Punkt, an dem ich umdenken müsste. - :idea: Das Forum ist doch auch in solchen Fragen wirklich hilfreich, danke :!:

Gruß Johann
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Johann
wolle

Re: Molekularbiologische Tests noch Zukunftsmusik

Beitrag von wolle »

Johann hat geschrieben:Hallo Scout,
ich hatte mir über mögliche Bakterien an dieser Stelle noch keine Gedanken gemacht. :?: Vielleicht haben die Bakterien mich auch schon stark angefressen und ich bin eigentlich schon tot. :lol: Nein, es kann für uns alle - auch für mich - ein Denkanstoß sein, über den zu sparsamen Umgang mit Schampoo usw. nachzudenken und vielleicht nicht immer noch die letzten Reste mit Wasser herauszukitzeln. Andererseits wollen wir ja auch unsere Umwelt nicht unnötig belasten. Vielleicht wäre - so gesehen - nur Wasser :?: :?: :?: eine Problemlösung ...
:idea: Also nur eine Anregung, das eigene Handeln zu überdenken. Mehr nicht :!:

Gruß Johann
Hier ist ein Artikel für Kids.
http://www.wissen.de/wde/generator/wiss ... 06610.html
Lies ihn mal.
Gruß
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