Das Paradox unserer Zeit

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Johann
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Das Paradox unserer Zeit

Beitrag von Johann »

Hallo zusammen,
wenn ich so einige Jahrzehnte zurückdenke, dann fällt mir ein und auch auf, dass wir früher deutlich mehr Zeit füreinander hatten - oder auch haben mussten. Schließlich gab es damals noch kein Internet, und das Telefonieren (natürlich im Festnetz, wo denn sonst) kostete noch Geld pro Einheit. Was blieb uns übrig, als natürlich zu Brief oder Postkarte zu greifen ... oder aber das direkte Gespräch zu suchen. - Ähnliches fällt mir auch zu den anderen Feststellungen ein, wie etwa bei den Häusern/Wohnungen und den Familiengrößen.
Und, geht's Euch auch so? Dann wünsche ich Euch beim Lesen sehr viel Nachdenklichkeit ... und vielleicht hier oder dort kleine Korrekturen in Eurem Leben :idea: Ich hatte diese Sätze erst am Freitag nach dem Frühstück in großer Runde (wir waren mehr als 30 Personen der Generation 60+) vorgetragen. Zuvor hatten sich Kandidaten für die kommende Bürgermeisterwahl vorgestellt und einige Fragen aus unserer Runde beantwortet. Das kam der Quadratur des Kreises sehr nahe :!:

Gruß
Johann

Das Paradox unserer Zeit ist:

Wir haben hohe Gebäude, aber eine niedrige Toleranz,
breite Autobahnen, aber enge Ansichten.
Wir verbrauchen mehr, aber haben weniger,
machen mehr Einkäufe, aber haben weniger Freude.
Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien,
mehr Bequemlichkeit, aber weniger Zeit,
mehr Ausbildung, aber weniger Vernunft,
mehr Kenntnisse, aber weniger Hausverstand,
mehr Experten, aber auch mehr Probleme,
mehr Medizin, aber weniger Gesundheit.

Wir rauchen zu stark, wir trinken zu viel,
wir geben verantwortungslos viel aus;
wir lachen zu wenig, fahren zu schnell, regen uns zu schnell auf,
gehen zu spät schlafen, stehen zu müde auf;
wir lesen zu wenig, sehen zu viel fern, beten zu selten.

Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert.
Wir sprechen zu viel, wir lieben zu selten und wir hassen zu oft.
Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht mehr, wie man lebt.

Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben.
Wir kommen zum Mond, aber nicht mehr an die Tür des Nachbarn.
Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht den Raum in uns.
Wir machen größere Dinge, aber keine Besseren.

Wir haben die Luft gereinigt, aber die Seelen verschmutzt.
Wir können Atome spalten, aber nicht unsere Vorurteile.
Wir schreiben mehr, aber wissen weniger,
wir planen mehr, aber erreichen weniger.
Wir haben gelernt schnell zu sein, aber wir können nicht warten.
Wir machen neue Computer, die mehr Informationen speichern
und eine Unmenge Kopien produzieren, aber wir verkehren weniger miteinander.
Es ist die Zeit des schnellen Essens und der schlechten Verdauung,
der großen Männer und der kleinkarierten Seelen,
der leichten Profite und der schwierigen Beziehungen.

Es ist die Zeit des größeren Familieneinkommens und der Scheidungen,
der schöneren Häuser und des zerstörten Zuhause.
Es ist die Zeit der schnellen Reisen, der Wegwerfwindeln
und der Wegwerfmoral, der Beziehungen für eine Nacht und des Übergewichts.
Es ist die Zeit der Pillen, die alles können:
sie erregen uns, sie beruhigen uns, sie töten uns.

Es ist die Zeit, in der es wichtiger ist, etwas im Schaufenster zu haben, statt im Laden,
wo moderne Technik einen Text wie diesen in Windeseile in die ganze Welt tragen kann,
und wo sie die Wahl haben: das Leben ändern - oder den Text löschen.

Findet Zeit Euch zu lieben, findet Zeit miteinander zu sprechen.
Findet Zeit, alles was Ihr zu sagen habt miteinander zu teilen,
denn das Leben wird nicht gemessen an der Anzahl der Atemzüge,
sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns des Atems berauben.


Verfasser: Dr. Bob Moorehead
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
Michael Sorgenfrey
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Re: Das Paradox unserer Zeit

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo Johann,

danke für das Einstellen der "Wahrheit".

Alles was dort beschrieben wird, trifft (leider) auf die heutige Zeit tatsächlich zu.

Ich versuche seit einigen Monaten für mich das Leben zu ändern. Gelingt mir bis jetzt ganz gut. Hoffe, das es weiter so bleibt.

Gruß Michael
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Wenn der Tod kommt, hat der Reiche kein Geld und der Arme keine Schulden mehr. Estländisches Sprichwort
Moritz
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Re: Das Paradox unserer Zeit

Beitrag von Moritz »

Hallo Johann

Ich habe, seit ich RENTNER bin einiges geändert, aber man hält leider nicht bei allem, was man sich vornimmt durch.

Aber ich arbeite weiter dran ...... es kann nur besser oder schlechter werden

Gruß Karl-Heinz
Es ist schon alt zu werden,
Aber es ist nicht schön alt zu sein
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