Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Fiat, Mercedes, ... und alles Weitere zum Basisfahrzeug bzw. alles Weitere, was am Basisfahrzeug dran ist oder dieses aufwertet (ALKO, Goldschmitt, Reifen, Kat ...)
Michael Sorgenfrey
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Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo,
zu früheren Zeiten wurde dem Fahrzeug ein vollwertiges Reserverad beigegeben. Heutzutage gibt es als "Beilage" ein Pannenset, von FIAT als "Kit für schnelle Reifenreparatur, Fix & Go Automatic" bezeichnet.
Das Pannenset hat, außer einem klaren Gewichtsvorteil, nur Nachteile. Zunächst muss die Dose mit dem Dichtmittel spätestens nach 4 Jahren zum Preis von knapp unter 90 EUR ausgetauscht werden. Desweiteren ist ein Reifen mit Dichtmittel von der Reparatur ausgeschlossen, so das ein Neukauf zum Preis von gut 180 EUR fällig wird. Mit dem Dichtmittel im Reifen darf ich nicht schneller als 80 km/h fahren und muss umgehend den nächsten Reifenhändler ansteuern (ob der wohl auch am Wochenende geöffnet hat?). Wenn man die Hersteller fragt, wird mitgeteilt, das man mit dem notdürftig abgedichteten Reifen Reifen nicht mehr als 100 Kilometer zurück legen sollte. Auch dauert das Aufpumpen nach dem Einfüllen des Dichtmittels bei einem Womo 20 Minuten und länger, wenn das Gerät nicht vorher seinen Geist aufgibt. Damit ich nachher wieder Starten kann, sollte dabei der Motor laufen.
Alles in allem also wirklich keine Alternative zum vollwertigen Ersatzrad, denn das hat mich mit Felge 170 EUR gekostet. Bei einer Panne tausche ich das Rad und kann dann eine beliebig lange Strecke zurücklegen. Außerdem kostet die Reparatur des defekten Reifens, z. B. bei Druckverlust durch einen Nagel etc. unter 30 EUR.
Fortschritt heißt manchmal eben auch Rückschritt. Sicher stimmt es, das heutzutage Reifenpannen selten geworden sind. Aber gerade mit dem Womo fährt man auch gerne außerhalb der heimatlichen Gefilden und ist im Falle eines Falles unter Umständen dann der Gelackmeierte.
Wünsche allen, das sie nie eine Reifenpanne haben und dann ein überaltertes Dichtmittel an Bord ist. Denn wer überprüft schon das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum? Ehrlich gesagt, wohl kaum einer.
Gruß Michael
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Hilli
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Hilli »

Hallo Michael,
da bin ich ganz bei dir.
Habe deshalb auch mein Mobil mit Ersatzreifen bestellt 350.- :evil:
Als ich dann später das Bordwerkzeug kontrollierte fiel mir auf es war kein Wagenheber
dabei?
Mein Händler hat problemlos den Wagenheber nachgeliefert.
Wenn schon ein Reservereifen bestellt wird kann man doch eigentlich erwarten dass der passende Wagenheber
mit ausgeliefert wird, vor allem bei dem Preis.

Gruß Hilli
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Johann
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Johann »

Hallo Michael, hallo Hilli,
für mich zählt nur ein echtes Ersatzrad. Ich beschreibe mal kurz die typische Reifenpanne: Irgendwo auf einer einsamen Landstraße zwischen den Dörfern passiert es am Sonntagabend gegen 22 Uhr - Reifen platt. Nein, kein Nagel, sondern ein tiefer Schnitt. Und nun? Ein Reparatursatz kann hier nicht helfen. Nur ein vollwertiges Ersatzrad. Natürlich aufgepumpt. Jetzt nur noch den Wagenheber ansetzen - schade, der Original- Wagenheber von FIAT ist zu schwach, das Reisemobil kommt nicht richtig hoch, der Reifen nicht frei :twisted:
Als ich das vor vielen Jahren erlebt hatte, war mir klar, dass ich diese Lücke schließen muss. Seitdem gehört ein Hydraulik-Wagenheber mit ausreichend Hub zu meiner Ausrüstung. Natürlich auch ein stabiler Radschlüssel, Drehmomentschlüssel, Holzbrettchen zum Unterlegen und ein regelmäßig aufgepumptes Reserverad.

Gruß Johann
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
Michael Sorgenfrey
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo Hilli,
es gibt schon merkwürdige Sachen. Du bezahlst gutes Geld für ein Reserverad und dann ist kein Wagenheber dabei. Ich bekomme vom Werk ein Pannenset, habe aber im Bordwerkzeugsatz einen Wagenheber. Vielleicht wurde der zu Deinem Fahrzeug gehörende Wagenheber bei mir ins Fahrzeug gelegt :mrgreen: . Ich erkenne, das im Werk doch noch erheblicher Abstimmungsbedarf besteht.
Gruß
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Colorado »

Hi
alles richtig. Fix und Go nur mäßig und Ersatzreifen ist ein Muss (für REISEmobilisten) . Nur - es kann nie schaden, sich zu dem Ersatzrad immer auch noch von tipp topp so ein kleines blaues Schächtelchen zu kaufen. Früher gabs die an jeder Tankstelle. Heute sidn wir zur Dienstleistungsgesellschaft geworden (oder soll ich gleich verkommen schreiben?) , in denen andere gegen Geld die Dinge bei uns besorgen wollen, die man gut selbst machen kann - wenn es dazu noch die richtigen Hilfsmittel zu kaufen gäbe. Aber seltsam seltsam, das RepSet von tipp topp ist plötzlich fast überall aus den Verkausregalen verschwunden. In der Schachtel sind: eine Tube mit Vulkanisierflüssigkeit, Einsetzstopfen, eine halbe Rasierklinge zum Abschneiden des überstehenden Restes von Einsetzstopfen am Reifen udn eine stabile Einsetz-Ahle. Wer mal irgendwo in EU oder Rändbereiche bereis wg Panne einen Ersatzreifen einwechseln musste, der wg Flankenschaden unreparabel ist, dann da unten kaum einen zupassenden (CP-Spezial)-Reifen da unten bekommt, ist froh, noch einen weiteren Not-Anker für den nächsten nicht direkt unmöglichen Reifenschaden dabei zu haben - einfach vom Gefühl her. Ist mir mal so in GR gegangen in den 1980zigern. So ein Pannensetschächtelchen hab ich dann auch später einmal gebraucht - mit vollem Erfolg. Kostet nur überschaubar, braucht kaum Platz, hat kaum Gewicht. Man bleibt voll unabhängig fahrbereit. Und der Reifen ist wieder voll einsatzfähig.
Grüsse
Zuletzt geändert von Colorado am 20.08.2013, 15:01, insgesamt 1-mal geändert.
Michael Sorgenfrey
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo Johann,
denke ich die gleiche Richtung wie Du. Was mache ich, wenn z. B. irgendwo in Russland der Reifen seinen Geist aufgibt. Mit einem Pannenset stehe ich dann wirklich dumm dar. Aber bis nach Russland braucht man nicht fahren, Deine Schilderung ist realistisch und kann hier in der Servicewüste Deutschland genauso ablaufen.
Habe im übrigen das "identische Pannenbesteck" an Bord, da ich mich auf den 5 EUR Wagenheber von Fiat nicht verlassen kann. Außerdem werden bei mir die Radmuttern grundsätzlich mit dem Drehmonentschlüssel angezogen.
Neulich habe ich auf einem Stellplatz ein Radwechsel beobachten können. Die Radmuttern wurden mit einem Radkreuz und einer 1,5 m langen Verlängerung (Eisenstange) :!: angezogen. Ich wollte freundlicherweise meinen Drehmomentschlüssel zur Verfügung stellen, bekam aber zu Antwort: "Das sind LKW-Schrauben, da braucht man keinen Drehmoment. Hauptsache, die sind schön fest angeknallt". Da habe ich mich ohne Kommentar entfernt, denn gegen selbsternanntes Fachpersonal hat man keine Chance.
Gruß Michael
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Colorado »

Hi
ja ok Michael - wir sidn uns mal wieder einig. Nur - bei Aldi gibt es hin und wieder für kleines Geld ca 15 € einen potenten 2-t- hydr. Wagenheber auf so einem 4-Radschemelchen. Ich hab es vor einigher Zeit schon mal geschrieben. Das Ding von Aldi ist in den Packmassen kleiner wie die üblichen dieser Sorte, wiegt ohne Gedöns nur um die 9 kg - bitte, was will man merh. Und vor allem, es ist am Ansetzpunkt recht flach in der Höhe. Sprich auch bei Versackung im Modder usw, wenn Aufbau fast aufliegt, kann man noch etwas unterbaut dennoch damit ansetzen. Und es steht viel sicherer wie so ein Einbein-Hydraulik-Heber. Wir schleppen soooo viel mit - aber dann auf einmal ist man knauserig mit den Kilos, wenn es um so was wichtiges geht. Nein - so ein Dig muss mit. Und eine schwarze sprich gehärtete 21 Nuss an einem ordentlichen Hebel und natrülich Drehmomentschl - udn nach 100 km noch mal Radschauben nachzieh. Immer wenn ich das mache nach Service usw, immer benötigt es noch etwas Anzug auf fast allen Schrauben.
Grüsse
Michael Sorgenfrey
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo Colorado,
auf die anstehende Reise nach Russland nehme ich so etwas auch mit. Außerdem zwei Metallwerkzeugkästen, einer ist für das normale Werkzeug und der andere nur für Elektrik. Sämtliches Werkzeug für die Panne, angefangen von der Nuss über die kurze Verlängerung bis hin zum Drehmomentschlüssel sind von Hazet. Wenn man selber mal im Werkstattbereich tätig war, kauft man kein Billigwerkzeug mehr. Man flucht schon über einen Pattfuß genug, da braucht es nicht noch untaugliches Werkzeug zum "Flossen" polieren bei strömenden Regen o. ä.
Gruß Michael
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dieterrudi
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von dieterrudi »

Michael Sorgenfrey hat geschrieben:.....Denn wer überprüft schon das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum? Ehrlich gesagt, wohl kaum einer.
Gruß Michael
Servus Michael,
wir machen das jedes Jahr im Spätherbst.
Das Reifenreperaturset haben wir schon 2-mal benützt und bei der Reperatur des Reifens hat die Werkstatt das Füllmittel aus dem defekten Reifen dann ausgewaschen.

Das Womo wird im Spätherbst komplett ausgeräumt (vor dem TÜV Mitte November), Alles Unnötige aus dem Womo genommen, die beiden "Reifenreperatursets vom ADAC", die Med. Notfall-Ausrüstung/Tabletten und Körperpflegeartikel, die Auto-Pflegemittel und Batterien der Elektronikgeräte werden auf Verfalldatum/Funktion geprüft und gegebenenfalls erneuert.

Nur so können wir auch unser Limit mit 3,5t zGG halten, da Alles Unnötige oder Saison-Utensilien aus dem Womo entfernt werden.
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Michael Sorgenfrey
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo dieterrudi,
dann seid Ihr die berühmte Ausnahme unter den Womofahrern hinsichtlich der Überprüfung der Haltbarkeit.
Ein mit dem Dichtmittel behandelter Reifen wird von mir sofort entsorgt werden. Die Mehrzahl der Reifenfachbetriebe weigern sich, Reifen mit Dichtmittel instandzusetzen. Zum ersten wird bei der Demontage die Maschine durch das auslaufende Dichtmittel total versaut, denn die Latexmilch klebt wie die Pest. Desweiteren kann nicht garantiert werden, das eine Reparatur auf Dauer hält, d. h. das sich der Stopfpilz plötzlich löst und der Reifen innerhalb von Sekunden ohne Druck ist. Voraussetzung für die Haltbarkeit der Reparatur über den Zeitraum der Lebensdauer des Reifens ist, das die Schadstelle von innen ordentlich versiegelt werden kann. Dieses ist leider nach dem Einsatz von Dichtmitteln nicht garantiert.
Wenn man bedenkt, das die Auflagefläche eines Pkw-Reifens auf der Fahrbahn während der Fahrt kaum größer ist als ein altes 5 DM Stück, kann man die Wichtigkeit eines intakten Reifens ermessen. Einen Pkw bekomme ich mit viel Erfahrung (wenn die Geschwindigkeit nicht übermäßig hoch ist) auch noch nach einem plötzlichen Druckverlust zum Stehen. Bei einem Womo von 3,t t und mehr habe ich nur in Ausnahmefällen eine Chance.
Wobei wir immer wieder auf diese unglückselige Regelung mit den 3.500 kg zGM zurück kommen. Ich habe Verständnis für die Besitzer von solchen Fahrzeugen, das diese nicht ständig überladen durch die Gegend fahren möchten. Da wir die Gesetzeslage derzeit nicht ändern können, wären die Hersteller gefragt, die dann keine Fahrzeuge mit 3.500 kg zGM in den Verkehr bringen dürften. Aber der Markt verlangt danach und der Hersteller folgt dem Trend. Mittlerweile hat man anscheinend erkannt, das ein normales Womo mit der Gewichtsbegrenzung auf 3.500 kg zGM eigentlich illusorisch ist. Deshalb werden jetzt von den Herstellern schmalere Fahrzeuge (-20 cm Breite) verkauft, die sich derzeit sehr gut verkaufen (aus diesem Grunde hat Hymer bei der B-Klasse vorzeitig ein Faceliftung vorgenommen und die Serienausstattung erweitert) und auch noch Zuladungsmöglichkeiten besitzen.
Jetzt bin ich aber leicht vom Thema abgekommen und mache daher Schluß.
Wünschen allen immer eine gute Fahrt ohne Reifenpanne.
Gruß Michael
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von dieterrudi »

Servus Michael,
ich glaube Du kennst dieses neue Reifendichtmittel nicht, zur Zeit habe ich "Premium-Seal Repair" (siehe BildBild).

Es hat ein Ablaufdatum, dann muß die große Kartusche gegen eine Neue ausgetauscht werden.
Es wurde mir vom ADAC empfohlen und ich habe es bei Reifen Wagner gekauft, geeignet für Leicht-LKW bis 3,5t, wurde mir gesagt.

Ich habe es selber gesehen,wie der Michelin-Reifendienst bei der Reifenreperatur die bräunliche Masse aus dem Reifen gewaschen hat, der dann wieder innen wie neu ausgesehen hat.
Anschließend wurde die Spax-Schraube aus der Lauffläche entfernt und das Loch mit einem Kaltvulganisierstopfen verschlossen.
Ich fuhr mit diesem reparierten Reifen weitere 20Tkm ohne Probs.

Ein befreundetes Kurierdienst-Unternehmen hat mir auch dieses Reifen-Reperaturset empfohlen - Anwendung natürlich nur bei Schäden auf der Laufffläche und nachfolgende Überprüfung/Reperatur in einem Reifen-Fachbetrieb. Lagerung möglichst bei Temperaturen >10 Grad.

Ich möchte das Set nicht vermissen, da ein Reifenwechsel auf dem Standstreifen der Autobahn oder auf der Landstrasse, vielleicht auch noch bei Nacht, viel zu gefährlich ist (in Italien sowieso verboten!).

Nur nebenbei (gehört nicht zum Thema): wir fahren bei jeder Reise mit dem fertigen WOMO, getankt, 50% Frischwasser und beide Insassen on Board, in der Nähe bei einem Schrottverwerter auf die Waage. Wir haben immer um die 3,6t Gesammtgewicht und das Fahrzeug ist von 3,85t auf 3,5t abgelastet. Selbst bei den penibel prüfenden Schweizern habe ich keine Probs.
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo dieterrudi,
das Mittel ist mir tatsächlich nicht bekannt gewesen und daher habe ich Tante Goggle befragt. Nach Aussagen von Testberichten ist es gut und empfehlenswert. Ein Problem sehe ich nur in der Lagerung bei über 10 Grad. Realistisch betrachtet bedeutet es, dass das Mittel ca. 6 Monate zumindest nicht über Nacht im Auto gelagert werden darf. Eine Verbreitung bei Erstausrüstern kann ich daher nicht so recht vorstellen.
Gratuliere zu den ca. 3.600 kg im fahrbereiten Zustand. Da habt Ihr das Fahrzeug, wie Du bereits geschrieben hast, ordentlich abgespeckt. Man sammelt auch viel zu viele unnütze Gegenstände im Laufe der Jahre an. Ausgemistet wird eigentlich nur beim Fahrzeugwechsel.
Gruß Michael
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Handyman »

Hallo Dieter,

Du schreibts: "Selbst bei den penibel prüfenden Schweizern habe ich keine Probs."

Sind die denn wegen deine 100kg zufiel, auch unser Problem (!), noch vergebungsgesint ?
Oder hat das vieleicht mit messtoleranz zu tun?
Ich habe immer gedacht das die, wie die Östenreicher, ab 1kg zufiel, rigorös wären.....

Und wie isst es mit die Hinterachslast, die ja meistens zu hoch isst?
Da kann man wegen der hebelwirkung nur noch Sachen, nach vorne verlagern, was mit einem Fahrad, ja sehr schwer geht.
Und sowieso .. da hat man eine schöne Garage, toll .... Man freut sich, nie mehr verschmutzte Fahrräder .... Kann Ich eigentlich nur noch eine mitnehmen, zwei wären schon zuviel .... HA>2000kg ....

Eine Auflastung bekomme Ich bei Hymer schon, von 3500 auf 3850 kg .... Aber, keine höhere zulässige HA-last.
Oké würdet Ihr sagen, geh zu Goldschmitt oder Sawiko, Hilfsluftfederung und ab zum TÜV .... Aber so läuft das hier in die Niederlande nicht, es wird nur eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Hersteller (Hymer) aczeptiert, wo dann die höhere HA- last vermerkt sein muss icm die Auflastung nach 3850kg.
Hymer sagt dazu, weil Fiat das nicht gestattet, machen Sie das nicht, auf meine Einwende, das wird bei Ihnen in Deutschland doch täglich gemacht nach einbau von schwerere Federpakkette oder Hilfsluftfederungen, gleich bei Goldschmitt oder Sawiko eine TÜV-Abnahme und schon steht da 2250kg als zulässige HA-Last auf 'm KFZ-Brief.
Können wir trotzdem nicht machen..... :evil: :twisted:

Werde doch noch mal diese Ungleichheit bei Hymer wenn wir auf der Messe sind probieren zu besprechen, denn, das kann ich, obgleich Ich die Hilfsluftfederung hinten schon habe, auch Leichtmetalfelgen, nur noch die etwas tragfähigere Reifen brauche, nicht so ohne weiteres hinnehmen.

Die 350kg icm eine höhere zulässige HA-Last, genügt, um eine brauchbare Zuladung zu bewirken.

M.fr. Gr. Daniël
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Colorado »

Hi,
@ Handymann: wenn Fiat die Achslasten nicht erhöht, dann müssen alle Achslasten auch in Deutschland eingehalten werden - die müssen IMMER eingehalten werden.
(deshalb sind ja auch diejenigen bei einer Übertreung allemal viel besser dran, die ein verkerhsrechtlich + TÜV zwar auf 3,5 t abgelastetes, aber dennoch technnisch ein 4t-Maxi-Chassis haben. Auch versicherugnsrechtlich/strafrechtlich, weil die Achslasten da in der Rregel eingehalten sind - auch wenn zulässiges Gesamtgewicht 3,5 t leicht überschritten wird.

Das mit den Achslasten ist viel wichtiger wie Federung/Zusatzfederung und so was. Denn die Achslasten beinhalten keineswegs nur die (Luft)Federungstraglasten sondern noch viel mehr - es muß immer die maximale Radlagerlast, die max. Felgentraglast, die max. Reifentraglast, die Bremsanlage 3,5 oder 4t, der Chassis-Rahmen udn udn auf ein höheres Gesamtgewicht abgestimmt sein, das alles MUSS zusammen gesehen werden. Und das alles kann Golds....dt und Co gar nicht ändern.

Ich kann nur jedem raten, der unbedingt die 3,5 t einhalten muss, ebenfalls auch meinen Weg zu gehen. Ich habe gleich einen Duc Maxi mit 4 t zulässigem Gesamtgewicht gekauft udn den dann auf 3,5 t abgelastet. Und Hymer bietet ja fast alle Modelle sowohl auf Duc Light 3,5 t und auf Duc Maxichassis 4 t an - für nur kleines Auf-Geld steth das ja immer in den Preislisten. Das udn das Modell, dann Kosten bei Normalchassis 3,5 t - udn gleich darunter steht dann für das gleiche Model der Preis für ein 4t-Maxi-Chassis. Kaum ein tausender merh. Was will man merh. Gerade bei Fiat + Alko + schöne 16 statt nur 15 Zoll Reifen. .

Wenn ich in meinem Fall nun überladen bin als auf 3,5 t abgelasteter 4-Tonner DucMaxi, sagen wir mit 3,9 t (damit bin ich leider in F mal gewogen worden) , dann bin ich nur formell überladen - nicht aber materiell. Das ist streng zu unterscheiden. Eben wegen Einhaltung der maximalen Achslasten. Das hat sogar der französiche Flick eingesehen. Jedenfalls musste ich mit 90 € büssen, aber nichts abladen - ha - das war das wichtigste. Ich habe ihm das Hymer-Chassis-Aufkleber-Schild hinten rechts hinter Garage udn dort die Achslasten gezeigt. Da hat er überdeutlich gestutzt.

Denn solange sich eine Überladung im Rahmen der zusässigen Achslasten bewegt, liegt keine mißbräuchliche Verwendung, also keine Nutzung über das per allgemeine Betriebserlaubnis gutachterlich bestätigte technische Vermögen des Fahrzeugs hinaus gehend vor. Eben weil die eingetragene Gewichtsklasse 3,5 t nur eine steuerliche und führerscheinmäßige und verkehrsrechtliche (Überholverbote undund) Grenze darstellt ohne jeden Bezug auf die tatsächliche auf 4t ausgelegte Fahrzeugtechnik. Insofern tritt durch die Überladung auch keine technische Beeinträchtigugn des Mobils auf - udn damit auch keine Schuld versicherugnsrechtlich. Und strafrechtlich ist das in Deutschld nur eine sehr gering bestrafte Ordnugnswiderigkeit.

Wie man sieht, ist es in D immer extrem wichtig, zu unterscheiden, ob es eine formelle oder eine materielle Überladung ist anhand der Achslasten. Werden die so extrem wichtigen Achslasten NICHT eingehalten bei einer Überladung, dann ist es eine SCHLIMME ""materielle"" , schuldbeladene Überladung. Werden die Achslasten jedoch bei einer Überladugn eingehalten, dann ist es nur eine ""formelle", (führerscheinmäßige, steuerrechtliche, verkerhsrechtliche) Überladung, die nur eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Das mal so auseinander gehalten, ohne irgend etwas gesund beten zu wollen.

Ich könnte mir gut denken, das die Bestimmungslage in den NL ganz ähnlich, also auch dort wie bei usn ein (Not)- Ausweg wäre.
Grüsse
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Handyman
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Re: Reifendichtmittel - Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Handyman »

Hallo Colorado,

Danke für deinen ausfürlichen Bericht.
Bin ganz deiner Meinung, Achslasten sind fast noch kritischer als das Totalgewicht.
Da kommen bei unserem Tramp, die Probleme. Auch Ich hätte da gerne eine Erhöhung, damit Ich technisch gesehen, an der Hinterachse nicht überlastet zu sein.

Aber trotzdem, warum geht es in Deutschland über den TÜV schon, und bei Hymer, nicht?

Na ja werde auf der Messe trozdem mal im Gespräch gehen. Denn in meinen NL-KFZ Brief, steht, Masse Fahrbereiter Zustand, 2980kg. Oké dazu sommiert sich noch die extra's wie Satanlage, Solar und Markize und Fernseher. Wussten wir und hatten damit gerechnet. müsste noch eine Zuladung von 430kg überigbleiben. Aber, wie verstehe Ich nicht, das Exclusive Line Pakket (fast 130kg) werden da nicht berücksichtigt, und mit grade die extra kilo's, hatten wir nicht gerechnet. Denn Ich ging vom KFZ-Brief gewicht aus, dachte das das incl das EL-Pakket sei ...

Wie Du sehr treffend erläutertst, eigentlich müssten die Hersteller, ab eine bestimmte länge, nur noch auf das Fiat-Maxi Chassis auf bauen. Gar das Lightchassis, nicht mehr anbieten. Der Händler hat mich da nicht richtig informiert.

M.fr. Gr. Daniël
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