Hymer an US Rivalen Thor verkauft

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hape
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Hymer wurde von Thor Industrie übernommen

Beitrag von hape »

Hallo,

Hymer wurde von Thor Industrie übernommen.
http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 28714.html

Ob das jetzt Einfluss auf Qualität, Hymermitarbeiter und Hymerkunden hat?

Die Zukunft wird es zeigen.

Freundliche Grüße aus dem Sauerland

Peter
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belabw
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Re: Hymer wurde von Thor Industrie übernommen

Beitrag von belabw »

Was sich auf jeden Fall ändern wird, ist der Druck auf Hymer, dass auf jeden Fall die Zahlen stimmen. Ich weiß das von AGCO, die vor Jahren Fendt übernommen haben. Solange die Zahlen stimmen, wird aber praktisch nicht in das operative Geschäft eingegriffen. Aber ich habe natürlich keine Ahnung, ob das hier ein vergleichbarer Fall ist.
Also wird sich meiner Meinung nach im Umgang mit Händlern und den Kunden vorerst nichts ändern, falls ich mit meiner Vermutung richtig liege, dass sich Thor nicht ins Tagesgeschäft von Hymer einmischen wird und der Laden brummt ...
Viele Grüße
Manfred
HL614
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Hymer an US Rivalen Thor verkauft

Beitrag von HL614 »

Bin dann mal gespannt was das in der Zukunft bringt

https://www.handelsblatt.com/unternehme ... WQaU0A-ap2
Camerjogi

Re: Hymer an US Rivalen Thor verkauft

Beitrag von Camerjogi »

Thema haben wir schon!! : viewforum.php?f=19
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Sigi
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Re: Hymer wurde von Thor Industrie übernommen

Beitrag von Sigi »

Hallo Manfred,

Deine optimistische Einschätzung wäre natürlich das Beste, was uns Kunden passieren könnte.
Wie Du sehr richtig schreibst: "Wenn die Zahlen stimmen" !

Ich könnte mir denken, dass das Prinzip "shareholder value", das die Amis ja erfunden haben und teilweise exzessiv anwenden, den Kosten- und Einsparungsdruck bei Produktion und Service eher verstärken als reduzieren werden.
Die Firma wird sich damit noch viel weiter von Erwin Hymers Familienimperium entfernen, wo das Hauptaugenmerk auf Qualität und Funktionalität lag, und wo es, bei Bedarf, auch direkten Kundenkontakt zum Firmenchef gab.
In den letzten Jahren werden bei Hymer immer wieder Vorstände und Aufsichtsräte eingesetzt, die vorher nie in der Reisemobilbranche tätig gewesen waren - und zukünftig sitzt die Aufsicht jenseits des Atlantik. Ob das gut für die Kunden ist?

Ich wünsche uns allen nur das Beste!
Und die Notwendigkeit einer guten Werkstatt vor Ort wird weiter an Bedeutung gewinnen.

Gruß
Sigi
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Re: Hymer wurde von Thor Industrie übernommen

Beitrag von Reisemobilfan49 »

Die Erben vom seligen Erwin Hymer machen Kasse, haben Kasse gemacht,weil sie es so wollten.
Die Manager sind bzw. waren da nur Erfüllungsgehilfen.
Der Erwin würde wie ein Brummkreisel im Grab rotieren,
wenn er wüßte, was seine Erben mit seinem Lebenswerk treiben.
Wenn ich heute in der PM gelesen habe, wie misereabel der Nachfolger des Dethleffs Advantage,
ein Pulse I 7051,(Produkt einer Hymer Tochter) verarbeitet ist,
kommen mir die Tränen.
Das würde ich als Anfang vom Ende von Hymer bezeichnen.
LG
Peter
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LOLO
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Re: Hymer an US Rivalen Thor verkauft

Beitrag von LOLO »

Habe ich auch gestern vernommen, das ist wohl das Ende des ehem. Familienunternehmens " Erwin Hymer " :-?
Ahoi und Gruss Raphael :mrgreen:
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Scubafat
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Re: Hymer an US Rivalen Thor verkauft

Beitrag von Scubafat »

Ich finde es traurig! :evil:
Gruß Roger
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Garfield
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Re: Hymer an US Rivalen Thor verkauft

Beitrag von Garfield »

ich habe mal die beiden Beiträge verschmolzen...
Viele Grüße, Peter
:mrgreen: Ein Reisemobil braucht zwei Jahre, bis es erwachsen ist. Direkt anschließend beginnen nahtlos die Alterskrankheiten. ;-)
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WolfRam
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Re: Hymer an US Rivalen Thor verkauft

Beitrag von WolfRam »

LOLO hat geschrieben: 20.09.2018, 07:37 ..., das ist wohl das Ende des ehem. Familienunternehmens " Erwin Hymer " :-?
Hallo LOLO,
die sogenannte ‚Hymer-Gruppe‘ kann schon seit einem Jahrzehnt nicht mehr als „Familienunternehmen“ verstanden werden. Finanzielle Turbulenzen führten zu einer Konstellation, wie sie in der „freien Marktwirtschaft“ gängige Praxis ist. Kapitalgeber gewähren ihre Kredite in solchen Situationen nur gegen entsprechende Mitspracherechte. Üblicherweise werden ‚Beiräte‘ installiert, ohne deren Zustimmung die Firmenleitung keine Entscheidungen treffen kann (darf). Wenn die notwendigen Finanzspritzen – in Relation zum Unternehmenswert – „erheblich“ sind, fordern die Kreditgeber nicht nur eine indirekte Mitsprache, sondern besetzen die GF-Positionen mit eigenen Leuten bzw. Managern ihres Vertrauens. So geschehen bei Hymer – mit den bekannten Ergebnissen: wiederholte Umbesetzungen innerhalb der GF, zumeist mit Leuten, die ausschließlich kaufmännisch gebildet sind / waren, ohne Branchenkenntnisse, technisches Fachwissen fehlt sowieso. Und was tun „Führungskräfte“ weltweit in solchen Positionen? Sie müssen die Wünsche der Shareholder erfüllen, die eine attraktive Rendite erwarten. (Monats- und Quartalszahlen entscheiden über ihre eigene Karriere.) Die Methoden dieser Manager sind überall nahezu gleich, völlig unabhängig davon, in welchem Gewerbe das Unternehmen tätig ist. Die erste Maßnahme lautet ‚Kosteneinsparung‘ (bei Material + Personal) intern und in „Zusammenarbeit“ mit den Lieferanten. Lieferanten, die nicht ‚kooperieren‘, d. h. ihre Preise nicht wie gewünscht senken, werden ausgetauscht. (Wo Wettbewerber fehlen, werden andere Unternehmer animiert, Vergleichsprodukte zu entwickeln.) In dieser Phase werden Einkauf und Entwicklung massiv gefordert, ihre Fähigkeiten zu beweisen. - Die Langzeiteffekte ihrer Entscheidungen erleben die Herren im Vorstand selten, meist sind sie längst anderswo (und „retten“ das nächste Unternehmen). – Hymer leidet bis heute unter diesem Missmanagement, das von den (schweizer) Kapitalgebern zu verantworten ist aber vom „Größenwahn“ des Firmengründers verursacht wurde, der sich am Anfang dieser Entwicklung in einem „Expansionswettbewerb“ mit dem Chef und Eigentümer eines großen Konkurrenten in Norddeutschland sah. – Alles Geschichte, wie so oft mit Auswirkungen bis in die Gegenwart.

Erstaunlich ist, wie groß das Image und die Markentreue der Kunden (geblieben) sind. Volkswagen profitiert aktuell ebenfalls von diesem Phänomen.
Grüße aus dem Illertal
WolfRam
stefan222
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Re: Hymer an US Rivalen Thor verkauft

Beitrag von stefan222 »

WolfRam hat geschrieben: 24.09.2018, 11:30
Hallo LOLO,
die sogenannte ‚Hymer-Gruppe‘ kann schon seit einem Jahrzehnt nicht mehr als „Familienunternehmen“ verstanden werden. Finanzielle Turbulenzen führten zu einer Konstellation, wie sie in der „freien Marktwirtschaft“ gängige Praxis ist. Kapitalgeber gewähren ihre Kredite in solchen Situationen nur gegen entsprechende Mitspracherechte. Üblicherweise werden ‚Beiräte‘ installiert, ohne deren Zustimmung die Firmenleitung keine Entscheidungen treffen kann (darf). Wenn die notwendigen Finanzspritzen – in Relation zum Unternehmenswert – „erheblich“ sind, fordern die Kreditgeber nicht nur eine indirekte Mitsprache, sondern besetzen die GF-Positionen mit eigenen Leuten bzw. Managern ihres Vertrauens. So geschehen bei Hymer – mit den bekannten Ergebnissen: wiederholte Umbesetzungen innerhalb der GF, zumeist mit Leuten, die ausschließlich kaufmännisch gebildet sind / waren, ohne Branchenkenntnisse, technisches Fachwissen fehlt sowieso. Und was tun „Führungskräfte“ weltweit in solchen Positionen? Sie müssen die Wünsche der Shareholder erfüllen, die eine attraktive Rendite erwarten. (Monats- und Quartalszahlen entscheiden über ihre eigene Karriere.) Die Methoden dieser Manager sind überall nahezu gleich, völlig unabhängig davon, in welchem Gewerbe das Unternehmen tätig ist. Die erste Maßnahme lautet ‚Kosteneinsparung‘ (bei Material + Personal) intern und in „Zusammenarbeit“ mit den Lieferanten. Lieferanten, die nicht ‚kooperieren‘, d. h. ihre Preise nicht wie gewünscht senken, werden ausgetauscht. (Wo Wettbewerber fehlen, werden andere Unternehmer animiert, Vergleichsprodukte zu entwickeln.) In dieser Phase werden Einkauf und Entwicklung massiv gefordert, ihre Fähigkeiten zu beweisen. - Die Langzeiteffekte ihrer Entscheidungen erleben die Herren im Vorstand selten, meist sind sie längst anderswo (und „retten“ das nächste Unternehmen). – Hymer leidet bis heute unter diesem Missmanagement, das von den (schweizer) Kapitalgebern zu verantworten ist aber vom „Größenwahn“ des Firmengründers verursacht wurde, der sich am Anfang dieser Entwicklung in einem „Expansionswettbewerb“ mit dem Chef und Eigentümer eines großen Konkurrenten in Norddeutschland sah. – Alles Geschichte, wie so oft mit Auswirkungen bis in die Gegenwart.

Erstaunlich ist, wie groß das Image und die Markentreue der Kunden (geblieben) sind. Volkswagen profitiert aktuell ebenfalls von diesem Phänomen.
Sehr schön analysiert.

Ich kann die offizielle Begründung für den Verkauf auch überhaupt nicht nachvollziehen.
Angeblich soll das den Marktzugang der Womos der Hymer-Gruppe in den USA verbessern.
Klingt für mich wie ein vorgeschobenes Argument der Eigentümerfamilie um ganz groß abzukassieren und ihr Geld vielleicht noch lukrativer anzulegen oder zu verprassen und in Monaco, St.Moritz oder sonstwo dann zu den ganz Großen zu gehören.
Denn ich glaube nicht, dass irgendein potentieller Womo-Käufer in den USA sehnsüchtig auf ein Hymer-Womo wartet.
Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Thor ernsthaft versuchen wird, solche europäischen Womos im größeren Stil in den USA zu bauen oder aus Europa zu importieren.
Aber wir werden sehen.

Gruß
Stefan
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