Kundenorientierte Werkstatt - wichtig oder überflüssig?

die Plunderecke - hier kommt alles rein, was nicht woanders Platz findet
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Johann
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Kundenorientierte Werkstatt - wichtig oder überflüssig?

Beitrag von Johann »

Im Frühjahr 2017 war bei unserem HYMER B 524 die Hauptuntersuchung fällig. Zuvor aber wollte ich das Reisemobil ein wenig vom Winterschmutz befreien. Der Startversuch schlug leider fehl. Nach dem Drehen des sog. Zündschlüssels gab es nur ein Klackgeräusch, das war's auch schon. Die Fahrgestellbatterie hatte ihre Dienste versagt. Ich brauchte jetzt unbedingt Hilfe, zumindest Starthilfe.

Wie gut, dass in unserer Kleinstadt eine Reisemobil-Werkstatt ansässig ist, deren Hilfe ich schon häufiger in Anspruch genommen hatte. Ein Griff zum Telefon, und schon hörte ich den Chef. Es war Freitagmorgen, er überlegte kurz, und fragte mich, wo unser HYMER denn steht. "In einer halben Stunde bin ich da." Er kam mit seinem Werkstattwagen, und bat mich, die Motorhaube zu öffnen. Dann gab er mir Starthilfe, der Motor lief, und ich folgte ihm zu seiner proppenvollen Werkstatt. Er meinte, dass er eine passende Batterie auf Lager haben müsste. Der Aus- und Einbau der Batterie erforderte "Gynokologenwerkzeug", zu wenig hatte man in Bad Waldsee auf eine ausreichende Zugänglichkeit und Reparaturfreundlichkeit geachtet.

Das aber war jetzt nicht wichtig. Knapp zwei Stunden später war unser HYMER mit einer neuen Batterie ausgestattet, der Motor konnte wieder problemlos gestartet werden. Bemerkenswert fand ich, dass sich das Werkstattpersonal sofort um unser Reisemobil gekümmert hatte, obwohl die 'Bude' wirklich voll war. Der Geschäftsführer - wir kannten uns seit vielen Jahren - meinte abschließend zu mir, dass es für ihn selbstverständlich sei, dass 'seine Kunden' vorrangig bedient werden. Das nenne ich Kundenorientierung. Allerdings kommt dieses positive Verhalten nicht automatisch zustande, es müssen sich schon beide Seiten aktiv darum bemühen. Hilfreich ist es, dass sich Kunde und Werkstattpersonal um ein gutes, sachliches und vertrauensvolles Gesprächsklima bemühen, auch wenn mal Fehler unterlaufen. Wenn ich in solchen Fällen laut geworden wäre, wer weiß, ob ich dann noch auf umgehende Hilfe hätte setzen können. Motto: Es lohnt nicht, um jeden Preis Recht bekommen zu wollen! Sachlichkeit statt Lautstärke!

Damit will ich zum Ausdruck bringen, dass kundenorientiert handelnde Werkstätten besonders dann 'Gold wert' sind, wenn man als Kunde mit seinem Reisemobil in Not geraten ist. Vor allem, wenn die Werkstatt möglichst wohnortnah ansässig ist. Übrigens kann ich den Geschäftsführer auch außerhalb der Geschäftszeiten erreichen. Ein wichtiger Aspekt für mich, zumal Reisemobile leider nicht fehlerfrei sind.
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
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Garfield
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Re: Kundenorientierte Werkstatt - wichtig oder überflüssig?

Beitrag von Garfield »

Johann, du solltest öfter fahren :shock: :-D
Viele Grüße, Peter
:mrgreen: Ein Reisemobil braucht zwei Jahre, bis es erwachsen ist. Direkt anschließend beginnen nahtlos die Alterskrankheiten. ;-)
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Johann
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Re: Kundenorientierte Werkstatt - wichtig oder überflüssig?

Beitrag von Johann »

Ne Peter,
daran lag es nicht. Die Batterie war schon 'fertig', altersbedingt.
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Johann
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Re: Kundenorientierte Werkstatt - wichtig oder überflüssig?

Beitrag von TKM »

Um meine Wenigkeit wird sich ebenso wenn nicht noch besser bemüht. Das liegt bei mir aber wohl eher daran, dass ich dort regelmäßig Reisemobile für exorbitante Summen kaufe UND(!) den Technikern in der Werkstatt zu jedem Termin eine Kiste Wolters mitbringe. Für Kleinigkeiten brauche ich daher oftmals vorab keinen Termin.

Und das alles obwohl wenn es angebracht ist auch mal kräftig auf den Tisch haue.
VG

Thomas
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Re: Kundenorientierte Werkstatt - wichtig oder überflüssig?

Beitrag von Reisemobilfan49 »

Kundenorientiert ?
Für den Händler, bei dem ich unser WOMO gekauft habe ein absolutes Fremdwort.
Bis zur Auslieferung top, ab der Auslieferung ist man nur noch ein lästiger Bittsteller,
der Zeit und Geld kostet.
Der Händler unterhält eine Leihflotte von über 100 Caravans und Wohnmobilen,
die bringen 3 x Geld, sowohl im Kauf als auch im Verkauf und als Leihobjekte.
Der Händler kauft zum Händlereinkaufspreis,
dann verleiht er und zu guter letzt verkauft er die Leihmobile/Caravans
im In - und Ausland per mobile.de auch noch mit Gewinn.
Da kann er Kunden, die mit Garantieansprüchen auf den Hof kommen nicht gebrauchen.
Viele Kunden reagieren so wie ich, sie kaufen dort einmal und dann nie mehr wieder.
Kundenorientiert finde ich den Hersteller Dethleffs, der sich immer wieder
Neues einfallen läßt, um Käufer und potentielle Käufer an sich zu binden.
Seit 4 Jahren bin ich 1 x jährlich im Werk in dessen Servicewerkstatt in Isny
und absolut zufrieden. https://www.dethleffs.de/dethleffs/deth ... ly-events/
Bitte um Nachsicht, dass ich hier im Hymerforum meine Erfahrungen mit Dethleffs gepostet habe, für einen Hymer hats leider noch nicht gereicht. :-)
LG
Peter
----------------------------------------------------
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ob man einen Menschen mag oder hasst,
als mit ihm auf Reisen zu gehen.
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KudlWackerl
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Re: Kundenorientierte Werkstatt - wichtig oder überflüssig?

Beitrag von KudlWackerl »

Johann hat geschrieben: 16.12.2018, 21:25 ... Ich brauchte jetzt unbedingt Hilfe, zumindest Starthilfe.

... Knapp zwei Stunden später war unser HYMER mit einer neuen Batterie ausgestattet, der Motor konnte wieder problemlos gestartet werden. ...

Damit will ich zum Ausdruck bringen, dass kundenorientiert handelnde Werkstätten besonders dann 'Gold wert' sind, wenn man als Kunde mit seinem Reisemobil in Not geraten ist. Vor allem, wenn die Werkstatt möglichst wohnortnah ansässig ist. Übrigens kann ich den Geschäftsführer auch außerhalb der Geschäftszeiten erreichen. Ein wichtiger Aspekt für mich, zumal Reisemobile leider nicht fehlerfrei sind.
Johann hat geschrieben: 17.12.2018, 07:38 ... Die Batterie war schon 'fertig', altersbedingt.
Hallo Johann,

was hat dich denn dieser kundenorientierte Austausch einer altersbedingt fertigen Batterie in Summe gekostet? War es nicht nur schnell sondern auch zum angemessenen Preis?

Grüße, Alf
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Johann
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Re: Kundenorientierte Werkstatt - wichtig oder überflüssig?

Beitrag von Johann »

KudlWackerl hat geschrieben: 17.12.2018, 11:36was hat dich denn dieser kundenorientierte Austausch einer altersbedingt fertigen Batterie in Summe gekostet? War es nicht nur schnell sondern auch zum angemessenen Preis?
Ob der Preis - absolut gesehen - angemessen war, ist für mich unerheblich, also nur von sekundärer Bedeutung. Wichtig war (und ist) mir, dass die Werkstatt mit ihren Leistungen für mich da sind, wenn ich Hilfe benötige. Ich habe praktisch nicht warten müssen, da kam das Werkstattteam schon angefahren und gab mir Starthilfe. Dann sollte ich nur noch hinter ihm herfahren bis zur Werkstatt (ca. 2 km), und schon wurde die Batterie (100 Ah) gewechselt, obwohl noch viele andere Reisemobile auf sachkundige Hilfe warteten.
Ich habe mal nachgesehen, insgesamt habe ich 221 € (zzgl. MwSt.) zahlen müssen. Klar, wenn ich noch 20 oder 30 km gefahren wäre, hätte ich eine 100 Ah-Batterie vermutlich billiger einkaufen können.
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
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Re: Kundenorientierte Werkstatt - wichtig oder überflüssig?

Beitrag von Johann »

TKM hat geschrieben: 17.12.2018, 07:39Um meine Wenigkeit wird sich ebenso wenn nicht noch besser bemüht. Das liegt bei mir aber wohl eher daran, dass ich dort regelmäßig Reisemobile für exorbitante Summen kaufe UND(!) den Technikern in der Werkstatt zu jedem Termin eine Kiste Wolters mitbringe. Für Kleinigkeiten brauche ich daher oftmals vorab keinen Termin.
Und das alles obwohl wenn es angebracht ist auch mal kräftig auf den Tisch haue.
Tja Thomas,
an Dich hatte ich schon gedacht, als ich obigen Beitrag geschrieben hatte. Bei der von mir zitierten Werkstatt kann ich gar keine Reisemobile kaufen. Es handelt sich 'nur' um eine "Fachwerkstatt für Reisemobil- und Caravantechnik", die gerade mal 2 km von uns entfernt angesiedelt ist. Mir war es wichtig, auf die hier wirklich ungefragt Kundenorientierung praktiziert wird, auch ohne 'Bestechung' (nein, falscher Ausdruck! Es ist doch lediglich ein 'positives Einstimmen') des Werkstattpersonals, und auch ohne vorherige Terminabstimmung.
Mein damaliger HYMER-Händler (etwa 12 km von uns entfernt, also immer noch wohnortnah) hatte gut ein Jahr nach Übernahme unseres B 524 seinen HYMER-Vertrag beendet (oder beenden müssen).
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Re: Kundenorientierte Werkstatt - wichtig oder überflüssig?

Beitrag von TKM »

Johann hat geschrieben: 17.12.2018, 15:20 Tja Thomas,
an Dich hatte ich schon gedacht, als ich obigen Beitrag geschrieben hatte. Bei der von mir zitierten Werkstatt kann ich gar keine Reisemobile kaufen.
Tja Johann und wie du siehst geht es auch anders.
VG

Thomas
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