Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

die Plunderecke - hier kommt alles rein, was nicht woanders Platz findet
Reisemobilfan49
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von Reisemobilfan49 »

Danke Sigi,
speziell zu diesem Thema hätte ich gerne etwas neues von der RU gehört bzw. gelesen:
Für Verkehrsregelung ist er zwar nicht zuständig, aber ich werde das Thema Überholverbot >3,5 to auch mit reinpacken.
LG
Peter
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Ludo

Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von Ludo »

Sigi hat geschrieben: Die RU wird das aufmerksam beobachten und, wenn nötig, wieder an die Öffentlichkeit gehen.
Lieber Sigi,

ich fahre seit 1985 Wohnmobil, habe hier im Forum das erste mal überhaupt irgendetwas (und nichts gutes) von der RU gehört.

Also das "an die Öffentlichkeit" hat der Verein wirklich nicht drauf, aber die Google suche nach "Reisemobil Union" liefert auch nur 62.300 Einträge, die nach HME-Forum schon 390.000.

Beerdigt den Verein einfach, tot ist er schon lange.
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Johann
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von Johann »

Hallo Sigi,
danke für Deinen Hinweis auf die "merkwürdigen" Aktivitäten des BVCD ...
Sigi hat geschrieben:Die Campingplatzbetreiberbranche ist aber natürlich nicht untätig geblieben. So hat der Bundesverband der Campingwirtschaft BVCD erst kürzlich versucht, für Reisemobilstellplätze eine "moderne" Verordnung durchzusetzen, mit denen diese mehr oder weniger mit Campingplätzen gleichgestellt worden wären. Die RU ist dem Verband auf die Schliche gekommen und hat auf der Messe in Düsseldorf die Machenschaften des BVCD öffentlichkeitswirksam angeprangert. Der Leitartikel unter der Überschrift "Feindliche Übernahme" in der Messezeitung der RU hat wie eine Bombe eingeschlagen. Jetzt wird an allen Fronten zurückgerudert, und angeblich werden die Interessen der Reisemobilisten bei der Überarbeitung des Verordnungsentwurfs jetzt besser berücksichtigt. Die RU wird das aufmerksam beobachten und, wenn nötig, wieder an die Öffentlichkeit gehen. Natürlich wurde den bisher an der Verordnungserarbeitung beteiligten Organisationen auch die Zusammenarbeit angeboten - mal sehen...
In meiner am 21.10.2017 an die maßgeblichen Verbände und Hersteller gesendeten Ausarbeitung „Hat der Reisemobil-Tourismus in Deutschland noch eine Zukunft?“ hatte ich zu diesem Punkt geschrieben:
Unerwartet meldet sich kürzlich der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD) zu Wort (Interview mit Herrn Dr. Riechey, CampingImpulse, Heft 03_2017). Der BVCD-Präsident vermutet (oder erhofft sich?) einen Regelungsbedarf in Richtung einer „zeitgemäße Campingplatz-, Wohnmobilstellplatz- und Wochenendplatz-Musterverordnung“, die an die Politik herangetragen werden soll. Dazu fällt mir nur die Redewendung „Schuster, bleib bei Deinen Leisten!“ ein.
Wenn sich angesichts des überwiegend positiv zu bewertenden Stellplatzangebotes (Lage, Größe, Ausstattung, Erreichbarkeit/Öffnungszeit, Gebühren) überhaupt ein Handlungsbedarf zeigen würde, sollten nicht Campingplatzbetreiber, sondern Reisemobilfahrer als die tatsächlichen Experten aktiv werden
Du hast ja so recht. Beim Verkehrsrecht (d.h. inkl. Führerschein :!: ) klemmt es seit vielen Jahren.
Bezüglich der vielen "Baustellen" im Straßenverkehrsrecht wurden rechtzeitig vor der Wahl alle 17 Verkehrsminister in Bund und Ländern angeschrieben; über die Antworten wird es demnächst einen Bericht auf der RU Homepage geben. Natürlich wird die RU auch nach Dienstantritt der neuen Bundesregierung gleich beim neuen Minister vorstellig werden.
Und zum Thema „Verkehrsrecht“ hatte ich in meiner Ausarbeitung angeregt:
Für notwendige Korrekturen im Verkehrsrecht ist das Verkehrsministerium zu kontaktieren. Zweckmäßigerweise nicht im Alleingang eines Vereins (dann wird das Schreiben allenfalls mit großem Interesse zur Kenntnis genommen), sondern in einer konzertierten Aktion der direkt oder indirekten Verbände. Sofern erkennbar eine große Zahl von Mitgliedern (das sind auch Wähler) dahinterstehen, ist ein ernsthaftes Nachdenken im Ministerium nicht unwahrscheinlich.
Zur Frage des "Alleingangs" meine ich, dass gerade beim Verkehrsrecht eine konzertierte Aktion unumgänglich ist, wenn man/frau Erfolg haben wollte. In diesem Fall ist es wichtig, möglichst viele Verbände zu beteiligen und dann gemeinsam zu schreiben. Wem liegt die unsägliche 3,5-Tonnen-Grenze besonders am Herzen? Das sind CIVD, DCHV, auch DTV und ADAC. Und natürlich RU und EMHC. In Düsseldorf hatte ich mit CIVD und DCHV ausführlich über das Hersteller-Problem (3,5 t) diskutiert. Wer kennt nicht die interessante Bewertung der „Fahrfüllung“ von RA Ulrich Dähn. Die ist nicht mehr als ein Betrug am Kunden. Und wir akzeptieren das. :idea: Also diese Verbände müssen an einem runden Tisch (aber nicht mit 50 Personen) die Ziele diskutieren und danach eine gemeinsame Vorgehensweise festlegen. Ziel: Schreiben und Gespräch mit dem BMVI.
Wenn eine Einzelperson oder ein Verein/Verband an ein Ministerium (oder an eine große Firma) schreibt, dann wird das Papier „mit großem Interesse zur Kenntnis genommen“. In unsere Sprache bedeutet das so viel wie: „Schon wieder so ein Vorgang, der uns nur Zeit stielt“. Dann wird, um den Anstand zu wahren, ein Mitarbeiter mit der Beantwortung beauftragt. Der unkritische Leser bekommt den Eindruck, dass das Schreiben des Ministeriums nun ganz wichtig ist, und die entsprechenden Maßnahmen gleich eingeleitet werden. Ein großer und weitverbreiteter Irrtum :!:

Gruß Johann
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
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Garfield
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von Garfield »

Ludo hat geschrieben:
Sigi hat geschrieben: Die RU wird das aufmerksam beobachten und, wenn nötig, wieder an die Öffentlichkeit gehen.
...Beerdigt den Verein einfach, tot ist er schon lange.
Wenig ist aber immer noch besser als wie Nichts!
Viele Grüße, Peter
:mrgreen: Ein Reisemobil braucht zwei Jahre, bis es erwachsen ist. Direkt anschließend beginnen nahtlos die Alterskrankheiten. ;-)
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Sigi
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von Sigi »

Johann hat in vorherigen Beiträgen oft die RU als Interessenverband der Reisemobilfahrer als untätig, unfähig und unwirksam dargestellt.
Er fordert eine "echte" Vertretung der Interessen der Reisemobilfahrer durch hauptamtliches Personal, da ein ehrenamtlich tätiger Vorstand eines kleinen Vereins das weder vom Zeitaufwand noch vom Finanzbedarf her leisten könne.
Ich glaube, niemand wäre glücklicher über hauptamtlich tätige, fachkundige Reisemobil- Lobbyisten als das Präsidium der RU.
Doch wo sollen die herkommen und wer würde sie bezahlen?

Johann (und andere) haben diesbezüglich ja bereits versucht, den ADAC für die Belange der Reisemobilfahrer zu interessieren. Meines Wissens ohne Erfolg.

Deshalb kann ich Garfield nur zustimmen: Eine kleine / leise Stimme für die Reisemobilfahrer ist im Zweifel besser als gar keine.

Und der "Aufschrei" der RU gegen die beabsichtigte Stellplatzverordnung in Düsseldorf - mehr als 10.000 Exemplare der Messezeitung wurden innerhalb weniger Tage verteilt - hat bei den angesprochenen Verbänden ja auch Wirkung gezeigt.

Natürlich hat Johann Recht, wenn er ein konzertiertes Vorgehen aller betroffenen Verbände für die anzustrebendste und potentiell wirkungsvollste Vorgehensweise hält. Er zählt in seinem Beitrag allein sechs Verbände auf, die natürlich alle eine unterschiedliche Klientel vertreten und im Detail unterschiedliche Ziele verfolgen.
Da wird es am runden Tisch munter zugehen - das Zusammenraufen der Jamaika- Koalitionäre zeigt ja, wie vier Beteiligte sich schon schwer tun.

Versuchen muss man es trotzdem, denn auf Ebene der Bundesregierung sind noch sehr dicke Bretter zu bohren.
Nur ein Beispiel: Aus dem Verkehrsministerium wird der RU gebetsmühlenhaft geantwortet, dass bei Wohnmobilen (man weigert sich standhaft den Begriff Reisemobil zu verwenden) die Zweckbestimmung "Wohnen im Vordergrund" stünde. Deshalb wäre eine Gleichstellung mit Fahrzeugen zur Personenbeförderung nicht angezeigt, z.B. beim Überholverbot für Lkw / Fahrzeuge über 3,5 to, das zwar für ein Reisemobil mit 4 to gilt, aber nicht für einen Reisebus mit über 20 to.

Dass Referenten in einem Bundesministerium so einen Unfug immer wieder aus alten Vorgängen abschreiben, zeigt, dass man sich inhaltlich mit der Sache gar nicht befasst hat und befassen will. Denn wer würde wohl ernsthaft argumentieren, beim Überholen mit 100 km/h auf der Autobahn "stünde die Zweckbestimmung Wohnen im Vordergrund"?

Langer Rede kurzer Sinn: Wer meint, seinem Hobby Reisemobil auch ohne Interessenvertretung nachgehen zu können, der soll das gerne tun. Immerhin einige Reisemobilfahrer sehen das nicht so und sind bereit, einen bescheidenen finanziellen Beitrag dafür zu leisten, dass ihr Verein in Berlin die Stimme für sie (und natürlich damit auch für alle anderen) erhebt.

Meine Bitte an diejenigen, die das nicht wollen: Lasst doch bitte zumindest die paar verrückten Ehrenamtlichen machen, die in der RU oder in anderen Verbänden oder auch als Einzelpersonen versuchen, für die Gesamtheit aller Reisemobilfahrer etwas zu erreichen, und werft ihnen nicht Knüppel zwischen die Beine.

Gruß
Sigi

P.S.
Ludo hat geschrieben, dass er noch nie etwas von der RU gehört hatte. Das geht sicher vielen anderen auch so.
Ich wurde auf die RU durch einen Reisemobilversicherer aufmerksam, in dessen Antragsformular die Frage stand, ob ich Mitglied bei einem Reisemobilclub wäre. Da es sich um mein erstes Reisemobil handelte, war die Antwort nein, aber schnell fand ich heraus, dass der RU- Beitrag weit unter der Summe lag, die ich bei der Versicherungsprämie als Clubmitglied nachgelassen bekam. So wurde ich, nicht ganz selbstlos, Mitglied der RU...
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von Reisemobilfan49 »

Versuchen muss man es trotzdem, denn auf Ebene der Bundesregierung sind noch sehr dicke Bretter zu bohren.Nur ein Beispiel: Aus dem Verkehrsministerium wird der RU gebetsmühlenhaft geantwortet, dass bei Wohnmobilen (man weigert sich standhaft den Begriff Reisemobil zu verwenden) die Zweckbestimmung "Wohnen im Vordergrund" stünde. Deshalb wäre eine Gleichstellung mit Fahrzeugen zur Personenbeförderung nicht angezeigt, z.B. beim Überholverbot für Lkw / Fahrzeuge über 3,5 to, das zwar für ein Reisemobil mit 4 to gilt, aber nicht für einen Reisebus mit über 20 to.Dass Referenten in einem Bundesministerium so einen Unfug immer wieder aus alten Vorgängen abschreiben, zeigt, dass man sich inhaltlich mit der Sache gar nicht befasst hat und befassen will. Denn wer würde wohl ernsthaft argumentieren, beim Überholen mit 100 km/h auf der Autobahn "stünde die Zweckbestimmung Wohnen im Vordergrund"?
Könnte die RU und einige andere Interessenverbände sich nicht zusammenschließen
und mit dieser Argumentation eine Petition verfassen ?
Parallel dazu eine Postkartenaktion mit der gleichen Argumentation bei allen Verbänden,
in allen Foren starten?
Da sollte schon auf dem Vordruck genau diese dämliche, weil sinnfreie ablehnende Argumentation aufgezeigt werden.
Wenn man den betroffenen "Beamten" und den dafür verantwortlichen Politikern zeigt,
wie dämlich ihre Argumentation ist, könnte vielleicht etwas bewegt werden.
LG
Peter
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Johann
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von Johann »

Hallo Sigi,

gerade in der Reisemobilbranche ist angesichts der zahlreichen Probleme eine starke und aktive Interessenvertretung wichtig. Hersteller, Händler und Verbraucher sind darauf angewiesen, damit sie ihre Ziele nicht nur artikulieren, sondern auch erreichen können. Direkt oder auch indirekt zählen aus meiner Sicht diese Interessenvertretungen zu unserer Branche:
- Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)
- Caravaning Industrie Verband Deutschland e.V. (CIVD)
- Deutsche Caravaning Handels-Verband e.V. (DCHV)
- Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC)
- Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD)

Diese Verbände verfügen über hauptamtliche Teams (mit meist klarer Aufgabenverteilung), die sich für die Interessen ihrer Mitglieder (und Mitgliedsbetriebe) einsetzen. Aufgrund dessen stellen sie eine beachtliche Wirtschaftskraft dar.

Die für Reisemobilfahrer tätigen Vereine/Verbände, EMHC und RU, sind hingegen auf ein ehrenamtliches Engagement ihrer Mitglieder angewiesen. In Vereinen stehen viele Mitglieder auf dem Standpunkt, dass sie ja ihren Mitgliedsbeitrag entrichtet haben, und das Präsidium nun die zahlreichen Aufgaben erledigen soll. Die Mitgliederzahlen sind „überschaubar“, geringe Finanzkraft und damit auch eine relativ begrenzte Möglichkeit, auf Politik, Hersteller und Handel einzuwirken.

Meine Gespräche in Düsseldorf haben verdeutlicht, dass CIVD und DCHV ein großes Interesse an der Lösung des seit Jahren bestehenden 3,5t-Problems haben. Da die Verbraucher immer größere Reisemobile ordern, haben die Hersteller den Trick der „Fahrfüllung“ (Achtung: Autarkie ist eine wesentliche Eigenschaft der Reisemobile, sonst wären Caravan mit Zugfahrzeug die bessere Lösung!) ersonnen, und selbst Mobile mit 7,50 Metern Aufbaulänge noch als 3,5-Tonner darzustellen.

Wie groß ist bei einem Alleingang die Chance eines Erfolgs? Nahe Null! Dabei denke ich auch an das RU-Mitglied, das sich ehrenamtlich in seiner Freizeit um eine klare Formulierung abmüht, und dann mit einer Absage eines Ministeriums „belohnt“ wird. Deshalb hatte ich vorgeschlagen, zumindest gemeinsam mit CIVD und DCHV aktiv werden, weil auch diese Verbände an einer Weiterentwicklung des Verkehrsrechts (d.h. einschließlich Führerschein!) für Reisemobile interessiert sind. Wie heißt dazu das Motto: „Keiner weiß mehr als alle zusammen.“

Natürlich verfolgen die einzelnen Verbände ihre eigenen Interessen. Beim ADAC zählen Reisemobile – vermutlich auch im Hinblick auf der relativ geringen Stückzahl (etwa 450.000 zu ca. 45 Mill. Pkw) – auch weiterhin zu Campingfahrzeugen. Und dennoch führt m.E. am ADAC (bei dem ich meine Mitgliedschaft gekündigt hatte, nachdem er das DTV-Projekt einer Klassifizierung von Reisemobil-Stellplätzen befürwortet hatte) kein Weg vorbei. Der ADAC hat eben in der Politik eine starke Stimme.

Ich bin übrigens keinesfalls gegen die RU. Wohl kaum hätte ich mich sonst dort so intensiv eingesetzt. 2005-2009 hatte ich mich täglich 6-8 Stunden um die zahlreichen „Sonderaufgaben“ gekümmert. Ehrenamtlich natürlich. Als aber deutlich wurde, dass – entgegen Vereinsrecht und Satzung – ein Präsident plötzlich „Chef“ werden wollte, habe ich mich aus der RU verabschiedet. – Und als 2014 (ich war auf Betreiben des damaligen Präsidenten wieder RU-Mitglied geworden) zwei Aktive in Bad Waldsee über „Unfallsicherheit“ sprechen wollten, hatte der Präsident die Reißleine gezogen. Er fürchtete, dass HYMER die finanzielle Unterstützung versagen könnte. Das kann natürlich nicht mehr mein Verein sein!

2016 hatte ich angeregt, dass im RU-Präsidium klare Strukturen mit eindeutigen Zuständigkeiten geschaffen werden. Ich hatte dafür plädiert, ein Team „Interessenvertretung“ einzurichten, mit Ressorts „Reisemobil-Technik und Sicherheit“, „Stellplatzplanung und Einrichtung“ und „Gesetze und Normen“. Mir war klar, dass bis auf weiteres ein hauptamtliches Team nicht realisierbar sein würde. Gerade deshalb ist eine intensivere Lobbyarbeit erforderlich, um weitere Mitglieder und damit eine deutlich größere Finanzkraft zu gewinnen.

Johann

PS: Du hattest doch meine umfangreiche Ausarbeitung "Hat der Reisemobil-Tourismus in Deutschland eine Zukunft?" vom 21.10.2017 erhalten. Sie stellt meine Bilanz aus langjährigem Einsatz für den Reisemobil-Tourismus dar. Ich habe darin aber auch aufgezeigt, welche Punkte unbedingt in Angriff genommen werden müssen. Es ist auch genannt, wer hier tätig werden sollte. - Das alles könnte eine RU, auch wenn sie hauptamtlich aktiv wäre, gar nicht im Alleingang schultern ...
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
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Peter_R
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von Peter_R »

.
Zuletzt geändert von Peter_R am 05.04.2020, 03:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Garfield
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von Garfield »

Sigi hat geschrieben:...Meine Bitte an diejenigen, die das nicht wollen: Lasst doch bitte zumindest die paar verrückten Ehrenamtlichen machen, die in der RU oder in anderen Verbänden oder auch als Einzelpersonen versuchen, für die Gesamtheit aller Reisemobilfahrer etwas zu erreichen, und werft ihnen nicht Knüppel zwischen die Beine. ...
:!: :mrgreen: :!: :shock: :!: :-D :!: ...mehr ist dazu nicht zu sagen. Stimmt!
Viele Grüße, Peter
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von WolfRam »

Hallo Peter_R,

dümmer geht nümmer - oder wie? - Ich bin für sachliche Argumente, auch in der Anonymität des Internet.

Es macht m. E. keinen Sinn, wenn engagierte Einzelkämpfer oder Mini-Vereine versuchen, (politische) Probleme zu lösen. Das hat in der Regel den gleichen Effekt, wie das Engagement der Sekten, die uns ihre Wahrheit auf der Straße anpreisen. Ähnlich schwierig, wie Sekten-Mitglieder vom (Un)Sinn ihres Tuns zu überzeugen, scheint es auch, den wenigen RU-Aktiven "den Zahn zu ziehen", dass sie etwas erreichen können. - Eine 'Messezeitung' mag Aufsehen erregen, aber sicher nicht dort, wo es nötig wäre. DIe Politik tickt anders - und beamtete Mitarbeiter in den Ministerien reagieren nur auf Druck von oben - niemals auf Briefe von "unten"! - Das haben die RU-Aktivisten (immer) noch nicht verstanden - und bewerten die inzwischen dutzendfach wiederholten Argumente - sich besser in bzw. mit einer konzertierten Aktion an die Politik zu wenden - als 'Knüppel' auf dem vermeintlichen Weg zum Erfolg.

Der nächste Weltrekord-Versuch, möglichst viele Reisemobile als Konvoi auf die Straße zu bringen, sollte nicht in der Pampa sondern in Berlin-Tiergarten organisiert werden, mit einer klaren politischen Botschaft!

Beste Grüße
WolfRam
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WolfRam
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von Reisemobilfan49 »

WolfRam hat geschrieben:- Ich bin für sachliche Argumente, auch in der Anonymität des Internet.


Der nächste Weltrekord-Versuch, möglichst viele Reisemobile als Konvoi auf die Straße zu bringen, sollte nicht in der Pampa sondern in Berlin-Tiergarten organisiert werden, mit einer klaren politischen Botschaft!

Beste Grüße
WolfRam
Da wäre ich auf der Stelle dabei, 4000 Reisemobile an drei Tagen
auf der großen Wiese vor dem Reichstagsgebäude,
das wäre etwas, was in die Annalen der Reisemobilbranche eingehen würde.
Gepaart mit den lautstark vorgetragenen Wünschen der Reisemobilisten müßten
die verantwortlichen Politiker zumindest Rede und Antwort stehen.
Zuletzt geändert von Reisemobilfan49 am 29.10.2017, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.
LG
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von H.NDS »

Peter, das mag in Frankreich funktionieren. In Deutschland nie und nimmer!!!
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von Reisemobilfan49 »

H.NDS hat geschrieben:Peter, das mag in Frankreich funktionieren. In Deutschland nie und nimmer!!!
Stimmt, aber einen Versuch wärs ja wert oder wie ein Lebensspruch sagt:
Alle sagten, das geht nicht
bis einer kam,
der es nicht wußte und hat es gemacht. :)
Für den in meinen Augen einigermaßen sinnfreien Weltrekordversuch in Walldürn
haben sich 4000 Reisemobilisten bereit gefunden,
sind hingefahren und haben es gemacht.
Warum nicht mal 4000 Reisemobilisten für ihre eigenen hier genannten Belange mobilisieren ? ;)
LG
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von H.NDS »

Das wäre doch eine Aufgabe für Johann ... Organisation einer Großdemo vor dem Kanzleramt in Berlin :!: :-D
Ich wäre dabei :!: ;-)
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Re: Reisemobil-Tourismus - aus dem Blickwinkel eines Bürgers

Beitrag von WolfRam »

Das wäre eine prima Aufgabe für die RU!

Mit einem solchen Aufruf und der Organisation würde der 'Dachverband' als solcher in der Öffentlichkeit namentlich bekannt. Wer -zigtausend Messezeitschriften verteilen kann, der kann auch zu einer solchen Sternfahrt aufrufen; zumal dieser Event "kombiniert" werden könnte mit einem zweiten 'Weltrekord-Versuch - am Landsitz von Frau Merkel .... (Späßle!)

Die RU hat meines Wissen für die Öffentlichkeitsarbeit (als einzigen Profi in ihren Reihen) einen Mann im Verein, der in der erfolgreichen Organisation großer Veranstaltung Erfahrungen besitzt. (Und wenn Dieter Goldschmitt gefragt wird, dürfte er vermutlich auch mit "dabei" sein.)

Das Ganze ginge auch eine Nummer größer: Demo in Brüssel, mit den "Freunden in Europa" (Slogan der RU, in diesem Fall müsste es dann heißen 'Freunden aus Europa').

Beste Grüße
WolfRam
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