Kohlendioxid-Emissionen

Chemie und die Auswirkungen auf die Umwelt
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Johann
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Kohlendioxid-Emissionen

Beitrag von Johann »

Hallo zusammen,
im Hinblick auf die morgen in Kopenhagen beginnende Klimakonferenz erschien am 04.12.2009 im Mannheimer Morgen ein großer Artikel, der sich mit dem weltweiten CO2-Ausstoss befasst. Hier http://www.morgenweb.de/nachrichten/dri ... 19948.html ist der Artikel:
Umwelt: 192 Staaten treffen sich ab Montag in der dänischen Hauptstadt, um ein weltweites Abkommen zum Klimaschutz zu verhandeln - nur Optimisten glauben noch an einen Durchbruch

In Kopenhagen steht die Rettung des Planeten auf dem Spiel

Von unserem Redaktionsmitglied Ursula Barth

Was will die Weltklimakonferenz in Kopenhagen erreichen?

Ende 2012 laufen die Vereinbarungen aus dem sogenannten Kyoto-Protokoll aus, in dem sich die Industriestaaten zur Senkung ihres Kohlendioxid-Ausstoßes um durchschnittlich 5,2 Prozent verpflichtet hatten, um die Erderwärmung zu begrenzen. In Kopenhagen wird nun über eine Nachfolgeregelung verhandelt. Die soll nicht nur weit über dieses Ziel hinausgehen, sondern auch die Schwellen- und Entwicklungsländer mit einbeziehen. Der Schutz der Regenwälder wird eine besondere Rolle spielen.

Warum ist ein Abkommen zum Klimaschutz so dringend?

Dramatisch ausgedrückt geht es in Kopenhagen um die Rettung der Welt. Der anthropogene, also vom Menschen gemachte Klimawandel schreitet immer schneller voran. Um seine katastrophalen Auswirkungen wie steigende Meeresspiegel, Stürme, Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen, Hungerkatastrophen und Flüchtlingswellen zu bremsen, muss die Erwärmung nach Auffassung des nobelpreisgekrönten Weltklimarates auf zwei Grad gegenüber vorindustrieller Zeit im 19. Jahrhundert begrenzt werden.

Wie kann das "Zwei-Grad-Ziel" erreicht werden?

Die CO2-Emissionen sollen laut UN-Klimarat bis 2050 um 50 Prozent gesenkt werden. Dafür müssten die Industrieländer ihren CO2-Ausstoß sogar um 80 bis 95 Prozent zurückfahren. Einige Inselstaaten, die um ihr Überleben fürchten, verlangen eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad. Das wäre aber nur zu erreichen, wenn die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre sinken würde. Politisch ist das kaum durchsetzbar.

Wie laufen die Klimaverhandlungen ab?

Die 192 Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention werden vom 6. bis 18. Dezember in Kopenhagen vertreten sein - zunächst von Experten und Ministern, an den letzten beiden Tagen von Staats- und Regierungschefs, von denen sich bislang 98 angemeldet haben. Bis zu 15 000 Teilnehmer werden in der dänischen Hauptstadt erwartet. US-Präsident Barack Obama will bereits am 9. Dezember auf dem Gipfel sprechen. Die EU-Staaten werden auch von der Europäischen Kommission und Schweden repräsentiert, das die EU-Ratspräsidentschaft innehat.

Welches sind die Hauptstreitpunkte?

Zunächst wird die Frage zu klären sein, um wie viel die Industrienationen ihren CO2-Ausstoß senken müssen – und um wie viel die Entwicklungsländer ihren steigern dürfen. Besonders umstritten ist die Frage, wie die Industriestaaten die Entwicklungsländer finanziell dabei unterstützen, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren und sich an den Klimawandel anzupassen – etwa indem man Deiche erhöht. Angesichts knapper Kassen in Zeiten der Finanzkrise ist kaum ein Land in Geberlaune. Der letzte Streitpunkt dreht sich um die Verwaltung der geplanten globalen Milliarden-Transfers.

Was steckt hinter dem Streit um das Basisjahr 1990 oder 2005?

Die Frage, ob das Jahr 1990 oder 2005 als Vergleichsbasis für die CO2-Reduktion gelten soll, mag nach einer Formalie klingen. Sie hat für die Staaten aber enorme Auswirkungen. Die EU orientiert sich am Jahr 1990, wenn sie ihre Reduktionsziele berechnet, denn infolge des Zusammenbruchs der Industrie im Osten gingen die Emissionen in Europa automatisch zurück. Die USA hingegen plädieren für 2005. Der Grund: Zwischen 1990 und 2005 sind die amerikanischen Emissionen drastisch gestiegen. Deshalb bedeutete 1990 als Basisjahr für die USA eine viel größere Minderung als 2005.

Wie könnte die Reduzierung der Emissionen gerecht verteilt werden?

Es liegen verschiedene Modelle auf dem Tisch. Hierin wird die Wirtschaftskraft eines Landes, dessen historische Verantwortung für den Klimawandel durch bisher ausgestoßenen Treibhausgase oder die Bevölkerungszahl berücksichtigt. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) etwa hat ein Emissions-Budget von 750 Milliarden Tonnen CO2 errechnet, die die Welt bis 2050 noch emittieren darf. Diese will der WBGU pro Kopf verteilen – ein Vorschlag, der als nicht durchsetzbar gilt, weil er die Industrieländer extrem belasten würde.

Welche Länder haben sich bereits auf die Senkung ihrer Kohlendioxid-Emissionen festgelegt?

Bisher haben sich vor allem die Schwellenländer wie China, Südafrika, Mexiko oder Brasilien bewegt. Brasilien etwa will seinen CO2-Ausstoß bis 2020 um rund 20 Prozent gegenüber 2005 senken. Dafür will das fünftgrößte Land der Erde vor allem die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes um 80 Prozent reduzieren. Zwischen 1990 und 2005 wurden jedes Jahr rund 19 500 Quadratkilometer Regenwald vernichtet – Tendenz leicht rückläufig. Die Zusagen der Industriestaaten dagegen ergeben nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) bisher insgesamt nur 20 Prozent CO2-Minderung bis 2020, obwohl 40 Prozent nötig wären.

Wer gilt bei den Verhandlungen als Vorreiter, wer als Bremser?

Deutschland gilt auch innerhalb der EU als Vorzeigebeispiel. Die Bundesregierung hat angekündigt, ihren CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Die EU will um 20 bis 30 Prozent runtergehen. Mit leeren Händen kommt vor allem der – neben China – größte Luftverschmutzer USA: Präsident Barack Obama hat angekündigt, die CO2-Emissionen um 17 Prozent im Vergleich zu 2005 zu senken. Im Vergleich zu 1990 bedeutet das aber nur eine Senkung um vier Prozent. Zudem kämpft Obama mit innenpolitischen Widerständen: Nicht einmal für dieses wenig ambitionierte Gesetz gibt es eine Mehrheit im Senat.

Wovon hängt das Engagement der Schwellen- und Entwicklungsländer ab?

Die Schwellen- und Entwicklungsländer machen ihre Zustimmung zu einem Klimavertrag vom Engagement der Industrieländer abhängig, die für einen Großteil des Klimawandels verantwortlich sind. Vor allem erwarten sie von den reichen Staaten finanzielle und technologische Unterstützung. China wartet auf ein Verhandlungsangebot der Amerikaner. Umweltschützer werten es als positives Signal, dass sich neben Obama auch Chinas Premier Wen Jiabao beim Gipfel ankündigt hat.

Beim Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen der Erderwärmung geht es um viel Geld - wer soll das bezahlen?

Die EU hat bis 2020 einen jährlichen Bedarf von 100 Milliarden Euro an Finanzhilfen für die Entwicklungsländer errechnet, sich selbst jedoch nicht auf ein Angebot festgelegt, weil insbesondere einige osteuropäische Mitgliedstaaten blockieren. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass jährlich 500 Milliarden Euro nötig sein werden. Die Frage der Lastenverteilung ist allerdings höchst umstritten. Am ehesten durchsetzbar gilt ein Vorschlag aus Mexiko, nach dem jedes Land abhängig von Wirtschaftskraft, Emissionen und Bevölkerungszahl in einen Fonds einzahlen muss.

Wie stehen die Chancen für einen Weltklimavertrag?

Für einen Erfolg müssten sich zumindest die größten Industriemächte - darunter USA, China, EU, Japan, Russland, Mexiko, Australien, Indien, Brasilen und Kanada - auf verbindliche Ziele zur CO2-Reduktion festlegen. Die Aussicht darauf ist schlecht. Außerdem müssten die reichen Länder konkrete finanzielle Zusagen an die Entwicklungsländer machen, um diese zum Mitmachen zu bewegen. Da aber auch in der Frage der Finanzierung die Fronten verhärtet sind, rechnet niemand mehr mit einem völkerrechtlich verbindlichen Abkommen.

Was geschieht, wenn kein verbindliches Abkommen zustande kommt?

Wahrscheinlicher als ein echtes Abkommen ist die Einigung auf eine politische Grundsatzerklärung. Die Details über den Abbau des Treibhausgasausstoßes und über Finanzhilfen für die Entwicklungsländer sollen dann im Verlauf des nächsten Jahres von den Umweltministern geklärt werden. Viel Zeit haben sie nicht: Bis Ende 2012 muss ein verbindlicher Vertrag stehen - und alle nationalen Parlamente sollten ihn ratifiziert haben. Die Erfahrung mit dem Kyoto-Protokoll, das viele Länder zwar unterzeichneten, dann aber nicht ratifizierten, stimmt nicht optimistisch. Sollten die Verhandlungen scheitern, hätte das verheerende Folgen für hunderte Millionen Menschen.
Dazu passend die Grafik, in der die Kohlendioxid-Emissionen der einzelnen Länder und die Veränderungen seit 1990 dargestellt sind. Viel interessanter und besorgniserregender fand ich die Emissionen pro Einwohner:
Bild

Bleibt zu hoffen, dass in Kopenhagen wirklich die Weichen für unsere Zukunft richtig gestellt werden - vor allem aber für die unserer Kinder und Kindeskinder :!:

Gruß Johann
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
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Re: Kohlendioxid-Emissionen

Beitrag von lolex »

wenns doch nur so schön wäre.
bauern deren kühe soviel an methangas erzeugen das alle fahrzeuge weltweit damit fahren könnten .
usa als hauptsünder machen mal fast nix .
china , indien etc. auch fast nix .
osten europas denen fehlt das geld und subventionen fliessen auch nicht dorthin wohin sie eigentlich sollten also auch nix .
deutschland mit den vielen NEUEN kohlekraftwerken , also auch ein witz und ebenfalls auch nix .
der süden europas ähnlich dem amigo berlusconi , also noch weniger als nix .
also wird wieder mal versprochen politikerüblich und gehalten ..............

also ich sehe da sehr schwarz für unseren nachwuchs .

vielleicht ist ja dies der ausweg mit dem deutschland vorgeht : FARBIGE UMWELTPLAKETTEN ,verkehrsbeschränkungen , citymaut und ähnlicher blödsinn .

sinvoll wäre : verkehrsstaus verhindern , schwerkverkehr auf die schiene , häuser isolieren statt dämliche sonnenkollektoren die nur unnötig den strompreis erhöhen ,vernünftige endlager für die atomkraftwerke finden und erstellen , windkraftwerke dort erstellen wo sie auch effektiv funktionieren , endlich mal die sparsamen und umweltfreundlichen motoren bauen anstelle den mehr als nur unnötigen ps boliden noch mehr ps einzuhauchen etc.

jetzt muss mir nur noch jemand behaupten , dies wäre in der heutigen zeit nicht möglich .

lolex

also die grünen und umweltschützer NICHT verbieten sondern lediglich neu programmieren .
Mobilfred
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Re: Kohlendioxid-Emissionen

Beitrag von Mobilfred »

Gechätze Kollegen,

im Link ist eine Studie angeführt, in der die Treibhausemissionen eines Reisemobilurlaubs unter verschiedenen Bedingungen mit anderen Urlaubsmöglichkeiten verglichen werden. Dabei werden auch Gesamtverbrauchbilanzen berücksichtigt.

Nach dem Einlesen wurde die Studie für mich immer spannender. Eine guten und schnellen Überblick geben weiter hinten die informativen graphischen Darstellungen in den Diagrammen.

Einige würden möglicherweise schnell Rückschlüsse darauf schließen, dass unsere Womo-Besteuerung als Umwelt-Lenkungs-Politik ein "Luftnummer" (wenn sie das man wäre) ist.
http://www.oeko.de/oekodoc/617/2007-157-de.pdf

Viel Spaß dabei,
MfG Mobilfred
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Johann
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Re: Kohlendioxid-Emissionen

Beitrag von Johann »

Hallo Jörg,
diese Studie hatte ich mir vor geraumer Zeit beim CIVD heruntergeladen. Wenn ich die Ergebnisse noch richtig im Kopf habe, glaube ich herausgelesen zu haben, dass die Reisemobile als Verkehrsmittel natürlich :-) gut abschneiden :!: zumal der CIVD (als Vertreter der Reisemobilhersteller) der Auftraggeber der Studie war. Ein Schelm, der Böses dabei denkt ;-) :!:

Gruß Johann
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Re: Kohlendioxid-Emissionen

Beitrag von Mobilfred »

Na ja Johann,

auch eine Studie die in ihren Ergebnissen "zufällig" einmal den eigenen Interessen nahe kommt, muss erstmal widerlegt werden. Ich halte das ganze für plausibel, wenn ich mir denke, was alles an Begleit-Energie-Verbrauch (Flugzeug, Hotel etc.) nötig ist, um ein paar Wochen in Urlaub zu fliegen.

Gruß erstmal,
Jörg
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