Kampfansage an Verbrennungsmotor

Chemie und die Auswirkungen auf die Umwelt
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KudlWackerl
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Re: Hat Elektromobilität eine Zukunft?

Beitrag von KudlWackerl »

Ludo hat geschrieben: 25.02.2019, 20:27
Lieber Johann, wie kommst Du als "bekennender nicht-Ingenieur" auf "Brennstoffzellen" ?
Hat er doch geschrieben. Per Zufall irgendwie so ähnlich im Hamburger Blättchen gelesen ...

Grüße, Alf
Ludo

Re: Hat Elektromobilität eine Zukunft?

Beitrag von Ludo »

KudlWackerl hat geschrieben: 25.02.2019, 20:33
Ludo hat geschrieben: 25.02.2019, 20:27
Lieber Johann, wie kommst Du als "bekennender nicht-Ingenieur" auf "Brennstoffzellen" ?
Hat er doch geschrieben. Per Zufall irgendwie so ähnlich im Hamburger Blättchen gelesen ...

Grüße, Alf
Keiner bedenkt dabei das Brennstoffzellen, Batterien und Elektromoren in Menschenleere Fabrikhallen rund um die Uhr gefertigt werden, hier unterhalten sich höchstens die Roboter untereinander.

Wer soll unsere Rente zahlen ?
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Johann
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Re: Hat Elektromobilität eine Zukunft?

Beitrag von Johann »

Ludo hat geschrieben: 25.02.2019, 20:27 Lieber Johann, wie kommst Du als "bekennender nicht-Ingenieur" auf "Brennstoffzellen" ?
"For sex Monat wuste ich noch nich wie mann schreibt Inschenör, und nun bin ich selbs einen!"
Ludo hat geschrieben: 25.02.2019, 20:27 OHNE millionen Fahrzeuge zu verschrotten, riesige Investitionen zu tätigen und die ganzen Motorenbauer arbeitslos zu machen, und ohne jedwedes Risiko das der ganze Plan doch nicht aufgeht.
Wiese Fahrzeuge zusätzlich verschrotten? Auch heute fahren doch (technisch veraltete) Kraftfahrzeuge herum, die noch nicht absichtlich in ihre Bestandteile zerlegt worden sind. Es geht doch um die Weichenstellung in Richtung Zukunft und zukünftige Produkte möglichst ohne Verbrennungsantrieb. Schon in der Vergangenheit haben Werker umlernen müssen. So hat doch z.B. ein gelernter Kraftfahrzeugschlosser heute praktisch kaum eine Möglichkeit, in seinem ursprünglichen Beruf tätig zu sein. Und die frühere Stenotypistin hat heutzutage "ausgedient". - Und so wird ein heutiger Motorenbauer auch eine neue Aufgabe finden, für die es in der Branche entsprechende Umschulungen gibt. - Das Argument "das haben wir schon immer so gemacht" darf uns nicht daran hindern, darf uns nicht daran hindern, unsere Denke neu auszurichten. Sonst würden auch heute noch Pferdefuhrwerke den (natürlich ampellosen) Straßenverkehr dominieren.
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Re: Hat Elektromobilität eine Zukunft?

Beitrag von Ludo »

Johann hat geschrieben: 25.02.2019, 21:22 Es geht doch um die Weichenstellung in Richtung Zukunft und zukünftige Produkte möglichst ohne Verbrennungsantrieb.
Warum ?

Verbrenner mit Methanol aus Strom sind genauso Umweltfreundlich wie Elektrofahrzeuge, unterscheiden sich vielleicht um einige % im Wirkungsgrad.

Dafür sind die Investitonen für den klassischen Verbrenner längst amortisiert, neue Maschinen und Werke bauen kostet nur Geld, benötigt Energie und verschutzt die Umwelt.

Dafür sollen Arbeitsplätze entfallen ?

Sorry, ich hab diesen Prozeß schon 2x durchlaufen, mein "Lehrbetrieb" Kuba-Imperial mußte nach der Umstellung von Röhren auf Transistoren schliessen -> 5000 Arbeitsplätze in Braunschweig, Wolfenbüttel und Osterode einfach WEG. Im laufe der Jahre verschwanden dann auch AEG-Telefunken, Scaub-Lorenz, Grundig etc.

Die Rechenmaschinen wurden von Mechanik auf "chips" umgestellt, Walther Electronik, Triumph-Adler und AEG-Olympia existieren nicht mehr, auch hier war ich direkt betroffen.

Die Umstellung von Verbrenner auf E-Mobile wird mich nicht mehr betreffen, mir ist es egal was eine neue Maschine produziert, Geld verdienen tue ich immer damit.

Aber derzeit ist der Verbrenner mit Abstand das beste Produkt im Segment "Mobilität", es aus Fortschrittswahn durch weniger geeignete Produkte zu ersetzen ist Vernichtung von Arbeitsplätzen UND Volksvermögen.
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Johann
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Re: Hat Elektromobilität eine Zukunft?

Beitrag von Johann »

Ludo hat geschrieben: 25.02.2019, 21:51Aber derzeit ist der Verbrenner mit Abstand das beste Produkt im Segment "Mobilität", es aus Fortschrittswahn durch weniger geeignete Produkte zu ersetzen ist Vernichtung von Arbeitsplätzen UND Volksvermögen.
Hier geht es doch nicht um die gesamte Mobilität Anno 2020, sondern um unsere zukünftige Kfz-Mobilität. - Ich halte es für egoistisch, nur an die eigene Zukunft zu denken (wieso, es geht mir doch gut, ich brauche keinen anderen Pkw), nicht aber an die der nachfolgenden Generationen. Dazu zitiere ich (nochmals) Prof. Harald Lesch:
"Meine Generation hat völlig versagt. Den Satz aus dem Hotel, dass man einen Raum so sauber hinterlässt, wie man ihn vorgefunden hat, haben wir nicht beherzigt.""Dass 1.100 Menschen in einem Hörsaal mucksmäuschenstill sein können, beweist sich, als Lesch seine Zuhörer aufruft, es besser zu machen. "Sonst werden euch eure Enkel fragen, was wir unsere Großväter gefragt haben: Habt ihr denn von alledem wirklich nichts gewusst?"
Ich werde mich dieser m.E. notwendigen Entwicklung nicht in den Weg stellen. Soll ich noch ergänzen: "Ich bin doch kein Bundesminister"
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horst-lehner
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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von horst-lehner »

Eigentlich reicht es in diesem Fall völlig, zu wissen, was man in Zukunft nicht mehr will: Fossile Energieträger.

Die macht man die gleitend bis 2040 so teuer, dass sie dann keiner mehr will. Im Gegenzug werden andere Steuern so gesenkt, dass zumindest Grundbedürfnisse bezahlbar bleiben.

Welche Technologie dann am wirtschaftlichsten in der Lage sein wird, fossile Energieträger zu ersetzen, wird sich finden...
Ludo

Re: Hat Elektromobilität eine Zukunft?

Beitrag von Ludo »

Johann hat geschrieben: 25.02.2019, 22:13 Ich werde mich dieser m.E. notwendigen Entwicklung nicht in den Weg stellen. Soll ich noch ergänzen: "Ich bin doch kein Bundesminister"
Johann, kannst oder willst Du es nicht begreifen ?

Die Umweltverschmutzung ist im Betrieb die gleiche, ob ich nun eine Brennstoffzelle/Akku/E-Motor oder einfach einen Verbrenner nehme um Methanol zu verfeuern.

Aber um erst mal zur "angeblich moderneren" Technik zu kommen müssen wir wiederum Energie verbraten und die Umwelt verschmutzen.

Also operative Hektik kombiniert mit Arbeitsplatzabbau.

Wie sagte ich schon in meiner Zeit als Lehrer (nur ganz kurz und aushilfsweise) : ich erklär Dir das jetzt das letzte mal, und wenn Du es dann nicht begriffen hast gleich nochmal.

Wird wohl bei Dir zu meiner Lebensaufgabe.
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Johann
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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Johann »

Horst hatte es hier …
horst-lehner hat geschrieben: 25.02.2019, 22:21 Eigentlich reicht es in diesem Fall völlig, zu wissen, was man in Zukunft nicht mehr will: Fossile Energieträger.

Die macht man die gleitend bis 2040 so teuer, dass sie dann keiner mehr will. Im Gegenzug werden andere Steuern so gesenkt, dass zumindest Grundbedürfnisse bezahlbar bleiben.

Welche Technologie dann am wirtschaftlichsten in der Lage sein wird, fossile Energieträger zu ersetzen, wird sich finden...
... schon richtig formuliert. Und da Methanol (CH4O) zu den fossilen Energieträgern zählt, kann es m.E. für unsere Mobilität nicht die Zukunft sein. Und ich werde mich der m.E. kommenden Abkehr von Verbrennungsantrieben nicht in den Weg stellen, und wie ein Don Quixote gegen Windmühlen kämpfen.
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
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KudlWackerl
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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von KudlWackerl »

Johann hat geschrieben: 26.02.2019, 09:55
... da Methanol (CH4O) zu den fossilen Energieträgern zählt,...
Ludo hat geschrieben: 25.02.2019, 22:55 ...
Johann, kannst oder willst Du es nicht begreifen ? ... ich erklär Dir das jetzt das letzte mal, und wenn Du es dann nicht begriffen hast gleich nochmal.

Ludo, gleich nochmal! :mrgreen:

Grüße, Alf

P.S. Oder Johan liest mal was: https://www.process.vogel.de/neue-membr ... -a-725488/

Zitat:

„Power-to-Chemicals-Strategie“

Die umgekehrte Reaktion der Methanolsynthese – das Methanol-Reforming – lässt sich ebenfalls im neuen Membranreaktor realisieren. Hierbei dient das Methanol als gut handhabbarer flüssiger Wasserstoffspeicher. Das entstehende Kohlendioxid wird im Membranreaktor abgetrennt und steht somit wieder als Ausgangsstoff für einen geschlossenen Kohlenstoffkreislauf zur Verfügung. Nutzbar sind solche geschlossenen Konzepte beispielsweise zur Versorgung von Schiffen mit dem Treibstoff Wasserstoff, welcher aus gut transportablem Methanol und Wasser gewonnen wird.

Mit den neu entwickelten Membranreaktoren kann unter modifizierten Prozessbedingungen und mit anderen Katalysatoren aus Kohlendioxid und Wasserstoff auch synthetisches Methan hergestellt werden, welches sich im Erdgasnetz unbegrenzt speichern lässt. Darüber hinaus können alternative Treibstoffe wie Dimethylether oder die wichtige Basischemikalie Formaldehyd synthetisiert und damit die „Power-to-Chemicals-Strategie“ umgesetzt werden.
Ludo

Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Ludo »

KudlWackerl hat geschrieben: 26.02.2019, 11:38
Johann hat geschrieben: 26.02.2019, 09:55
... da Methanol (CH4O) zu den fossilen Energieträgern zählt,...
Ludo, gleich nochmal! :mrgreen:

Sorry Alf, gegen Fossile hab selbst ich keine Chance :cool:
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Johann
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Re: Hat Elektromobilität eine Zukunft?

Beitrag von Johann »

Gestern wurde in ARTE der Beitrag "Ausgebremst - Überlebenskampf der Autobauer" (erneut) ausgestrahlt. Er stammt offensichtlich aus 2018, hat aber an Aktualität nichts verloren. Der Beitrag ist noch bis 27.03.2019 unter https://www.arte.tv/de/videos/078203-00 ... autobauer/ verfügbar.
Ausgebremst – Überlebenskampf der Autobauer

Dieselbetrug, Verkehrsinfarkt, Umweltverschmutzung – noch nie standen die Zeichen eindeutiger auf Mobilitätswende als heute. Führende Ingenieure, Manager, Lobbyisten und Politiker kämpfen weltweit um die "pole position" in der Automobilbranche. Ist der klassische Verbrennungsmotor ein Auslaufmodell? Welche Zukunft haben Elektromotoren? Der Dokumentarfilm sucht nach Antworten.

Steht die größte Mobilitätsrevolution aller Zeiten bevor? Die Skandale der letzten Jahre haben die Autobauer in ihren Grundfesten erschüttert und die Zukunft einer der wichtigsten Industrien Europas aufs Spiel gesetzt: Es geht um Millionen von Arbeitsplätzen und die Wirtschaftskraft ganzer Staaten. Wie steht es um die Zukunft der gesamten Branche? Im Wettstreit um Technik und Marktanteile verschieben sich derzeit die Machtverhältnisse. Selten waren die traditionellen Hersteller so verwundbar wie jetzt. China investiert massiv in Elektromobilität, um seine Vorreiterrolle in der Automobilbranche noch weiter auszubauen. Ab 2019 muss bereits jedes zehnte Auto in China ein Elektro- oder Hybridmodell sein. Sonst drohen empfindliche Strafzahlungen. Auch in Frankreich, dem zweitwichtigsten Industriestandort Europas nach Deutschland, hat der Abgasbetrug tiefe Spuren hinterlassen. Paris etwa nimmt sich der Verkehrswende an, indem es ganze Straßenzüge für Autos sperrt und bis 2025 sämtliche Dieselfahrzeuge aus der Stadt verbannt. Nachdem Deutschlands bedeutendster Fahrzeughersteller Volkswagen den größten Betrugsskandal in der Geschichte der Automobilindustrie verursacht hat, investiert der Konzern mittlerweile Milliarden in Elektroautos und neue Mobilitätskonzepte – doch, erst nachdem er die E-Mobilität über Jahre verschlafen hat. Der Dokumentarfilm zeigt das zähe Ringen führender Ingenieure, Manager, Lobbyisten und Politiker um die zukünftige Weltmarktführerschaft und analysiert präzise Chancen und Risiken der neuen Mobilitätswende.
Der Beitrag zeigt m.E. deutlich, dass nunmehr auch die deutsche Automobil-Industrie erkannt hat, dass der Zug "Elektromobilität" schon seit langer Zeit rollt, und die chinesische Industrie - mit tatkräftiger Unterstützung bzw. politischem Druck der Staatsführung - sich anschicken, die Industrieführerschaft zu übernehmen. Von Verbrennungsantrieb (ob Diesel- oder Ottomotor) ist in dem Video nicht mehr die Rede; ausgenommen der vom VW-Management lange Zeit verschwiegene bzw. geleugnete Dieselskandal.

Zu diesem Video habe ich u.a. diesen Kommentar gelesen:
Dieselskandal und Mobilitätswende: Eine Arte-Doku sieht die Branche am Scheideweg und die Politik unter Zugzwang.

Mehrere Milliarden Euro hat der Atomausstieg den deutschen Steuerzahler gekostet. Das liegt auch daran, dass die großen Energiekonzerne zu lange auf alte Geschäftsmodelle gebaut hatten – so wie heute die Autobranche? Das legt zumindest eine Aussage des E.ON-Vorstandsvorsitzenden Johannes Teyssen nahe. Er vergleicht den Zustand der Autoindustrie mit dem der Energiebranche vor 20 Jahren. Nicht besonders ermutigend.

Teyssen kommt in der 90-minütigen Doku mit dem alarmistischen Titel „Ausgebremst – Der Überlebenskampf der Autobauer“, die Arte am Dienstag zur besten Sendezeit zeigt, nicht direkt zu Wort, sondern wird von Claudia Kemfert vom Institut für Deutsche Wirtschaftsforschung zitiert. Dennoch lässt sich im Grunde der ganze Film von Dominic Egizzi als Erörterung zu Teyssens zentraler These sehen: Dass die Autobauer sich in einem „trügerischen Gefühl von Unfehlbarkeit“ wiegen und denken, ihre Branche sei zu groß, um sich auf Veränderungen einlassen zu müssen.

Der Dokumentarfilmer zeichnet das Bild einer Industrie, die von mehreren Seiten unter Druck steht. Das ist etwa das, was die Doku unter dem Stichwort „Mobilitätswende“ oder „Mobilitätsrevolution“ zusammenfasst: Die Tatsache, dass zum einen das eigene Auto bei jungen Menschen zunehmend an Bedeutung verliert, während Städte wie Paris auch ganz unabhängig von Diesel-Grenzwerten bereits gezielt Fahrzeuge aus Innenstadtbereichen verbannen. Und dass zum anderen die Zukunft des Verbrennungsmotors aus Klimagründen immer stärker infrage gestellt wird – wobei den traditionellen Konzernen aus China derzeit starke Konkurrenz erwächst. Insbesondere die Verbindung von chinesischem Geld und europäischen Know-how (Byton, eines der derzeit vorpreschenden Unternehmen wird etwa von einem ehemaligen BMW-Manager geleitet) könnte – das stellt die Doku glaubhaft dar – den Elektro-Auto-Markt sehr bald aufwirbeln. Bevor die hiesigen Konzerne die Versäumnisse ihres jahrelangen Dornröschenschlafs auffangen konnten.

Beispiel von Überheblichkeit und Lobbymacht

Und dann ist da natürlich der Dieselskandal. Er wird in der Doku nicht in aller Breite aufgerollt, sondern dient eher als weiteres Beispiel der Überheblichkeit und Lobbymacht der Autoindustrie, die Viele teuer zu stehen kommen könnte. Schließlich hängen allein in Deutschland 800 000 Arbeitsplätze an der Branche. Eigentlich, so Egizzi, müsste die Politik sie daher viel stärker zu Veränderungen zwingen, die sie von sich aus nicht im nötigen Tempo anstößt. Aber das Verhalten der deutschen Regierung im Dieselskandal weckt bei ihm wenig Hoffnung. Und so ist vielleicht auch der Doku-Titel eher als Provokation zu sehen. Noch ist der „Überlebenskampf“ nicht akut, aber er könnte es werden – wenn die Politik nicht Abhilfe schafft. Und das hieße eben nicht Entgegenkommen gegenüber Konzernen, die viele Verbraucher gegen sich aufgebracht haben. Sondern im Gegenteil: diese endlich stärker in die Verantwortung zu nehmen.
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
Ludo

Re: Hat Elektromobilität eine Zukunft?

Beitrag von Ludo »

Johann hat geschrieben: 27.02.2019, 14:02 Beispiel von Überheblichkeit und Lobbymacht
Wenn die Automobilindustrie eine "funktionierende" Lobby hätte gäbs jetzt keine Fahrverbote :shock:
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Re: Hat Elektromobilität eine Zukunft?

Beitrag von KudlWackerl »

Johann hat geschrieben: 27.02.2019, 14:02 Gestern wurde in ARTE der Beitrag...

... Zu diesem Video habe ich u.a. diesen Kommentar gelesen:

...
Unser Johann! :roll:

Statt auf seine Fehlinformationen mal selbstkritisch einzugehen, kommt nun lieber schnell einThemenwechsel und wahllos zusammenkopierte Internet-Texte.

So wird jedes Thema in die Groschenheft-Belanglosigkeit geschoben.

Grüße, Alf
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Re: Hat Elektromobilität eine Zukunft?

Beitrag von horst-lehner »

Ludo hat geschrieben: 27.02.2019, 15:22
Johann hat geschrieben: 27.02.2019, 14:02 Beispiel von Überheblichkeit und Lobbymacht
Wenn die Automobilindustrie eine "funktionierende" Lobby hätte gäbs jetzt keine Fahrverbote :shock:
Nene, Ludo, die Fahrverbote sind super, solange die Autoindustrie nicht selber dran schuld ist. Und damit meine ich nicht objektiv schuld (was sie ist), sondern in der öffentlichen WAHRHNEHMUNG schuld. Das ist die Umwelthilfe.

Die Autobauer vekaufen jetzt fleißig Euro6dtemp-Karren, die auch schon veraltet sind und in ein paar Jahren die nächste Karre, weil dann selbst Euro6dtemp nicht mehr fahren darf. Besser könnt's doch für die gar nicht laufen.

Einziger Ausweg: Ein höchstrichterliches Urteil, dass die Kunden (und nicht nur die von VW!) ein Recht auf Hardware-Nachrüstung haben. Rechne ich aber eher nicht damit...

Grüße von Horst
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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Johann »

Danke Horst!
So ist es leider. Und solange der Bundesverkehrsminister mit beiden Beinen voll auf der Bremse steht, wird es auch keine wirkliche Lösung der Probleme geben. Die Verlierer dieser Misere werden letztlich wir Verbraucher sein.
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
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