Kampfansage an Verbrennungsmotor

Chemie und die Auswirkungen auf die Umwelt
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Johann
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Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Johann »

Hallo zusammen,
in Brüssel wurde wieder einmal nachgedacht. Das Ergebnis ist eine Kampfansage an Verbrennungsmotor. So lautet auch der Titel eines Beitrags im Mannheimer Morgen vom 09.03.2011:
Bild

Nun gut, wenn ab dem Jahr 2050 nur noch Autos mit Elektroantrieb in die Städte fahren dürfen, wird mich das wohl kaum noch direkt tangieren können. Ich will einfach nicht an meine Unsterblichkeit glauben, obwohl einige Autofahrer mit ihrem aggressiven Fahrstil durchaus diesen Eindruck vermitteln...

Johann
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
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Urban
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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Urban »

das sind eben die Vorgaben in ein neues Zeitalter, dem Elektroantrieb.....leider wird Autofahren deshalb nicht billiger.....und ich vermute mal das der Individualverkehr nur noch im 100 km Umkreis stattfinden wird, kleine ,leichte Stadt bezw Nahverkehrsautos und natürlich elektrifizierte 2 Räder werden das Verkehrbild prägen.
Willst Du zB 600 km weit fahren....fährst Du mit Deinem Elektroflitzer auf einen Bahntransporter schließt Dich ans Ladegerät an und bist am Zielort wieder mobil.

die Jüngeren unter uns werden das erleben und als ganz normal empfinden.
viele Campergrüße
Urban

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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Rentnernomade »

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Urban
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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Urban »

Das wird sich im Laufe der Zeit eben zeigen.....wenn denn mal der Liter Diesel 5 € kosten wird und Wohnmobile eher klein und leicht mit Gas und Hybrid betrieben werden ist das dann vermutlich ein Hobby was richtig teuer werden wird und sich nur noch wenige leisten werden können.

Trotzdem wird es Campingurlaub geben, nur das die Wohnwagen mietbar (oder eben Funktionsbungalows) in entsprechenden Ferienparks stehen.........ich will ja nicht sagen das alles schlechter wird................eben nur anders........
viele Campergrüße
Urban

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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Rentnernomade »

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Zuletzt geändert von Rentnernomade am 04.04.2019, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Johann
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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Johann »

Hallo Gregor,
wir werden zu Lasten unserer Söhne mit unserem Mobil weiter reisen. Das bedeutet nichts anderes, als wir deren Erbe peu à peu in Kraftstoff umsetzen müssten :shock: :evil: Gerade fällt mir ein, dass es ab Juli :idea: eine kräftige Rentenerhöhung geben wird. Also ist das Reisen wieder eine zeitlang gesichert :!:

Gruß Johann
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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Rentnernomade »

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Zuletzt geändert von Rentnernomade am 04.04.2019, 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
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ArgoC6
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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von ArgoC6 »

http://www.golem.de/news/ezelleron-bren ... 05733.html

Und E-Bikes und Mobiltelefone werden dann mit fossilen Brennstoffen geladen.
Irgendwie komm ich da nicht mit.
Gruß Thomas
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Sigi
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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Sigi »

...egal ob das "Kraftwerkchen" jetzt 650 oder später 150 Euro kosten wird, jeder Wohnmobilist hat doch genug Energie an Bord, um sein Handy oder Laptop zu laden.

Und dass unsere Regierung alles daran setzt, die umweltschädlichste Energiequelle - Braunkohle - noch bis 2050 sicherzustellen (Sigmar Gabriel war sogar persönlich in Schweden, um dafür zu sorgen, dass Vattenfall seine ostdeutschen Gruben bloß weiterbetreibt und noch ausweitet!), zeigt doch, dass die Umwelt im Zweifel immer hinter anderen Dingen zurücksteht.

Da habe ich auch kein schlechtes Gewissen, weiter mit meinem Womo durch die Lande zu gondeln, das nicht mehr Treibstoff verbraucht als die Oberklassegefährte unserer politischen Anführer bzw. die Monster- SUV meiner Nachbarn.

Gruß
Sigi
Ludo

Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Ludo »

Wenn ich schon fossile Energie sparen will..............dann mach ich das im "stationärem" Bereich.............

eine 1 Tonnen schwere Brennstoffzelle belastet ein Einfamilienhaus nicht wirklich..............einen PKW schon.

Beim Elektroauto stört das Kabel immens, beim Haus auch nicht wirklich.............


ciao

Ludo
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Sigi
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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Sigi »

Hallo Ludo
Womit fütterst Du die Brennstoffzelle?

Gruß
Sigi
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ArgoC6
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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von ArgoC6 »

Meine Meinung:
Seit wievielen Jahren forscht man an der Batterietechnik?
Die Batteriekapazitäten sind ja nicht erst seit der Wiederentdeckung des Elektromobils im Fokus der Forschung.
Die Wahrscheinlichkeit für Quantensprünge in dieser Richtung sehe ich eher als klein an.
Viel neuer ist die Forschung in Richtung regenerativer Treibstoffe. (z.B. durch Algenkolonien in industriellen Dimensionen)

Politiker können durchaus die Entwicklung in eine falsche Richtung forcieren.
Das Ende des Verbrennungsmotors als beschlossene Sache zu propagieren ist für mich Humbug und behindert evtl. die Entwicklung in eine bessere Richtung.
Gruß Thomas
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Johann
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Hat Elektromobilität eine Zukunft?

Beitrag von Johann »

Am 20.12.2018 hatte ich mich unter dem Titel Deutsche Umwelthilfe noch so zu Wort gemeldet, weil ich davon überzeugt war (und bin), dass den derzeitigen Verbrennungsantrieben keine Zukunft beschieden sein darf und wird. Alternativen sind gefragt. Dazu hatte ich geschrieben:
Johann hat geschrieben: 20.12.2018, 12:27 Ob Reisemobile auch künftig noch mit Verbrennungsmotoren ausgerüstet werden (dürfen)? Da habe ich größere Zweifel. Vor einem Jahr hatte ich mir auch über diesen Punkt Gedanken gemacht, die ich unter "Hat der Reisemobil-Tourismus in Deutschland eine Zukunft?" so formuliert hatte:
8. Antriebstechnologien
Angesichts der Diskussionen um ein AUS für Verbrennungsmotoren ist es unumgänglich, nach möglichen Alternativen für Reisemobile nachzudenken. Nicht irgendwann. Sondern jetzt, damit noch ausreichend Zeit für bleibt, mögliche Konsequenzen aus einer Abkehr vom Verbrennungsmotor zu hinterfragen. Das muss auch mögliche Auswirkungen auf die für Reisemobile notwendigen Infrastruktur einschließen!
  • Als Antrieb für Reisemobile kommt heute am Verbrennungsmotor (nach Dieselverfahren) praktisch keiner vorbei. Als Basisfahrzeuge (Fahrgestelle) werden (fast) ausschließlich Transporter (zwischen 3,5 und 6,0 t zGM) verwendet, ausnahmslos mit Dieselmotoren (4 Zylinder, ca. 100-200 PS Leistung) ausgerüstet. Größere und große Reisemobile basieren auf mittelschweren bzw. schweren Lkws.
  • Für Pkws mit Dieselmotoren werden „Umweltprämien“ angeboten. Für Transporter mit älteren Dieselmotoren (EURO-5-Norm und geringer) hingegen nicht. Auch nicht für entsprechend motorisierte Reisemobile. Sofern Fahrverbote für Fahrzeuge mit Dieselmotoren nach EURO-5-Norm (und gerin¬ger) verhängt werden, muss über eine (homologierte) Nach- oder gar Umrüstung der betroffenen Reisemobile nachgedacht werden.
    • Nachrüstungen mit Diesel-Partikelfilter, sofern technisch möglich. – So hat z.B. die Twintec Technologie GmbH hat mit dem „BNOx Nachrüstkit“ von Baumot AG einen erfolgversprechenden Weg aufgezeigt.
    • Eine Umrüstung ist (theoretisch) denkbar, wenn anstelle der eingebauten Motoren baugleiche (bzw. im Hinblick auf die Verwendbarkeit der vorhandenen Getriebe, Kupplung, Antriebsachse anschlussgleiche) Aggregate nach EURO-6-Norm mit gleichen Leistungs- und Drehmomentwerten verfügbar wären. In der Regel also leistungsreduzierte Motoren.
Als alternative Antriebstechnologien könnten infrage kommen:
  • Gasmotor mit äußert geringer Partikelemission, deutlich weniger Stickoxide, reduzierte CO2-Emission. Außerdem Geräuschreduzierung und – im Vergleich zum Dieselmotor – geringere Kraftstoffkosten.
    Zu überprüfen sind m. E. diese Punkte:
    • Verfügbar bzw. Entwicklung von Gasmotoren, insbesondere für Transporter, als Basis für Reisemobile.
    • Unterbringung der Gastanks, ohne Beeinträchtigung üblicher Staufächer bei Reisemobilen.
    • Akzeptable Preisgestaltung.
    • Ausreichendes Gas-Tankstellennetz, in Deutschland und auch in den Nachbarländern.
  • Elektrischer Antrieb für Reisemobile ist ein durchaus interessanter Gedanke. Durch diesen Antrieb fällt kein Stickoxid und Feinstaub an (Null-Emission). Sehr geringes Fahrgeräusch, vermutlich relativ hohe Drehkraft (dank Elektroantrieb).
    Klärungsbedarf besteht sicherlich bei diesen Punkten:
    • Bevor der Elektro-Antrieb für Reisemobile als die Lösung der Stickoxid-Problematik angesehen wird, sollte zunächst die Frage einer möglichst umweltfreundlichen Stromerzeugung (Primärenergie) geklärt werden. Die Aussage „der Strom kommt aus der Steckdose“ ist nicht hilfreich.
    • Angesichts der Reisegewohnheiten sollte eine Batterie-Reichweite von wenigstens 600 km angestrebt werden. Es müsste dafür eine entsprechende Batterie-Kapazität installiert sein. 200 km Reichweite halte ich für nicht akzeptabel.
    • Die Batterie-Ladedauer sollte m.E. nicht 10 Minuten überschreiten.
    • Mit wie vielen Batterieladezyklen kann gerechnet werden? Wie vielen Betriebsjahren entspricht das bei „normalem“ Reisemobil-Einsatz?
    • Im Hinblick auf erforderliche Batteriewechsel müssen diese gut zugänglich im Reisemobil eingebaut werden!
    • In welchem Umfang könnte ein (zusätzlicher) Raumbedarf für den Elektroantrieb (u.a. Batterien) zu Lasten von Wohnraum, Stauraum/Heckgarage und/oder Doppelboden gehen?
    • Da viele Reisemobile längere Zeit unbenutzt stehen, ist aufgrund der Selbstentladung mit einem stärkeren Leistungsverlust der Batterie zu rechnen. Im schlimmsten Fall ist die Batterie ganz leer, so dass das – über Winter auf der Straße geparkte – Fahrzeug aus eigener Kraft nicht mehr die nächste Ladestation erreichen kann. – Ein Hybridantrieb (mit zusätzlichem Verbrennungsmotor) wäre dafür eine denkbare Lösung. Wäre sie auch realisierbar?
    • Inwieweit beeinflusst der Elektroantrieb das Fahrzeug-Leergewicht und damit die Nutzlast (Zuladung)? Diese Frage ist sehr wichtig für Reisemobile der (derzeitigen) 3,5-t-Klasse.
    • Es muss – nicht nur in Deutschland – eine akzeptable Infrastruktur (dichtes Netz) mit Lademöglichkeiten eingerichtet werden. Dabei muss unbedingt auf einheitliche Anschlüsse (möglichst genormt) geachtet werden.
    • Wie zuverlässig arbeitet ein elektrischer Antrieb in Reisemobilen?
    • Wann wird ein entsprechend kompetentes Servicenetz eingerichtet sein? In den Werkstätten müssen der Elektroantrieb und auch der Fahrgestellbereich beherrscht werden.
    • Letztlich müssen Reisemobile mit elektrischem Antrieb in einem preislich gerade noch vertretbaren Rahmen (für Anschaffung und Unterhaltung) liegen.
  • Brennstoffzelle ist vom System her eine durchaus überlegenswerte Alternative zum reinen Elektroantrieb. Die elektrische Energie wird aus den Energieträgern Wasserstoff/Methanol erzeugt und in einer Batterie zwischengespeichert. Der Antrieb erfolgt wie beim Elektro-Kraftfahrzeug, die elektrische Energie liefert die Batterie. Der Tankvorgang soll – im Vergleich zu Elektroautos – schneller ablaufen. Auch sollen deutlich größere Reichweiten erzielbar sein.
    Diese Punkte müssen noch grundsätzlich geklärt werden:
    • Das Tankstellennetz für Wasserstoff und Methanol ist derzeit noch sehr dünn. Die Verfügbarkeit dieser Energieträger muss auch außerhalb Deutschlands durch ein entsprechendes Tankstellennetz (Infrastruktur) gewährleistet sein.
    • Ist dieses Brennstoffzellen-System für einen Einsatz in Reisemobilen grundsätzlich geeignet, und ist es ausreichend erprobt?
    • Mit welchen Wartungsintervallen muss gerechnet werden?
    • Für anfallende Wartungs- und Reparaturarbeiten muss eine ausreichende Zugänglichkeit der einzelnen Bauelemente geschaffen werden.
    • Mit welchem Mehr- oder Mindergewicht müsste beim Einsatz eines Brennstoffzellenantriebs gerechnet werden? Diese Frage auch vor dem Hintergrund der 3,5-t-Grenze bei Reisemobilen.
    • Welcher zusätzliche Raumbedarf besteht für Brennstoffzellenantrieb? Werden dadurch Innenraum, Stauraum (auch Heckgarage) oder Doppelboden des Freizeitfahrzeugs beeinträchtigt?
    • Wie hoch werden die Systemkosten (Brennstoffzelle, Elektroantrieb, Batterie, Steuerung) im Vergleich zum Dieselantrieb (Motor, Kupplung, Getriebe, Kraftstoffanlage) sein?
  • Möglichweise könnte auch Wasserstoff-Antrieb als Lösung des Stickoxidproblems infrage kommen. Sofern der Wasserstoff direkt durch Photosynthese oder indirekt mittels Elektrolyse aus erneuerbaren Energien hergestellt werden würde.
    Es scheint, dass noch viele Fragen zu alternativen Antriebstechnologien offen sind. Bei entsprechender Forschung, klaren Zielvereinbarungen und hohem Engagement müssten ein reiner Elektroantrieb oder ein Antrieb mit Brennstoffzelle – und Adaption im Reisemobil – innerhalb eines Jahrzehnts (Wunschvorstellung) Serienreife erreicht werden können.
Wenn die Reisemobilbranche (Hersteller, Handel, und auch Verbraucher) über starke Interessenvertretungen rechtzeitig und vor allem gemeinsam die notwendigen Aktivitäten ergreifen, könnten unsere herrlichen Freizeitfahrzeuge durchaus eine Zukunft haben. Ich fürchte aber, dass Reisemobile 'ausversehen' vergessen werden. Die DUH wird sicherlich nicht helfend eingreifen ...
Nun las ich im Hamburger Abendblatt vom 21.02.2019 unter dem Titel Wasserstoff wird Antrieb der Zukunft Aspekte, die ich bisher noch nicht im Blickfeld hatte. - In seinem Artikel schreibt Frank Böttcher über alternative Antriebe und die Grenzen der Elektromobilität:
Revolutionen haben einen entscheidenden Nachteil: Sie laufen oft so schnell ab, dass man nicht genug Zeit hat, die einzelnen Schritte zu hinterfragen. … Die Energiewende ist ein gewaltiger Umbruch in unserer Gesellschaft. Und er ist, um es gleich vorweg zu sagen, völlig richtig. In den letzten Millionen Jahren hat die Menschheit stets irgendwas ins Feuer geworden (-> geworfen), um Energie zu erzeugen. Nun stoßen wir an unsere Grenzen. Die Tatsache, dass Öl und Kohle endlich sind, fordert uns auf, die letzten Ressourcen als Rohstoff zu erkennen, der viel zu kostbar ist, um ihn einfach zu verbrennen. Ein Umstieg auf erneuerbare Energien ist klug und richtig. Doch wir müssen aufpassen, bei der Umsetzung nicht in eine Sackgasse zu fahren, in der ein Wendemanöver für ein Schwergewicht wie Deutschland schwierig, sehr teuer und unmöglich wird. Die Rede ist von der Elektromobilität. …

Laut Kraftfahrtbundesamt gibt es in Deutschland 63,7 Millionen zugelassene Fahrzeuge. Ein durchschnittlicher Akku für einen Pkw verfügt über rund 40 Kilogramm Lithium – ein zu den seltenen Erden zählendes Metall. Würden alle Fahrzeuge in Deutschland auf Elektroantrieb umgestellt, bräuchten wir dafür rund 2,5 Millionen Tonnen Lithium. Die weltweite Förderung von Lithium betrug 2018 rund 250.000 Tonnen. Wenn Deutschland also die Weltproduktion an Lithium aus zehn Jahren benötigen würde, um eine Wende auf deutschen Straßen herbeizuführen, zeigt dies die Grenzen, die auch bei effizienten Akkus bleibt. Ein Umstieg allein auf Elektromobilität ist keine wirkliche Option. …

Wasserstoff hat als Antrieb in fachkundigen Kreisen längst die Nase vorn. Das Gas wird einer Brennstoffzelle zugeführt, die für den Antrieb sorgt. Kleine Akkus, die in der Beschleunigungsphase der Brennstoffzelle helfen, werden beim Fahren und Bremsvorgang wieder aufgeladen. Japan hat längst die Förderung der Elektromobilität eingestellt und setzt vollständig auf Wasserstoff. …
Demnach würde ein möglicherweise angepeilter totaler Umstieg auf Elektroantrieb bereits an der mangelnden Verfügbarkeit von Speichermedien (Akkus) für die elektrische Energie scheitern müssen.
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
Ludo

Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Ludo »

Hallo Johann,

Wasserstoff ist ein uralter Hut, hat sich schon die gesamte Branche mehrfach mit befasst............und immer wieder verworfen......

Wasserstoff ist als "primäenergie" gar nicht verfügbar
Wasserstoff ist hochexplosiv
Wasserstoff ist nur "kryogen" lagerbar
Wasserstofftanks müssen ständig "abblasen", Fahrzeuge können also nur in extrem gut belüfteter Umgebung abgestellt werde.

Der Umweg zum Antrieb über eine Brennstoffzelle ist Quatsch, keine einigermassen mobile Brennstoffzelle kann die Energie für ein Fahrzeug aufbringen, die Brennstoffzelle müßte also wieder Akkus aufladen usw.usf.

ABER.......natürlich kann ein Verbrenner auch direkt mit Wasserstoff laufen, gibt es einige Hundert BMW und Mercedes die versuchsweise seit Jahrzehnten unterwegs sind.
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Herbstsonne
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Re: Kampfansage an Verbrennungsmotor

Beitrag von Herbstsonne »

Hallo Johann,
Deine Ausführungen sind soweit gut,
aber sie sind (noch) unvollständig und vom Ansatz her (wie in Berlin - egal welche Partei) nicht zielführend.

Man kann nicht mit Halbwissen oder etwas mehr schnell einige technische Lösungen vergleichen und dann schnell Volksvermögen zerstören, schnell Neues Fördern um im Sinne von Wählerfang die Hosenträger schnalzen zu lassen.
Dies führt zu dem Energiechaos und Kostenexplosionen in denen wir uns befinden. Berlin verweigert sich dem "zuerst Nachdenken", dann langfristig und beharrlich und volkswirtschaftlich verträglich maschieren.

Man muss zuerst die Frage aller Fragen beantworten: was ist der Energieträger der Zukunft !?
Hat man dazu eine Strategie, dann kann man den Ingenieuren vertrauen, daß sie die passenden Lösungen dazu entwickeln. Und Schrittfolgen definieren. Und das Kapital wird da reininvestieren, weil alles andere nicht nachhaltig ist. Energieversorger denken (investbedingt) in 20- 30 Jahres-Zyklen.
Die machen doch bei den aktuellen Bocksprüngen noch gar nicht richtig mit !
Als klar war daß auf den Mond geflogen wird, haben Ingenieure die Brennstoffzelle dafür reif gemacht (natürlich nur für die elektrische Energieversorgung...).
Und einem Elektrofahrzeug ist es erst recht egal, ob der Strom aus einer Batterie oder einer Brennstoffzelle kommt...
oder wie sinnvoll: mittlere Dauerleistung aus der Brennstoffzelle und temporäre Spitzenleistungen aus einer kleineren Batterie.

Strom wird dabei eine große Rolle spielen, aber nicht die einzige - da der peakhafte Anfall regenerativer Energie so nicht zwischengespeichert werden kann. So viele Pumpspeicherwerke und Stauseen kann niemand bauen - man kann das rechnen.
Über die Verfügbarkeit von Lithium braucht man sich weltweit keine sooo großen Sorgen machen: aber aus Kostengründen fällt die komplette Pufferung in Batterien auch aus.
Batteriefahrzeuge werden zum lokal emissionsfreien Fahren einen wichtigen Beitrag leisten, aber nicht flächig für alle Transportaufgaben.

Nun kommt schnell Wasserstoff als langfristig zukünftiger Energieträger ins Spiel.
Den Ausführungen von Ludo dazu kann man dazu nicht folgen, sie sind einfach falsch.

Wasserstoff bietet sich förmlich an, sich aus überschüssigem Co2- neutralen Strom per Elekrolyse (geringes Invest !) erzeugen zu lassen.

Man kann Wasserstoff nicht nur flüssig speichern, daß auch.
- man kann ihn in das riesengroße Gasnetz direkt mit einspeisen, dann ist die regenerative Energie nicht verloren und bis zu einem gewissen Prozentsatz ist das heute schon möglich und geregelt.
- die Automobilindustrie hat sich weltweit auf gasförmige Druckspeicherung mit 700bar geeinigt. Honda Clarity, Hyunday, Toyota und andere deutsche Produkte sind hier identisch unterwegs. Auch ein dazu passendes Tankstellennetz ist in D vereinbart im Rahmen einer Wasserstoffinitiative.
Jetzt muss man folgendes wissen: Die Brennstoffzelle hat einen extrem viel besseren Wirkungsgrad in Verbindung mit E- Antrieb, als Wasserstoff zu verbrennen im Motor. Eine moderne Energiewirtschaft wird das nicht ignorieren können - da ist mehr als Faktor 2 dazwischen. BMW war vor ca. 10 Jahren der letzte, der dies eingesehen hat, alle diesbezüglichen Aktivitäten eingestellt hat und in eine Brennstoffzellenkooperation mit Toyota eingetreten ist. Die Japaner generell sind da viel strategischer unterwegs - zusammen mit ihrer Regierung.
- so, dann geht's weiter: Wassestoff kann man zusammen mit Co2 (Capturing) in flüssige Kraftstoffe umwandeln und hat dann eine sehr hohe Energiedichte und beste Lagerbarkeit. Die Lawinen hierzu rollen doch längst ! Jeder der regenerativen Strom hat, kann hier einsteigen. CO2 kann man verflüssigen und an die Küsten der Wüstenländer bringen. Bsp. Norwegen:
https://www.springerprofessional.de/bet ... n/13300388

- So, wenn man nun Flüssigkraftstoffe so regenerativ erzeugt fällt im ersten Prozesssschritt nach Methan Methanol an. Je früher man in der Prozesskette den Saft abgreift, desto billiger ist er. Methanol ist der beste Otto- Kraftstoff, weil er die höchste Oktanzahl hat und die Motoren sehr effizient gebaut werden können mit sehr hoher Verdichtung (siehe Rennsport in USA).
Also: mit einer Wasserstoffwirtschaft kann man viel machen.
- natürlich auch regenerativen Diesel herstellen.

Damit kann man mit Wasserstoff schrittweise eine flexible, rein regenerative Energieversorgung hochziehen.
Alternative? Außer "nur rummachen" sehe ich keine.

Daß unsere Politik von einer Landtagswahl zur nächsten hechelt, anstatt die großen Linien am Horizont zu malen ist eine zu betrauernde Gegebenheit.
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