Kaufberatung / Tipps zum Hymer S750 mit Nachlaufachse

Das Besondere aus der pre B- und S-Klasse
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Chuck
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Kaufberatung / Tipps zum Hymer S750 mit Nachlaufachse

Beitrag von Chuck »

Hallo zusammen,

der nächste Womo-Kauf liegt zwar noch etwas entfernt aber im Vorfeld ist es ja vorteilhafter sich ein wenig zu informieren.

Nachdem wir wirklich nur kurz in dem Eigentum eines Hymers S700 von 1993 waren und diesen aus Zeitgründen (Hauskauf) wieder verkauft hatten spiele ich mit dem Gedanken an einen älteren Hymer z.B. Hymer 650 oder Hymer S750, bin mir aber unsicher in Bezug auf Alufrass, durchgefaulten Böden etc.
Die Bilder und Berichte über durchgeführte Restaurationen sind mir bildhaft in Erinnerung und ich bin weder in der Lage noch möchte ich sie selber durchführen.

Nun zu meiner eigentlichen Frage zum Hymer S750: die Nachlaufachse soll von Alko sein - ist sie vergleichbar wie bei den neueren B-Modellen z.B. B694. Gibt es dafür Ersatzteile - hatte was von Drehstäben (?) gelesen bzw. lässt sich dies noch reparieren (Kostenfrage) ?

Oder ist es für mich als technisch weniger begabten besser von dem Gedanken an diese alten Wohnmobile Abstand zu nehmen und mich auf die "jüngeren" Modelle ab 1990 zu konzentrieren?

Besten Dank für eure Einschätzung

Chuck
Arminius
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Re: Kaufberatung / Tipps zum Hymer S750 mit Nachlaufachse

Beitrag von Arminius »

Meinst du so etwas:

Bild

Bild
Gruß Martin
Chuck
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Re: Kaufberatung / Tipps zum Hymer S750 mit Nachlaufachse

Beitrag von Chuck »

ja, genau. :-D
Arminius
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Re: Kaufberatung / Tipps zum Hymer S750 mit Nachlaufachse

Beitrag von Arminius »

Ich habe das Fahrzeug unterwegs auf einer Urlaubsreise gesehen und habe mich auch direkt drunter gelegt.

Auf dem zweiten Bild kann man erkennen das es sich um eine ungebremste Nachlaufachse handelt die sich über 2 Dämpferbeine gegen den Rahmen abstützt. Das das Alko mal gebaut haben soll glaube ich eher weniger. Hat auch nichts mit dem zu tun was man heute so unter Alko Rahmen/Achse versteht. Ob im Achskörper noch Drehstäbe vorhanden sind glaube ich angesichts der Konstruktion nicht. Ersatzteile wird es wohl auch nicht geben. Andererseits sind die Teile recht grob geschnitzt. Man müßte auch Teile nachfertigen können.

Ich würde die Finger davon lassen.
Gruß Martin
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HY 670
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Re: Kaufberatung / Tipps zum Hymer S750 mit Nachlaufachse

Beitrag von HY 670 »

hallo ,
es ist definitiv eine Alko Nachlaufachse aber die ist nicht mit den Nachlaufachsen der Fiat-Fahrgestelle bzw. Alko- Fahrgestell zu vergleichen . Die sind seinerzeit nur für die 750 auf Basis Mercedes gebaut worden . Insgesamt etwa 50 Stück und somit wird es dafür wohl keine Ersatzteile mehr geben . Diese sind allerdings sehr robust ausgeführt .
Bei so einem Teil sollte man aber schon ein wenig handwerkliches Geschick mitbringen oder einen guten Bekannten haben der es richten kann . Besser wäre da schon ein Fahrzeug auf MB 310 in der Klasse unter 3,5 t oder 660/670 in der Klasse über 3,5 t
Gruß aus Bad Zwischenahn
Helmut
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hymichris
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Re: Kaufberatung / Tipps zum Hymer S750 mit Nachlaufachse

Beitrag von hymichris »

Habe noch einen alten Testbericht zum 750 von 1985 aus der Zeitschrift Camp gefunden und da wird die Alko-Nachlaufachse auch explizit erwähnt:
Bild
Viele Grüße
Christoph
Chuck
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Re: Kaufberatung / Tipps zum Hymer S750 mit Nachlaufachse

Beitrag von Chuck »

Hallo Helmut,
deine Anmerkung auf das Modell mit dem MB 310 bezog sich auf die Besonderheit der Nachlaufachse? Da wir 2 Erwachsene und noch 2 größer werdende Töchter haben, denke ich eher an Modelle mit Fest-, Hub- und einer umbaubaren Sitzgruppe in der Mitte z.B. Dinette.
Beim Hymer 650 ist mir glaube ich die Zuladung zu gering. Auf die älteren Hymer bin ich eigentlich wegen des "Spannungsrisses" zwischen den Fenstern bei meinen letzten Hymer S700 von 1995 (?) gekommen.

Grüße Chuck
Chuck
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Re: Kaufberatung / Tipps zum Hymer S750 mit Nachlaufachse

Beitrag von Chuck »

Hallo Christoph,

vielen Dank für deinen Hinweis zum besagten Artikel. Ich bin gleichfalls "stolzer" Eigentümer der Zeitschrift und kenne den Artikel, doch leider habe ich keine weitere Erfahrung mit der besagten Alko-Nachlaufachse machen können.

Grüße Chuck
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HY 670
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Re: Kaufberatung / Tipps zum Hymer S750 mit Nachlaufachse

Beitrag von HY 670 »

hallo Chuck ,
der MB 310 ist ja die kleine S-Klasse bis 3,5 t . Da gab es keine Nachlaufachse . Die gab es seinerzeit für die 408 / 409 und hatten 4,6 t Gesamtgewicht . Die Spannungsrisse in den Wänden neben dem Fenster gibt es nur beim S 700 der Baujahre 1993 - 94 ( Zulassung eventuell 95 ) . Die Fahrzeuge bis 1993 hatten einen Vierkantrohrrahmen in den Wänden und war somit verwindungssteifer . Ab 93 hat man den Rohrrahmen weggelassen . Ein festes Bett und Hubbett haben nur die großen 4,6 t Fahrzeuge wie 660 / 670 und 700 aber mit dem Schwachpunkt der Spannungsrisse ab Bj. 93
Gruß aus Bad Zwischenahn
Helmut
Chuck
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Re: Kaufberatung / Tipps zum Hymer S750 mit Nachlaufachse

Beitrag von Chuck »

HY 670 hat geschrieben: 09.01.2019, 20:21 Hallo Helmut,
danke für die Info, ist für mich soweit nachvollziehbar. Also entscheiden zwischen Rost-, Alufraßproblematik und Spannungsrissen, wobei ja auch bei den Mitbewerbern wie Niesmann durchgefaulte Doppelböden etc. zu finden sind. Die Suche geht weiter :-(

Grüße Chuck
Matthias K
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Re: Kaufberatung / Tipps zum Hymer S750 mit Nachlaufachse

Beitrag von Matthias K »

Hallo,

als Besitzer eines S 750 aus 83, der einer Vollrestauration bedarf, und eines weiteren aus 1986, also ein ganz frühes und ein ganz spätes Exemplar, kann ich ein bisschen zu den Fahrzeugen sagen.

Der 83er ist bereits teilzerlegt, Boden und alle Möbel ausgebaut, die Probleme also gut sichtbar. Not for "the faint hearted" (nichts für ängstliche), wie`s die Engländer treffend beschreiben würden.
Mich hat`s nicht "ängstlich" gemacht, da das Auto ja eigentlich recht solide, einfach und vor allem, "traditionell" aufgebaut ist, weshalb man es gut restaurieren kann, sofern man die Kenntnisse und Möglichkeiten hat.

Der 86er ist ein recht gut erhaltenes, sehr originales Auto, hat aber die "üblichen Schwachstellen", die viele bis wohl die meisten der alten Fahrzeuge haben, also Rostschäden im unteren Bereich des Aufbaues, was man nur ordentlich beheben kann, wenn man die unteren Bleche komplett entfernt und den Rohrrahmen gründlich repariert bzw. durch neue (4-Kant-) Rohre und Unterkonstruktion ersetzt.
Weiter gibt`s mehr oder weniger Chassisrost, aber wohl eher selten strukturell kritisch, und weiter vorne im Fahrerkabinenbereich den üblichen Rostbefall, vor allem in den Einstiegen (was beim Hymer natürlich der Batterie- bzw. Gaskasten ist).
Alles nichts sonderlich kritisches, aber viel Arbeit, wenn man`s richtig machen möchte.

Eine Besonderheit haben die langen Hymer, also 750 und 700er, nämlich eine Chassisverlängerung hinten, da das MB-Chassis zu kurz für die Aufbauten war.
Diese ist an sich ganz gut und fachgerecht ausgeführt, aber kritisch in Bezug auf Unterrostungen der Verstärkungen an den Ansatzstellen.
Bei meinem 83er muss der ganze Bereich erneuert werden, beim anderen geht`s wahrscheinlich noch vernünftig zu reparieren, also ohne Ersatz der Konstruktion.

Die ALKO-Achse war schon angesprochen, ist tatsächlich nur in diesem Modell verbaut worden und gilt als nicht ganz unkritisch.
Dazu kann ich leider nichts sagen, da mir die Praxiserfahrung fehlt.
Jedenfalls gab`s wohl Probleme, weshalb man nach kurzer Zeit die Spurweite der Achse modifizierte, was man daran sieht, dass frühe Exemplare die Hinterräder in der Breite bündig zur Hinterachse hatten, bei den späteren waren sie etwas nach innen versetzt.
Ein weiterer Schwachpunkt ist der, dass die Achse inkl. Verstärkungen an das MB-Chassis angeschweißt wurde, ähnlich kritisch und in der Ausführung ähnlich, wie die Ansatzpunkte der Chassisverlängerung.

Diese Schleppachse macht in meinen Augen das Fahrzeug deutlich stimmiger, da es dadurch nicht den enorm großen Überhang der 700er hat, die ja auf dem gleichen Radstand von 3,7 m basieren.

Generell finde ich den 750er sehr interessant, gute Innenaufteilung in hochwertiger Qualität, sehr geringe Stückzahlen und damit recht selten, einfache Technik, die man gut in Ordnung halten kann.

Aber ohne teils grundlegende Arbeiten in Betracht zu ziehen, sollte man einen alten Hymer wohl besser nicht kaufen, das aber trifft eigentlich auf so ziemlich jedes ältere Wohnmobil zu, bei den späteren teils zusätzlich mit technischer Komplexität verbunden.

Und als letztes ist es ja auch nicht uninteressant, ein „H“-Kennzeichen bekommen zu können, sofern das Fahrzeug in einem guten, originalen Zustand ist, was übrigens überhaupt nicht selbstverständlich ist, aber letztlich ausschlaggebend werden dürfte.

Vielleicht hilft das alles ja ein bisschen.

Freundliche Grüße,
Matthias


P.S.: Der alte Testbericht würde mich interessieren.....
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