Wohnmobil-Tourismus in Tirol unerwünscht?

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Johann
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Wohnmobil-Tourismus in Tirol unerwünscht?

Beitrag von Johann »

Hallo zusammen,
nachdem die Diskussion bei dem von Franz (alias Waldbauer) gestarteten Thema "Anzeige aus Österreich" ein wenig vom Pfad abgekommen ist und nunmehr auch in Richtung Stellplätze diskutiert wird, versuche ich, die Stellplatzfragen hier zu diskutieren. Reichlich Stoff gibt's schon. Die Überschrift klingt zunächst reichlich polemisch, doch lest Euch ein wenig ein, dann wisst Ihr, warum ich diese Überschrift auch im folgenden Schriftverkehr mit dem Amt der Tiroler Landesregierung (Abteilung Tourismus) gewählt hatte. Ich beginne mit meinem Schreiben vom 30.06.2012, dem ich dieses Foto angehängt hatte:
Bild
Wohnmobil-Tourismus in Tirol unerwünscht?

Sehr geehrter Herr Dr. Föger,
im Zuge meiner vergangenen Reise mit dem Wohnmobil steuerte ich gezielt die Strecke über das Tannheimer Tal, Reutte zum Plansee an. Eine landschaftlich außerordentlich reizvolle Region, in der es lohnt, auch mal längere Zeit zu verweilen.
Bei der Fahrt entlang des Plansees entdeckte ich an mehreren Stellen Schilder mit der Information „Campieren, Abstellen von Wohnmobilen und Wohnwagen verboten. Bitte naheliegende Campingplätze benützen!“
Eine derartige Beschilderung vermittelt mir als Wohnmobilfahrer das untrügerische Gefühl, dass Touristen in dieser Region nicht wirklich willkommen sind. Kann das eines der Ziele des Bundeslandes Tirol sein? Ist nicht der Tourismus auch bei Ihnen ein wichtiger Wirtschafts¬zweig, der möglichst wenig behindert werden soll? Natürlich darf der Tourismus nicht den Naturschutz beeinträchtigen. Beides muss nebeneinander existieren können, und muss sich auch entwickeln können.
Wer Wohnmobile nun mit großem Nachdruck auf Campingplätze verbannen will, ignoriert die immer wieder als wichtigstes Kriterium bezeichnete Erlebnisnähe für Wohnmobil-Stellplätze. Lesen Sie in diesem Zusammenhang doch einmal das Interview, das in der aktuellen Ausgabe 3_2012 von CampingImpulse veröffentlicht wurde.
In meinem Ratgeber 1 „Einrichtung von Reisemobil-Stellplätzen; Hinweise und Anregungen“ habe ich die Entwicklung dieser Tourismusform so beschrieben:
  • Reisemobile hatten zwar ihren Ursprung im Caravan (Wohnwagen), haben sich aber im Hinblick auf die besonderen Anforderungen anders entwickelt. Sie verfügen über fest eingebaute Frischwassertanks, Abwasserbehälter und Toiletten (mit Kassette oder Festtank) sowie eine Aufbau-Batterie, und sind damit für eine gewisse Zeit autark. Diese Unabhängigkeit eröffnet den Reisemobilfahrern die Möglichkeit, vorübergehend auch ohne (externe) Sani¬täranlagen und elektrische Stromversorgung zu leben. Sie war eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Touristen sich nunmehr auch touristischen Zielen nähern konnten, um dort Städte, Schlösser, Burgen usw. besichtigen zu können. Darüber hinaus konnten Reisemobilisten auch die Angebote von Geschäften (Einkauf), Restaurants, Cafés oder Weinstuben wahrnehmen – sie hatten ja alles Notwendige an Bord.
  • Diese Lebensfreunde aber wäre den meisten Reisemobilfahrern verwehrt, müssten sie auf einem meist stadtfernen Campingplatz stehen. Denn nur sehr wenige Reisemobile haben einen Pkw oder Motorroller an Bord, mit dem sie in die Stadt fahren könnten. Zudem sind etliche Campingplätze in der kalten Jahrszeit geschlossen, einer Zeit, die auch für reisemobile Gäste noch interessant ist. Denken wir nur an den Besuch von Weihnachtsmärkten oder den Skilanglauf.
  • Dieser Entwicklung haben reisemobilfreundliche Kommunen und private Betreiber seit über 2 Jahrzehnten Rechnung getragen: Sie richteten spezielle Stellplätze möglichst erlebnisnah ein, die den Gästen einen fußläufigen Besuch der Stadt ermöglichte. Darüber hinaus wurde ein enges Netz von – auch im Winter betriebsbereiten – Ver- und Entsorgungsanlagen geschaffen. So konnten die Gäste ihre Tanks leeren bzw. füllen und ihre Autarkie wieder herstellen.
Sehr geehrter Herr Dr. Föger, diese Ausführungen machen deutlich, dass diese am Plansee aufgestellten Schilder sicherlich ein Ziel erreichen: Wohnmobile werden dort nicht über eine längere Zeit (also über Nacht) stehen. Ob das Aufsuchen nahegelegener Campingplätze als zweites Ziel dieser Beschilderung auch erreicht wird, darf ernsthaft bezweifelt werden. Viele Wohnmobilfahrer werden diese landschaftlich reizvolle Region vermutlich rasch verlassen.
Angesichts dessen wäre zu wünschen, dass die Tiroler Landesregierung ihre offensichtlich kritische Haltung gegenüber dem Wohnmobil-Tourismus überdenkt. Mein Tipp: Lieber die Wohnmobile und ihre Crews integrieren anstatt sie durch derartige Verbote auszugrenzen.
Frau Dr. Susanne Jungmann-Karl schreibt in ihrer Antwort vom 03.07.2012:
Zum Thema "Wohnmobil-Tourismus in Tirol" darf wie folgt Stellung genommen werden:

In Tirol ist das Kampieren außerhalb von Campingplätzen - wie Sie richtig feststellen - grundsätzlich verboten. Zum Nächtigen in mobilen Unterkünften zu touristischen Zwecken - wie das Kampieren laut Tiroler Campinggesetz 2001 definiert wird - müssen Campingplätze, speziell für Wohnmobile bereitgestellte Autocamp-Plätze oder kommunal verordnete Stellflächen aufgesucht werden.

Bei den Autocamp-Plätzen handelt es sich um räumlich und betriebstechnisch zusammengeschlossene Standplätze, die dem kurzfristigen Kampieren mit mobilen Unterkünften auch außerhalb der Öffnungszeiten eines Campingplatzes dienen. Diese Standplätze sind jedoch Teil des Campingplatzes.

Die Errichtung derartiger Standplätze außerhalb eines Campingplatzes ist aufgrund einer im Tiroler Campinggesetz 2001 vorgesehenen Verordnungsermächtigung möglich. Damit wird den Gemeinden die Möglichkeit eingeräumt, an geeigneten Stellen - etwa entlang der Hauptverkehrsrouten oder auch im Nahbereich von Städten/Orten - bei Bedarf Stellplätze bereitzustellen und so Wünschen bzw. Forderungen der Tourismuswirtschaft nachzukommen.

….auch die Tiroler Rechtslage lässt sohin in gewissem Ausmaß das Kampieren außerhalb von Campingplätzen zu. In diesem Zusammenhang ist jedoch festzuhalten, dass von der angesprochenen Möglichkeit der Bereitstellung von Stellflächen durch entsprechende Verordnung der Gemeinde in der Praxis nicht gerade exzessiv Gebrauch gemacht wird, was wiederum den Schluss zulässt, dass die Nachfrage nach Stellplätzen außerhalb von Campingplätzen vielleicht doch nicht so groß ist, wie vielfach angenommen wird.

Mit freundlichen Grüßen!
Am folgenden Tag (04.07.2012) antworte ich:
Sehr geehrte Frau Dr. Jungmann-Karl,
besten Dank für Ihre umfassende Antwort und Information zum Tiroler Campinggesetz von 2001.
  • Natürlich habe ich den Gesetzestext gleich ausführlich studiert. Die Formulierungen des Campinggesetzes vermitteln den Eindruck, als hätten Ihre Campingplatzbetreiber hervorragende Lobbyarbeit geleistet. Daran ist ja im Grunde nichts Anstößiges. Das Gesetz macht die Campingplatzbetreiber zu den mutmaßlichen Gewinnern des Campingtourismus. Wohnmobile werden auf Campingplätze verbannt, ein liberaler Wohnmobil-Tourismus wird in Tirol nicht geduldet. – Der Begriff „Autocamp-Plätze“ suggeriert zunächst, dass doch eine Art Wohnmobil-Stellplätze zugelassen wären. Da aber diese Stellplätze Teil eines Campingplatzes sind, sind sie doch für die meisten Wohnmobilfahrer von vornherein uninteressant. Weil Campingplätze vielfach nicht in fußläufiger Entfernung von den touristisch interessanten Zielen liegen. Die Erlebnisnähe ist das wohl wichtigste Kriterium, nach denen Wohnmobil-Touristen ihre Übernachtungsplätze auswählen.
  • Gäste, die mit Wohnwagen anreisen, haben stets ein Zugfahrzeug (meist also einen Pkw) bei sich. Der Pkw ermöglicht den Gästen die notwendige Mobilität, um die Sehenswürdigkeiten sowie auch gastronomische Betriebe (ein Restaurantbesuch bedeutet ja mehr als nur einfache Nahrungsaufnahme) aufsuchen zu können. Ihre Freizeitaktivitäten müssen sie nicht einschränken. Deshalb sind diese Touristen auf Campingplätzen gut aufgehoben. – Wohnmobil-Touristen hingegen müssten, um Sehenswürdigkeiten (wie z.B. die einer Altstadt) oder Restaurants/Cafés erreichen zu können, im Regelfall dafür ihr Wohnmobil bewegen. Nur in ganz wenigen Fällen führen sie Pkws in der Heckgarage des Mobils mit. Die – im Gegensatz zum Wohnwagentouristen – fehlende (bzw. sehr stark eingeschränkte) Mobilität des Wohnmobilfahrers bedeutet im Ergebnis, dass (weit abseits der Städte liegende) Campingplätze nicht zu den bevorzugten Übernachtungsplätzen für Wohnmobil-Touristen zählen können. Es fehlt vielfach die Erlebnisnähe.
  • Die am Plansee vorgefundene Beschilderung spricht eine überaus deutliche Sprache. Ich hätte verstehen können, wenn hier gemäß Ihrer Straßenverkehrsordnung die Verkehrszeichen 13a „Parken verboten“ aufgestellt worden wären. Damit wäre grundsätzlich für alle Verkehrsteilnehmer klar, dass ein (kurzes) Halten zwar erlaubt, aber ein Parken (inkl. Übernachten) absolut verboten ist. Die am Plansee aufgestellten Schilder mit der Information „Campieren, Abstellen von Wohnmobilen und Wohnwagen verboten. Bitte naheliegende Campingplätze benützen!“ stellen schon eine besondere Form eines Verkehrsverbots dar. Das Verbot richtet sich überdeutlich und ausschließlich an Wohnmobile und Wohnwagen. Pkw, Lkw, Omnibusse aber dürfen unbehelligt und ungestraft dort stehen, möglicherweise auch über Nacht. Auch das stützt meine eingangs geäußerte Vermutung einer gezielten Lobbyarbeit zu Gunsten der Campingplatzbetreiber.
  • Ihre Aussage „In diesem Zusammenhang ist jedoch festzuhalten, dass von der angesprochenen Möglichkeit der Bereitstellung von Stellflächen durch entsprechende Verordnung der Gemeinde in der Praxis nicht gerade exzessiv Gebrauch gemacht wird, was wiederum den Schluss zulässt, dass die Nachfrage nach Stellplätzen außerhalb von Campingplätzen vielleicht doch nicht so groß ist, wie vielfach angenommen wird.“ könnte auch so gedeutet werden, dass viele Reisemobil-Touristen einen weiten Bogen um Ihr Bundesland machen, um nicht Gefahr zu laufen, mit Ihrem Campinggesetz in Konflikt zu geraten. Damit reduziert natürlich die Nachfrage.
Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Insofern bleibt zu hoffen, dass eines Tages erkannt werden wird, dass der Wohnmobil-Tourismus seine eigenen Gesetze hat, denen das Tiroler Campinggesetz bisher nicht ausreichend Rechnung getragen hat. Übrigens hatte auch ich bewusst von einem längeren Aufenthalt (inkl. Übernachtung) in Tirol abgesehen. So konnten auch die Tiroler Gastronomiebetriebe nicht an der (bescheidenen) Wirtschaftskraft meiner Reise partizipieren. Ich lasse mein Geld lieber dort, wo ich das Gefühl habe, als Gast auch willkommen zu sein. Sehr geehrte Frau Dr. Jungmann-Karl, ich bin fest davon überzeugt, dass Sie das gut nachvollziehen können.
Der ÖCC hat übrigens unter http://www.campingclub.at/campingplaetze/stellplaetze offizielle Stellplätze in Österreich aufgelistet, die aber fast alle Campingplätzen angeschlossen sind ("Camping vor der Schranke").

Gruß Johann
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Johann
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Re: Wohnmobil-Tourismus in Tirol unerwünscht?

Beitrag von Johann »

Dazu passt, auch wenn es hier nicht um das Bundesland Tirol geht, dieser Vorgang um den Stellplatz in Ferlach/Kärnten.

Die Stadtgemeinde Ferlach hatte vor einigen Jahren einen Stellplatz für 30 Reisemobile nahe dem Stadtzentrum eingerichtet, mit V/E-Anlage und Stromanschluss. Campingplatzbetreiber versuchten, eine Schließung zu erwirken, da in Kärnten jedes Gelände, das für mehr als 10 Personen zur Übernachtung in Zelt, Wohnwagen oder Reisemobil dient, gemäß Campinggesetz mit Sanitär- und Service-Einrichtungen ausgestattet sein muss.
Der Österreichische Verwaltungsgerichtshof hatte unter Aktenzeichen ZI 2011/06/0159-5 entschieden, dass die Gemeinde Ferlach den Stellplatz unverändert betreiben darf. Das Urteil gilt allerdings nur für Kärnten. Insider gehen davon aus, dass dieses Urteil Signalwirkung auf alle österreichischen Bundesländer haben wird.

Gruß Johann

PS: Nach meiner Kenntnis hatte die Gemeinde Ferlach qualifizierte Unterstützung von Theo Dammertz (www.dammertz-partner.de) erhalten, der u.a. auch in Kärnten aktiv ist. Es ist immer von Vorteil, wenn engagierte Reisemobilfahrer aktiv ins Geschehen eingreifen und potentiellen Stellplatzbetreibern mit guten Argumenten auf die Sprünge helfen. Wir alle wissen doch aus eigener Erfahrung, dass Kommunen vielfach das notwendige fachspezifische Wissen um Stellplätze fehlt.
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Re: Wohnmobil-Tourismus in Tirol unerwünscht?

Beitrag von max 2 »

Johann hat geschrieben:Dazu passt, auch wenn es hier nicht um das Bundesland Tirol geht, dieser Vorgang um den Stellplatz in Ferlach/Kärnten.

Die Stadtgemeinde Ferlach hatte vor einigen Jahren einen Stellplatz für 30 Reisemobile nahe dem Stadtzentrum eingerichtet, mit V/E-Anlage und Stromanschluss. Campingplatzbetreiber versuchten, eine Schließung zu erwirken, da in Kärnten jedes Gelände, das für mehr als 10 Personen zur Übernachtung in Zelt, Wohnwagen oder Reisemobil dient, gemäß Campinggesetz mit Sanitär- und Service-Einrichtungen ausgestattet sein muss.
Der Österreichische Verwaltungsgerichtshof hatte unter Aktenzeichen ZI 2011/06/0159-5 entschieden, dass die Gemeinde Ferlach den Stellplatz unverändert betreiben darf. Das Urteil gilt allerdings nur für Kärnten. Insider gehen davon aus, dass dieses Urteil Signalwirkung auf alle österreichischen Bundesländer haben wird.

Gruß Johann

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Hallo

ist es der SP ??

http://www.camper-55plus.info/Stellplat ... rlach.html
und
http://www.ferlach.at/Default.aspx?SIid=299&LAid=1

Gruß
----->>>>Achtung, meine Bilder haben ein Urheberrecht _und sollten auch nicht als Zitat benutzt werden. :idea:

Ich füttere keine Trolle :-D --- >> :-D

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Re: Wohnmobil-Tourismus in Tirol unerwünscht?

Beitrag von wju »

Stimmt denn dann auch das, was ich immer nur für ein Gerücht gehalten habe, dass man mit einem Womo allgemein in Tirol nicht zum Einkaufen parken darf? Nicht einmal auf den ladeneigenen Parkplätzen. Man soll nur auf einem Campingplatz parken dürfen.
Gruß
Wolfgang
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Johann
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Re: Wohnmobil-Tourismus in Tirol unerwünscht?

Beitrag von Johann »

Hallo max 2,
... JA

Gruß Johann
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Johann
Waldbauer
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Re: Wohnmobil-Tourismus in Tirol unerwünscht?

Beitrag von Waldbauer »

Hallo Johann,
es ist sehr gut dass Du dieses Thema angestossen hast !
Die Antwort von Frau Dr. Susanne Jungmann-Karl zeigt im letzten Abschnitt deutlich dass die österreichischen Kommunen den Wohnmobiltourismus total unterschätzen und überhaupt nicht ernst nehmen !
Woher kommt es denn dass vorhandene Stellplätze in Tirol nicht angenommen werden ?
Der Ruf Tirols als Reisemobilziel ist total ruiniert und ich bin bestimmt nicht der Einzige der dieses Bundesland als Wohnmobiltourist meidet. Dieses österreichische Bundesland gibt mir ohnehin nicht viel ab, wie ich schon an anderer Stelle schrieb gefällt es mir im Osten Österreichs viel besser, dort weiss man in vielen Belangen besser wie man mit Gästen umgeht und das Problem der Übernachtung auf irgendwelchen Parkplätzen wird dort auch nicht so eng gesehen. Mehrfach habe meine Frau und ich auf Parkplätzen an Gasthäusern übernachtet, wir sind dort eingekehrt und haben gefragt ob wir nach dem Essen auf dem hauseigenen Parplatz übernachten dürften, es gab keine Probleme, auch nicht mit der uniformierten Exekutive. Dort fühlt man sich als Gast wohl !

Franz
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Wohnmobil-Tourismus

Beitrag von max 2 »

Hallo....

Andere Länder andere Sitten

Wenn es ein generelles Park/Übernachtungsverbot für Womos auf öffentlichen Parkplätzen / Straßen gibt, und nur die CP angeboten werden,
dann hat der Gesetzesgeber es so gewollt. :idea:

Es können auch keine Stellplätze gebaut werden, wenn die Campingplatz-Mafia stark vertreten ist.

Z.B in NL ist es auch ein Problem auf öffentlichen Flächen.

Auch in Deutschland gibt es einige Regionen und Großstädte, wo Womos nicht willkommen sind. :-(

Aussage von einigen Infozentralen :

wir bekommen genug andere Touristen :!:
die Womofahrer haben wir nicht nötig :!:
SP werden nicht gebaut, die können irgendwo auf einen CP fahren :!:

Es gibt auch Womofahrer die nur auf einen CP fahren, weil sie es vom Wohnwagen
so gewohnt sind. ;-)

Beiträge in einem Forum ändern auch nichts an der SP-Situation __ sondern sind manchmal hilfreich für die Reiseplanung.

Gruß
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Re: Wohnmobil-Tourismus in Tirol unerwünscht?

Beitrag von Johann »

Hallo max 2,
Du hast ja grundsätzlich Recht mit Deinen Ausführungen.
Wie ich bereits am 04.07.2012 an Frau Dr. Jungmann-Karl schrieb, hatten m.E. die dortigen Campingplatzbetreiber hervorragende Lobbyarbeit geleistet. Es gibt dort offensichtlich keine ausreichend starke Institution, die sich für Stellplätze einsetzt.
Wenn ich - wie im vergangenen Jahr in Tirol - Stellplatz-Defizite feststelle, wende ich mich umgehend an die Stellplatzbetreiber bzw. Stellplatz-Verhinderer :oops: und teile ihnen meine Feststellungen mit. Mit unterschiedlichem Erfolg. In Wernigerode ist die V/E-Anlage (ST-SAN) um 90° verdreht positioniert worden, das Auffangbecken (für Grauwasser und Fäkalien) ragt nicht in den Entsorgungsbereich hinein. Abwasserentsorgung ist nicht ohne Hilfsmittel (Schlauch) möglich. Typisch war die Reaktion "uns hatte dabei ein Landschaftsarchitekt beraten, der hatte es nicht besser gewusst". Die Damen der Touristinformation waren froh, dass sie jetzt diesen Hinweis erhalten hatten, sie wollen nach Möglichkeit die V/E-Anlage anders aufstellen lassen.
Die Welt wäre für uns Reisemobilfahrer viel besser, wenn möglichst viele von uns ihre positiven und negativen Erfahrungen (beides ist wichtig!) den Stellplatzbetreibern und Stellplatz-Verhinderern schildern würden. Ich praktiziere das seit vielen Jahren und biete bei der Gelegenheit auch meine Ratgeber an. Wir sind doch - aufgrund unserer täglichen Erfahrungen - die Experten.
Eine Information über Stellplatz-Defizite in Foren und Reisemobil-Zeitschriften bringt in der Sache (fast) nichts, es erleichtert allenfalls des Schreibers Herz. Wie häufig kann man hören "ich hab's doch an promobil geschrieben". Reisemobil International und promobil haben nur die Aufgabe, über Aktuelles aus der Szene möglichst sachlich zu informieren. Noch zählt die Einrichtung von Stellplätzen nicht zu ihren Aufgaben :lol:

Gruß Johann
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