Interessenvertretung

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Johann
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Interessenvertretung

Beitrag von Johann »

Hallo zusammen,

in der letzten Zeit ist hier im Forum häufiger der Begriff „Interessenvertretung“ oder „Lobbyarbeit“ zu lesen gewesen. Ein recht heißes Thema! Dennoch will ich es wagen, mich zu diesem Thema zu äußern. – Zunächst aber einige Vorbemerkungen:
  • RU (Reisemobil Union e.V.) – Nachdem die RU sich auch für Einzelmitglieder geöffnet hatte, startete ich meine Mitgliedschaft in der RU. Ich war dort 2002-2009 Mitglied, für 4 Jahre im Präsidium zuständig für das Ressort „Sonderaufgaben“. – Im vergangenen Jahr war ich wiederholt angesprochen, ob ich nicht wieder RU-Mitglied werden wolle, bei der RU sei jetzt vieles anders und vor allem viel besser. Auf dem Caravan Salon 2014 unterzeichnete ich erneut einen Mitgliedsantrag, um vor allem mitzuhelfen, die RU zu einer tatkräftigen Interessenvertretung werden zu lassen. Nachdem das RU-Präsidium nicht gewillt war, u.a. die mangelnde Sicherheit in Reisemobilen zu thematisieren, kündigte ich konsequenterweise meine Mitgliedschaft.
    In der RU-Satzung heißt es unter §2: „Die RU vertritt die Interessen der Reisemobilfahrer, insbesondere gegenüber öffentlichen Körperschaften, den Hersteller- und Händlerverbänden und ist aktiv tätig zur Verbreitung von Reisemobilstellplätzen.“ Von diesen Aktivitäten ist leider nichts zu hören, zu lesen oder zu spüren. Schade!
  • VdSB (Verband der Stellplatz-Betreiber e.V.) – Der 2012 gegründete VdSB hatte gemäß Homepage u.a. das Ziel, als „Interessenvertretung gegenüber Politik, Wirtschaft, Verbänden und Reisemobiltouristen“ zu wirken. Für mich war es Anlass, auch ohne eigenen Stellplatz dort Mitglied zu werden, um die VdSB tatkräftig zu unterstützen.
    Nachdem der VdSB diesen wichtigen Aufgaben offensichtlich nicht nachkommen wollte – z.B. wären Aktivitäten erforderlich, den (kleinen) in der Umweltzone gelegenen Stellplatz in Siegen-Weidenau auch weiterhin für Reisemobile ohne grüne Plakette anfahren zu können – kündigte ich beim VdSB meine Mitgliedschaft.
In den letzten Monaten fanden sich drei engagierte Reisemobilfahrer, die im Hinblick auf die fehlenden Aktivitäten der RU in Richtung Interessenvertretung ihre Mitgliedschaft aufgekündigt hatten. Resignation wäre jetzt fehl am Platze. Deshalb hatten wir uns auf die Suche begeben, die Chancen einer wirklichen und effektiven Interessenvertretung zu eruieren. Beim ADAC hatten wir den Eindruck, dass dieser Verein (die Bezeichnung ist im Hinblick auf das e.V. absolut korrekt und soll nicht etwa diskriminieren) sich Gehör für unsere Belange bei Politik und Wirtschaft verschaffen könnte.

Am 26.11.2015 fand ein erstes Gespräch mit der touristischen Abteilung des ADAC in München statt. Dazu wurde von uns diese Notiz verfasst:
  • Auf der Suche nach der Lobby für das Hobby

    Drei engagierte Reisemobilisten trafen sich beim ADAC in München,
    zum Gespräch über Sorgen und Wünsche rundum ihre Freizeitaktivität
    .

    Die Mehrheit der langjährigen Reisemobilbesitzer, das zeigen die Gespräche auf den Stellplätzen seit Jahren deutlich, vermisst eine "spürbare" Interessenvertretung.

    Fahrzeug- bzw. Insassensicherheit, verkehrsrechtliche Bestimmungen, Unerreichbarkeit der Stellplätze in Umweltzonen für Besitzer älterer Fahrzeuge, Gewichtstrickserei der Fahrzeughersteller im Zusammenhang mit dem 3,5 t-Limit, alljährliche Vorstellung "neuer" Modelle, die keiner braucht und die nicht wirklich neu sind - das alles und noch mehr sind Themen, für die sich die engagierten Reisemobilsten einen neutralen Kümmerer wünschen, der ihre echten Interessen wahrnimmt.

    Von den wenigen Reisemobil-Vereinen in Deutschland beanspruchen ein paar in ihrer Selbstdarstellung, sich um die Belange der Wohnmobilfahrer zu kümmern. Im Ergebnis waren diese Versuche zur Beseitigung der bekannten Ärgernisse selten erfolgreich. Das kann nicht überraschen, weil jede der kleinen Organisationen eigene Schwerpunkte setzt und die Aktionen im Alleingang unternimmt. Neben der fehlenden Größe bzw. Bedeutung fehlt diesen Vereinen auch die Fachkompetenz zu jedem Sachthema auf der breiten "Problempalette". Und nicht zuletzt mangelt es an aktiven Mitgliedern, die im Ehrenamt die Arbeit zu leisten bereit sind. (Ein Umstand, den viele deutsche Vereine zunehmend beklagen.)

    Vor diesem Hintergrund und der persönlichen Erfahrung, dass in und mit den kleinen Vereinen nichts zu bewegen ist, haben drei ehemalige Mitglieder der Reisemobil Union den Kontakt zu dem Club aufgenommen, der in Deutschland die Nr.1 ist, dessen Stimme gehört wird und der mit der 'Macht' seiner Größe nachweisbar bereits viel im Interesse nicht nur seiner Mitglieder sondern aller Autofahrer erreicht hat. - Nach dem ersten schriftlichen Vortrag des Anliegens erfolgte sehr schnell eine Einladung nach München. Ein kompletter Nachmittag bot die Möglichkeit, die großen und kleinen Sorgen anzusprechen. Dabei wurde die jeweilige Sichtweise und Bewertung der Schwerpunkte unter den Gesprächsteilnehmern schnell erkennbar und gegenseitig akzeptiert. Die Reisemobilisten wünschen sich ein verstärktes Engagement des ADAC für ihre Interessen. Dazu lautet der Vorschlag, unter dem Oberbegriff 'Camping' zwischen dem Zelt- / Wohnwagen-Camping und dem Reisemobil-Tourismus zukünftig deutlicher zu unterscheiden. Die Vertreter des 'Clubs' zeigten ausführlich auf, welche Leistungen speziell für die Wohnmobilfahrer bereits erbracht wurden und an welchen Themen der ADAC weiter arbeitet. Den Gästen wurde klar, dass im ADAC eindeutig mehr als öffentlich bekannt für die Reisemobilfahrer unternommen wird. Das von beiden Seiten als sehr angenehm und konstruktiv beurteilte Gespräch endete mit dem gegenseitig bekundeten Interesse an einer Weiterführung des Dialogs. Im Rahmen der bekannten aktuellen vereinsinternen Umstrukturierung im ADAC ist vorgesehen, die Mitgliedermeinung zukünftig stärker in die Entscheidungsprozesse einzubinden. So gesehen war der Gesprächstermin "genau richtig".
Wir drei ehemaligen RU-Mitglieder sind einerseits zuversichtlich, andererseits aber auch sehr gespannt, ob und inwieweit diese Mission erfolgreich sein wird.

Gruß Johann
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
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pedro1
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Re: Interessenvertretung

Beitrag von pedro1 »

Lobenswertes Vorhaben, allein mir fehlt der Glaube, Womofahrer schalten keine Anzeigen
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Re: Interessenvertretung

Beitrag von Reisemobilfan49 »

Hallo Johann,
ich sage es kurz und bündig:
Respekt und Hut ab zu Deinem Engagement und weiterhin viel Erfolg !
Wenn Ihr noch mehr "Mitarbeiter" braucht, bin ich gerne dabei. :-)
LG
Peter
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Es gibt kein sichereres Mittel festzustellen,
ob man einen Menschen mag oder hasst,
als mit ihm auf Reisen zu gehen.
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Re: Interessenvertretung

Beitrag von charly »

Hallo Johann,

hoppla :shock: ! Mein lieber Mann, das sieht ja wohl tatsächlich so aus, als könnte das jetzt endlich ´mal ´was werden :-D !

Wie auch immer: meine Unterstützung hast Du :-D !!! Falls Du etwas brauchst, gib bitte Bescheid :-D !
Grüßle aus Hirschlanden!

Charly
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Re: Interessenvertretung

Beitrag von Waldbauer »

Der ADAC tät gut daran sich mehr um die Wohnmobilisten unter seinen Mitgliedern zu kümmern.
Er könnte sich damit neu profilieren, zusätzliche Mitglieder wären ihm auch sicher.

Johann, Hut ab vor deiner Idee.

Franz
Rentnernomade
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Re: Interessenvertretung

Beitrag von Rentnernomade »

.
Zuletzt geändert von Rentnernomade am 04.04.2019, 17:39, insgesamt 1-mal geändert.
frajop

Re: Interessenvertretung

Beitrag von frajop »

Respekt, Johann.
Steter Tropfen höhlt den Stein, vielleicht ja auch hier. Solltest du Unterstützung brauchen, melde dich bitte.

Grüße
Frank
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Johann
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Re: Interessenvertretung

Beitrag von Johann »

Hallo zusammen,
die bisherigen Reaktionen aus dem HME-Forum sind aus meiner Sicht ermutigend. Ihr habt mir gezeigt, dass eine wirkliche Interessenvertretung der Reisemobilfahrer durchaus ihre Berechtigung hat, sofern sie das Ohr an der Basis hat, die tatsächlichen Probleme dieser Tourismusgruppe aufgreift und wirkliche Problemlösungen initiiert.

Ich muss ein wenig in die Vergangenheit zurückblenden, damit Ihr erkennen könnt, welche Schritte schon mal in Richtung "Interessenvertretung der Reisemobilfahrer" und "Interessenvertretung der Reisemobil-Stellplatzbetreiber" unternommen worden waren.

1.) Die Reisemobil Union e.V. (RU) hatte unter dem Eindruck, dass seitens der Politik und anderen Verbänden die mutmaßlichen Interessen der Betreiber von Reisemobil-Stellplätzen nicht ausreichend wahrgenommen werden, im Sommer 2007 insgesamt rund 1.700 Stellplatzbetreiber angeschrieben und für die Gründung eines die Betreiberposition stärkenden Arbeitskreises geworben.

Arbeitskreis der Reisemobil-Stellplatzbetreiber in Deutschland
In dem am 07.03.2008 gegründeten Arbeitskreis waren Mitarbeiter von 20 Stellplätzen in Siegen vertreten. Als erste Aufgaben des Arbeitskreises wurden folgende Themen angesprochen:
  • Stellplätze nur in Sondergebieten?
  • Auswirkungen der Doppik
  • Europäischer Parkausweis für Behinderte
  • Eine neuere Statistik zum Ausgabeverhalten der Reisemobil-Touristen ist nicht vordringlich, zumal aus der 2004 vom DTV herausgegebenen Studie „Wirtschaftsfaktor Campingtourismus in Deutschland“ anerkannte Zahlen vorliegen.
Ziele des Arbeitskreises:
  • Interessenvertretung der Reisemobil-Stellplatz-Betreiber
  • Verordnungen für Reisemobil-Stellplätze anstelle der Campingplatzverordnungen
Leider hatte die RU im Laufe des Jahres 2008 das Projekt „Arbeitskreis der Reisemobil-Stellplatzbetreiber in Deutschland“ aus nicht nachvollziehbaren Gründen wieder aufgegeben. – Anno 2012 wurde ein zweiter Versuch gestartet, den Stellplatz-Betreibern in Deutschland eine starke Stimme zu geben. Aber leider ohne das notwendige Engagement des Präsidiums konnte dem VdSB kein Erfolg beschieden sein. So hatte ich mich im VdSB zwei Jahre erfolglos für den Reisemobil-Tourismus eingesetzt, schade!

Übrigens sollten wir Reisemobilfahrer grundsätzlich am Arbeiten und Funktionieren eines Vereins oder Verbandes interessiert sein, der sich für praxisorientierte Stellplätze stark macht. Und der verhindert, dass Stellplätze z.B. weitab von Städten und Sehenswürdigkeiten eingerichtet wird, oder die gerade – wie in Mannheim – innerhalb eines Gewerbegebietes geplant werden. Erlebnisnähe heißt das Zauberwort.

2.) Beim Reisemobil-Tourismus in Deutschland stehen derzeit diese Aufgaben bzw. Themen auf der Agenda:

Einheitliche Bezeichnung der motorisierten Freizeitfahrzeuge
  • Motorcaravan - so heißt das motorisierte Freizeitfahrzeug laut Norm DIN EN 13878
  • Wohnmobil – der Begriff suggeriert, dass diese motorisierten Freizeitfahrzeuge vorrangig zum Wohnen gedacht sind. Genau das entspricht der Argumentation des Verkehrsministeriums (BMVI)
  • Reisemobil – dieser Begriff wird von den Herstellern durchweg verwendet. Er steht für den Zweck dieser Fahrzeuge, die – im Gegensatz zum Wohnwagen (Caravan) – vorrangig zum Reisen mit häufig wechselnden Zielen konzipiert sind.
Gesetzgeber
  • Führerscheinklasse B für Reisemobile bis 4,25 t zGM, Überholverbot (Zeichen 277) für Reisemobile über 3,5 t zGM
  • Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften (§ 3 StVZO, Satz 3) für Reisemobile über 3,5 t zGM
  • Einfahrverbot (Zeichen 253) für Reisemobile über 3,5 t zGM
  • Hauptuntersuchung (§ 29 StVZO) für Reisemobile über 3,5 t zGM
  • Maut in Deutschland für Reisemobile
  • Erreichbarkeit der innerhalb von Umweltzonen Stellplätzen auch für Reisemobile ohne die grüne Plakette
Hersteller / Herstellerverband
  • Praxisorientierte und möglichst mängelfreie Reisemobile
  • Sensibilisierung von Herstellern für Sicherheitsaspekte von Reisemobilaufbauten bei Verkehrsunfällen
  • Regelmäßiger Informationsaustausch
Reisemobilisten
  • Sensibilisierung von Verbrauchern für Sicherheitsaspekte von Reisemobilaufbauten bei Verkehrsunfällen
  • Regelmäßiger Informationsaustausch mit Fachmagazinen
  • Regelmäßige Umfragen (Anzahl; Alter der Reisenden; Reisezielen; Reisedauer; Nutzung Stellplätze; Ausgabeverhalten)
  • Unterstützung der privaten und kommunalen Stellplatzbetreiber bei Planung und Einrichtung von Reisemobil-Stellplätzen
  • Überprüfung der sog. Campingplatzverordnungen
Wer kümmert sich in unserer Freizeitbranche um diese Themen und nimmt die Interessen der Reisemobilfahrer ernsthaft wahr? - Noch ein paar Zahlen, die uns allesamt nachdenklich machen sollten:
  • RU – etwa 800 Mitglieder; bei über 400.000 Reisemobilfahrern (D) werden gerade einmal 0,2% von der RU vertreten!
  • VdSB – ca. 35 Mitgliedsbetriebe; von über 3.000 Reisemobil-Stellplätzen sind nur etwa 1% durch den VdSB vertreten. Und auch nur ohne Lobbyarbeiten. Der VdSB hatte noch vor 2 Jahren als wichtiges Ziel eine Steigerung der Mitgliedsbetriebe auf mindestens 100 Betreiber angepeilt. Allerdings hatte der VdSB dabei vergessen, die potentiellen Mitglieder auch zu kontaktieren.
Das alles sind doch äußerst betrübliche Informationen, die uns alle zumindest sehr nachdenklich stimmen sollten. Noch besser wäre es allerdings, die Ärmel jetzt sofort hochzukrempeln und mit der umfangreichen Arbeit zu beginnen. Solange wir nicht die zahlreichen Probleme angehen, werden die Hersteller und der Gesetzgeber sich in Ruhe wähnen, und die dringend notwendigen Korrekturen nicht einleiten. Sie wären ja auch schön blöd :!:

Gruß Johann
Zuletzt geändert von Johann am 04.12.2015, 17:31, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
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Re: Interessenvertretung

Beitrag von Rentnernomade »

.
Zuletzt geändert von Rentnernomade am 04.04.2019, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Johann
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Re: Interessenvertretung

Beitrag von Johann »

Hallo Gregor,
vielen Dank für Deine Zustimmung :!: Schön, dass Du hier eine positive Stimmung verbreitest. Das ist sehr wohltuend, denn von alleine kommt nichts, auch keine echte und vor allem aktive Interessenvertretung der Reisemobilfahrer :!:

Gruß Johann
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Johann
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Re: Interessenvertretung

Beitrag von Johann »

Ach, ich sollte noch aufzeigen, wie es nun vorangehen soll mit dem Projekt "Interessenvertretung der Reisemobilfahrer". Beim nächsten mit dem ADAC zu führenden Gespräch - das könnte Mitte oder Ende Januar 2016 sein - müssen unbedingt einige Punkte der umfangreichen Agenda abgearbeitet und damit auch in trockenen Tüchern sein :!: An der Besprechung werden aus jetziger Sicht wieder wir DREI teilnehmen.
Wenn das in unserem Sinne positiv verläuft, wird auch klar werden, an welcher Stelle wir Reisemobilfahrer aktiv mitwirken können. Dann werden vermutlich einzelne Projekte kreiert werden, die dann Punkt für Punkt bearbeitet werden. Das wird der Zeitpunkt sein, an dem ich diejenigen gezielt kontaktieren werde, die ihre Unterstützung bei diesem für uns so wichtigen Projekt angeboten haben. Ich melde mich - versprochen :!:

Gruß Johann
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WolfRam
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Re: Interessenvertretung

Beitrag von WolfRam »

Hallo Johann,

unsere gemeinsame Erfahrung, dass in und mit kleinen Vereinen – mögen sie sich noch so anspruchsvoll klingende Namen gegeben haben – in unserer Zeit kein Staat zu machen ist, oder besser: kein Staat zu bewegen ist - sollte jetzt nicht dazu führen, mit einer kleinen Schar Gleichgesinnter den nächsten Laden zu eröffnen. Sympathisanten sind willkommen, sie zu kennen auch, denn es gilt: Keiner weiß mehr als alle. Die eigentliche Arbeit, die erforderlich ist, um die von Dir bereits aufgelisteten zahlreichen „Hausaufgaben“ zu bearbeiten, ist nur von Profis im Full-time-job zu leisten. Dafür bin ich gerne bereit, einen Aufpreis auf den aktuellen Clubbeitrag zu zahlen.

Unser Kontakt mit dem ADAC muss es jetzt „bringen“. Eine andere Lobby für unser Hobby mit vergleichbarer „Macht“ sehe ich in diesem unserem Lande nicht. Immerhin sind die meisten Reisemobilfahrer/innen mit Vereinszugehörigkeit ohnehin ADAC-Mitglieder. (Der siechenden RU hatte ich den Schulterschluss mit den Münchner zur Lösung der eigenen Probleme mehrmals vorgeschlagen. Jetzt bin ich froh, dass wir diese Experten nicht dabei haben.)

Wie sich in dem Gespräch in München gezeigt hat, gilt es zunächst, die Herren in der Touristik davon zu überzeugen, das „Campingvolk“ nicht wie bisher als eine Gruppe im Club zu sehen. So, wie der ADAC in seiner Abteilung ‚Motorsport’ sinnvoll zwischen den Disziplinen Automobil, Kart, Motorrad und Motorboot trennt, sollte das im Interesse der Camper zumindest auch zwischen den Zelt- / Caravan-Urlaubern und dem Reisemobil-Tourismus erfolgen. Dass Reisemobile keine Wohnwagen und Stellplätze keine Campingplätze sind, scheint in der Gesellschaft allgemein noch nicht verstanden. Auch das unterschiedliche Reiseverhalten scheint unbekannt. – Wenn nicht einmal im BMVI und beim Herrn Minister bekannt ist, dass ein Wohnmobil nicht zum Wohnen sondern zum Reisen gekauft wird, zeigt das den Aufklärungsbedarf auf breiter Front.

Hierzu sollte bzw. muss sich auch der CIVD korrigieren, der in seinen beiden TV-Spots bisher einen falschen Eindruck vermittelt, wenn er mal ein Reisemobil oder mal ein Gespann durch die Landschaft rollen lässt, die in derjeweils letzten Szene im Sonnenuntergang irgendwo in freier Natur parken. Von Unabhängigkeit ist dabei zu hören. - Ohne Steckdose und Sanitärgebäude dürfte das aber nur einer Besatzung der beiden Gefährte Freude bereiten.

Ich drücke uns die Daumen, dass unser Trio wirklich etwas in Bewegung setzen kann. Eine wirkungsvolle und akzeptierte Lobby für unser Hobby ist überfällig.

Wer uns helfen will, den bitte ich, hier die Stichworte zu definieren, die den Reisemobil-Tourismus von den anderen Camping-Formen unterscheiden.

WolfRam
Zuletzt geändert von WolfRam am 05.12.2015, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Interessenvertretung

Beitrag von Johann »

WolfRam hat geschrieben:Unser Kontakt mit dem ADAC muss es jetzt „bringen“. Eine andere Lobby für unser Hobby mit vergleichbarer „Macht“ sehe ich in diesem unserem Lande nicht. Immerhin sind die meisten Reisemobilfahrer/innen mit Vereinszugehörigkeit ohnehin ADAC-Mitglieder.
Sollte ich Dir jetzt etwa widersprechen? Nein, ich sehe es genauso wie Du, von der Größe und (mutmaßlichen) Personalkapazität her könnte nur m.E. nur der ADAC in der Lage sein, die Interessen der Reisemobilfahrer wirklich zu vertreten. Ich bleibe hier bewusst im Konjunktiv, denn noch habe ich nicht spüren können, dass der ADAC sich so intensiv dieser drängenden Aufgaben annehmen möchte. Zu sehr denkt der ADAC offensichtlich noch in Zahlen, nicht in Problemen/Aufgaben/Projekten. Aber Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.
An einer möglichen (erneuten) ADAC-Mitgliedschaft sollte es bei mir nicht scheitern. Ich habe ja schon Übung mit einer neuerlichen Mitgliedschaft bei der RU :roll: sammeln können. Seinerzeit hatte ich mich von diesem Verein abgewendet, als der ADAC im DTV-Fachbereich 'Camping und Caravaning' mit Gewalt und gegen die klaren Einwände von RU und EMHC eine Klassifizierung von Reisemobil-Stellplätzen durchsetzen wollte.
Zum Thema CIVD: Am vergangenen Montag hatte ich ein interessantes Gespräch mit dem CIVD. Man ist in Frankfurt schon lange auf "unserer" Schiene, aber hinsichtlich der Fahrzeugbezeichnung auch flexibel. Je nach Gesprächspartner heißt unser motorisiertes Freizeitfahrzeug mal Motorcaravan, mal Wohnmobil oder auch Reisemobil. Dass unsere Freizeitfahrzeuge zum Reisen und nicht zum Wohnen konzipiert werden, ist dem CIVD völlig klar. Da braucht's keinen 'Nachhilfeunterricht'.

Johann
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Re: Interessenvertretung

Beitrag von WolfRam »

Johann hat geschrieben:Dass unsere Freizeitfahrzeuge zum Reisen und nicht zum Wohnen konzipiert werden, ist dem CIVD völlig klar. Da braucht's keinen 'Nachhilfeunterricht'.
Das war nicht, was ich meinte. Sorry, wenn ich mich nicht klar ausgedrückt habe. In den beiden TV-Spots wird der Unterschied zwischen Gespann und Reisemobil nicht deutlich. Beide Reiseformen werden gleich dargestellt, also so unterschiedslos gezeigt, wie es der ADAC bisher sieht ... Was wir ändern wollen.

Der einzige Unterschied besteht darin, dass im Caravan-Spot Kinder dabei sind, während mit dem Reisemobil-Spot ein Paar ohne Kinder unterwegs ist. Das geht ja schon in eine realisitische Blickrichtung, wie wir aus der Statistik wissen.

WolfRam
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Re: Interessenvertretung

Beitrag von HY 670 »

moin Johann ,
ich kann mich den Worten von Gregor und WolfRam nur anschließen und hoffe , daß du ( ihr ) beim ADAC Erfolg habt .
Als sehr verbesserungswürdig sehe ich wie auch andere eine Änderung des Überholverbotes für Mobile über 3,5 t .
Genauso schwachsinnig finde ich , daß Mobile über 3,5 t jährlich zur TÜV-Prüfung müssen auch wenn diese nur wenig Kilometer im Jahr fahren .
Hier werden aber die Mobile mit den Transportern gleichgesetzt . Ich versuche dich zu unterstützen soweit möglich . Bin in einem anderen Forum als Moderator sehr aktiv und kann dort auch mit Unterstützung rechnen . Im ADAC bin ich übrigens schon seid 1970 und bin auch bei Problemen mit dem Wohnmobil bisher bestens geholfen worden vor allem auch im Ausland ( Frankreich ) .
Gruß aus Bad Zwischenahn
Helmut
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