Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Das Besondere aus der pre B- und S-Klasse
Helge-Paul
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Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von Helge-Paul »

Hallo zusammen,

ich bin mir (fast) schon ziemlich sicher, dass dieses Thema hier garantiert schon das ein- oder andere Mal thematisiert wurde. Ich unternehme trotzdem den Versuch:

Gibt es hier eine Expertise hinsichtlich einer Unterbodenkonservierung, wenn eine Bodenplatte aus Holz montiert ist?

Bei den älteren Hymermodellen (natürlich auch bei anderen älteren Fabrikaten) wurde meines Wissens nach häufig (oder immer?) eine Holzbodenplatte montiert. Wie auch immer, bei meinem Hymer S660 von 1987 ist jedenfalls ein Holzboden montiert. Hier scheiden sich ja offensichtlich die Geister hinsichtlich der fachlichen Einschätzung in Sachen "Unterbodenschutz".

Ich habe hier bei mir im Raum Münster aus Interesse zwei Anbieter in der Umgebung angerufen, die auf Unterbodenkonservierungen "spezialisiert" sind. Positiv zu berichten ist, dass beide (!) Anbieter überaus freundlich zu mir waren und mir Rede und Antwort gestanden haben. Sie haben sich beide Zeit für mich genommen am Telefon. Sehr gut fande ich, dass mir keiner von beiden eine "unseriöse" Unterbodenbehandlung aus Bitumen andrehen wollte, ganz im Gegenteil: Beide sprachen sich explizit gegen eine Behandlung mit Bitumen aus, wofür ich sehr dankbar war.
Beide Anbieter führen zudem vor der eigentlichen Konservierung Eisstrahlen zwecks Reinigung durch und (falls nötig), eine Rostumwandlung a la Owatrol. Dann erst erfolgt die eigentliche Behandlung mit Fett und/oder Wachs. Beide Anbieter haben mich zudem auch auf die Standzeiten zwischen den einzelnen Arbeitsschritten hingewiesen.

Dennoch hat mich irritiert, dass beide Anbieter komplett andere Ansätze hinsichtlich des Holzbodens verfolgen:

1. Anbieter Nr. 1 sagt, der Holzboden dürfe auf keinen Fall mit Fett/Wachs behandelt werden, da das Holz nicht luftdicht versiegelt werden dürfe, das Holz müsse atmen können. Das Holz müsse/solle vielmehr mit einem entsprechenden Öl (oder ähnlichem) behandelt werden, er sprach von einem "offenporigen Anstrich" des Holzes, dieser sei unbedingt aus fachlicher Sicht notwendig. Der Anbieter sagte mir, dass er aus diesem Grund auch keine Unterbodenkonservierung am Holzboden durchführen wird, weil er letztlich dafür nicht haften möchte, wenn die Geschichte schief läuft. Er fügte hinzu, dass er grundsätzlich schon die Arbeiten durchführen könne, jedoch müsse er dann Holz und Unterbodenkonstruktion getrennt voneinander behandeln. Das würde fachlich zwar gehen, jedoch wäre der zeitliche Aufwand (Abkleben...etc.) so enorm, dass es ich das hinterher nicht bezahlen wolle.

2. Anbieter Nr. 2 sagt genau das Gegenteil. Er sagte mir, es sein kein Problem, die Bodenplatte aus Holz mit Wachs/Fett zu behandeln. Er sagte, es sei sogar gut, wenn der Holzboden wasser- und luftdicht versiegelt würde. Er ergänzte als Beispiel, dass man es bei z.B. Holzbooten auch nicht anders machen würde. Diese seien (logischerweise) auch wasser- und luftdicht versiegelt.

So, nun stehe ich da und weiß nicht weiter. Zwei Meinungen bzw. fachliche Einschätzungen und bei mir ein großes Fragezeichen.

Für mich persönlich klingt es irgendwie wichtig und "richtig", dass ein Unterboden aus Holz in irgendeiner Form unb bei Zeiten eine geeignete Imprägnierung erhalten sollte, um den Boden vor Feuchtigkeit zu schützen.

Nur wie ist nun die richtige Herangehensweise?

Kann mir diesbezüglich jemand weiterhelfen oder hat hier jemand Erfahrungswerte gesammelt?

Über Eure Antworten würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank und freundliche Grüße,

Helge
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KudlWackerl
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von KudlWackerl »

Anbieter Nr 1 ist der bessere Fachmann.

Grüße, Alf
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horst-lehner
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von horst-lehner »

... und das richtige Mittel zur Unterbodenbehandlung ist weder Wachs noch Fett, sondern Dekaphon. Früher gabs 9734 zum Rollen, heute leider nur noch 9735 als Spray (zum doppelten Preis).

Wenn's Zeit hat, find' ich vielleicht noch eine Dose 9734 -- werd' ich dank GFK-Boden nie wieder brauchen und könnt's zum Basteltreffen im Herbst mitbringen ...

Grüße von Horst
Helge-Paul
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von Helge-Paul »

horst-lehner hat geschrieben: 22.06.2022, 19:52 ... und das richtige Mittel zur Unterbodenbehandlung ist weder Wachs noch Fett, sondern Dekaphon. Früher gabs 9734 zum Rollen, heute leider nur noch 9735 als Spray (zum doppelten Preis).

Wenn's Zeit hat, find' ich vielleicht noch eine Dose 9734 -- werd' ich dank GFK-Boden nie wieder brauchen und könnt's zum Basteltreffen im Herbst mitbringen ...

Grüße von Horst
Guten Morgen Horst,

vielen Dank für Deine Antwort, das freut mich.

Dürfte ich Dich fragen, ob das Dekaphon 9735 ausschließlich für die Bodenplatte aus Holz geeignet ist?
Oder kann ich mit dem Mittel den gesamten Unterboden behandeln, also auch Radkästen und das gesamte Fahrgestell? Hast Du hier Erfahrungswerte für mich?

Ich gehe davon aus, dass vor dem Auftragen des 9735 der gesamte Unterboden gereinigt werden sollte?

Sollte zudem vorher noch ein Rostumwandler zum Einsatz kommen?

Über Deine Antwort freue ich mich.

Vielen Dank und freundliche Grüße,

Helge
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kayuke
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von kayuke »

Moin Moin Helge,
ich vertrete ebenfalls die Ansicht dass auf den Holzunterboden ein atmungsaktiver Schutzanstrich gehört.
Als ich vor 5 Jahren meinen Unterboden konservierte, habe ich dieses Mittel verwendet => https://www.korrosionsschutz-depot.de/r ... denschutz/.
Das Fahrgestell habe ich nur mit Owatrol-Öl konserviert, zusätzlich die Rad- und die Einstiegskästen mit https://www.korrosionsschutz-depot.de/r ... se-1-liter behandelt.
Sehe Dir auch die Übergänge/Anschlüsse zu den Seitenwänden genauer an (soweit einsehbar). Hier habe ich auch reichlich Owatrol zum Einsatz gebracht und letztendlich die Spalten zwischen Holzboden und Rahmenprofil mit Sikaflex 221 verfugt um aufsteigende Feuchtigkeit zu vermeiden.
Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden auch wenn ich weiß, dass eine gewisse Wiederholung der Konservierung voraussichtlich unumgänglich ist.
I.d.R kannst Du die Arbeiten auch selber durchführen. Die Seiten von den oben erwähnten Korrosionsschutz-Depot sind sehr informativ. Und nein, sie sind nicht mit mir verwandt, verschwägert und ich beziehe auch kein Werbegeld ;-) ...
Das sich professionelle Anbieter diese Arbeit bezahlen lassen ist absolut okay, da der Zeitaufwand bei fachgerechter Ausführung nicht zu unterschätzen ist.
Ich habe ca. eine Woche, 5h/d unter dem Auto gelegen. Mit einer Hebebühne geht das natürlich schneller, aber diese habe ich nicht. Ist halt alles etwas anstrengender und zeitaufwändiger - aber zu bewältigen.

Grüße Kay
In einer Zeit wo alles immer schneller vorangeht wird die Langsamkeit zu meiner Tugend!

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WolfRam
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von WolfRam »

Das Thema Holz, in Bezug auf die hier schon geäußerten Ansichten zu seiner „richtigen“ Konservierung, ist so vielschichtig, wie der Holzboden in einem alten Reisemobil …

Einige Argumente zur Konservierung berücksichtigen nicht, dass die verwendeten Holztafeln für den Boden üblicherweise wasserfestverleimte („kochfeste“) Schichtholzplatten (auch „Bootsbau-Sperrholz“ genannt) sind, also kein „gewachsenes Holz“ zu konservieren ist - wie z. B. in alten Booten. Bei (wasserfesten) Schichthölzern muss sichergestellt werden, dass die Schnittkanten gegen Nässe geschützt sind. Das gilt auch für jedes Bohrloch.

Solange der Holzboden rundum erkennbar trocken ist, kann er nicht nur, sondern sollte er luft- und wasserdicht versiegelt sein bzw. bleiben! Das schon empfohlene ‚Dekaphon‘ ist dazu gut geeignet. - Die Aussagen, Holz müsse „atmen“, darf in diesem Zusammenhang schlicht vergessen werden. – Höherpreisige Reisemobile älterer Bauart hatten/haben eine Bodenplatte, die auf der Unterseite mit einer GfK-Beschichtung gegen Steinschlag/Wasserkontakt geschützt ist. Ein solches nachträgliches Laminat ist auch als Schutz für alte, trockene Tafeln gut geeignet. Wie und was auch immer: wer am langfristigen Erhalt des Unterbodenschutzes interessiert ist, muss ihn regelmäßig auf etwaige Beschädigungen inspizieren. Das gilt auch für den Innenraum der Kabine, viele Feuchtigkeitsschäden haben ihren Anfang im Badbereich und unter der Pantry.

Wenn Feuchtigkeit erkannt wird, gilt es, sie komplett auszutrocknen – und dann die Bereiche ebenfalls zu versiegeln. Wenn sich der „Gammel“ schon flächig ausgebreitet hat oder in den Ecken der Anschluss / Übergang zur Aufbauverkleidung partiell oder vollständig „zerbröselt“, müssen die Bodentafeln erneuert werden. Das aber ist eher Theorie, weil – wenn es fachlich korrekt durchgeführt würde – hinsichtlich Aufwand / Kosten nur noch für ‚Liebhaber‘ infrage kommen kann. Dann aber sollte der Holzboden durch die heute üblichen trittfesten Kunststoff-Verbund-Tafeln (Sandwich) ersetzt werden.
Grüße aus dem Illertal
WolfRam
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horst-lehner
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von horst-lehner »

WolfRam hat geschrieben: 23.06.2022, 11:37Solange der Holzboden rundum erkennbar trocken ist, kann er nicht nur, sondern sollte er luft- und wasserdicht versiegelt sein bzw. bleiben! Das schon empfohlene ‚Dekaphon‘ ist dazu gut geeignet. - Die Aussagen, Holz müsse „atmen“, darf in diesem Zusammenhang schlicht vergessen werden.
Richtig und falsch. Wasserdicht ja, luft- und dampfdicht nein. Und genau das leistet ja Dekaphon. Eine nachträgliche GFK-Beschichtung ist eher nicht empfehlenswert, schon weil man die ja nie lückenlos hin bekommt. Einzige Ausnahme wäre der beschriebene komplette Neuaufbau des Bodens — da könnte man eine Verbundplatte mit GFK unten (statt der originalen Schichtholzplatte) nehmen.
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WolfRam
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von WolfRam »

Über die Begriffe „luft- und dampfdicht‘ ließe sich streiten … Schon in der Theorie bestehen dazu uneinheitliche Sichtweisen, die den unterschiedlichen Messmethoden geschuldet sind.

In der schnöden Praxis darf gelten, dass sich eine schichtverleimte Holztafel diesbezüglich kaum von den alternativen (holzlosen) Bauweisen unterscheidet. Erst eine Beschädigung führt zu unterschiedlicher Haltbarkeit. Also gilt, wie so oft im Leben (und für Holz besonders): Vorbeugen ist besser als Heilen.

Wenn heute noch alte Reisemobile mit schadlosem Holzboden unterwegs sind, ist das auch ein Ergebnis ihrer seinerzeitigen soliden Montagearbeit, als noch keine Stoppuhr überwachte, wie viel Zeit zur Verschraubung der Bodenplatte auf dem Basis-Fahrgestell benötigt wird / werden darf. – Richtig oder falsch kennt viele Einflussfaktoren.
Grüße aus dem Illertal
WolfRam
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horst-lehner
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von horst-lehner »

Jedes Reisemobil mit Holzboden braucht nach einigen Jahren Pflege (Reinigung und Neuanstrich mit geeignetem Mittel, z.B. Dekaphon). Sonst wird der Boden irgendwann weich — zuerst im Spritzbereich der Räder.
Helge-Paul
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von Helge-Paul »

Guten Morgen zusammen,

recht herzlichen Dank für Eure informativen Beiträge.
DANKE an Kay, WolfRam und Horst. Ich bin sozusagen als Neuling auf diese Informationen angewiesen und freue mich daher über jeden konstruktiven Beitrag bzw.Tipp.

Ich habe jetzt mal versucht, sämtliche Informationen für mich zu ordnen und daraus folgende Erkenntnis für mich gewonnenen, welche ich in folgenden Schritten gerne einmal aufzählen möchte.

1. Den gesamten Unterboden meines Hymers reinigen

2. Rostumwandler (Owatrol) auf den gesamten Unterboden, auftragen. Sprich, auf das Fahrgestell und die Holzplatte auftragen (...ergänzend hierzu möchte ich gerne erwähnen, dass ich auf einer Seite für Korrosionsschutz auf folgende Info aufmerksam geworden bin: "Wir empfehlen, das Holz mit Owatrol Öl zu behandeln, um das Holz zu sättigen und zu "imprägnieren" und um Feuchtigkeit zu verdrängen. Owatrol Öl wird von uns zwar hauptsächlich als Roststopper empfohlen, es funktioniert aber auch hervorragend auf Holz!")

3. Zu guter Letzt:
Das hier von Euch empfohlene Mittel DEKAPHON auftragen.
Hierzu noch mal explizit meine Frage, ob ich das Dekaphon (neben der Holzplatte) AUCH auf das Fahrgestell und in den Radkästen auftragen kann/darf?

Kann ich so vorgehen?

Vielen Dank und freundliche Grüße aus Münster,
Helge
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von schrauberwilli »

Hallo,
bei meinen S 550 war der TÜVer begeistert das ich das Fahrgestell nur mit Owatrol behandelt habe und nicht noch einen Unterbodenschutz drauf gemacht habe.
Daher würde ich das immer wieder so machen.
Gruß
Tom
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von Helge-Paul »

schrauberwilli hat geschrieben: 24.06.2022, 14:03 Hallo,
bei meinen S 550 war der TÜVer begeistert das ich das Fahrgestell nur mit Owatrol behandelt habe und nicht noch einen Unterbodenschutz drauf gemacht habe.
Daher würde ich das immer wieder so machen.
Gruß
Tom
Hallo Tom,

vielen Dank für Deine Rückmeldung!

Darf ich dich fragen, ob Du das gesamte Fahrgestell mit Owatrol behandelt hast? Also die Bodenplatte aus Holz PLUS Radkästen PLUS die Rahmenkonstruktion?
Hast Du "in etwa" Erfahrungswerte, wie lange der Schutz mit Owatrol anhält?

Über Deine Antwort freue ich mich.

Vielen Dank und einen guten Start ins Wochenende!

Freundliche Grüße,
Helge
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von horst-lehner »

Bei der Holzbodenplatte würde ich das Owatrol und auf den Metallteilen das Dekaphon weg lassen, sonst passt alles.
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von High Speed Traveler »

Hallo,

ich bin bei meinem 1980er Bedford-Hymer noch mitten in der komplett Sanierung.
Die Tipps vom Korrosionsschutz Depot sind sehr gut. Aber gerade beim Holzboden finde ich das Forum www.busfreaks.de sehr informativ.
Ich werde für das Holz Leinölfirnis verwenden, das ist auch im Owatrol enthalten. Der Vorteil von Owatrol ist die relativ schnelle Trocknung, der Nachteil - es kann Gummi angreifen. Leinölfirnis braucht lange zum Trocken, ist sehr günstig, zieht tief ins Holz ein(1x mit 50% Terpentin o.ä. verdünnt, 2.x pur). Bei Rost habe ich aus das auch getestet (nicht am Hymer), schützt gut dauert aber Wochen bis es fest wird.

Grüße
Bernd
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kayuke
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Re: Unterbodenschutz bei Holzboden (Bodenplatte aus Holz)

Beitrag von kayuke »

Moin Helge,

mit Owatrol könntest Du Holz-Unterboden und das gesamte Fahrwerk & Chassis behandeln. Den Hinweis von Bernd hinsichtlich Gummi's aber bitte dabei beachten, also nicht alles ohne Sinn und Verstand in Owatrol tränken...
Und wenn Dein Holz-Unterbodenboden wirklich so ein super Zustand hat, würde ich auch hier nicht alles triefend nass streichen. Dauert nur noch mehr Ewigkeiten bis zur Durchtrocknung und Du willst Dein Holzboden damit ja nicht beschichten.
Owatrol braucht ca. 5Tage bis es durch getrocknet ist. Wie sieht denn eigentlich Dein alter Holz-Unterbodenschutzanstrich aus? Ist der vollflächig intakt oder wie muss ich mir das vorstellen? Das Owatrol, bzw. die darin enthaltene Leinölfirnis soll ins Holz einziehen, was bei einem halbwegs intakten Unterbodenschutz nur bedingt funktioniert. Also weniger ist auch hier mitunter mehr... ggf. auch bis garnicht notwendig.
Und letztendlich solltest Du den Holz-Unterbodenschutz auch nicht mit dem Spachtel in dicken Schichten auftragen. Je nach gewählten Produkt die Verarbeitungshinweise beachten.

Das Fahrwerk habe ich wie gesagt, nur mit Owatrol behandelt. Und das hält bei mir seit über 4 Jahren. Aber ich habe auch nur eine geringe Fahrleistung im Jahr und im Winter garnicht.
Achsen und Kardanwelle weisen immer noch einen gewissen Glanz auf. Flugrostansatz absolute Fehlanzeige. Ein "Einölen" der Blattfedern kannst Du Dir meines Erachten nach sparen. Das hat bei mir nicht lange gehalten, da die Federn (bei Fahrt) ja ständig in Bewegung sind und Owatrol-Öl einfach zu fest wird. Aber vielleicht hat da jemand andere Erfahrungen.

Das Chassis und z.T. techn. Anbauteile (z.B. den Tank) habe ich auch nur mit Owatrol-Öl konserviert. Also keine weiter aufbauende Grundierung oder Lackierung, geschweige denn Unterbodenschutz (ich will sehen wenn sich was anbahnt). Auch hier bissher keine Rostansätze.
Die hinteren Radkästen und die Einstiegskasten habe ich vor der Owatrol-Behandlung geschliffen, da ich die bröslige alte Beschichtung und ggf. darunterliegende Roststellen weghaben wollte. Hier habe ich zu guter Letzt auch zusätzlich Unterbodenschutz aufgetragen.

Einen letzten Hinweis noch. Die alten, org. MB Einstiegskästen (jetzt Gas- und Batteriekasten) rosten sehr gerne. Leider wird hier ganz oft nur optisch mit Unterbodenschutz drüber gesprüht :evil: :evil: :evil: . Sprich der Rost bleibt drunter und verrichte weiterhin tapfer sein Werk. Mitunter sind dort soviele Schichten drauf, dass man den Schaden erst bemerkt wenn es zu spät ist. Hier also auch mal einen besonderen Blick riskieren. Ggf. auch mal einen Profi anschauen lassen...

Grüße Kay
In einer Zeit wo alles immer schneller vorangeht wird die Langsamkeit zu meiner Tugend!

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