B504 - Quellungen am Dachimmel - Wasserschaden?

Das Reisemobil, nur Aufbau- und Grundausstattung – kein Zubehör (Also: hier kommt alles rund um DAS Reisemobil hinein, was den HYMER-Aufbau betrifft oder die Grundausstattung; Zubehör und alle Teile, die auch in anderen Marken eingesetzt werden bitte unten einstellen)
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Donauschwabe
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B504 - Quellungen am Dachimmel - Wasserschaden?

Beitrag von Donauschwabe »

In unserem Fahrzeug breiten sich im Dachhimmel "Spikes" aus. Die Beulen haben ihren Startpunkt an der Abdeck-/Übergangsleiste zwischen Wohnraum und Bugauskleidung und wachsen in Richtung Fahrzeugheck.
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  • Hat jemand schon einen solchen Schaden gehabt?
  • Kennt jemand die Ursache? Ich vermute eine Undichtigkeit im Übergang zwischen Dach und Bug (unser Fahrzeug steht ganzjährig im Freien mit leichter Neigung nach vorne, so dass sich an diesem Übergang fast immer Feuchtigkeit sammelt).
  • Hat jemand an diese Stelle schon einmal eine Undichtigkeit gehabt und wie wurde sie beseitigt?
  • Hat jemand schon einemal solche Beulen am Dachhimmel gehabt und wie kann man die wieder beseitigen?

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Zuletzt geändert von Donauschwabe am 05.01.2021, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
Kyle Wiens (Gründer von iFixit): "Wenn du es nicht reparieren kannst, gehört es dir nicht!”
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KudlWackerl
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Re: B504 - Quellungen am Dachimmel - Wasserschaden?

Beitrag von KudlWackerl »

Mach dich so schnell als möglich zu der nächsten Werkstatt auf.

Grüße. Alf
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Franjo
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Re: B504 - Quellungen am Dachimmel - Wasserschaden?

Beitrag von Franjo »

Die Fachwerkstatt fräst die Dichtleiste heraus und klebt ein neue ein.
Ich hab das mal machen machen lassen, sprich die linke Seite komplett und die vordere Dachdichtung.
Hat damals so ca. 1500 € gekostet.
Viel Glück
Gruß Franjo
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Sigi
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Re: B504 - Quellungen am Dachimmel - Wasserschaden?

Beitrag von Sigi »

Bei der B-Klasse bis Bauj. 2006 kommt das nicht selten vor; ich war davon vor einigen Jahren auch betroffen, und die Hymerwerkstatt hatte mir erklärt, dass das auf unsauberes Arbeiten in der Produktion zurück zu führen sei.
Folglich wurde mir dringend geraten, sämtliche Fugen ausfräsen und neu machen zu lassen.
Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden, und der neue Besitzer hat bis heute keine Probleme mehr.

Gruß Sigi
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WolfRam
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Re: B504 - Quellungen am Dachimmel - Wasserschaden?

Beitrag von WolfRam »

Hallo Donauschwabe,

in diesem Fall kommt der „Besuch beim Doktor recht spät“, aber noch nicht zu spät, wenn die aus Deinen Fotos ersichtlichen Feuchtigkeitsschäden an der Innenverkleidung vorher(!) behandelt werden.

Sinnvoll scheint mir, das Fahrzeugdach mit einer Plane / Folie vorläufig so abzudecken, dass keine weitere Feuchtigkeit (und auch kein Kondensat unter der Folienabdeckung) in den Dachspalt eindringen kann. Dann gilt es, mit einem „sensiblen Händchen“ oder einem Feuchtemessgerät zu ermitteln, ob – abhängig von der Temperatur im Innenraum kann das dauern – die Innenverkleidung trocknet bzw. sich die dort vorhandene Feuchtigkeit verringert. (Der Prozess lässt sich beschleunigen, wenn mit einem Haarföhn wiederholt „nachgeholfen“ wird. Aber vorsichtig, die Farbe der Innenbeschichtung darf sich nicht verändern und der Kleber der Innenbeschichtung darf nicht "aufgeben".) Es geht primär nicht um die Trocknung der Innenbeschichtung, sondern um die eingelagerte Feuchtigkeit „dahinter“ und im Schaum der Sandwich-Tafeln. – Auch Schaumqualitäten, die als „nicht wasseraufnehmend“ bezeichnet werden, lagern (an den Schnittkanten) Wasser ein. Und das sollte da wieder hinaus „dampfen“, wo es eingedrungen ist.

Erst dann würde ich die erforderliche Reparatur (Neuabdichtung der Naht im Übergang zwischen Fahrzeugfront und Dach) durchführen lassen. Der ganze Aufwand der "Vortrocknung" lohnt sich aber nur, wenn Du noch ein paar Jährchen mit Deinem Brummi zusammenbleiben willst.
Grüße aus dem Illertal
WolfRam
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Re: B504 - Quellungen am Dachimmel - Wasserschaden?

Beitrag von horst-lehner »

Sigi hat geschrieben: 06.01.2021, 11:09 Bei der B-Klasse bis Bauj. 2006 kommt das nicht selten vor; ich war davon vor einigen Jahren auch betroffen, und die Hymerwerkstatt hatte mir erklärt, dass das auf unsauberes Arbeiten in der Produktion zurück zu führen sei.
Kann ich bestätigen, war bei meinem Vorgängermobil (Camp 524GT Bj. '03) auch ...
Sigi hat geschrieben: 06.01.2021, 11:09 Folglich wurde mir dringend geraten, sämtliche Fugen ausfräsen und neu machen zu lassen.
... und wurde genau so repariert -- zum Glück noch auf Dichtigkeitsgarantie, sonst wär's teuer geworden.

Grüße von Horst
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Restreichweite
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Re: B504 - Quellungen am Dachimmel - Wasserschaden?

Beitrag von Restreichweite »

Hatten wir auch, beim Camp (2002) ist es noch schlimmer weil der Alkoven ansteigt, das Fahrzeug leicht nach vorne neigt und damit der Übergang bei jedem Regen dauerhaft unter Wasser steht.
Die Leiste wurde ausgetauscht - Kosten ca. 1600 € weil extrem viel Zeitaufwand. Das hat dankenswerterweise der Verkäufer noch übernommen, weil der Schaden direkt nach dem Kauf in der ersten Regenausfahrt auftrat.

Ich habe nun präventiv 3M 4411 in zwei überlappenden Lagen quer rübergeklebt. Nicht schön aber "Dichtungsredundanz". Überlege ob ich das hinten auch noch machen soll, da gibt es ja auch einen Übergang Alu - GFK-Heckformteil.

Viel Erfolg bei der Reparatur! Kann man mit genug Zeit sicher auch selber machen, wen man "Lust" drauf hat.

Gruß,
Tobias
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Sigi
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Re: B504 - Quellungen am Dachimmel - Wasserschaden?

Beitrag von Sigi »

Restreichweite hat geschrieben: 18.01.2021, 12:46 ...
Viel Erfolg bei der Reparatur! Kann man mit genug Zeit sicher auch selber machen, wen man "Lust" drauf hat.

Gruß,
Tobias
Ich glaube nicht, dass man das selbst machen kann und sollte, wenn man an dauerhaftem Erfolg interessiert ist. Diese Verbindungsfugen sind durchgehende Klebefugen, die die Seitenwände mit Front- und Heckteilen, sowie dem Dach verbinden. Wenn da Wasser durchkommt, müssen die mit einem Spezialgerät tief ausgefräst und dann komplett neu mit Kleber verfüllt werden. Die von außen zu sehenden Deckleisten / Regenrinnen sind nur "Schmuck"; die sind einfach mit reingeklebt und haben selbst keine abdichtende Funktion.

Gruß
Sigi
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WolfRam
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Re: B504 - Quellungen am Dachimmel - Wasserschaden?

Beitrag von WolfRam »

Sigi hat die „Funktion“ der Klebefuge(n) m. E. zutreffend beschrieben.

Deshalb ist es auch wichtig, dass eine erkannte Leckage schnellstmöglich behoben wird, damit sich die kraftschlüssige Verbindung nicht „still und leise“ soweit reduziert, dass die Formstabilität des Aufbaus geschwächt wird. (Vereinfacht lässt es sich vergleichen mit einer viereckigen Blechdose, die bei entsprechender Belastung nur deshalb formstabil bleibt, weil ihr Boden und Deckel den Formquerschnitt stabilisieren. - Boden und Deckel sind sozusagen die GFK-Formteile, sprich: die Front- und Heck-Schale.

Messungen der Verwindungssteifigkeit haben gezeigt, dass gerade die sogenannte Leichtbauweise auf Querbeschleunigungen (z. B. schnelle Kurvenfahrt, Ausweichmanöver) empfindlich reagiert – und die „Deckel“ vorn und hinten unverzichtbar sind, um eine Verformung / Deformierung der Fahrzeugkabine zu verhindern. Kleine Ursache, große Wirkung.

Eine Reparatur in Eigenregie sehe ich nicht kritisch, vorausgesetzt: die erforderlichen Werkzeuge sind verfügbar und ihre Handhabung wird beherrscht. Dazu unverzichtbar ist eine Handfräse mit einem Fräser, der die Klebe-Dichtmasse im schadhaften Bereich der Nut in voller Tiefe ausräumen kann – und dessen Schneidgeometrie die weiche Masse „verkraftet“. Ein Herauskratzen der vorhanden Masse ist keine gute Idee, weil die Schaumstruktur dabei zwangsläufig entweder nicht „gut genug“ oder „zu viel“ entfernt wird – und ungleich aufgerissen wird. - Für das Verfüllen (nach dem Austrocknen) der Nut mit neuer Dichtmasse dürfte die Ausbringungsmenge der üblichen Handspritz-Kartuschenhalter eine schichtweise Ausfüllung erfordern, die dann „nass-in-nass“ erfolgen sollte. (Wer die Hymer-Fertigung gesehen hat, weiß, dass dort die Masse aus großen Druckbehältern in einem zügigen Arbeitsgang eingebracht wird, bzw. in den „Deckel“-Rand appliziert wird, bevor der „Deckel“ an-/aufgesetzt wird, und das überschüssige Material aus der Naht quillt.

Die Reparatur muss in jedem Fall in einem geschlossenen Raum ohne große Temperaturschwankungen erfolgen. Wer das alles hat und kann, der darf sich die Arbeit zutrauen. (Der Händler-Reparatur-Service hat einzig den Vorteil, dass er darin Übung hat …)
Grüße aus dem Illertal
WolfRam
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Donauschwabe
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Re: B504 - Quellungen am Dachimmel - Wasserschaden?

Beitrag von Donauschwabe »

Vielen Dank für die vielen Tipps.

Wir hatten Glück im Unglück. Wegen der Winterflaute konnte das WOMO kurzfristig zu einem WOMO-Händler und -Reparaturbetrieb in Bellenberg bei Ulm bringen, Dort wurde der Schaden gut repariert (kann ich jetzt nach über einem Jahr sicher sagen). Der freundliche Chef hat sich des Problemes angenommen, eine optisch ansprechende Lösung gefunden und dabei den Preis nicht außer Acht gelassen.
  • Es wurde die Übergangsleiste zwischen Dach und Bughaube erneuert.
  • Im Heckbereich wurde eine neue Dachluke eingebaut (mit zusätzlichen Abdichtmassnahmen auf dem Dach).
  • Die Dachhimmel wurden mit Original Hymer Material ersetzt.
  • Zur Anlieferung und Abholung haben wir sogar noch die Roten Kennzeichen bekommen, weil das WOMO eine Saisonzulassung hat.
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Bughaube mit neuem Himmel. Sieht aus wie neu!

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Heckbereich mit neuem Himmel, auch dort war ein Feuchteschaden durch die Dachluke entstanden. Der Übergang vom Original-Dachhimmel zum ausgetauschten Bereich wurde mit Leisten überdeckt. Auf dem Foto sieht man das zwar deutlich, es wird aber absolut nicht als störend wahrgenommen. Selbst dann nicht, wenn man auf dem Heckbett liegt und nach oben schaut.
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