Befestigung eines großen Solarpanels

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kristian b
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Befestigung eines großen Solarpanels

Beitrag von kristian b »

Ich will hier noch mal zeigen, wie ich mein großes Solarpanel aufs Dach gebracht habe. Ich hatte mich gegen kleinere Klebemodule entschieden, habe dadurch nicht die Notwendigkeit mehrere Module mit einander verklemmen zu müssen und die auf dem Dach noch befindliche, aufgeklebte Grundplatte des ehemaligen Sat-Spiegels stört micht nicht.

Das Panel hat 420W Maximalleistung und ist 1924mmx1038mm groß. Damit passt es von der Breite her genau zwischen die beiden Regenschinen.

Nach einiger Suche habe ich dann bei Prevent GmbH endlich lange, zuschneidbare Dachspoiler gefunden: https://prevent-germany.com/detail/index/sArticle/15918 Ich habe sie in Schwarz eloxiert bestellt.

Diese kommen 3m lang.

Diese habe ich zuerst auf meiner Bandsäge trocken aufs gewünschte Maß gesägt:

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Und danach mit Hammerkopfschrauben an den Ecken am Modul befestigt. Ein Stückchen Holz verhindert beim Durchbohren eine Beschädigung des Panels.

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Diese Dachspoiler sind ursprünglich für kurze Module gedacht, bei denen es genügt, die Ecken zu verschrauben. Beim Händler nachgefragt, wie sie das lange Modul befestigen würden, kam von ihnen die Idee, ein paar Klebepunkte zu setzen. Das gefiel mir nicht, würde es doch eine eventuell notwenidige Demontage sehr erschweren. Also habe ich mit langem Bohrer Löcher durch die Dachspoiler, durch den Modulrahmen gebohrt und die äußeren Löcher auf 10mm aufgebohrt. Durch diese konnte ich nun den Spoiler mit Blechtreibschrauben mehrfach mit dem Modulrahmen verschrauben (rote Linien).
Für die Befestigung der Dachspoiler empfielht die Website Dekalin Dekasyl MS-5 Kleber. Da ich bei dieser Länge nicht dran glaubte, die Spoiler gleichmäßig mit dem Kleber aufs Dach gedrückt zu bekommen, habe ich mich zusäzlich für Verschraubungen am Dach entschieden. Auch dafür habe ich wieder Löcher durch das Spoilerprofil gebohrt und die äußeren Löcher auf 10mm aufgebohrt. Die 10mm Löcher wurden später mit UV-Stabilen Kunststoffkappen verschlossen (um kein Flötenspiel auf dem Dach zu haben). Der Ausschnitt des vordern Moduls ist an der Stelle der Solar-Halteplatte auf dem Dach.

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Auf dem Bild seht Ihr in der Mitte auch eine Alu-Schiene. Diese gibt es original nicht am Modul. Sie ist von der Höhe her 2mm flacher, als das Spoilerprofil, ich habe es auf das Solarmodul mit ein paar Klebepunkten mit Sika 554 aufgeklebt. Auf die Unterseite habe ich ein Quell-Schaumstoffband geklebt, welches nun den sanften Kontakt zum Dach herstellt. Die Schiene soll zu Starke Schwingungen des Glasmoduls verhindern - ich hatte Angst, es würde sonst brechen.

Als nächstes habe ich das Modul probeweise aufs Dach gelegt, angezeichnet, mit Klebeband abgeklebt und den Dach-Lack mit einem feinen Schleifpad auf den Klebeflächen angeschliffen.

Das Dach unseres Dieters hat zur Mitte hin einen leichten Bauch, sicherlich, damit da kein Wasser stehen bleibt sondern nach rechts und links zu den Ablaufrinnen weglaufen kann. Darauf galt es zu achten, bei der anschließenden Kleberaufbringung. Den MS-5-Kleber mit einer Hand-Kartuschenpresse in dieser Menge aufzubringen, währe wohl schief gegangen. Der Kleber ist auch bei 30°C (Wasserbad) hochviskos und mag kaum aus der Kartusche. Die Druckluft-Kartuschenpresse hatte damit aber kein Problem:

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Diese Pressen gibt es für wenig Geld von verschiedenen Herstellern und da sie rein mit Ruckluft arbeiten (keine Mechanik) auch nicht wieter kompliziert, ich habe damit sogar schon Fensterkitt verarbeitet. Lustig ist der sinnlose "täglixh ölen" Aufkleber :roll:

Ich habe also in der Mitte der Dachspoiler nur dünn MS-5 aufgetragen und bin zu den Rändern immer Dicker geworden. Der Bauch des Daches macht etwa 10-15mm aus, die müssen geschlossen werden. Die Geschwindigkeit der Kleberauftragung mit der Druckluftpresse sichert, dass der Kleber nicht anfängt abzubinden, bevor das ganze auf dem Dach ist. Sicherlich war gut, dass die Außentemperatur bei ca. 15°C lag.

Mit meinem Stapler habe ich das Modul aufs Dach gehoben, positioniert und angedrückt. Dann ganz zügig mit dem Akkuschrauber und langem, dünnen Bohrer die Löcher ins Dach durch die Profile gebohrt und zügig, gleichmäßig angezogen (da war dann keine Fotozeit):

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Mit dem Silikonrakel habe ich das MS-5 sauber verschmieren können und dann das Klebeband vom Dach entfernt.

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Zum Schluss gab es noch die Profil-Abdeckkappen an die Seiten, auch mit MS-5 eingeklebt.

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LG,
Kristian
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KudlWackerl
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Re: Befestigung eines großen Solarpanels

Beitrag von KudlWackerl »

Da hast du dir viel Mühe gemacht. Gratuliere. :shock:

Wegen es Aufwands und der neuen Löcher im Dach würde ich immer Flexmodule bevorzugen.

Grüße, Alf
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