Schriftverkehr mit HYMER AG

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Johann
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Schriftverkehr mit HYMER AG

Beitrag von Johann »

Hallo zusammen,
es gab wieder einmal einige Themen, die mich im Zusammenhang mit der Hymer AG und meinem Hymer B 524 sehr beschäftigen. Und weil ich der Ansicht war und bin, dass es hier und dort noch erhebliches Potential zur Optimierung vorliegt, habe ich tief in die Tasten gegriffen und am 28.11.2009 folgendes an die Hymer AG geschrieben:
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Mit Schreiben vom 10.12.2009 antwortete die Hymer AG so:
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Gruß Johann
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
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chrihand
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Re: Schriftverkehr mit HYMER AG

Beitrag von chrihand »

Alle Achtung, da hast Du denen ja mächtig was vor den Bug geschossen :-)

Die Antwort von Hymer stimmt mich allerdings etwas nachdenklich.

Ich kenne diese Phrasen nun leider auch aus leidvoller Erfahrung. Frühwarnsystem, zum Ziel gesetzt, "QUICK".
Kenn ich alles aus meiner Firma. Nur leider bleiben dort die passenden Reaktionen aus, weil man sie auf zig Meetings zerredet und hinten nichts bei raus kommt. Die Zwischenschicht buckelt, die Entscheidungsträger haben keine Ahnung von der Materie und so nimmt das Chaos seinen Lauf. Schon komisch. "Früher", ohne Meetings, Gremien und sonstigen Mist, gab es keinen Grund sich über eine zeitnahe Beseitigung von Fehlerquellen einen Kopf zu machen. Da lief der Chef höchstpersönlich mindestens einmal die Woche durch die Produktion und hat bei Bedarf ein Donnerwetter verteilt. Aber eben auch die Belegschaft abgehört und sofort gehandelt. Heute weiss der Firmenchef nicht mal wo er einzelne Abteilungen findet. Kein Scheiss! Statt selbst Informationen einzuholen gibts auf Meeting die neueste Präsentation. Die sind natürlich absolut TOP, man will ja gut da stehen. Da hat der BigBoss natürlich keinen Handlungsbedarf....

Natürlich heisst das nicht, dass die Hymer AG das ähnlich treibt. Aber so ein bisschen befürchte ich es doch. Die heutige Firmenkultur geht leider diese Wege. Powerpoint ist Pflicht, möglichst bunt am besten. Die Basis, sprich die Produktion, erfährt nix von den Kundenreklamationen und wird überdies nicht beachtet wenn sie mal was vorbringt. etc. usw.
Dazu kommt Kostendruck. Folge: man spart, koste es was es wolle.
Hymer hat ja nun auch gelegentliche Qualitätsprobleme wie es scheint.

Mal sehen was die Zukunft bringt. Ich hoffe, Du fährst mal zu denen hin für eine Besichtigung samt Gespräch!
Wenns machbar ist, frag die Leute in der Produktion direkt mal aus!

CU Ralf
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Garfield
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Re: Schriftverkehr mit HYMER AG

Beitrag von Garfield »

chrihand hat geschrieben:Die Zwischenschicht buckelt, die Entscheidungsträger haben keine Ahnung von der Materie und so nimmt das Chaos seinen Lauf. ... gibts auf Meeting die neueste Präsentation. Die sind natürlich absolut TOP, man will ja gut da stehen.
Neumodern wird das "Erfolgsprämie" oder "LOB" (LeistungsOrientierte Bezahlung) genannt. Da sind Fehler natürlich störend.

Daher hilf der direkte Kontakt zum Vorstand (den natürlich nicht jeder einzelne Reisemobilfahrer bekommen kann) weiter.

Natürlich hat auch Hymer manchmal mit Problemen zu kämpfen, die zum großen Teil auf nicht von Hymer autorisierte "Produktionsoptimierungen" bei den Zulieferern basieren. Diese Fehlerquellen treten natürlich erst im "Feldversuch" auf und MÜSSEN dringend über die Händler weitergeleitet werden. Erst so können Fehler auch im Nachhinein erkannt werden. Was nützt es, wenn hundert Leute zum Händler laufen und z. B. ein Plastikteil neu kaufen, die Händler dies nicht weiterleiten ("Sie sind der Erste"). Alle Hundert werden die Ersten mit dem Fehler sein, und derjenige, der tatsächlich mit einem Verantwortlichen reden kann, wird ein müdes Lächeln ernten, weil er der Einzige ist.
Viele Grüße, Peter
:mrgreen: Ein Reisemobil braucht zwei Jahre, bis es erwachsen ist. Direkt anschließend beginnen nahtlos die Alterskrankheiten. ;-)
Waldbauer
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Re: Schriftverkehr mit HYMER AG

Beitrag von Waldbauer »

Das Schreiben an die Hymer AG ist sehr interessant, alle sachlich dargelegt, ohne unbegündete Nörgelei und unqualifizierte Besserwisserei, ebenso die Antwort.

Dennoch zweifle ich an , dass die Hymer AG ein gut funktionierendes Qualitätsmanagement betreibt. Ich besitze inzwischen mein drittes Hymer Reisemobil. Das erste war ein Hymercamp 564, gekauft 1996, der machte den Eindruck eines schnell zusammengeschusterten Prototypen, an nicht sofort einsehbaren Stellen war geschlampt worden wie in einer Hinterhofwerkstatt, hauptsächlich was die Wasser- und Elektroinstallation anging. Ich habe die Mängel in Eigenleistung beseitigt so gut es ging. Das trotz Maxi-Fahrwerk auffällig herunterhängende Heck brachte ich durch den Einbau einer Luftfederung aufs richtige Niveau.
Das zweite war ein Hymertramp R 655 GT der in Frankreich produziert wurde. Es hingen im Kleiderschrank Klebezettel an der Wand mit Unterschriften von Kontrolleuren und Meistern auf denen sie Qualität predigten und ihre Leistungen rühmten. Dass fast sämtliche Bedienungsanleitungen in der Bordmappe nur in französischer Sprache vorhanden waren entging aber den deutschen Kontrolleuren, ebenso der nicht (oder zu gut) funktionierende Kühlschrank der sich nicht regeln ließ sowie die fleckigen Faltmarkisen im Führerhaus und Aufbau. Dass das Frischwasser beim Auffüllen zum größten Teil nicht in den dafür vorgesehenen Tank lief sondern ins Wohnmobil war den gewissenhaften Prüfern ebenfalls entgangen. Sicher keine gravierenden Dinge, die Beanstandungen wurden in der Werkstatt in Sulzemoos umgehend behoben, hätten aber bei einer ordentlichen Ablieferungskontrolle vor der Auslieferung entdeckt werden müssen. Ein Mechaniker bemerkte mir gegenüber: Ja, mit den Fahrzeugen aus französischer Fertigung haben wir viel Ärger.
Mein dritter Hymer ist ganz neu, ein Hymertramp SL 674 auf Ducato Maxi 130, er steht in meiner Scheune und wurde noch nicht benutzt. Was bei der Übernahme sofort auffiel : Drei Klappen an Hängeschränken sind dermaßen schief eingepasst dass es sofort sichtbar ist, an der Lehne des Seitensitzes fehlt eine Naht. Muß das sein ? Der Händler wird das beheben, das ist klar. Ebenso wird er sich mit dem Schaudt Kontroll- und Schaltpaneel beschäftigen müssen, trotz intensivem Studium der Bedienungsanleitung und Befolgung von Ratschlägen aus diesem Forum zeigt es unrealistische Werte über die Batteriekapazität an. Im Toilettenraum liegt ein Kunststoffteil mit einer Rolle dran herum, das gehört sicher irgenwo an die Duschabtrennung. Alles nicht gravierend, aber wieder die Frage : Muß das sein ? Die auffallend schiefen Schrankklappen müßte doch die Reinigungsfrau beim Saubermachen gesehen haben wenn sie schon dem Monteur nicht aufgefallen sind. Speziell die Klappe über dem Kühlschrank läßt sich nicht richtig einstellen, da muß das Scharnier versetzt werden.
Es kann doch nicht so schwierig sein ein relativ primitives Teil wie ein Wohnmobil ordentlich zusammenzubauen. Bei einem Billigmobil mag man ja mit gewissen Unzulänglichkeiten rechnen, aber wenn ich ein knapp 70000,- Euro teures Fahrzeug vom Marktführer kaufe, erwarte ich schon etwas mehr Sorgfalt.

Gruß aus Oberbayern
Franz
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