Hymer B 674 Solaranlage

Erfahrungen und Lösungen von Reisemobilisten für eben solche
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hubcrom
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Hymer B 674 Solaranlage

Beitrag von hubcrom »

möchte gerne auf meinem Hymer B 674 eine Solaranlage installieren.
Wer kann mir Angaben machen zu Größe der Anlage bzw. wer hat
Erfahrung mit Einbau und Zuverlässigkeit?
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Garfield
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Re: Hymer B 674 Solaranlage

Beitrag von Garfield »

hubcrom hat geschrieben:möchte gerne auf meinem Hymer B 674 eine Solaranlage installieren.
Wer kann mir Angaben machen zu Größe der Anlage bzw. wer hat
Erfahrung mit Einbau und Zuverlässigkeit?
Vorab:
  1. Frage: Welche Batteriekapazität steht dahinter? Es nützt wenig, wenn man 200 Watt Solar gegen eine 75 Ah Batterie arbeiten läßt während 50 Watt Solar bei 180 Ah Batterie wenigstens etwas bringt. Die Kapazitäten sollten jedoch in einer gewissen Relation zueinander stehen.
  2. Frage: Wie wird das Reisemobil genutzt? Beispiele: Nur Sommer (Saisonkennzeichen 4-10), wie viele Übernachtungen ohne Stromanschluß, Wintercamping auf freien Stellplätzen, Wintercamping mit max. 1 Übernachtung auf freien Stellplätzen und dann auf einen Campingplatz? ...
  3. Frage: Was ist alles an Stromverbrauchern an Bord und wird genutzt? Viel Fernsehen mit automatischer Antenne (Oyster) oder mechanischer Antenne? Lange Leseabende? Richtwerte für Verbrauch/Tag: Sommer 17 Ah (Licht, Wasser, Radio), Winter 42 Ah ((Licht, Wasser, Radio, Heizung)
Größe: Bei uns hat sich bisher 2 x 50 (55) Watt Solarpanels bei zwei Batterien mit zusammen 180 Ah bewährt.
Art 1: Monokristalline Solarmodule haben einen besseren Wirkungsgrad gegenüber polykristalinen Modulen.
Art 2: Ob aufgeklebte oder unterlüftete Solarmodule verwendet werden ist eine Glaubensfrage. Unterlüftete (auf Rahmen aufgebaute) Module werden etwas "gekühlt" und können dadurch etwas mehr Kapazität liefern während aufgeklebte etwas heißer werden, dafür aber nicht im Wind stehen (Windgeräusche während der Fahrt) und meist begehbar sind. Wir nutzen aufgeklebte Module: Im Sommer sowieso genug Kapazität und im Winter kalt genug...
Art 3: Lieber zwei mal 50 Ah statt ein mal 100 Ah Modul. Liegt ein Teil des Moduls im Schatten liefert es nicht mehr die volle Leistung. ... Das zweite 50'er vielleicht doch noch.
Art 4: Bei den Ladereglern gibt es kleine Unterschiede. Normale Shunt-Regler sind eigentlich ausreichend, sogenannte MPPT-Regler (teuer) ziehen auch noch das letzte mAh raus. Aber wie schon gesagt: Im Sommer eh zu viel - im Winter zu wenig. Ein kostengünstiges Gerät reicht.
Zuverlässigkeit: keine Probleme - d.h. von der reinen Technik. Im Sommer eh immer volle Batterien, im Winter kommt in unseren Breitengraden eh sehr wenig über Solar.
Erfahrung 1: Der Einbau/Aufbau sollte über einen Händler erfolgen, da dieser mindestens ein Mal (bei aufgeklebten Modulen) das Dach anbohren muss. Stichwort: Dichtigkeit.
Erfahrung 2: Von Solarmodulen über einen Regler unbedingt über das EBL auf die Batterien gehen - auf keinen Fall direkt mit dem Solarregler auf die Batterie. Den Fehler hatte ich gemacht - und beide Geräte meinten, wenn das andere gerade abgeschaltet hat, noch etwas nachdrücken zu müssen - somit habe ich mir regelrecht die Pole weggebraten...

Zur Erfahrung: Im Sommer, draußen sitzen bis spät in die Nacht, wenig Licht, Sportschau im Fernsehen sehen, ein wenig Wasser... Batterie immer voll. Im Winter, früh dunkel - viel Licht, "viel" Fernsehen, viel Heizung... Batterie nie voll, da kommen bei einem sonnigen Tag maximal 10 Ah rein, bei Regen gar nichts. Aber selbst im Winter reichen die 180 Ah für das Wochenende aus...

Ich habe bestimmt noch etwas übersehen, trotzdem wünsche ich viel Erfolg.

p.s.: ich möchte die Solaranlage nicht missen.
Viele Grüße, Peter
:mrgreen: Ein Reisemobil braucht zwei Jahre, bis es erwachsen ist. Direkt anschließend beginnen nahtlos die Alterskrankheiten. ;-)
Dieter Kolbe
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Beitrag von Dieter Kolbe »

Hallo Peter,
im Prinzip stimme ich Dir zu, daß 2x50 W Solarzellen und eine ausreiechende Batteriekapazität ausreichen, aber:
die Kabeldurchmesser von der Solaranlage sollten auch entsprechend dick sein, sprich 10mm2 mindestens. Ebenso sollte zuerst die Batteriekapazität erhöht werden, damit man ca. 200Ah hat, entsprechend dem jeweiligen Verbrauch (TV, Sat etc). Ebenso sollte man unbedingt zu dem MPPT Regler greifen, auch wenn er etwas teurer ist, aber er bringt im Winter etwas mehr, da Solarmodule bei Kälte eine höhere Leistung haben bedignt durch ihren Innenwiderstand. Ebenso ist zu beachten, daß man eine Gel-Batterie immer mit einer Temperaturregelung ausstatten sollte, dies ist speziell für die LAdegeräteauswahl wichtig, da die Gel-Batterien gerne die Pole verbrennen, wenn sie geladen werden und dabei steigt die Temperatur und man muß den Strom zurückregeln.
Viele Solarstunden
Dieter
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