Wintererfahrungen......

[nordlicht]

Erfahrung mit unserem (einzig wahren) EXSIS (nicht i) an einem bitterkalten Wochenende.

Wir waren im Februar für ein paar Tage im Harz auf dem SP Braunlage, um Langlauf bzw. Abfahrtski zu machen.
Es war DIE Zeit der frostigen Temperaturen!

Wir hatten tagsüber Temperaturen um – 6 bis – 10 Grad über Schnee, Nachts stets unter – 15 Grad, die letzte Nacht – 22 Grad!
Die Temperaturen wurden mittels zwei verschiedener Thermometer am/unterm Wohnmobil gemessen und dürften somit halbwegs stimmen.

Unsere Erfahrungen geben wir hiermit gerne Preis, ich denke einiges ist auch für andere Fahrzeugtypen passend:

der Wasserboiler sollte (wenn er wie bei uns von der restlichen Heizung getrennt ist) bei solchen Temperaturen auf fast maximaler Temperatur laufen – um die „Umgebung“ des Boilers und damit die Wasserleitungen frostfrei zu halten.
Bei uns froren trotzdem Nachts die Warmwasserleitungen ein – und zwar im Heckfach neben dem Boiler. Zum Glück hatte meine bessere Hälfte einen Fön dabei – ca. 5 Minuten in das Fach gerichtet und schon lief es wieder
Genauso haben wir stets den dort auch befindlichen Abwasserablasshahn entfrostet!
Die Tür zu Schränken etc. sollten stets aufstehen – hatten über Nacht einmal versehentlich den Kleiderschrank zugelassen – am nächsten Morgen befand sich an der „inneren Außenwand“ eine Eisschicht!
Apropos Heizung: auf Stufe 1 reichte die Heizleistung „nur“ noch für ca. 16 Grad Innentemperatur, auf Stufe 2 reichte es für erheblich mehr.
Der Gasverbrauch war dann entsprechend: eine 11 kg-Flasche war nach ca. 3 Tagen leer.

Nach der letzten (und kältetesten Nacht) wollte ich morgens starten – der Anlasser drehte den Motor nur gaaanz langsam durch – nix mit anspringen.
Starterbatterie war aber voll (Womo hing die ganze Zeit am 220-Volt-Strom) bzw. zumindest zeigte die LED dies an – nach drei Startversuchen wechselte die LED auf „gelb“. Das war wohl alles etwas zu kalt für Batterie und Motor mit wahrscheinlich sirupähnlichem Motoröl.

Da der ADAC etwa 3-4 Stunden Wartedauer anpeilte hab ich, Richtig, wieder den Fön meiner Freundin „ausgeliehen“ (was soll ich in der Wartezeit sonst machen....) und habe dick eingemummelt den Motorblock + Starterbatterie geföhnt....sah bestimmt sehr befremdlich aus
aaaaber ...... nach ca. 15 Minuten „wärmen“ einen neuen Startversuch – und es klappte! Gott Sei Dank war der Diesel nicht versulzt!

Ergebnis:

Bei unter -20 Grad ist langsam unsere „Wohlfühlcampingtemperatur“ unterschritten auch die Technik winkt dann mit der weißen Fahne (wie geht sowas eigentlich in Sibirien o.ä.?)
Ein Fön ist nicht nur für die Frisur ein tolles Hilfsmittel......

So long,

(auf den Frühling wartend)

Euer Nordlicht

[wju]

Da waren offensichtlich die alten Bs (meiner war 1990) noch besser. Da haben wir ohne Probleme -25°C überstanden ohne dass etwas eingefroren ist. Selbst der selber isolierte, außen hängende Abwassertank fror nicht ein.

[nordlicht]

....naja, also ich finde es absolut ausreichend, wenn ein Wohnmobil OHNE doppelten Boden bei um die -20Grad locker gemütlich bewohnbar ist!
Dass was einfror: es war immer der Zulaufschlauch in den Boiler. Beim EXSIS ist der Boiler separat hinten auf der Fahrerseite in einem Fach zusammen mit dem Abwassertank untergebracht, d.h. wiemlich weit von den Wärmequellen im Fahrzeug entfernt. Dazu kommt, dass der Schlauch in einem Bogen verlegt und mit einer Schelle am Boden befestigt wurde - durch den Boden zog die Kälte in den Schlauch und da man über Nacht kein Wasser verbrauchte bildete sich dort ein Propfen. Kurz den "Universalfön" drangehalten und gut wars.

Wir haben schon mehrfach Wintercamping gemacht, auch in den Alpen - aber selbst in Tirol im Januar im Talkessel war es nie kälter (nachts) als - 14 Grad.

Und da ich nun weiß, dass man selbst einen "eingefroreren" Motor nebst Starterbatterie wieder "wachfönen" kann.......

So long

Euere Nordlicht