Unsere Verantwortung für die Umwelt

Chemie und die Auswirkungen auf die Umwelt
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Johann
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Von Menschen gemachte Klimakatastrophe … und wie gehen wir damit um?

Beitrag von Johann »

MilesandMore1805 hat geschrieben: 17.08.2021, 13:10 Ganz im Gegenteil, weder der Planet ist in Lebensgefahr noch ist er krank.
Du spürst in Coburg keinen gravierenden Klimawandel, Bernd? Habt Ihr vor Jahrzehnten keinen richtigen Winter mit knackig-kaltem Wetter und Schnee ohne Ende gehabt? Jeden Morgen Schneeschieben zur Akklimatisierung? Kein Durchkommen ohne Winterreifen (bzw. früher M+S-Reifen) bzw. Schneeketten? Und heute kannst Du es genießen, ohne Schnee und Eis voranzukommen. - Und wie sieht es mit den Tod-bringenden Sturzbächen aus wie zuletzt im Ahrtal? Gab's das vor Jahrzehnten auch so massiert? Was ist mit dem starken Schmelzen der Gletscher? Keine Gefahr für Dich? Kein Warnsignal für die Menschheit?

Ich widerspreche Deiner kühnen Aussage, dass unser Planet nicht in Gefahr ist. Nein, er ist nicht in Gefahr, sondern in aller höchster Gefahr. Und wenn wir so weiter handeln wie bisher, ist die Erde dem Tod geweiht. Dann gibt's keine Umkehr mehr. Prof. Harald Lesch hatte dazu gesagt: „Sonst werden euch eure Enkel fragen, was wir unsere Großväter gefragt haben: Habt ihr denn von alledem wirklich nichts gewusst?"
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MilesandMore1805
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Re: Von Menschen gemachte Klimakatastrophe … und wie gehen wir damit um?

Beitrag von MilesandMore1805 »

Johann hat geschrieben: 17.08.2021, 13:47 Ich widerspreche Deiner kühnen Aussage, dass unser Planet nicht in Gefahr ist. Nein, er ist nicht in Gefahr, sondern in aller höchster Gefahr. Und wenn wir so weiter handeln wie bisher, ist die Erde dem Tod geweiht. [/i]
Sorry Johann als Biologe und Wissenschaftler halte ich die Aussage dem Tod geweiht fuer laecherlich - nimm es mir nicht uebel.
Daran ist auch nichts kuehn.

Klimaforschung ist keine Religion sondern eine Wissenschaft.
Kein Klimatologe sagt den Untergang voraus - das tut Rebel Extinction.

Viele ernsthafte Wissenschaftler auf dem Gebiet Klima sehen das genauso inzwischen weil dadurch ihre gesamte Forschung in die Naehe einer Sekte gerueckt wird.
Mit Todesdrohungen und Nostradamus Prognosen hat man noch nie was erreicht - auch nicht wenn man sich auf Kreuzungen setzt oder an Freitag streikt damit man sich das Wochenende nicht versaut.

Die Erde geht nicht unter - die Natur auch nicht - es werden andere Pflanzen und Tiere da sein - das war schon seit Milliarden von Jahren so.
Aber Tod - nein mit Sicherheit nicht.

Ich schick dir gerne Bilder aus den knackigen Wintern 2010/11 mit meterhohen Schneewaellen vor unserem Haus.

Immerhin der neue IPCC Bericht hat gute Nachrichten - fuer mich.
Bereits in den 90igern haben die Modelle einen Meeresspiegel von fast mehreren Metern bis zum Jahr 2000 berechnet der Koelner Dom stand unter Wasser auf dem Spiegeltitel damals.

https://www.spiegel.de/spiegel/print/index-1986-33.html

Nun sagt der IPCC einen Anstieg von 60cm voraus bis 2100 und gibt das erste Mal zu das die Rechenmodelle grosse Unsicherheiten haben.

Mit einem schicken Wohnmobil und einer sicheren Rente laesst es sich gelassen fuer CO2 Einsparung und die Rettung votieren und man hat ein gutes Gefuehl dabei.

Ich persoenlich bin aber sehr vorsichtig mit meinen Wuenschen denn manchmal werden sie wahr.

Beste Gruesse Bernd
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Johann
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Von Menschen gemachte Klimakatastrophe … und wie gehen wir damit um?

Beitrag von Johann »

Eigentlich könnte ich mich sehr gelassen zurücklehnen. Aber da meine Sanduhr noch immer etwas rieselt, mache ich mir mit Blick auf die vergangenen Jahrzehnte so meine Gedanken zum Klima. Ich sehe die erheblichen Veränderungen. Und dann folge ich den außerordentlich interessanten Beiträgen von Harald Lesch, der ja nun kein Klimaforscher ist. Das stimmt mich sehr nachdenklich ... Demnach stimmt der von mir gewählte Ausdruck "Klimakatastrophe" offenbar nicht. Soll ich mich jetzt ganz sorglos und entspannt zurücklehnen? :idea: Übrigens werde ich zwei Kreuze auf dem Wahlzettel machen ;-)

PS: Ich hatte nur gehört, dass der Meeresspiegel um 66 m ansteigen würde, wenn sämtliche Eismassen schmelzen. Dann wäre das Problem der Seeschifffahrt gelöst, Hamburg auch ohne Elbvertiefung erreichen zu können. Die Hansestadt wäre dann wasserbedeckt, große Teile Niedersachsens und Schleswig-Holsteins ebenso. Und von den Niederlanden wäre keine Rede mehr ...
Zuletzt geändert von Johann am 17.08.2021, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Sigi
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Re: Unsere Verantwortung für die Umwelt

Beitrag von Sigi »

Wenn wir alle die Klimakrise Ernst nehmen würden, müssten wir das Reisemobilfahren sofort einstellen. Und selbstverständlich auch alle anderen Freizeitaktivitäten, die die Umwelt belasten aber nicht lebensnotwendig sind, wie z.B. Motorradfahren, jeglicher Motor- und Wassersport (außer Segelboot ohne Motor) etc.

Machen wir das? Natürlich nicht. Wir verweisen lieber darauf, dass in China die Emissionen bis mindestens 2030 noch gewaltig zunehmen werden und dass der kleine deutsche Anteil im weltweiten Maßstab ja nicht viel ausmacht.

Ob das Reisemobil 9 oder 12 oder 15 Liter auf 100 km verbraucht, ist dabei völlig irrelevant. Das offiziell immer noch hochgehaltene Erderwärmungslimit von max. zwei Grad ist realistisch schon nicht mehr einzuhalten.

Ich gehe davon aus, dass wir massive Einschränkungen / Verteuerungen unseres Hobbys erleben werden - egal welche neue Regierung kommen wird. Die Folgen des Klimawandels werden in Masse erst künftige Generationen spüren - da war die Katastrophe im Ahrtal nur ein kleiner Vorbote.


Wir alle sitzen diesbezüglich im Glashaus und sollten mit dem Werfen von Steinen sehr zurückhaltend sein.

Gruß
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Johann
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Re: Unsere Verantwortung für die Umwelt

Beitrag von Johann »

Sigi hat geschrieben: 17.08.2021, 15:41 Ich gehe davon aus, dass wir massive Einschränkungen / Verteuerungen unseres Hobbys erleben werden - egal welche neue Regierung kommen wird. Die Folgen des Klimawandels werden in Masse erst künftige Generationen spüren - da war die Katastrophe im Ahrtal nur ein kleiner Vorbote.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Danke, Sigi.
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beder
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Re: Unsere Verantwortung für die Umwelt

Beitrag von beder »

Sigi hat geschrieben: 17.08.2021, 15:41 Ob das Reisemobil 9 oder 12 oder 15 Liter auf 100 km verbraucht, ist dabei völlig irrelevant.
Hallo Sigi,

ich hab das mal mit der Annahme, dass jedes in D zugelassene WoMo (590000 Stck.) im Jahr ca 7500 km fährt, nachgerechnet. Nur das Delta das du hier vorgibst (6 Ltr.) macht bei allen WoMos alleine in Deutschland pro Jahr ca. 700920 Tonnen CO2 aus. Was ist daran bitte irrelevant? Wenn du das natürlich mit der Schwerindustrie vergleichst, dann scheint das lächerlich wenig zu sein. Aber wie ich weiter oben schon geschrieben habe, jedes kg das nicht durch fossile Verbrennung erzeugt wird, ist ein Beitrag zur Verbesserung der derzeitigen Situation. Ich meine, dass fast 701 Tausend Tonnen CO2 schon eine Hausnummer sind und vielleicht den einen oder anderen dazu bringt nicht ganz so sehr auf das rechte Pedal zu drücken. Mich hat diese Rechnung jedenfalls sehr überrascht.

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Johann
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Re: Von Menschen gemachte Klimakatastrophe … und wie gehen wir damit um?

Beitrag von Johann »

MilesandMore1805 hat geschrieben: 17.08.2021, 14:27 Die Erde geht nicht unter - die Natur auch nicht - es werden andere Pflanzen und Tiere da sein - das war schon seit Milliarden von Jahren so.
Aber Tod - nein mit Sicherheit nicht.
O.K. Bernd, die Erde wird also nicht untergehen. Aber die (Über-)Lebensbedingungen werden m.E. für eine große Zahl der Menschen schwierig werden, wenn ich mir die Grafiken ansehe, die Du unter https://www.zdf.de/dokumentation/terra- ... e-100.html hören/lesen kannst. Du brauchst nur die ersten 10-15 Minuten zu verfolgen, dann erfährst Du, wie sich das Klima in dem Zeitraum 1880-2018 gravierend verändert hat. Sollen wir so weitermachen wie bisher. Sollen/dürfen wir so weitermachen wie bisher?
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WolfRam
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Re: Unsere Verantwortung für die Umwelt

Beitrag von WolfRam »

Sigi hat geschrieben: 17.08.2021, 15:41 Wenn wir alle die Klimakrise Ernst nehmen würden, müssten wir das Reisemobilfahren sofort einstellen.
Wir alle sitzen diesbezüglich im Glashaus und sollten mit dem Werfen von Steinen sehr zurückhaltend sein.
Es ist eine Diskussion wert, ob das „in Extremen denken“ als die optimale Lösung bewertet werden kann. Wenn ich bei meinem Beispiel bzw, Vergleich mit einem sinkenden Schiff bleibe, dann kann bzw. wird die „Rettung“ auch gelingen, wenn alle(!) an ihrer Position im Schiff den Wassereinbruch soweit verringern, dass die Lenzpumpen die „Restmengen“ des eindringenden Wassers verkraften, soll heißen: das Schiff zu stabilisieren.

„Jeder an seiner Position“ und „verringern“ bedeutet für mich, dass jeder seine diesbezüglich relevanten Lebensgewohnheiten sofort(!) korrigiert. Um bei unserem Hobby zu bleiben: wenn alle(!) nur noch 50% ihrer bisherigen km-Jahresleistung unterwegs sind und die Umwelt „vergasen“, wäre das m. E. eine richtige Entscheidung. Die Denkart „im Sommer Norwegen und im Winter Sizilien“ muss Vergangenheit sein. (Das Denken in Extremen – Reisemobil verkaufen und aufs Fahrrad steigen – verstehe ich als eine typisch deutsche Unart.) - Die Corona-Pandemie hat doch gezeigt, wie wirkungsvoll eine augenblickliche Reduzierung des Verkehrs die Luftqualität verbessert. Das gilt in gleicher Weise für die See- und Luftfahrt. Das gilt übrigens auch für den morgendlichen Einkauf beim Bäcker oder die Autofahrt, um die Kinder zur Schule oder zur Kita zu „karren“. – Es muss(!) für alle unsere Aktivitäten gelten, auch für „unbedingt eine Avocado im Salat“ zu brauchen. Der Jutebeutel allein wird die Welt nicht retten. Und selbstverständlich gilt mein „Lösungsvorschlag“ als Handlungsanweisung für alle Mitmenschen, von Novosibirsk bis Vancouver …

Aber wie schon gepostet: ich glaube nicht, dass wir es schaffen werden. Die Erde braucht den Menschen nicht, sie war und ist noch immer (aber nicht mehr lange) ohnehin dort am schönsten, wo sich die „Krone der Schöpfung“ nicht breit gemacht hat.
Grüße aus dem Illertal
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Johann
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Von Menschen gemachte Klimakatastrophe … und wie gehen wir damit um?

Beitrag von Johann »

Überhitzt – Buchauszug ab Seite 236

... In der Tat mangelt es weder an Fakten noch an der Einsicht, um „praktisch“ zu werden. 99,94 Prozent der wissenschaftlichen Studien, die einen Prüfungsprozess durch Fachkolleginnen und -kollegen durchlaufen haben, sind sich einig, dass der Klimawandel menschengemacht ist.32 Und 71 Prozent der Deutschen bezeichnen den Klimawandel als die „gravierendste Gefährdung für die Menschheit“, 13 von 26 Nationen sehen es in einer Umfrage des Washingtoner PEW Research Centers ebenso, die anderen nennen ihn an zweiter Stelle.33 Die große Mehrheit ist sich also einig in der Diagnose für unseren Planeten, und es wäre dringend an der Zeit, die Therapie einzuleiten, sprich: den Ausstoß von Treibhausgasen schnell und effizient zu reduzieren und parallel eine Gesellschaft aufzubauen, die nicht den Ast absägt, auf dem sie sitzt.

Stattdessen aber scheinen wir selbst therapiebedürftig. Jedenfalls gnadenlos überfordert. Anders lässt sich schlichtweg nicht erklären, was der norwegische Psychologe Per Espen Stoknes ermittelt hat: Dass nämlich das Niveau der Besorgnis in 39 westlichen Ländern seit 1989 kontinuierlich abnahm, je mehr wissenschaftliche Beweise für dessen Bedrohlichkeit auf den Tisch kamen.34

Psychologen wie Stoknes haben verschiedene Erklärungen für dieses paradoxe Verhalten gefunden. Eine besonders populäre lautet, dass wir evolutionär mies aufgestellt sind, um auf die Gefahr adäquat zu reagieren, die nicht wie ein brüllendes Raubtier aus dem Gebüsch auf uns zugerast kommt. Wissenschaftlich gesagt: Die Klimakrise zeigt genau die vier Eigenschaften nicht, die aus Sicht der Psychologie entscheidend dafür sind, dass wir eine Bedrohung wahrnehmen. Sie wirkt weder persönlich noch abrupt, unmoralisch oder gegenwärtig (PAIN lautet das englische Akronym dafür: personal, abrupt, immoral, now), sondern genau gegenteilig: abstrakt und zeitlich wie geografisch in vermeintlich weiter Ferne.

Wohin das führt, erklärt Lea Dohm: „Sie bleibt gut verborgen im Wald unserer alltäglichen Sorgen: steigende Mieten, Knatsch auf der Arbeit, die Steuernachzahlung, jetzt auch noch Corona und überhaupt: Was bedeutet das eigentlich, dass jeder Mensch nur noch 6,8 Kilogramm CO2 pro Tag in die Atmosphäre pusten soll?“ Statt zu flüchten oder zu kämpfen, wählen wir daher die dritte Option: Wir stellen und taub oder ducken uns weg, vielleicht übersieht uns das Raubtier ja.

32https://www.bundestag.de/presse/hib/655774-655774
33https://www.pewresearch.org/global/2019 ... g-concern/
34https://www.vox.com/videos/2017/4/19/15 ... sychology/
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Sigi
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Re: Unsere Verantwortung für die Umwelt

Beitrag von Sigi »

beder hat geschrieben: 17.08.2021, 18:50 ...
Hallo Sigi,

ich hab das mal mit der Annahme, dass jedes in D zugelassene WoMo (590000 Stck.) im Jahr ca 7500 km fährt, nachgerechnet. Nur das Delta das du hier vorgibst (6 Ltr.) macht bei allen WoMos alleine in Deutschland pro Jahr ca. 700920 Tonnen CO2 aus. Was ist daran bitte irrelevant? Wenn du das natürlich mit der Schwerindustrie vergleichst, dann scheint das lächerlich wenig zu sein. Aber wie ich weiter oben schon geschrieben habe, jedes kg das nicht durch fossile Verbrennung erzeugt wird, ist ein Beitrag zur Verbesserung der derzeitigen Situation. Ich meine, dass fast 701 Tausend Tonnen CO2 schon eine Hausnummer sind und vielleicht den einen oder anderen dazu bringt nicht ganz so sehr auf das rechte Pedal zu drücken. Mich hat diese Rechnung jedenfalls sehr überrascht.

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Hallo Bernhard,
natürlich hast Du Recht. Meine provokante Formulierung bezog sich auf die hier geführten Wortgefechte zu Reifenbreiten und -querschnitten und damit verbundenem Mehrverbrauch etc. Und was ich eigentlich aussagen wollte, ist, dass (wenn wir die Klimakrise Ernst nehmen) es nicht mit kleinen Schrittchen des Einzelnen getan sein kann, sondern einschneidende Maßnahmen erforderlich sein werden.
Ja, ich zügle mich mit dem ML-T auf der Autobahn auch, aber ich spare damit natürlich nicht 6 Liter, sondern vielleicht einen auf 100 km, wenn ich nicht als Lkw-Hindernis in der rechten Spur schleichen will.
Damit spare ich 2,6 kg CO² pro 100 km, bei meiner Fahrleistung von 10.000 km im Jahr also 260 kg CO². Wenn ich das Wohnmobil stilllegen würde, wären es immerhin über 31 Tonnen - das wäre schon ein Unterschied...
(Wie Du bei 6 Litern Einsparung und 590 Tausend Wohnmobilen auf über 700 Tausend Tonnen kommst, konnte ich leider nicht nachvollziehen, ist aber letztlich auch nicht ausschlaggebend).

Natürlich ist es richtig, dass jedes eingesparte Kilo CO² ein Beitrag zum großen Ziel ist, aber mein Kontext war ja die angepeilte Einhaltung der globalen max. 2°C Erwärmung, und da kommen wir mit so minimalen Maßnahmen, selbst wenn alle und überall mitmachen würden, bei einem weltweiten Ausstoß von 36 Milliarden Tonnen eben niemals hin.

Vielleicht enden wir ja eines Tages alle zwangsweise als Dauercamper und können uns Gartenzwerge vor unseren Hymer stellen....

Gruß
Sigi
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beder
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Re: Unsere Verantwortung für die Umwelt

Beitrag von beder »

Sigi hat geschrieben: 18.08.2021, 15:06
Vielleicht enden wir ja eines Tages alle zwangsweise als Dauercamper und können uns Gartenzwerge vor unseren Hymer stellen....

Gruß
Sigi
Hi Sigi,

das ist mit Abstand die beste Formulierung in diesem ganzen Thread :lol:

VG
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Re: Unsere Verantwortung für die Umwelt

Beitrag von mpetrus »

Hat sich das Klima auf der Erde nicht seit Entstehung dieser, öfters verändert?
Nicht der Erdball ist krank, sondern die Menschen. Wir arbeiten mit Gewalt an der Vernichtung unserer Lebensgrundlage, die Erde wird es nach dem Aussterben der Spezies Mensch noch geben. Die Dinos sind ja auch ausgestorben und den Erdball hat es nicht gejuckt.

So, jetzt ernsthaft:

Habt ihr euch mal gefragt wie sich das Klima nach oder wegen den Waldbrände verändern wird?
Letztes Jahr ist "halb" Australien abgebrannt und riesige Waldflächen incl. deren Bewohner wurden zerstört.
Was hat sich in Aussi seit dem Brand verändert?
Wie sieht es mit der Grundwasserversorgung, Lufttemp., Regeneration der Vegetation und Tierwelt und Schadstoffe in der Luft aus?
Darüber finde ich keine Informationen oder Berichte im Netz oder TV.
Aktuell brennt es in den südlichen Länder und in Russland. Was passiert mit dem Klima durch die Vernichtung des Luftfilter, Wasserspeicher und Klimaanlage "Wald"?
Von der absichtlichen Vernichtung des Regenwaldes spreche ich nicht weiter.

Die Diskussion über die Folgen der aktuellen Unwetter ob Hochwasser, Hitze usw. sind nur "Aktionismus" und "Politikpropaganda" weil es von der Ignoranz des Kapitalismus ablenken soll. Wir Menschen sind Egoisten und interessieren uns nicht für die Folgen unseres Handeln. Sei es die Zigarettenkippe die einfach und bequem auf den Boden entsorgt wird, anstatt fachgerecht im weiter gelegenen Mülleiner (da muss ich ja weiter laufen) zu entsorgen. Oder eben die von der Industrie, als notwendig deklarierten, im Produktionsprozess entstehenden Abfälle (Feststoffe und Emissionen in die Luft). Hier wird Gewinn vor Ökologie gestellt. Johann hat es ja schon geschrieben, früher wurde die Wurst beim Dorfmetzger im Papier verpackt. Auch sind wir Menschen eben täglich zum Dorf-Bäcker und Metzger gelaufen, bzw. haben die Kinder geschickt. Heute wollen wir mit dem Auto zum Supermarkt und alles schön hygienisch und haltbar in Plastik verpackt einkaufen.

Fazit: Der blaue Planet wird überleben, nur der Mensch (zumindest in der Menge) mit Sicherheit über kurz oder lang nicht.

Ich hoffe ihr versteht die folgenden Sätze, als Erklärung richtig:
Früher hat sich die Population des Menschen durch Kriege selbst reguliert. Im Krieg ging es ja auch immer um die Bodenschätze und deren Verteilung. Jeder hat versucht vermeintliche Eindringlinge zu vertreiben oder zu vernichten um sein Besitzstand/Revier zu sichern. In der Tierwelt wird das heute noch so gehandhabt. Der stärkere vertreibt/vernichtet den schwächeren. Jetzt haben wir seit über 70 Jahre ein zu hohen Verbrauch von den Weltlichen Ressourcen weil die Population des Menschen immer größer geworden ist. Dann rächt sich natürlich auch das wir Menschen immer stärker nach Wohlstand/Statussymbole streben.
Grüße Michael
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Re: Unsere Verantwortung für die Umwelt

Beitrag von KudlWackerl »

Das war die Frage:

"Was meint ihr? Lassen sich Verantwortung für die Umwelt und Wohnmobil überhaupt auf einen Nenner bringen?"

Die Antwort ist Nein. Wir fahren trotzdem weiter. (Ausser Johann, vielleicht.)

Grüße, Alf
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Re: Unsere Verantwortung für die Umwelt

Beitrag von beder »

KudlWackerl hat geschrieben: 18.08.2021, 21:53 Das war die Frage:

"Was meint ihr? Lassen sich Verantwortung für die Umwelt und Wohnmobil überhaupt auf einen Nenner bringen?"

Die Antwort ist Nein. Wir fahren trotzdem weiter. (Ausser Johann, vielleicht.)

Grüße, Alf
Hallo Alf,

die Frage war schon sehr gut und hat ja auch in der ganzen Diskussion die verschiedensten Sichtweisen ans Tageslicht gebracht. Und wenn es den einen oder anderen etwas mehr für dieses wichtige Thema sensibilisert hat, ist doch auch schon etwas gewonnen. Sich selbst an die eigene Nase fassen ist inzwischen meine Devise und ich hoffe doch, dass das möglicht viele hier auch so sehen.

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Re: Unsere Verantwortung für die Umwelt

Beitrag von KudlWackerl »

Hallo Bernhard,

Durch gelassene Fahrweise komme ich bis 9,3 l je 100 km runter. Tiefer schaffe ich nicht. Erholungstage werden oft im Pfälzerwald genossen, das sind dann mal 35 km Anfahrt.

Ansonsten kann man im restlichen Handeln abseits des Wohnmobil viel tun um die Umwelt zu schützen.

Bei mir ist das Haus mittlerweile voll isoliert, Fenster und Türen neu, alle möglichen Flächen mit Solarpanels gepflastert.
Bild
Demnächst kommt ein Batteriespeicher und eine 100% solar betriebene Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser. Alle (!) Leuchten sind auf LED umgebaut.

Die Familie wird zum Wassersparen erzogen, Kurzstrecken werden generell mit (E-) Bike erledigt.

30% des Gartens werden (voll biologisch) zur Lebensmittelerzeugung genutzt. Die Familie ernährt sich zum Teil vegetarisch.

Gegrillt wird mit Lotusgrill, das spart 70% Kohle und Abgas. :mrgreen:

Wer hat weitere Ideen?

Grüße, Alf

Edit wegen PN-Anfragen: RIXIN bifaciale Glas-Glass Module je 160 Wp. Bezug über emotion-e.com siehe https://emotion-e.com/navi.php?a=1267

Mein Bastelbuden-Projekt: im Photovoltaik-Forum beschrieben ... https://www.photovoltaikforum.com/threa ... /?pageNo=1
Zuletzt geändert von KudlWackerl am 19.08.2021, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
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