Gendersternchen - eine wahrhaft "tolle" Idee

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Johann
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Gendersternchen - eine wahrhaft "tolle" Idee

Beitrag von Johann »

Am 14.08.2020 im Internet veröffentlicht

Gendersternchen: Darum lehnt die Gesellschaft für Deutsche Sprache es ab

Gendersternchen, ja oder nein? Manche Stadtverwaltungen in Deutschland nutzen es bereits, doch die Debatte bleibt höchst kontrovers. Nun hat die Gesellschaft für Deutsche Sprache eine Einschätzung abgegeben und sie mit Beispielen untermauert.

Polizist*innen, Rentner*innen, Kolleg*innen, Journalist*innen: Das Gendersternchen verbreitet sich trotz vieler Gegner immer stärker - und steht als Begriff nun auch im neuen Duden. Nun hat sich in die kontrovers geführte Debatte um geschlechtergerechte Sprache die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) eingeschaltet.
Der Kern der ausführlich begründeten Botschaft: Die Experten raten dringend von der Nutzung des Sternchens ab. Es sei weder mit den Regeln der deutschen Grammatik noch mit denen der Rechtschreibung vereinbar.
Die GfdS ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache. Die Experten betonen, für eine Sprache zu sein, die nicht diskriminiere. "Das sogenannte Gendersternchen stellt aber aus sprachlicher Sicht kein geeignetes Mittel dar, um dieses Anliegen umzusetzen", teilt sie mit.

Falsche Formen wie "Kolleg" entstehen
Als Beispiele nennen die Sprachexperten, dass durch das Sternchen Formen entstehen können, die grammatisch falsch sind:
--- Ärzt*in - hier entsteht eine falsche maskuline Form: "Ärzt"
--- Bauer*in - falsche feminine Form "Bauerin"
--- Kolleg*in - unvollständige maskuline Form "Kolleg"

Sprache wird uneinheitlich
Was die GfdS auch bemängelt: Es wird nicht nur das Gendersternchen benutzt, sondern es kommen auch andere Varianten zum Zweck einer diskriminierungsfreien Sprache zum Einsatz.
Das führe zu einer uneinheitlichen Rechtschreibung. So nutze die Stadtverwaltung Lübeck etwa einen Genderdoppelpunkt:
--- Mitarbeiter:innen
--- Schüler:innen
Die Städte Hannover und Flensburg hingegen verwenden ein Gendersternchen.

Wie spricht man das Gendersternchen aus?
Den Experten zufolge ist zudem unklar, wie Bezeichnungen mit Gendersternchen eigentlich ausgesprochen werden sollen. Mit einer kurzen Sprechpause?
Dies würde nicht den Aussprachenormen entsprechen. Unter Auslassung des Sternchens als feminine Form - "Leserin"? Das wäre wiederum nicht gendergerecht, betonten die Experten.
"Für die Sprechenden und für die Zuhörerinnen und Zuhörer entstehen so Unsicherheiten." Fazit: "Die GfdS rät daher ausdrücklich davon ab, das Gendersternchen und ähnlich problematische Formen zu verwenden."

Sprache soll verständlich und lesbar bleiben
Doch was ist die Alternative? "Eine Lösung haben wir noch nicht", sagt GfdS-Geschäftsführerin Andrea-Eva Ewels. "Wir sitzen auch im Rat für deutsche Rechtschreibung, er befasst sich seit geraumer Zeit mit Möglichkeiten, die Geschlechter sichtbar zu machen."
Die bisher letzte Veröffentlichung des Rates dazu stammt vom November 2018. Dort heißt es, die Entwicklung stehe am Anfang. Und: Geschlechtergerechte Texte sollten verständlich, lesbar und vorlesbar sein.
Mit Blick auf das Gendersternchen, Genderunterstrich beziehungsweise Gendergap (Polizist_innen) oder den Genderdoppelpunkt (Polizist:innen) sagt Ewels: "Da hat sich einiges verselbstständigt. Wir haben eine normierte Rechtschreibung, die auch in der Schule gelehrt wird - da ist das nicht vorgesehen."
Die Lösung des Problems, nach der weiter gesucht werde, könnte auf mehrere Varianten zielen. Eine könnte das Partizip sein:
--- Lesende, Mitarbeitende

Duden: "Fülle an Möglichkeiten, geschlechtergerecht zu formulieren"
Seit Mittwoch steht der neue Duden in den Buchläden - erstmals enthält er auch den Begriff Gendersternchen. "Wir haben das Wort aufgenommen, weil es über einen längeren Zeitraum im allgemeinen Sprachgebrauch verankert ist", sagte eine Sprecherin des Duden-Verlags am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Aber: "Es ist keine Empfehlung, das Gendersternchen zu nutzen."
Erstmals gibt es im Duden drei Seiten mit Hinweisen zu gendergerechter Sprache. Dort heißt es: "Das Deutsche bietet eine Fülle an Möglichkeiten, geschlechtergerecht zu formulieren. Es gibt dafür allerdings keine Norm."
Der Duden gibt einen Überblick über verschiedene Optionen. Aufgelistet sind etwa die Doppelnennung (Kolleginnen und Kollegen) oder der Schrägstrich (Direktor/-in). Einige Schreibweisen seien nicht vom "amtlichen Regelwerk" abgedeckt; etwa der Genderstern, der Genderunterstrich, der Genderdoppelpunkt und das Binnen-I (SchülerInnen).


PS: Ich bleibe dabei, möglichst klar und eindeutig zu schreiben. Deshalb gibt es bei mir keine Gendersternchen ;-) ;-)
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
barnabasch
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Re: Gendersternchen - eine wahrhaft "tolle" Idee

Beitrag von barnabasch »

PS: Ich bleibe dabei, möglichst klar und eindeutig zu schreiben. Deshalb gibt es bei mir keine Gendersternchen ;-) ;-)
[/quote]

Wenn den Menschen langweilig wird müssen sie sich beschäftigen, diese Art von Beschäftigung ist allerdings der größte Blödsinn den ich den 70zig Jahren meines Lebens erlebt habe.
Die Kosten dafür steigen mittlerweile an die Milliardengrenze,
ich war in den letzten Jahren bis zur Rente in der Erwachsenen Weiterbildung tätig, um da weiterhin unterrichten zu können musste man in Österreich mehrere Gender-Kurse machen, ansonsten durfte man nicht mehr tätig sein,
sowas nenne ich dann "Berufsverbot" wegen Gender. :evil:
Wem bitte ist damit gedient??
LG
Helmut
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tuppes
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Re: Gendersternchen - eine wahrhaft "tolle" Idee

Beitrag von tuppes »

Wenn sich Emanzipation oder Gleichberechtigung in einem * oder : darstellen soll, dann muss ich sagen, gibt es andere und bessere Möglichkeiten, diese auszudrücken als hierdurch (z.B. gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit etc.) - meiner Meinung nach ist dieser Genderwahn nicht die Drucker*innenschwärze wert, auf dem sie gedruckt ist.
Erhard (Tuppes)
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Frank.T
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Re: Gendersternchen - eine wahrhaft "tolle" Idee

Beitrag von Frank.T »

Es giebt einiege unsinnige Sachen in unserem Lande und diese gehört dazu.
Wir Deutschen neigen dazu alles aber auch alles kaputt zureden und bürokratisch zu blokieren.
Gruß

Frank

Es läuft nicht sondern es fährt.
Bevaube
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Re: Gendersternchen - eine wahrhaft "tolle" Idee

Beitrag von Bevaube »

Frank.T hat geschrieben: 02.05.2021, 13:49 Es giebt einiege unsinnige Sachen in unserem Lande und diese gehört dazu.
Wir Deutschen neigen dazu alles aber auch alles kaputt zureden und bürokratisch zu blokieren.
Hallo Frank, dieser Schwachsinn ist leider keine exklusive deutsche Eigenschaft!
Ich kenne derartige Bestrebungen aus dem ganzen deutschen Sprachraum. Wie es bei den Italienern und Franzosen in dem Bereich aussieht, weiss ich mangels Sprachkenntnissen nicht.
Aber meines Wissens nach kommen die Bestrebungen aus dem amerikanischen Raum und da sind sie uns ja immer einige Zeit voraus :-( Und da dürfen sie inzwischen in den Schulen über gewisse Themen gar nicht mehr sprechen, es könnte sonst eine so zarte Psyche eines Schüler*in gar Schaden nehmen :shock:
Also freuen wir uns darüber, dass wir nur über ein paar Sternchen oder gendergerechte Formulierungen stolpern.
Ich für meinen Teil springe nicht mehr über jedes Stöckchen, das mir hingehalten wird. Ich versuche schon, auch sprachlich dazu zu lernen, aber jeden Blödsinn mache ich nicht mit!
Ich wünsche eine schöne Woche, Beat.
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KudlWackerl
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Re: Gendersternchen - eine wahrhaft "tolle" Idee

Beitrag von KudlWackerl »

Das Gendern ist nur der aktuellste Versuch, unsere Sprache für politische Zwecke zu missbrauchen.

Ein älteres Beispiel: der Lehrling wurde zum Auszubildenden.

Während der Lehrling als Subjekt zwar belehrt wurde, selbst aber auch gelernt hat, ist der Auszubildenden nur ein Objekt, in welches Wissen hineingestopft werden muss. (Gerhard Polt)

Oder, ganz aktuell:

Früher waren Querdenker Vorwärtsbringer. Das war vor Corona. Jetzt wird der Begriff von Menschen gekapert, die den Rechtsstaat dummfrech in Frage stellen. (SZ)

Grüße, Alf
Zuletzt geändert von KudlWackerl am 03.05.2021, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gendersternchen - eine wahrhaft "tolle" Idee

Beitrag von horst-lehner »

Die Sprache ist ihr Gebrauch. Und der folgt nun mal dem Zeitgeist, ob man es mag oder nicht. Zu allen Zeiten gab es sprachliche Verirrungen und Sprachweiterentwicklung. Nur selten hatten die Zeitgenossen ein nachhaltiges Urteil darüber, was welcher von diesen beiden Kategorien zuzuordnen ist. Das muss die Zeit zeigen. Kaum jemand schreibt heute noch "Telephon" oder "Photographie", obwohl doch die Ersetzung des "ph" durch das "f" eine grobe Verunstaltung der Wortherkunft (aus dem Griechischen) darstellt.

Ich erwarte nicht unbedingt, dass die Gendersternchen oder -doppelpunkte überleben werden. Wert sich drüber aufzuregen sind sie andererseits auch nicht.
Bevaube hat geschrieben: 02.05.2021, 23:52 ... es könnte sonst eine so zarte Psyche eines Schüler*in gar Schaden nehmen
geht auch ganz ohne Gendersternchen und völlig geschlechterneutral so:
... es könnte sonst eine so zarte Psyche der Lernenden gar Schaden nehmen
:cool:
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Garfield
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Re: Gendersternchen - eine wahrhaft "tolle" Idee

Beitrag von Garfield »

horst-lehner hat geschrieben: 03.05.2021, 09:59al so:
... es könnte sonst eine so zarte Psyche der Lernenden gar Schaden nehmen
:cool:
Reingefallen.... warum nutzt du nur die weiblich Form?
Johann hat geschrieben: 01.05.2021, 17:15 ...
Falsche Formen wie "Kolleg" entstehen
Als Beispiele nennen die Sprachexperten, dass durch das Sternchen Formen entstehen können, die grammatisch falsch sind:
--- Ärzt*in - hier entsteht eine falsche maskuline Form: "Ärzt"
--- Bauer*in - falsche feminine Form "Bauerin"
--- Kolleg*in - unvollständige maskuline Form "Kolleg"
...
"...der Lernenden" hätte nämlich ZWEI Bedeutungen. Die Weibliche und die Mehrzahl.
wie wäre es damit?!?
... es könnte sonst eine so zarte Psyche der Lernenden oder des Lernenden gar Schaden nehmen
Viele Grüße, Peter
:mrgreen: Ein Reisemobil braucht zwei Jahre, bis es erwachsen ist. Direkt anschließend beginnen nahtlos die Alterskrankheiten. ;-)
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Re: Gendersternchen - eine wahrhaft "tolle" Idee

Beitrag von KudlWackerl »

Zum Glück geht es nur um die Schriftsprache und ich kann sprechen wie mir der Schnabel gewachsen ist.
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Re: Gendersternchen - eine wahrhaft "tolle" Idee

Beitrag von Bevaube »

KudlWackerl hat geschrieben: 03.05.2021, 10:28 Zum Glück geht es nur um die Schriftsprache und ich kann sprechen wie mir der Schnabel gewachsen ist.
Do bin i voll bi Diir :lol:
Beat.
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Re: Gendersternchen - eine wahrhaft "tolle" Idee

Beitrag von Sigi »

Wir können auch alle schreiben, wie man es uns in der Schule beigebracht hat (neue Rechtschreibung musste der eine oder andere wohl nachträglich noch lernen).

Gruß
Sigi
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