Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

die Plunderecke - hier kommt alles rein, was nicht woanders Platz findet
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Johann
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Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von Johann »

Seit geraumer Zeit bin ich mit der Hymer GmbH & Co. KG (schriftlich) in Kontakt, und kritisiere u.a. die praxisfremde Reduzierung der Frischwassermenge auf 20 Liter, um dadurch eine entsprechend größere Zuladung vorzutäuschen. In seinem jüngsten Schreiben (28.06.2021) verteidigt der Hersteller die 20 Liter Frischwasser so:
„Die Gewichtsersparnis bei Fahrtantritt durch Reduzierung der Wassermenge in Fahrstellung auf 20 Liter ermöglicht durch das reduzierte Gewicht unter anderem auch einen geringeren Spritverbrauch als dies mit vollem Tank möglich wäre. Am Urlaubsort oder im Bedarfsfall unterwegs lässt sich dann auch frisches Wasser jederzeit wieder nachfüllen.“

Am 17.07.2021 habe ich darauf so reagieren müssen:
„Ihr Schreiben habe ich mit großem Interesse gelesen. Es erweckt den Eindruck, dass Sie nur sehr selten oder gar nicht Gelegenheit nutzen, vielfältige Erfahrungen im Reisemobil-Tourismus zu sammeln. Darunter verstehe ich, die Möglichkeiten der (eingeschränkten) Autarkie bei den Reisen zu nutzen, und auch Übernachtungsmöglichkeiten abseits von V/E-Anlagen anzusteuern.

Dazu ein praktisches Beispiel: Meine Frau und ich hatten häufiger die Kleinstadt Witzenhausen als Zwischenziel gewählt. Der stadtnah gelegene Reisemobil-Stellplatz in der Oberburgstraße verfügt über vier Stellflächen direkt neben dem Diebesturm. Nur einige Schritte entfernt lädt das Gasthaus Schinkel‘s Brauhaus nach dem Stadtrundgang zur Stärkung ein. Hier kann man den Abend gut ausklingen lassen.
Alles kein Problem, sofern man ausreichend Frischwasser gebunkert hatte. Wenn ich mich allerdings auf Ihre Argumentation verlassen würde, stände ich nur mit der „Pfütze Wasser“ da, denn der Stellplatz verfügt nicht über eine V/E-Anlage.

Das Reisemobil ist mit Personen, Reisegepäck und 20 Litern Frischwasser total ausgelastet. Die Wasservorräte unterwegs auffüllen hatte sich mit Blick auf die StVO verboten. …. Woher kommt nun das zum Duschen nötige Frischwasser? Mein Fazit: Ihr Tipp war leider nur Theorie, aber keine Praxis! Oder müssen Sie eingestehen, dass Hymer-Reisemobile seit geraumer Zeit nur noch so konzipiert werden, dass die Nutzer ausschließlich Plätze mit V/E-Anlage ansteuern sollen? Oder sollen die Reisemobilfahrer die StVO mit Blick auf die 3,5-Tonnen-Grenze für einige Stunden ignorieren? … Sie machen es sich zu einfach und schieben den Nutzern den Schwarzen Peter zu. Das ist keine kundenorientierte Haltung!“
Der von der Geschäftsführung mit der Beantwortung meines Schreibens beauftragte Kundendienst schreibt weiter:
„Wir berücksichtigen hier jedoch noch weitere Aspekte, wie zum Beispiel den immer wichtiger werdenden ökologischen Fußabdruck. … In den Fußnoten der Preislisten ist die Masse im fahrbereiten Zustand nach VO (EU) 1230/2012 unseres Erachtens für den Kunden jederzeit leicht nachvollziehbar definiert.“
Höchst interessant! Zugleich eine Steilvorlage für meine Antwort, die ich so fortgesetzt hatte:
„Als Argument für die 20-Liter-Frischwasserpfütze berufen Sie sich auf die Bedeutung des Ökologischen Fußabdruckes. Wenn Sie das wirklich ernst meinen, müssen Sie den gesamten Reisemobil-Tourismus mit einem großen Fragezeichen versehen. Denn unsere Klimakrise lässt sich leider nicht mit kleinen Korrekturen meistern, sondern es werden sehr tiefgreifende Änderungen in unserem Verhalten erforderlich sein. Ein ‚weiter so‘ wird die Erde nicht retten. Der Individualverkehr wird sicherlich auf der Strecke bleiben müssen. Die Zukunft kann m.E. nicht im wie auch immer motorisierten Straßenverkehr, sondern im erheblich ausgebauten ÖPNV und Schienen-Fernverkehr liegen. Verbunden mit (weitgehendem) Verzicht auf private Kraftfahrzeuge. Und das wird sich auch auf Reisemobile beziehen müssen.

Sie mögen das als Schwarzmalerei ansehen. Selbst sehr konservativ eingestellte Politiker erkennen endlich den dringend erforderlichen Handlungsbedarf, den u.a. Prof. Harald Lesch schon seit vielen Jahren anmahnt. In einem Bericht über einen vor drei Jahren gehaltenen Vortrag ‚Meine Generation hat vollständig versagt‘ https://web.de/magazine/politik/harald- ... t-33045560 wird er so zitiert: ‚Die Tourismusbranche sei für acht Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich …‘

Soweit zu Ihrem Stichwort Ökologischen Fußabdruck. Obwohl ich mich bisher intensiv für den Reisemobil-Tourismus eingesetzt habe, muss ich erkennen, dass ihm leider keine gute Zukunft beschieden sein wird. Wie heißt es so treffend? ‚Wenn Ihnen das Wasser bis zum Halse steht, sollten Sie den Kopf nicht hängen lassen.‘“
PS: Mich interessiert wirklich, inwieweit die Eigner neuerer HYMER-Reisemobile in der 20-Liter-Fahrbefüllung eine Problematik sehen. Oder ohnehin stets nur von CP zu CP unterwegs sind (oder die „Komfort-Stellplätze“ anfahren). --- Bei unserem B 524 hatte ich erst relativ spät entdeckt, dass der Frischwassertank über einen Schalter verfügt, mit dem die Anzeige schon bei 70 (statt bei 120) Liter "voll" signalisiert. Vor Reisebeginn wird der Tank wirklich voll gefüllt. Zusätzlich ist ein 20-Liter Wassertank an Bord, der Frischwasser u.a. für den Tee bereithält.

PPS: Das Thema "20 Liter im Frischwassertank" hatte ich u.a. schon unter viewtopic.php?p=108812#p108812 behandelt.
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
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horst-lehner
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von horst-lehner »

KudlWackerl hat geschrieben: 20.07.2021, 08:34Welche Frage möchtest du denn beantwortet haben?
Da ist zwar kein Fragezeichen, aber ich kann da schon eine Frage erkennen:
Johann hat geschrieben: 19.07.2021, 20:37PS: Mich interessiert wirklich, inwieweit die Eigner neuerer HYMER-Reisemobile in der 20-Liter-Fahrbefüllung eine Problematik sehen. Oder ohnehin stets nur von CP zu CP unterwegs sind (oder die „Komfort-Stellplätze“ anfahren).
Meine Antwort: Ich sehe da kein Problem, ich verwende die Fahrstellung nur in solchen Ausnahmefällen, wo ich schon vorher weiß, dass ich an meinem Fahrziel Frischwasser nachtanken kann. Ist das unsicher, mache ich entsprechend voller…
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KudlWackerl
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von KudlWackerl »

O. K. Bei Verzicht auf Fragezeichen kann man viele Fragen in Johanns Text hineindichten.

Mich interessiert zum Beispiel, wieviele Wohnmobile überhaupt zum Freistehen benutzt werden. Mein Rapido zum Beispiel wurde vom Vorbesitzer maximal 2 mal je Jahr für den Urlaub benutzt und dann selbstverständlich nur zur Fahrt zu einem Campingplatz.

2000 km je Jahr können nicht lügen! :mrgreen:

Ich vermute, 90 % der älteren Herrschaften mit Womo machen das so... Das ist die Zielgruppe, dafür werden die Wohn-Fahrzeuge entwickelt.

Wenn man sich Johanns Spritmonitor betrachtet, gehen seine Fahrleistungen mit dem Womo ebenfalls gegen Null. Da sollte der Wasserinhalt des Tanks gar keine Rolle spielen? (Achtung - Fragezeichen) Nichtbenutzung eines Fahrzeugs ist prima als Beitrag zum Umweltschutz.

Um mal auf das Thema des Threads einzugehen (Thema laut Überschrift) :

Der ökologische Fußabdruck ist verheerend! So eine Reise z. B. Nach Norwegen, alleine, das sind:

ca.
5.000 km - 475 l Diesel - 1.250 kg CO2
1200 km Fähre - 96 kg C02
20 kg Gas - 70 kg CO2

Und so weiter...

Der Frischwasser-Inhalt im Tank spielt dabei kaum eine Rolle.


Grüße, Alf
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WolfRam
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von WolfRam »

Das Thema „Fahrbefüllung“ finde ich schon interessant – und eine Diskussion wert. Immerhin ist ein ausreichend großer Wasservorrat an Bord das typische Merkmal eines Reisemobils (Autarkie) und damit von Bedeutung.

Es ist für mich ‚normal‘, dass ich meine Tanks für Diesel und Frischwasser „randvoll“ habe, wenn es auf Reisen geht. Nicht selten verlief schon eine Tour anders als zunächst geplant. Das ist doch das Schöne an dieser Art des Reisens. Irgendwo spontan zu entscheiden, hier bleiben wir heute Nacht, ist für mich ein Stück Freiheit.

Ich habe die „Erfindung“ der Fahrbefüllung in verbandsinternen Diskussionen bereits versucht zu thematisieren, weil ich sie schlicht als einen Betrug bezeichne. Ein Produkt zu bewerben, Unabhängigkeit und Freiheit zu versprechen, die dann aber so (wie dargestellt, an einem einsamen Ort mit Lagerfeuer vor der Tür) in praxi in dem suggerierten Luxus gar nicht erfolgen kann, halte ich für eine bewusste Irreführung.

Mag ja sein, dass die Lemminge heute von CP zu CP reisen; die brauchen dafür kein Reisemobil, ein Caravan tät’s auch.

Vielleicht lässt sich hier in der weiteren Diskussion erkennen, wie das Thema mehrheitlich bewertet wird. Ich schätze, vor einem Jahrzehnt (und davor) war das noch völlig klar, wie Käufer und Besitzer von Reisemobilen dazu dachten bzw. was sie wollten. – Aber die Zeiten ändern sich. Reisemobile sind in Mode – und da kommt es bekanntlich mehr auf die Wirkung als auf die Qualität an.
Grüße aus dem Illertal
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WolfRam
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von WolfRam »

Noch eine sachlicher Ergänzung, in Bezug auf die Antwort von Hymer:

Was soll ein Mitarbeiter aus Bad Waldsee schreiben? Der verliert seinen Job, wenn er direkt oder indirekt den Kritikern des Tricks mit der sogenannten Fahrbefüllung (zur Gewichtseinsparung) Recht geben würde. (Der war bestimmt froh, dass ihm das "Argument" mit dem tollen Modewort 'ökölogische Fußabdruck' eingefallen ist.)

Diese Mogelei ist ein Rettungsanker für die gesamten Branche, um beim vorgegebenen Gewichtslimit aus dem Zubehör-Angebot gewinnsteigernd all die aufpreispflichtigen Gimmicks verkaufen zu können, die der "moderne Mensch" heute erwartet bzw. auf die er nicht verzichten will/kann. - Es bleibt dabei, die Mehrheit der Käufer bestimmt, was produziert wird.

Wenn die Entwicklung sich so fortsetzt, so fürchte ich, gibt es in ein paar Jahren einen Frischwassertank in der Größe, die heute noch üblich ist, nur gegen Aufpreis, aus der Liste "Expeditionszubehör" ...
Grüße aus dem Illertal
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Johann
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von Johann »

WolfRam hat geschrieben: 20.07.2021, 11:03 Wenn die Entwicklung sich so fortsetzt, so fürchte ich, gibt es in ein paar Jahren einen Frischwassertank in der Größe, die heute noch üblich ist, nur gegen Aufpreis, aus der Liste "Expeditionszubehör" ...
Ich hätte noch eine Idee, wie die Reisemobil-Hersteller die EU-Verordnung 1230/2012 (Masse in fahrbereitem Zustand), hinter der sich auch die Hymer GmbH & Co. KG versteckt, zu einer weiteren Reduzierung der Fahrzeug-Leermasse missbrauchen könnten: So könnten sie ja auch noch auf die Idee verfallen, beim Kraftstoffbehälter den Inhalt auf nur 5 Liter zu begrenzen. Mit der Begründung, dass das Reisemobil auch mit dieser geringen Kraftstoffmenge wirklich fahrbereit ist. Gute Idee? --- Noch ist es Ironie, aber vielleicht bald traurige Realität in der Reisemobilbranche …
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WolfRam
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von WolfRam »

Ich hätte da einen Tipp und eine Bitte:

Wenn einer von Euch, die sich hier im Forum laufend ihre verbalen Scharmützel liefern, es schafft / aushält, einmal auf die sinnfreie Polemik des anderen nicht*) zu antworten, besteht die Chance, das Thema noch sachlich zu diskutieren – falls daran Interesse besteht.

*) Das ist wie in einem Sandkasten im Kindergarten. Wenn einer aufhört, mit seinem Schäufelchen den anderen mit Sand zu bewerfen, lassen sich die schönsten Burgen bauen. Unter Erwachsenen heißt diese soziologische Erkenntnis: ‚Der Klügere gibt nach‘.
Grüße aus dem Illertal
WolfRam
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Sigi
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von Sigi »

Sollte es hier, entgegen meinem Eindruck, wirklich um eine Sachdiskussion zum Thema "Fahrstellung 20 Liter" gehen, kann ich gerne meine Meinung und Praxis dazu anführen:

1. Ich habe die "Fahrstellung" (am Einstellrädchen 45° zurückdrehen) noch nie benutzt.
2. Ich fahre immer mit so viel Wasser im Tank los, wie ich absehbar brauche, bevor ich nachtanken kann - natürlich mit Puffer.
Grundsätzlich immer den Wassertank randvoll zu machen erscheint mir genau so unnötig wie jeden Tag den Dieseltank (100 ltr.) (und/oder Gastank) randvoll zu füllen.
3. Ja, ich habe mich beim Wasserbedarf auch schon verschätzt, weil sich entweder die Reisepläne kurzfristig geändert haben oder ein eingeplanter Wasserhahn nicht verfügbar war. Zuletzt hat das zu einer sehr angenehmen Begegnung mit dem Anwohner eines Stellplatzes geführt, der mir gerne seinen Gartenschlauch über den Zaun gereicht hat, damit ich nachtanken konnte.
4. Ein wesentlich größeres Ärgernis als die Fahrstellung (die ja keiner benutzen muss) ist für mich die absolut grobe und im unteren Bereich unbrauchbare Inhaltsanzeige des Wassertanks.

Ein ganz anderes Thema ist die Frage, was zählt zur "Masse im fahrbereiten Zustand" und wieviel Mindestzuladung pro Person sollte zulassungsrelevant sein.
Damit könnte man Bücher füllen...

Gruß
Sigi
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Johann
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von Johann »

Sigi hat geschrieben: 20.07.2021, 16:21 Sollte es hier, entgegen meinem Eindruck, wirklich um eine Sachdiskussion zum Thema "Fahrstellung 20 Liter" gehen, kann ich gerne meine Meinung und Praxis dazu anführen: ...
Danke Sigi, WolfRam und auch mir geht es um die Sachdiskussion. --- Ich glaube (noch) nicht, dass die große Mehrzahl der Reisemobilfahrer in der "Fahrstellung 20 Liter" einen praktischen Sinn sehen. Der Hersteller in Bad Waldsee greift in die vor vielen Jahren offensichtlich gemeinsam mit dem CIVD gefundene Trickkiste und reduziert auf dem Papier das Leergewicht. Die vorgetragene Argumentation ist absolut praxisfremd. Kundenorientierung und Ehrlichkeit wären das Gebot der Stunde. Das war ja einst der Fall.

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass der damalige CIVD-Vorstand, Di. Holger Siebert, Anno 2011 angeregt hatte, ... jede Parzelle (der Campingplätze) mit einem Frisch- und Abwasseranschluss zu versehen. Das böte dem Reisemobilisten ein gerüttelt Maß an Versorgungssicherheit, damit wäre ein neuer Ansatz im Umgang der Befüllung geschaffen. Minimale Fahrbefüllung an Frischwasser, Abwassertank leer. Siebert schlägt außerdem vor: „Wären entsprechende Wiegeeinrichtungen auf dem Campingplatz, könnte man vor Ort das Gewicht kontrollieren und würde so auf Nummer sicher gehen.“ :roll:
Grüße aus Ladenburg als der ältesten Stadt rechts des Rheins,
Johann
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von S-Mobil »

Da wir Campingplätze weniger nutzen ist für uns die 20-Liter Einstellung auch sinnlos. Meistens sind wir mit 75% Füllstand unterwegs.
Das nur für Johanns Statistik.
brs
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von brs »

Das machen wir auch so! :-D
Grüße

Bernhard
allhie
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von allhie »

Hallo,

Grundsätzlich kann ich nachvollziehen, dass die "20-Liter-Regel" ärgerlich ist. Wobei mein Fahrzeug dies noch toppt: " Leergewicht mit leerem Wassertank" Und auch diesen ist 300 kg zu gering angegeben.
ABER: sich nur darüber aufzuregen ist nicht hilfreich.
Da die Hersteller aufgrund der 3,5t-Grenze und dem gleichzeitigen "Ich-will-alles-drin-haben-wie-zu-Hause" irgendeine Lösung suchen mussten, ist so eine Lösung doch nachvollziehbar. Allen Käufern auch gleich einen Kurs für einen 7,5t-Führerschein mit zu verkaufen hätte wohl nicht funktioniert.
Was ich nur ärgerlich empfinde ist die Verkaufstaktik, die Kunden neuer Fahrzeuge mit vielen gewichtigen Extras und hoffnungslos überladenen Fahrzeugen vom Hof fahren lässt.
Viele hier haben sich vermutlich wie ich eigene Lösungen dazu entwickelt und haben ihre Fahrzeuge gewichtsmäßig im Griff.
"Neu-Mobilisten" können das Problem aber nicht sehen, da sie die Gewichtsproblematik aus dem Alltag anderen Fahrzeuge nicht kennen (obwohl einige PKW auch stark überladen unterwegs sind)
Es wird über falsche Reifen, mangelnde Wartung und überhöhte Geschwindigkeiten berichtet. Zu schwere Fahrzeuge werden nur erwähnt, wenn die Überladung in "exotischen" Bereichen von 50% und mehr liegt.
Solange die Fahrzeuge vor der Übernahme durch den Kunden nicht gewogen werden müssen und der reale Wert dann im Fahrzeugschein auftaucht ist die "20-Liter-Stellung" nur eins von vielen Problemchen.

Ach ja, noch zur Themenüberschrift: Ökologischer Fußabdruck ist natürlich wie bei allen Statistiken und Berechnungen sehr individuell. Und je nachdem wer sie macht sind die Ergebnisse.......Flexibel. ;-)

Euch allen unfallfreie tolle Fahrten mit euren Mobilen
Allhie

P.S. Noch eine Bitte an die "Streithähne" : Trefft eich doch mal persönlich auf einem Stellplatz und versucht eure persönlichen Differenzen zu klären. Man kann zu jedem Thema eine Meinung haben und äußern. Aber andere in Foren öffentlich anzugreifen hilft niemandem. Notfalls einfach nichts schreiben.

P.P.S. danke an alle andeen, die versuchen mit den Themen sachlich umzugehen. Vielen Dank.
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von KudlWackerl »

allhie hat geschrieben: 21.07.2021, 08:25

Ach ja, noch zur Themenüberschrift: Ökologischer Fußabdruck ist natürlich wie bei allen Statistiken und Berechnungen sehr individuell. Und je nachdem wer sie macht sind die Ergebnisse.......Flexibel. ;-)

Euch allen unfallfreie tolle Fahrten mit euren Mobilen
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P.S. Noch eine Bitte an die "Streithähne" : Trefft eich doch mal persönlich auf einem Stellplatz und versucht eure persönlichen Differenzen zu klären. Man kann zu jedem Thema eine Meinung haben und äußern. Aber andere in Foren öffentlich anzugreifen hilft niemandem. Notfalls einfach nichts schreiben.

P.P.S. danke an alle andeen, die versuchen mit den Themen sachlich umzugehen. Vielen Dank.
Ich finde es schade, dass so ein wichtiges Thema wie der "ökologische Fußabdruck" als Überschrift benutzt wird, um ein lächerliches Thema wie die "Fahrstellung" zum xten mal anzuprangern.

Lächerlich deshalb, weil der geneigte Wohnmobilist es selbst in der Hand hat, ob er am Ablasshahn dreht oder nicht. Ein gewisser Rest an Verantwortung, insbesondere für die Beladung eines Fahrzeugs bleibt beim Fahrer.

Wurde das Thema "zulässiges Gesamtgewicht" aus der Führerschein Prüfung entfernt?

Grüße, Alf

P. S. Johann wurde von mir per PN bereits zum Treffen im Oktober eingeladen. H.DNS hiermit auch...
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von allhie »

Hallo Alf,

Du hast Recht mit deinen Aussagen !!!

Und NEIN: das Thema zulässiges Gesamtgewicht ist immer noch Teil der Führerschein-Prüfung !! (Hat mir ein befreundeter Fahrlehrer versichert) Allerdings wird es im PKW-Bereich wegen den aufwändigen Kontrollen und den geringen Strafen (in Deutschland) nur bei offensichtlichen Verstößen geahndet. Daher ist es für viele Menschen nur eine "Nebensache"

UND: Vielen Dank für die von dir ausgesprochenen Einladungen. Ich hoffe, das alle kommen.

LG Allhie
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Re: Ökologischer Fußabdruck beim Reisemobil-Tourismus?

Beitrag von horst-lehner »

KudlWackerl hat geschrieben: 21.07.2021, 08:51schade, dass so ein wichtiges Thema wie der "ökologische Fußabdruck" als Überschrift benutzt wird, um ein lächerliches Thema wie die "Fahrstellung" zum xten mal anzuprangern.
In der Tat kann man zu diesem Thema gehaltvollere Fragestellungen bearbeiten. Das haben in den letzten 15 Jahren mehrere Studien getan: Das Ergebnis war 2007, 2012, 2015 und 2020 immer das Gleiche: Reisemobilurlaub ist umweltfreundlicher als viele anderen Urlaubsformen. Natürlich geht es auch noch umweltfreundlicher: Mit Zelt und am Besten mit dem Fahrrad.

Grüße von Horst
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