Elektromobilität bei Reisemobilen

die Plunderecke - hier kommt alles rein, was nicht woanders Platz findet
mpetrus
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von mpetrus »

Johann hat geschrieben: 05.03.2022, 13:47
mpetrus hat geschrieben: 05.03.2022, 10:51 Geladen kann dann immernoch an Landstrom, was theoretisch die Schadstoffe reduziert und somit das Klima schützt.
Das setzt aber voraus, dass ich beim Parken immer Landstrom zur Verfügung habe. ... Und was ist mit den zahlreichen "Laternenparkern"? Woher sollen die den Landstrom beziehen?
Die brauchen kein Landstrom, weil der Verbrenner als Generator den Strom für die E-Motoren liefert.
Also wenn Batt. leer geht der Motor an, oder du hast die Möglichkeit diese an Landstrom ökologisch zu laden.
Grüße Michael
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MilesandMore1805
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von MilesandMore1805 »

mpetrus hat geschrieben: ↑05.03.2022, 10:51
PS: Du willst also, genauso wie es der 2Ventiler ähnlich ausgedrückt hat, an der alten Technik festhalten und die Luft mit Schadstoffe weiter verpesten.
Warum immer den Holzhammer "verpesten" - und die Moralkeule?

Ein moderner Diesel in meinem Sprinter EU6 "verpestet" die Luft mit Sicherheit weniger als ein Elektrowohnmobil das mit Braunkohlestrom fährt - und noch haben wir Braunkohle und "dreckigen" Strom aus den Nachbarlaendern.

Derzeit wird mir jedenfalls recht klar wo die kurzfristigen realen Gefahren fuers Weiterleben der Menschheit liegen - im Gegenteil zu eventuellen - hochgerechneten Toten der Deutschen Umwelthilfe.

Beste Gruesse Bernd
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2Ventiler
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von 2Ventiler »

MilesandMore1805 hat geschrieben: 05.03.2022, 18:24
mpetrus hat geschrieben: ↑05.03.2022, 10:51
PS: Du willst also, genauso wie es der 2Ventiler ähnlich ausgedrückt hat, an der alten Technik festhalten und die Luft mit Schadstoffe weiter verpesten.
Warum immer den Holzhammer "verpesten" - und die Moralkeule?

Ein moderner Diesel in meinem Sprinter EU6 "verpestet" die Luft mit Sicherheit weniger als ein Elektrowohnmobil das mit Braunkohlestrom fährt - und noch haben wir Braunkohle und "dreckigen" Strom aus den Nachbarlaendern.

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Berd, sehrgut. Und unsere Urlaubsländer sind in Sachen Stromerzeugung auch keine Weisenknaben.
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hawe
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von hawe »

Scheint ja eine Menge Leute zu geben, die Atom- und Kohlestrom grün labeln lassen (auf gut deutsch betrügen) und sich dann anmaßen Anderen ihr Umweltbewusstsein unter die Nase zu reiben.
Warum lasst ihr eure Wohnmobile nicht einfach stehen, ihr sagt doch immer -> einer muss mal anfangen. Wir Deutschen müssten mit gutem Beispiel vorangehen, also geht den Deutschen mit gutem Beispiel voran!!!!!

Die Krönung des Ganzen ist dann noch Langstreckenluisa, die in ihrem kurzem überflüssigem Leben mehr Flugkilometer auf dem Kerbholz hat :shock: als ich und meine Frau in 65 Lebensjahren (400) und mir erzählt, wie umweltschädlich mein Diesel ist ....
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Wer glaubt dass Volksvertreter das Volk vertreten, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.
Mein Traum, eine Reise in Länder, hunderttausende Kilometer weit weg, und das an 560 Tagen im Jahr ..... :cool: :lol:
dietmardd
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von dietmardd »

Wenn der Krieg in der Ukraine noch eine Weile dauert bzw. Russland die Ukraine besetzt, wird das Wirtschaftsembargo noch längere Zeit dauern und das bremst die Elektromobilität erst einmal aus, denn in einer typischen Li-Ionenbatterie, mit der man real ohne Heizung und Beleuchtung nur rund 170 km (VW ID3) kommt, ist nicht nur ein paar kg Li enthalten, sondern auch ca. 20 kg Nickel und etliche kg Mangan und Kobalt. Einer der größten Nickelproduzenten ist Russland. Ni ist ein relativ seltenes Metall und es gibt weltweit nur wenige Lagerstätten, darunter auch in Kuba. Die weltweit erkundeten Vorkommen reichen nur ca. 15 Jahre. Wenn Nickel knapp wird, dann geht dieser erst einmal in die Produktion von Edelstahl, denn da gibt es keine Alternativen.

Noch viel seltener als Nickel ist Kobalt. Für das sehr begrenzte Aufkommen gibt es wichtigere Anwendungen als die Elektromobilität, z.B. für Hartmetalle und Magnetwerkstoffe und kleine Kondensatoren und Li-Batterien für Handy, Kameras, Klappcomputer und Herzschrittmacher.

Die jetzige Form der Elektromobilität ist eine Ressourcenverschwendung an diesen seltenen Elementen.

Ab frühestens 2026 kommen die ersten Li-Batterien mit Feststoffelektrolyten auf den Markt. Diese besitzen folgende Vorteile:
- etwa doppelte Kapazität
- viel weniger seltene Metalle in der Batterie
- sehr geringe Brandgefahr, vergleichbar wie die LiFePO4-Batterien bei den Womos

Trotzdem ist auch dann die Reichweite für Womos absolut indiskutabel. In den nächsten ca. 20 Jahren wird es dann nur noch kleinere Erhöhungen der Kapazität geben. Prinzipien, die heute noch nicht bekannt sind, brauchen mindestens 20 Jahre bis zur Marktreife.

Nun gibt es ja noch eine andere Form der Elektromobilität. Aus Windstrom kann per Elektrolyse Wasserstoff hergestellt werden. Wasserstoff ist aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Gründen nicht als Energieträger für Massenanwendungen geeignet. Man kann aber durch chemische Umwandlungen aus grünen Wasserstoff synthetisches Methan oder synthetische flüssige Kraftstoffe herstellen. Mit Methan oder Methanol können Brennstoffzellen betrieben werden, die Strom für Elektromotoren herstellen. Oder man verbrennt das Methan oder den synthetischen Flüssigkraftstoff in einem herkömmlichen Verbrennungsmotor. Dabei wird nur soviel Kohlendioxid erzeugt, wie bei der Herstellung des synthetischen Kraftstoffes vorher der Luft entzogen wurde.
Haken: Seit etlichen Jahrzehnten wird an Brennstoffzellen geforscht und man ist nicht weiter gekommen. Das Problem besteht darin, daß die Lebensdauer von Brennstoffzellen sehr gering ist.

Wenn man nun mal den Wirkungsgrad betrachtet, dann kommt folgendes heraus:
Eine Batterie (Akku) hat einen Wirkungsgrad von ca. 50 %, ein Elektromotor von ca. 95 %, d.h. ein E-Auto mit Batterie hat einen Wirkungsgrad von ca. 45 %, bezogen auf die Strommenge, die zum Laden aufgewandt wurde.

Eine Wasserstoffelektrolyse hat nur einen Wirkungsgrad von ca. 18 %. Man wird durch etwas Forschung diesen Betrag auf vielleicht 25 % steigern können, aber Wunder sind nicht zu erwarten. Bei einer chemischen Umwandlung zu synthetischen Methan oder Flüssigkraftstoff geht noch einmal ca. 25 % der Energie verloren, so daß der erzeugte Kraftstoff dann nur noch einen Energiegehalt von bestenfalls 12 % hat. Wird dieser synthetische Kraftstoff verbrannt, bleiben vom ursprünglichen grünen Strom nur ca. 4 % für den Antrieb übrig, da ein Verbrennungsmotor nur einen Wirkungsgrad von Pi mal Daumen 30 % hat..

Diese Wirkungsgradbetrachtung führte dazu, daß praktisch alle Hersteller bei PKW nur noch auf Elektromobilität mit Batterie setzen (außer bei großen LKW und Bussen).

Wichtig ist auch eine Betrachtung des Energiegehaltes pro kg Speicher. In Benzin und Diesel ist der Energiegehalt ca. Einhundert Mal höher pro kg als bei einer Li-Batterie. Das hat naturwissenschaftliche Gründe und ist nur marginal verbesserbar.
E-Autos mit Batterie werden deshalb immer eine deutlich geringere Reichweite als Autos mit Verbrennungsmotoren haben.

Nun gibt es Anwendungen, die deshalb mit Batterien nicht funktionieren können, z.B. im Flugwesen. Flugzeuge müssen dann mit synthetischen Flüssigkraftstoffen fliegen und auch für Womos scheint es dazu auch keine vernünftige Alternative zu geben. Womos sind als Freizeitfahrzeuge Luxus und Luxus wird dann eben etwas mehr kosten.

Was kosten synthetische Flüssigkraftstoffe?
Das hängt vom Strompreis und von der Besteuerung ab, denn mehr als 60 % des Benzinpreises bzw. des Strompreises sind Steuern. Der Strompreis aus regenerativen Energien beträgt gegenwärtig ca. 6 ... 8 Cent pro kWh. Dazu kommen aber noch Steuern und Netzentgelte. Der Strompreis aus regenerativen Energie läßt sich kaum noch senken und die Netzentgelte werden durch die regenerativen Energien deutlich wachsen. Entgegen den Beteuerungen der grünen Politiker ist Strom aus Solar und Wind der mit Abstand teuerste Strom. Atomstrom kostet ca. 4 Cent und Kohlestrom ca. 6 Cent pro kWh.
Warum ist und bleibt der grüne Strom der teuerste Strom:
Wegen den sogenannten Dunkelflauten muß eine parallele Stromerzeugung mit Gaskraftwerken vorgehalten werden. Da diese Gaskraftwerke nur eine begrenzte Anzahl von Stunden im Jahr in Betrieb sind, müssen die Abschreibungen auf nur wenige kWh verteilt werden, so daß diese kWh dann mehrere Euro in der Erzeugung kosten werden. Dazu kommen dann noch die Netzentgelte und die Steuern.

Da in D nur wenig Wind weht bzw. Sonne scheint, ist eine Herstellung von synthetischen Flüssigkraftstoffen in D sehr unwirtschaftlich. Wie könnte man das Problem lösen? Porsche hat ein Projekt in Arbeit, bei dem Windkraftwerke in Patagonien (Südargentienien) gebaut werden. Dort weht immer ein steifer Wind, so daß die gleiche Windkraftanlage pro Jahr ungefähr das 5 ... 10 fache an Strom erzeugen kann. Die Elektrolyse würde vor Ort erfolgen und auch die Umwandlung in Flüssigkraftstoff, da Wasserstoff von dort aus nicht nach Deutschland transportiert werden könnte, wohl aber synthetischer Flüssigkraftstoff mit Tankern. Geplant ist eine Jahresproduktion von ca. 200000 t. Der reine Erzeugerpreis von synthetischen Flüssigkraftstoffen ist dann etwa 2 ... 3 mal so hoch wie herkömmliches Benzin / Diesel aus Erdöl (mit Steuern). Wer Porsche fährt, könnte sich das leisten, zumindest wenn der Staat synthetischen Flüssigkraftstoff nicht zusätzlich besteuert (außer der MwSt).
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belabw
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von belabw »

dietmardd hat geschrieben: 12.03.2022, 19:18 ....

Da in D nur wenig Wind weht bzw. Sonne scheint, ist eine Herstellung von synthetischen Flüssigkraftstoffen in D sehr unwirtschaftlich. Wie könnte man das Problem lösen? Porsche hat ein Projekt in Arbeit, bei dem Windkraftwerke in Patagonien (Südargentienien) gebaut werden. Dort weht immer ein steifer Wind, so daß die gleiche Windkraftanlage pro Jahr ungefähr das 5 ... 10 fache an Strom erzeugen kann. Die Elektrolyse würde vor Ort erfolgen und auch die Umwandlung in Flüssigkraftstoff, da Wasserstoff von dort aus nicht nach Deutschland transportiert werden könnte, wohl aber synthetischer Flüssigkraftstoff mit Tankern. Geplant ist eine Jahresproduktion von ca. 200000 t. Der reine Erzeugerpreis von synthetischen Flüssigkraftstoffen ist dann etwa 2 ... 3 mal so hoch wie herkömmliches Benzin / Diesel aus Erdöl (mit Steuern). Wer Porsche fährt, könnte sich das leisten, zumindest wenn der Staat synthetischen Flüssigkraftstoff nicht zusätzlich besteuert (außer der MwSt).
Dankeschön erst mal für diesen sehr fundierten Beitrag. !!!!

Ich denke ein Reisemobil zu fahren ist genauso Hobby wie ein Porsche.
Und da es nach der sprunghaften Erhöhung des Dieselpreises von 1,60 auf 2,30 hier noch keinen Beitrag “ändert sich dadurch euer Reiseverhalten“ gibt, sieht das der Großteil hier genauso. Daher wird sich hoffentlich die Synthese von synthetischen Kraftstoffen weiterentwickeln und hoffentlich war Argentinien hier eine gute Wahl, ist ja politisch auch nicht gerade das stabilste Land. Aber wenn ich kürzlich in Sulzemoos kein Mercedes basiertes Wohnmobil unter 100.000 Euro gesehen habe, haben potenzielle Käufer sich doch sicher noch einige 100 Euro für weiter steigende Spritkosten zurückgelegt. :P
Viele Grüße
Manfred
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von allhie »

dietmardd hat geschrieben: 12.03.2022, 19:18 Das hängt vom Strompreis und von der Besteuerung ab, denn mehr als 60 % des Benzinpreises bzw. des Strompreises sind Steuern. Der Strompreis aus regenerativen Energien beträgt gegenwärtig ca. 6 ... 8 Cent pro kWh. Dazu kommen aber noch Steuern und Netzentgelte. Der Strompreis aus regenerativen Energie läßt sich kaum noch senken und die Netzentgelte werden durch die regenerativen Energien deutlich wachsen. Entgegen den Beteuerungen der grünen Politiker ist Strom aus Solar und Wind der mit Abstand teuerste Strom. Atomstrom kostet ca. 4 Cent und Kohlestrom ca. 6 Cent pro kWh.
Auch ich finde deinen Beitrag sehr gut und interessant.
Allerdings denke ich, dass der Beitrag für regenerative Energie vielleicht nicht mehr (weit) senkbar ist, die Beträge für die alternativen Quellen aber mit Sicherheit noch weit steigen werden. Davon ab ist der Atomstrom nur dann der billigste, wenn die Langzeitkosten der "Reste-Lagerung" ignoriert und die durch Steuern bezahlte Forschungskosten der letzten 50 Jahre nicht eingerechnet werden.
Dazu ein "Schwank" meiner Jugend:
Unser damaliger Physiklehrer gab uns einen Artikel des damaligen Wirtschaftsministers. Dieser sagte damals (sinngemäß) "... Selbst wenn Deutschland alle Flüsse und Bäche mit Kraftwerken ausstatten würde, alle Dächer nur noch Solardächer wären und in jedem Ort Windräder stehen würden, könnten nur 5% der Deutschen Stromversorgung gedeckt werden!"
Parallel dazu war das Verhältnis der Steuerförderung für Forschung: 99,98DM für Atomforschung zu 0,02DM für Forschung für Alternative Energiegewinnung.
(Stand Mitte der 80er Jahre. Persönliche Erinnerungen aus dem Physikunterricht)

Daher habe ich große Hoffnung, dass die Entwicklung Richtung alternativer Energien so weiter geht und Ecofuels langfristig bezahlbar werden.

Aussage zu "nicht mehr senkbaren Kosten" für regenerative Energieversorgung kommen übrigens hauptsächlich aus von großen Konzernen der Energiewirtschaft. Das Dumme an Solardächern ist für die Großkonzerne, dass der "kleine Mann" autark werden kann. Das mögen Wirtschaftsbosse nicht.

Hoffnungvoll
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von dietmardd »

Davon ab ist der Atomstrom nur dann der billigste, wenn die Langzeitkosten der "Reste-Lagerung" ignoriert und die durch Steuern bezahlte Forschungskosten der letzten 50 Jahre nicht eingerechnet werden.
In den 4 Cent pro kWh ist eine Rückstellung für Abriss der Kraftwerke und die Endlagerung bereits enthalten.
Parallel dazu war das Verhältnis der Steuerförderung für Forschung: 99,98DM für Atomforschung zu 0,02DM für Forschung für Alternative Energiegewinnung.
Das muß sehr lange her sein. Inzwischen ist die Förderung der erneuerbaren Energien in der Summe sehr sehr viel höher als die für die Summe der Forschungsausgaben für die Kernenergie. Ich weiß nicht, ob der nachfolgende Betrag belastbar ist, aber die Förderung der erneuerbaren Energien soll in Summe aktuell über 800 Milliarden € betragen und nimmt weiter stark zu. Dieser Betrag stammt von der Bundesregierung. Das ist allein der Betrag für garantierte Abnahmepreise für Strom aus erneuerbaren Energien, z.B. Windkraft, Photovoltaik, Geothermie usw..

In diesem Betrag ist z.B. noch nicht enthalten:
- Die Forschungsförderung für "Power to Gas" in Höhe von Jährlich ca. 10 Milliarden Euro seit etlichen Jahren
- Die "normale" Forschungsförderung über die herkömmlichen Fördertöpfe für Finanzierung von Förderprojekten auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien..
- Die Forschungsförderung für die haushaltfinanzierten Forschungsinstitute, z.B. Max-Planck-Institute, Blaue-Liste-Institute, Großforschungszentren, die ja z.T. auch auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien forschen. Beispiele: Großforschungszentrum Jülich, DLR ...
- Die Förderung des Baues von Gaskraftwerken als Backup-Kraftwerke für Dunkelflauten.
- Die Förderung von Wärmepumpenheizungen (bis zu 50 % der Kosten).
- Die Förderung des Kaufes von Elektrofahrzeugen und Hybridfahrzeugen.
- Die Förderung des Netzausbaues und vieles mehr.
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von KudlWackerl »

Zitat: In den 4 Cent pro kWh ist eine Rückstellung für Abriss der Kraftwerke und die Endlagerung bereits enthalten.

Lächerliche Behauptung fern jeder Realität!

Noch nicht mal die Versicherungsbeiträge (Haftpflicht) der Betriebsrisiken sind im Atomstrom enthalten. Durch Gesetz sind die Betreiber als einziger Betrieb Deutschlands von der Versicherungspflicht befreit.

Sonst müssten sie nämlich sofort dicht machen bzw. Hätten nie ans Netz gehen können, da keine Gesellschaft diese Risiken versichern würde.

Wenn was passiert, ist der Steuerzahler drann, bzw. Geschädigte bleiben auf ihrem Schaden sitzen.
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von dietmardd »

Das Dumme an Solardächern ist für die Großkonzerne, dass der "kleine Mann" autark werden kann.
Das stimmt so nicht. Das Hauptproblem für die Stromkonzerne ist die Beherrschung der Stromnetze.

1. Bisher gab es wenige Großerzeuger und zig Millionen Stromkunden. Der Strom floss nur in eine Richtung. Die Stromkunden verbrauchen über den Tag sehr unterschiedliche Strommengen. Die Stromkonzerne mußten ihre Produktion immer genau so steuern, daß Stromerzeugung und -verbrauch gleich groß sind. Bei relativ wenigen Großkraftwerken war das beherrschbar.

2. Jetzt speisen Hunderttausende Kleinerzeuger (Photovoltaik) Strom ins Netz, so dass der Strom in beide Richtungen fließt. Die Stromkonzerne haben eine Abnahmepflicht, d.h. auch wenn viel zu viel Strom erzeugt wird, dürfen Photovoltaikanlagen nicht vom Netz genommen werden. Solche Situationen gab es schon häufiger. Wenn straffer Wind weht und Sonne scheint, wird allein aus diesen beiden Quellen mehr Strom erzeugt, als in ganz Deutschland verbraucht wird. Wohin mit dem zu vielen Strom? D zwingt z.B. Polen und Tschechien zur Abnahme dieses Überschußstromes über das europäische Verbundnetz. Polen und Tschechien sind deshalb D recht böse, denn sie benötigen den Überschußstrom nicht und D bekommt für den Stromexport keine Einnahmen, sondern muss ca. 2 ... 3 Cent pro kWh an Polen und Tschechien für die Abnahme des Überschußstromes zahlen. In Dunkelflauten importiert D Strom über das europäische Verbundnetz aus Polen (Kohle), Tschechien (Kohle und Atom), Frankreich (Atom) und aus anderen Ländern der EU. Auch darüber sind diese europäischen Lieferanten nicht glücklich, denn das destabilisiert deren Stromnetze. Um diesen ungewollten Stromexport zu drosseln, verlangen diese Staaten exorbitante Preise.
Für die Stromkonzerne ist es äußerst schwierig, sogenannte intelligenten Netze für die Einspeisung der Photovoltaik und des Windstromes zu schaffen und außerdem den Stromimport und den Stromexport zu gestalten.

3. Da es Vorfahrt für erneuerbare Energien gibt, können die Stromkonzerne bei viel Wind und Sonne ihre Kraftwerke nicht einfach auf Null fahren. Das geht nur bei Gaskraftwerken. Kohlekraftwerke und Atomkraftwerke müssen weiter betrieben werden, auch wenn der damit erzeugte Strom nicht eingespeist werden kann. Ich kenne nur die Preise von vor ca. 25 Jahren. Damals erzeugte ein 1000 MW-Block täglich Strom für ca. 1 Millionen Euro. Heutzutage dürften die Verluste der Stromkonzerne viel höher sein. Natürlich können die Stromkonzerne diese Verluste nicht selbst tragen. Diese Verluste werden in die Strompreise eingepreist.
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von dietmardd »

Lächerliche Behauptung fern jeder Realität!
Bisher wurden von den Betreibern der Kernkraftwerke Rückstellungen in Höhe von über 24 Milliarden Euro gebildet. Das wurde vom Gesetzgeber so vorgeschrieben. Das ist die Realität, nicht irgendeine Ideologie. Ob diese Summe für Rückbau und Endlagerung reicht, ist umstritten.
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von 2Ventiler »

Garfield hat geschrieben: 04.03.2022, 20:38
Sigi hat geschrieben: 04.03.2022, 14:05 Leider ist die Diskussion, wie so oft, weit vom Thema abgedriftet, und, ebenfalls wie immer häufiger, auch in persönliche Beleidigungen ausgeartet. Wenn der Admin hier nicht eingreift, rutscht das HME-Forum, das so lange mit seinem mehr als angenehmen, kollegialen Gesprächsklima eine große Ausnahme war, in das übliche Hauen und Stechen ab.
Es wäre überaus schade!

Gruß
Sigi
Deshalb... macht bitte rinen neuen Thresd auf und kommt zum ursprünglichen Thema zurück...
Sonst lösche ich alles Sachfremde...
Wie gehts jetzt weiter?
Gruß Roger

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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von KudlWackerl »

dietmardd hat geschrieben: 13.03.2022, 22:24
Lächerliche Behauptung fern jeder Realität!
Bisher wurden von den Betreibern der Kernkraftwerke Rückstellungen in Höhe von über 24 Milliarden Euro gebildet. Das wurde vom Gesetzgeber so vorgeschrieben. Das ist die Realität, nicht irgendeine Ideologie. Ob diese Summe für Rückbau und Endlagerung reicht, ist umstritten.
Lächerliche Behauptung fern jeder Realität!

Regierungstext: "Das Gesetz zur Transparenz über die Kosten der Stilllegung und des Rückbaus der Kernkraftwerke sowie der Verpackung radioaktiver Abfälle (Transparenzgesetz) vom 27. Januar 2017 sieht eine Berichtspflicht der Betreiber von Kernkraftwerken gegenüber dem BAFA vor. In der jährlich zu übermittelnden Aufstellung müssen die Betreiber auf der Grundlage des Jahresabschlusses die für die Stilllegung und den Rückbau der Kernkraftwerke sowie für die Verpackung der radioaktiven Abfälle gebildeten Rückstellungen nach den verschiedenen Aufgaben der Entsorgung differenziert darstellen. Diese Darstellung muss die für die einzelnen Aufgaben der Entsorgungsverpflichtungen erwarteten Aufwendungen in den zukünftigen Geschäftsjahren enthalten. Zudem muss die Darstellung zeigen, welche Vermögenswerte dem Betreiber zukünftig zur Verfügung stehen werden, um diese Aufwendungen zu decken."

Zitat Ende

Allein die Sanierung des illegalen Atommüllagers Asse hat bereits über 15 Milliarden Euro verschlungen.

Für den Rückbau nur eines AKW werden derzeit rund 10 Milliarden Euro veranschlagt.

Diese Kosten kommen meist aus Steuergeldern oder aus Einnahmen der Versorger (also aus den Taschen der Verbraucher)

Bis zum Jahr 2100, so rechnen Experten, könnten die Kosten aufgrund der Inflation auf geschätzte 169 Milliarden Euro ansteigen. Das beinhalte noch nicht die Kosten für die Endlagerung. Und sollte einer der Energieversorger in die Insolvenz gehen, dann haftet der Staat mit der vollen Summe.

Die Kosten für die Atomkraft werden nachkommende Generationen noch jahrhundertelang begleiten.

Grüße, Alf
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von mpetrus »

Hat nicht der Sigmar Gabriel als damsliger Minister den Atommüll von den Erzeuger abgekauft?
Sprich die Unternehmen hsben einen einmaligen Beitrag an den Stast bezahlt und waren die Verantwortung los.
Soviel ich mich noch erinnern kann, wurde das auch mit den Angedrohten Zahlungen, wegen der übers Knie gebrochen Abschaltungen, zur Restlaufzeit verrechnet.
Grüße Michael
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Re: Elektromobilität bei Reisemobilen

Beitrag von Garfield »

ich mach mal zu...
Viele Grüße, Peter
:mrgreen: Ein Reisemobil braucht zwei Jahre, bis es erwachsen ist. Direkt anschließend beginnen nahtlos die Alterskrankheiten. ;-)
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