Klebetipps

Erfahrungen und Lösungen von Reisemobilisten für eben solche
hawe
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Klebetipps

Beitrag von hawe »

Hallo,

ich will auf das Riffelblech in der Garage, genauer gesagt in den Winkel unten an den Türen irgendwie eine Öse kleben.
Daran sollen die Räder mit den "Rädern" gegen seitliches verschieben und "abheben" gesichert werden.
Hat jemand Erfahrungen welchen Kleber man da verwendet? Vielleicht auch eine Idee zur passenden Öse ....

cu
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Maro
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Re: Klebetipps

Beitrag von Maro »

Hallo,
versuch es mal mit dem JB Weld Kleber. Ich hab nur gute Erfahrungen damit gemacht.

https://www.amazon.de/Schwei%C3%9Fen-82 ... r=8-6&th=1

Grüße
majortom
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Re: Klebetipps

Beitrag von majortom »

Hallo Hawe,

nimm einen zähelastischen Konstuktionsklebstoff, wie z.B. Weicon Flex 310 oder 310 M 2K.

Wichtig ist das Du mind. 3 bis 4mm Klebstoffstärke hast, sonst kann der Klebstoff die Kräfte nicht aufnehmen und reißt. Vorher alles mit IPA fettfrei reinigen und mit einem Schleifpad anrauen. die Zugfestigkeit ist 2.2N/mm^2. Dann rechne mal mit 1.5N/mm^2 als Sicherheitszuschlag, dann kannst Du die Größe der Platte ausrechnen, die zu für die Ösen benötigst.
Als Öse würde ich ein Klappauge aus dem Yachtbau nehmen, das stört dann bei Nichtgebracuh weniger und hält auch etwas aus.

https://shop.gruendl.de/index.php?lang= ... =klappauge


Ciao

Thomas
hawe
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Re: Klebetipps

Beitrag von hawe »

Danke für die Tipps, da ist mir eingefallen das ich doch noch UHU-2-Komponentenkleber habe ...

cu
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WolfRam
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Re: Klebetipps

Beitrag von WolfRam »

Hallo Cu,

obwohl (oder gerade weil) ich mein Berufsleben mit Plastik & Co verbracht habe – und weiß, was die Chemiewerkstoffe bei richtiger Anwendung alles leisten können – rate ich Dir dringend davon ab, eine Sicherheitsbefestigung auf Basis einer Klebung herzustellen!
( Der alte Spruch „Wer Kunststoff kennt, nimmt Stahl und Eisen“ gilt ganz besonders für Kleber, einem Fachgebiet der Kunststoffchemie …)

Die Kräfte, die auf eine solche Öse wirken können – vor allem die Geschwindigkeit, mit der sie auftreten - lassen sich nur mit einer großflächigen Verklebung sicher „abfangen“ und das in diesem Fall auch nur theoretisch, denn die Öse erzeugt quasi eine Punktbelastung.

Augschrauben, die per Durchgangsbohrung (sauber abgedichtet und am Unterboden mit entsprechenden Unterlegscheiben und einem zusätzlichen Schutzauftrag versehen) an bzw. auf dem dem Winkelprofil montiert sind, wären meine Empfehlung. - Und Montageteile aus dem Boots- / Yachtbau sind immer die beste Wahl, als Alternative zum 08/15 aus dem Baumarkt.
Grüße aus dem Illertal
WolfRam
majortom
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Re: Klebetipps

Beitrag von majortom »

Hi Hawe,

UHU 2K wird nicht funktionieren, da es ein Epoxidklebstoff ist und der keine Impulsbelastung mag. Ist zu spröde. Du braucht einen Klebstoff aus dem Karosseriebau mit zähelastischen Eigenschaften, der kann die Stöße besser absorbieren.
Die Meinung von Wolfram hätte ich vor 10 Jahren auch noch unterschrieben, jedoch heute nicht mehr. Die Klebstofftechnik hat sich weiter entwickelt und die Lasteinleitung einer durchgebolzten Schraube ist auch nicht einfach. Hier muss man auch die Zug und Scherkräfte großflächig mit eingeklebten Verstärkungsblechen abfangen, ansonsten reißt der Bolzen aus dem GFK-Boden aus. Bei einen Stahlboden wäre ich wieder bei Wolfram.
Schon eine Platte von 40x40mm kann einen Zug von 2400N aufnehmen, und das ist konservativ gerechnet. Bei 60x60 sind es schon 5.4kN. Wichtig ist nur dabei, dass die Klebstoffstärke nicht unter 3 bis 4mm ist, damit der Klebstoff die Energie aufnehmen kann und sich verformt.

Was mir mehr Sorgen bereiten würde, ist die Verbindung von Riffelblech und GFK-Wanne. Nicht das dann das ganze Blech wegfliegt. Das kann die nur Hymer beantworten.

Viel Erfolg

Thomas
dietmardd
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Re: Klebetipps

Beitrag von dietmardd »

Die Klebstofftechnik hat sich weiter entwickelt
Das betrifft Anwendungen im Flugzeugbau mit spezieller Oberflächenvorbereitung, die ein Heimwerker unmöglich umsetzen kann.

Woraus besteht das Riffelblech? Verzinkter Stahl oder Edelstahl? Es gibt keinen Kleber, der auf verzinkten Oberflächen oder auf Edelstahl wirklich dauerhaft klebt!!!

Ist es unverzinkter Stahl, dann hat dieser immer eine dünne Rostschicht, auch wenn diese nicht sichtbar ist. Das Problem dieser Rostschicht besteht darin, daß diese eben nicht aus Fe2O3 besteht, sondern aus einer komplexeren Eisenverbindung besteht, die vereinfacht gesagt, Kristallwasser enthält. Das bedeutet, daß bei einer Klebeverbindung die Eisenoberfläche unter dem Kleber auch unter Luftabschluß langsam verrostet, da ein galvanisches Element besteht. In der Industrie gibt es spezielle Oberflächenvorbereitungstechnologien, die ein Heimwerker kaum realisieren kann.

Der Kleber mit der mit Abstand höchsten Klebkraft ist der Epoxidharzkleber. Das ist ein 2-Komponenten-Kleber. Normalerweise wird der Kleber sehr hart, aber es gibt auch etwas elastischere Epoxidharzkleber.

Diese Epoxidharzkleber haben zwei Nachteile:
1. sind sehr UV-empfindlich
2. schlechte Dosierbarkeit aus zwei Tuben, d.h. das optimale Mischungsverhältnis ist kaum realisierbar.

Grundsätze für Klebeverbindungen:
- möglichst große Klebeflächen, da nur über größere Flächen nennenswerte Klebkräfte realisiert werden können.
- Belastung immer senkrecht zur Klebefläche, da Klebeverbindungen niemals auf Scherung beansprucht werden sollten.
- Aufrauhung der Klebeflächen, trocken und fettfrei - nicht einmal anfassen (Hautfett)
- bestimmte Materialien lassen sich nicht oder nur mit speziellen Klebern kleben, z.B. verzinkter Stahl, Edelstahl, Thermokunststoffe, Silikonkunststoffe
- keine sicherheitsrelevanten Teile Kleben. Das wäre russisches Roulette.
- keine Klebeverbindungen bei starken Vibrationsbelastungen
- je dünner die Klebstoffdicke, desto fester die Verbindung

Der größte chemische "Feind" von Klebeverbindungen sind Silikonöle, die in Hauswerkstätten oft zum Einsatz kommen. In der Automobilindustrie sind Silikonöle und silikonisierte Papiere im ganzen Werk streng verboten, da schon mikroskopische Mengen die Haftung von Klebeverbindungen und von Lack stark gefährden. Auch wenn man Silikonöl mal vor Jahren verwendet hat, ist der betreffende Raum noch sehr lange "verbrannt".

Finger weg von Alleskleber (außer für Papier), Sekundenkleber und Silikonkautschuk - alle nur mit geringer Klebkraft.

Fester als Kunststoffkleber sind Lötverbindungen und da meine ich nicht die mit Lötkolben und Lötzinn (haftet schlecht auf Eisen und geringe Festigkeit), sondern Heißlötverbindungen mit speziellen Loten und Gasbrenner. Noch besser sind Schweißverbindungen zwischen verschiedenen (Stahlteilen). Heute besitzen schon viele Heimwerker Lichtbogen-Schweißgeräte aus dem Baumarkt oder gelegentlich von Lidl und Aldi. Richtig geschweißt halten z.B. Ösen auf Metallblech sehr sehr viel besser als eine Klebeverbindung, denn dann werden die Teile an der Schweißverbindung zusammengeschmolzen.

Achtung:
- nur mit Schweißerhelm, sonst sind Augen schnell futsch
- bei verzinktem Blech entstehen giftige Zinkdämpfe. Unbedingt FFP2-Maske tragen, damit kein Einatmen.
- keine vercadmete Teile verschweißen, es sei denn, Du planst Selbstmord, denn Cadmiumdämpfe sind extrem giftig, Ältere Schrauben und Kleinteile wurden früher oft vercadmet und in mancher Werkstatt gibt es noch solche vercadmete Teile. Zu kaufen sollte es keine mehr geben, denn das Vercadmen ist in der EU seit langen verboten, aber viele Schrauben und Kleinteile kommen aus China und da weiß man nicht.
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Re: Klebetipps

Beitrag von Bevaube »

Ich kenne Riffelblech nur aus Aluminium.

Gruss, Beat.
dietmardd
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Re: Klebetipps

Beitrag von dietmardd »

Ich bemühe mal Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Riffelblech

--> gibt es also nicht nur aus Al. Die Bezeichnung gilt für diagonal gerippte Strukturen.

Aluminium läßt sich übrigens auch schlecht kleben und lackieren. Vor dem Lackieren sollte ein Primer als Untergrund aufgebracht werden. Soweit ich weiß, werden Klebeflächen in der Luftfahrtindustrie mit speziellen Ätzmitteln vorbereitet.

Es gibt schon gute Gründe, warum nach Audi keine weiteren Hersteller Alu-Karossen hergestellt haben.

GfK (glasfaserverstärkte Kunststoffe) sind im Womo-Bau fast immer auf der Basis von Polyester, in der Luftfahrtindustrie oft ein Gemisch aus Polyester und Epoxidharz (geringere Brandgefahr, aber teurer). Beide Materialien lassen sich ganz gut kleben, wenn man die Oberfläche vom Trennmittel reinigt, welches das Ausformen des Bauteiles aus der Form ermöglicht. In der Automobilindustrie gibt es im geringem Umfang faserverstärkte Thermokunststoffe (Vorteil: höhere Herstellgeschwindigkeit, aber niedrige Festigkeit.)
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Re: Klebetipps

Beitrag von horst-lehner »

WolfRam hat geschrieben: 07.03.2022, 16:34Augschrauben, die per Durchgangsbohrung ...
Aber nur, wenn unter dem Riffelblech keine Heizung verbaut ist. Und ggf. als Unterlegscheiben die größten verfügbaren Karosseriescheiben nehmen, damit die Kraft auf einen entsprechenden Bereich des Unterbodens verteilt wird.
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Re: Klebetipps

Beitrag von 2Ventiler »

horst-lehner hat geschrieben: 08.03.2022, 07:43
WolfRam hat geschrieben: 07.03.2022, 16:34Augschrauben, die per Durchgangsbohrung ...
Aber nur, wenn unter dem Riffelblech keine Heizung verbaut ist. Und ggf. als Unterlegscheiben die größten verfügbaren Karosseriescheiben nehmen, damit die Kraft auf einen entsprechenden Bereich des Unterbodens verteilt wird.
Und es ggf keine geschäumte Wanne ist.
Gruß Roger

„Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.“ - Karl Valentin
hawe
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Re: Klebetipps

Beitrag von hawe »

dietmardd hat geschrieben: 08.03.2022, 00:30 2. schlechte Dosierbarkeit aus zwei Tuben, d.h. das optimale Mischungsverhältnis ist kaum realisierbar.
In der Uhuverpackung sehe ich da kein Problem, Doppelkolben ..., -> siehe unten.

Mal zur Belastung, die Räder sind mit zwei Befestigungen zur hinteren oberen und einer Befestigung zur vorderen oberen Zurrschiene abgespannt. Da passiert jetzt schon kaum etwas, wenn man heftig rüttelt. Die Ösen sollen lediglich die restliche minimale seitliche Beweglichkeit unterbinden.

Durchbohren ist keine Option, direkt darunter sind am Unterboden "Verstärkungen???".

Die bestellten Augplatten haben eine Grundfläche von 30x35mm, Material V2A.
Die Riffelplatte von Hymer ist Alu.
Zusätzlich kann man die Platten noch mit vier Schrauben in die Riffelplatte verschrauben, die ist im Randbereich der Türen doppellagig.

Ich werde mich mal bei Uhu erkundigen ob deren Kleber geeignet sind. Es gibt da noch ...
https://www.amazon.de/UHU-45960-Epoxidk ... C90&sr=8-5


cu
https://de.wiktionary.org/wiki/cu) :-D
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Re: Klebetipps

Beitrag von fahrradgarage »

...als Alternative, wenn auch vielleicht nicht ganz so high tech :
Ich habe mir in die Garage eine Tischlerplatte aus dem Baumarkt gelegt. Und da befestige ich ganz entspannt die Fahrradträger etc.

Gruß,
Frank
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horst-lehner
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Re: Klebetipps

Beitrag von horst-lehner »

fahrradgarage hat geschrieben: 08.03.2022, 22:37Ich habe mir in die Garage eine Tischlerplatte aus dem Baumarkt gelegt.
Ist halt schon schwer, so ein Tischlerplatte ... würd ich deshalb grad bei einem ML-T eher nicht machen.
dietmardd
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Re: Klebetipps

Beitrag von dietmardd »

Die bestellten Augplatten haben eine Grundfläche von 30x35mm, Material V2A.
Ich hatte schon geschrieben, daß Edelstahl, z.B. Cr-Ni- und Cr-Stähle und dazu gehört auch V2A nicht geklebt und nicht lackiert werden können.

Warum ist das so?

Ab ca. 13 % Cr bildet sich eine einatomare Sauerstoffschicht auf dem Edelstahl. Das ist keine chemische Verbindung, sondern ein physikalischer Effekt. Diese nur eine Atomlage Sauerstoff verhindert, daß Wasser, Säuren und Laugen die Stahloberfläche erreichen. Dadurch kann sich kein elektrochemisches Element bilden und daher kann es keine Korrosion geben. Diese einatomare Sauerstoffschicht verhindert auch, daß Klebstoffe und Lacke auf der Oberfläche haften können.
Fazit: Es kann keinen Klebstoff für diese Materialien geben. Eine Suche danach ist von vornherein sinnlos.

Es gibt eine Ausnahme: In der Flugzeugindustrie werden Haltewinkel aus Cr-Ni-Stahl auf faserverstärkte Platten bzw. die Außenwand geklebt. Wegen des o.g. Problems muß dazu die einatomare Sauerstoffschicht beseitigt werden. Dazu werden die künftigen Klebestellen auf der Haltewinkeln mit einer speziellen Säuremischung angeätzt. Dann ist der Winkel für kurze Zeit klebbar, aber schon nach kurzer Zeit bildet sich die Sauerstoffschicht wieder neu.

Das Säuregemisch enthält Flusssäure. Diese Flusssäure ist die stärkste Säure, die es gibt und sie ist extrem giftig und gefährlich, da sie auch durch die Haut in die Tiefe diffundiert. Zur Verwendung dieser Flusssäure braucht man eine spezielle Qualifikation. Als Laie kommt man deshalb nicht an Flusssäure heran und das bedeutet, daß man als Laie deshalb Cr-Ni- und Cr-Stähle nicht kleben kann. Ich warne davor, sich Flusssäure illegal zu beschaffen, da die Gefahr bleibender körperlicher Schäden sehr groß ist.

Wie kann man sich den Effekt der einatomaren Sauerstoffschicht in einem Gleichnis vorstellen? Ihr habt bestimmt schon einmal gesehen, was passiert, wenn ein Wassertropfen auf eine heiße Herdplatte gelangt. Normalerweise müßte der Wassertropfen sofort verdampfen, aber das passiert nicht. Der Wassertropfen tänzelt eine ganze Weile auf der heißen Herdplatte herum. Zwischen der heißen Herdplatte und dem Wassertropfen bildet sich eine sehr dünne Gasschicht (Wasserdampf). Diese dünne Gasschicht verhindert, daß größere Wärmemengen von der Herdplatte in den Wassertropfen gelangen können, so daß das Wasser eine Zeitlang nicht verdampfen kann.
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