Zweite Starterbatterie möglich

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beder
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Re: Zweite Starterbatterie möglich

Beitrag von beder »

mpetrus hat geschrieben: 12.05.2022, 20:33 Das beantwortet leider meine Frage nicht.
Also frag ich mal anders.
Wird die Starterbatt. immer ca.0,6V unter der Aufbaubatt. gehalten? Also auch wenn keine Ladespannung erfolgt? Als Beispiel Aufbau 12,6V und Starterbatt. dann 12V.
Hallo,

nein, denn es kann ja sein, dass die Starterbatterie in einem besseren Ladezustand ist als die Aufbaubatterie. Das ist eine "Einbahnstraße", erreicht wird das durch die Diode(n) die in dem Standby-Charger verbaut sind. Eine Diode leitet, wenn die Spannung an der Anode um die Schwellspannung (bei Silizium ca. 0,6V bis 0,7V) höher ist als an der Kathode. Hier noch eine schöne Abendlektüre zu dem Thema.

https://de.wikipedia.org/wiki/Diode

VG
Bernhard

PS: sorry Michael, hab dich weiter oben als Martin angeschrieben :oops:
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mpetrus
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Re: Zweite Starterbatterie möglich

Beitrag von mpetrus »

Ok,
das Bedeutet also:
Die Starterbatt. wird solange Belastet bis sie 0,6V unter der Spannung der Aufbaubatt. ist. Dann schalten sich die Batt. zusammen und es wird aus beiden Batt. der Verbraucher versorgt. (Wie im eingang gefragt "Radio"). Das kann dann aber auch bedeuten das ich beide Batt. leer sauge wenn das Radio Tag und Nacht läuft. (Vorausgesetzt ich habe kein Solar oder Landstrom angeschlossen.)
Grüße Michael
majortom
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Re: Zweite Starterbatterie möglich

Beitrag von majortom »

Moin, die Runde,

die Lösung mit der Diode und dem 2Ohm-Widerstand ist nicht wirklich optimal.
Kleine Rechnung dazu:

Nehmen wir mal eine Schottky Diode mit nur 0,3V Spannungsabfall an. Ferner hat die Aufbaubatterie 13.8V und die Starterbatterie 12.0V.
Macht also abzüglich Spannungsabfall an der Diode 1.5V am Widerstand.
Bei einem 2Ohm-Widerstand würden nun am Anfang 750mA zur Starterbatterie fließen, 1.125W würden verheizt.

Nehmen wir an, das MBUX braucht 4 Amper (ca. 50W), dann wird der Batterie immer noch über 3A entzogen. Wenn ich 6 Stunden Radio höre, muss ich ca. 20Ah aus der Aufbaubatterie transferieren. Das dauert dann minimal 26h, in der Praxis aber mehr, da mit zunehmender Starterbatteriespannung sich der Ausgleichsrom reduziert.

Effektiver ist der Einbau eines kleinen DC/DC Konverters mit 3 bis 4 A Ausgangsstrom, der reduziert auch die Verluste, welche entstehen, wenn ich zwei verschiedenen Spannungspotentiale habe und ein Ausgleichsstrom fließt. Wenn bei 1.5V Spannungsdifferenz 4A fließen, egal ob über Widerstand, Diode oder FET, dann habe ich 6W Verlustleistung.

Ciao

Thomas
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KudlWackerl
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Re: Zweite Starterbatterie möglich

Beitrag von KudlWackerl »

Hallo Thomas,

Dein erster Fehler ist die Schottky-Diode... Nimm eine mit 0.7 Volt.

Dein zweiter Fehler ist die Überlegung mit dem DcDc-Wandler. Du brauchst dann nämlich einen Stepdown mit Stromregler. Der Stromregler muss im Plus-Pfad sein, da die Start- und die Aufbaubatterie eine gemeinsame Minus auf Masse haben.

Wo bekommst du so ein Gerät?

Grüße, Alf
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beder
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Re: Zweite Starterbatterie möglich

Beitrag von beder »

KudlWackerl hat geschrieben: 13.05.2022, 09:27
Dein zweiter Fehler ist die Überlegung mit dem DcDc-Wandler. Du brauchst dann nämlich einen Stepdown mit Stromregler. Der Stromregler muss im Plus-Pfad sein, da die Start- und die Aufbaubatterie eine gemeinsame Minus auf Masse haben.

Wo bekommst du so ein Gerät?

Grüße, Alf
Hallo Alf,

ich hab das seit über einem Jahr mit einem isolierten DC/DC von Victron gelöst, diesen hier https://www.offgridtec.com/victron-orio ... html?c=375
Hab den auf 12,9V eingestellt und damit wird die Starterbatterie auf alle Fälle auf einem Level gehalten, wo dir das Fahrzeug noch anspringt. Der höhere Strombedarf für die MBUX (Radio) wird dann über den DC/DC erledigt. Wie gesagt, funktioniert seit über einem Jahr problemlos. Der DC/DC wird bei laufendem Motor (invertiertes D+) abgeschaltet. Das kann im einfachsten Fall mit einem Relais, oder wie in meinem Fall mit einem Transistor, 3 Widerständen und einer Diode erledigt werden.

VG
Bernhard
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Sigi
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Re: Zweite Starterbatterie möglich

Beitrag von Sigi »

Hallo Bernhard,
ich überlege auch, meine neue Starterbatterie, im Stand ohne Landstrom, am Solarertrag teilhaben zu lassen. Mein Solarladeregler füttert zwar auch die Starterbatterie, aber nur mit einem Mini-Strömchen von max. 0,8 A.

Wie verhinderst Du bei Deinem Victron DC/DC- Wandler, dass der ggfs. die Bordbatterie leer saugt? So wie ich das sehe, arbeitet der auf der Eingangsseite bis hinunter zu 8 V. Das kann ja nicht das Ziel der Übung sein?

Gruß
Sigi
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beder
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Re: Zweite Starterbatterie möglich

Beitrag von beder »

Sigi hat geschrieben: 13.05.2022, 12:19
Wie verhinderst Du bei Deinem Victron DC/DC- Wandler, dass der ggfs. die Bordbatterie leer saugt? So wie ich das sehe, arbeitet der auf der Eingangsseite bis hinunter zu 8 V. Das kann ja nicht das Ziel der Übung sein?

Gruß
Sigi
Hallo Sigi,

der Strom der aus der Aufbaubatterie in die Starterbatterie geht ist bei meiner Einstellung sehr gering. Muss gestehen, dass ich das noch garnicht gemessen habe (muss ich unbedingt nachholen). Erst wenn das Radio (MBUX) aktiviert wird, dann steigt auch der Strom deutlich. Allerdings liefert die Solaranlage immer genug Energie um das zu erledigen, es geht ja nur darum die Starterbatterie zu puffern. Die Aufbaubatterie ist durch ein BMS vor Tiefentladung geschützt, Abschaltung bei 10% SoC. Durch das Victron VRM-Portal hab ich meine Anlage immer und jederzeit im Überblick, egal wo das WoMo steht (braucht nur LTE-Netz für den Router).

VG
Bernhard
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majortom
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Re: Zweite Starterbatterie möglich

Beitrag von majortom »

KudlWackerl hat geschrieben: 13.05.2022, 09:27 Hallo Thomas,

Dein erster Fehler ist die Schottky-Diode... Nimm eine mit 0.7 Volt.

Dein zweiter Fehler ist die Überlegung mit dem DcDc-Wandler. Du brauchst dann nämlich einen Stepdown mit Stromregler. Der Stromregler muss im Plus-Pfad sein, da die Start- und die Aufbaubatterie eine gemeinsame Minus auf Masse haben.

Wo bekommst du so ein Gerät?

Grüße, Alf
Hi Alf,

je niedriger die Vorwärtsspannung, desto niedriger die Verluste und je größer wird der Transferstrom.

Der Ausgangsstrom kann mit verschiedene Methoden geregelt werden. Angefangen von Drainstrom des primären FETs als indirekte Lösung bis hin zur Lösung mit isolierten Überträger und Hilfswicklung bzw. Optokoppler.
Wenn man es möglichst unabhängig von der Aufbaubatteriespannung haben möchte, dann nimmt man einen sog. SEPIC-Wandler, dann darf die Eingangsspannung größer oder kleiner der Ausgangsspannung (Starterbatterie) sein. Spannungsschwellen zum Ein- und Ausschalten, Strombegrenzung etc. sind bei diesen Controller-ICs schon integriert. Da je nach Chip-Design auch schon die Fets integriert sind, braucht man für kleine Ströme nur noch die Induktivitäten, Kondensatoren, ein paar Dioden sowie die Widerstände zu ergänzen.
Das ist alles schon entwickelt worden und man kann sich bei den gängigen Halbleiterherstellern reichlich bedienen.

Oder wie Bernhard schon richtig sagt, man kauft sich eine fertige Lösung, wenn man nicht selber basteln möchte.

Ciao

Thomas
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Re: Zweite Starterbatterie möglich

Beitrag von Elmi1010 »

Wo finde ich am Schaudt Laderegler den Schalter für Booster.. hab eine 780er..
Meine beiden Solarzellen sind über Laderegler direkt an +- an den WO batterien angeschlossen, dadurch wird die SB nicht mitgeladen? 😥
Danke für die Hilfe.
Erwin Benz
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Re: Zweite Starterbatterie möglich

Beitrag von Erwin Benz »

Hallo nochmal, nun habe ich mir das empfohlene Teil von Votronic besorgt, und beim Anschluß
(ich hab noch einen Schalter dazwischengesetzt, so daß ich on demand den Strom von hinten holen kann) festgestellt, daß es keine Masseverbindung zwischen dem Fahrerhaus und den Wohnraumbatterien gibt.
Die ist aber Vorraussetzung für den Betrieb des geannnten Teils.
Kennt Ihr das, ist das üblich?
Es ist mir zu heikel, diese Masseverbindung einfach so herzustellen, da verzichte ich lieber.
Mein Hymerhändler meinte sowieso, daß das Rumfummeln am Mercedes Teil des Fzg nicht zu empfehlen sei, Gefahr des Garantieverlusts...
Für seinen (Hymer) teil war er dagegen unkritisch.
Gruß
Jo
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2Ventiler
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Re: Zweite Starterbatterie möglich

Beitrag von 2Ventiler »

Erwin Benz hat geschrieben: 25.05.2022, 22:33 Hallo nochmal, nun habe ich mir das empfohlene Teil von Votronic besorgt, und beim Anschluß
(ich hab noch einen Schalter dazwischengesetzt, so daß ich on demand den Strom von hinten holen kann) festgestellt, daß es keine Masseverbindung zwischen dem Fahrerhaus und den Wohnraumbatterien gibt.
Die ist aber Vorraussetzung für den Betrieb des geannnten Teils.
Kennt Ihr das, ist das üblich?
Es ist mir zu heikel, diese Masseverbindung einfach so herzustellen, da verzichte ich lieber.
Mein Hymerhändler meinte sowieso, daß das Rumfummeln am Mercedes Teil des Fzg nicht zu empfehlen sei, Gefahr des Garantieverlusts...
Für seinen (Hymer) teil war er dagegen unkritisch.
Gruß
Jo
Die Masse ist durchgehend verbunden. WR-Batterie und SB sind im Minus verbunden und das kannst du auch ganz einfach durchmessen.
Gruß Roger

„Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.“ - Karl Valentin
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Re: Zweite Starterbatterie möglich

Beitrag von SD-600 »

Hallo zusammen,
ich hatte nun am Wochenende auch die Meldung einer leeren Starterbatterie nach 2 Nächten ohne Landstrom. Habe im Thread hier erfahren, dass ich mit dem Problem nicht alleine bin und würde auch den Victron DC DC Converter einbauen.
Wie kann ich den geschickt verkabeln? Gibt es die Möglichkeit ihn direkt am EBL mit der Starterbatterie zu verbinden?
Über den Remoteanschluss kann ich ihn Ein/Aus schalten indem ich irgendwo einen Schalter einbauen. Was passiert wenn er permanent "Ein" geschaltet ist aber nicht benötigt wird weil die Spannung Starterbatterie > Ausgangspannung ist? Ruhestrom?
Dann würd mich noch interessieren wie die Ausgangsspannung eingestellt wird...!?
Vielen Dank & Grüße
Dirk
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