Werkstoff obere hintere Dachblende B-MCI 680

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brs
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Werkstoff obere hintere Dachblende B-MCI 680

Beitrag von brs »

Hallo,
habe mir eine Schramme in der oberen hinteren Dachblende eingefangen. Ich meine das Verbindungsstück zwischen Dach und Rückwand, in dem die 3. Bremsleuchte sitzt. Unter dem Lack kommt schwarzer Kuntstoff raus. Weiß jemand, was das für Material ist?
Grüße

Bernhard
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KudlWackerl
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Re: Werkstoff obere hintere Dachblende B-MCI 680

Beitrag von KudlWackerl »

Thermoplast mit Fasern.

Grüße, Alf
brs
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Re: Werkstoff obere hintere Dachblende B-MCI 680

Beitrag von brs »

Kein Kevlar?
Grüße

Bernhard
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MilesandMore1805
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Re: Werkstoff obere hintere Dachblende B-MCI 680

Beitrag von MilesandMore1805 »

Kevlar wäre ein bischen Overkill - ist ja kein Formel1 Auto Kevlar ist eine gelbe Faser.
Faserverstärkter Kunststoff wie Alfred es schrieb und wie es bei der Garagenwanne der Fall ist.

Beste Gruesse Bernd
dietmardd
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Re: Werkstoff obere hintere Dachblende B-MCI 680

Beitrag von dietmardd »

Wenn es schwarz ist, konnte es auch ein carbonfaserverstärkter Kunststoff sein. Diese carbonfaserverstärkten Kunststoffe werden meist nicht per Hand lamminiert. Diese gibt es als Matten als Halbzeug. In diesem Halbzeug ist das schwarze Carbonfasergewebe schon im Matrixkunststoff eingebettet. Wie werden diese verarbeitet?

Aus der Rollenware wird ein Vorprodukt ausgestanzt. Dieses Vorprodukt wird in eine beheizbare Form eingelegt. Die zweiteilige Form wird durch eine Presse zusammen gedrückt. Es gibt zwei Varianten:

1. Das Carbonfasergewebe ist in einem Thermoplast integriert. In der beheizbaren Form wird der Thermoplast durch die Hitze weich und durch die Presse wird das ebene Vorprodukt in die räumliche Form gepresst.

2. Das Carbonfasergewebe in in einem nicht polymerisierten/polykondensierten Duroplast eingebettet. In der beheizbaren Form wird das ebene Vorprodukt in die räumliche Form gepresst und durch die Temperatur polymerisiert bzw. polykondensiert die Duroplastmasse zu einem festen Werkstoff. Das dauert einige bis wenige Minuten.

Das Ganze gibt es auch für glasfaserverstärkte Duromere mit verschiedenen Einfärbungen. So werden z.B. Tabletts oder Geschirr aus Melaminharz hergestellt. Ohne Glasfaserverstärkung verformt sich allerdings Melamingeschirr (z.B. für Camping und Womo) mit der Zeit. Ohne Verfärbung entstehen hellgraue Teile, z.B. Elektro- und Telefonanschlusskästen, wie diese zuhauf herumstehen oder die meisten Kunststoffteile im Schienenfahrzeugbau.

Im Automobilbau dominieren faserverstärkte Thermokunststoffe, da sich diese schneller verarbeiten lassen als Duromere. Meist sind es Glasfaserverstärkungen, aber in hochpreisigen PKW, z.B. Elektro-SUV von BMW sind es Carbonfasern.

Ich kann mir schlecht vorstellen, dass im Womo-Bau teurer Carbonfaser-Kunststoff verarbeitet wird. Ebenso schlecht vorstellbar ist, dass glasfaserverstärkter Kunststoff schwarz eingefärbt wird, denn das kostet unnötig Geld. Diese Teile werden ja sowieso lackiert.

Eine Laminierung per Hand wird nur in Ausnahmefällen durchgeführt, z.B. glasfaserverstärktes Polyester. da Handarbeit in D viel zu teuer. Deshalb wird dieses Verfahren nur bei Einzelfertigungen und bei kleinen Losgrößen angewandt. Ein weiterer Nachteil ist der Gestank, so dass derartige Unternehmen oft weit entfernt der Zivilisation in der "Pampa" angesiedelt sind. Es gibt jedoch auch einen Vorteil. Wenn man die Form zunächst mit Trennmittel und dann mit farbigen Polyesterlack einspritzt und dann darauf laminiert, dann ist das entstandene Kunststoffteil mit einer Farbschicht versehen, die viel fester haftet, als eine nachträglich aufgebrachte Lackschicht. Je nachdem, welches Trennmittel verwendet wird, kann die Rückseite auch grau mit schwarz sein.
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KudlWackerl
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Re: Werkstoff obere hintere Dachblende B-MCI 680

Beitrag von KudlWackerl »

Carbon? Bei Hymer?

Schöner Traum. :mrgreen:
brs
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Re: Werkstoff obere hintere Dachblende B-MCI 680

Beitrag von brs »

Danke für die Antworten, mein Lackierer hat es auch als Duro- oder Thermoplast identifiziert. Ging um den richtigen Spachtel. Alles wieder top!
Grüße

Bernhard
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