Bear-Lock für Sprinter mit Automatikgetriebe

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dietmardd
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Re: Bear-Lock für Sprinter mit Automatikgetriebe

Beitrag von dietmardd »

Die Bundesnetzagentur recherchiert seit 2006 nach Onlineplattformen, auf denen illegale Störsender angeboten werden.
Da braucht man nicht weit zu suchen. Die gibt es schon bei Amazon für weniger als 100 EURO.

Der Vorschlag von Beder klingt gut, da diese Geräte ohne Mobilfunk funktionieren, Mobilfunk arbeitet mit völlig anderen Frequenzen als Satellitenverbindungen, so dass ein Jammer für Mobilfunk nicht funktionieren dürfte. Und auch Pielsender zur Suche von GPS-Geräten im Womo dürften nicht funktionieren.
majortom
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Re: Bear-Lock für Sprinter mit Automatikgetriebe

Beitrag von majortom »

Der Jammer stört aber primär das GPS Signal auf den Kanälen L1 bis L5 und das ist recht einfach, da die nur um die -190 bis -125dBm Empfangsstärke auf der Erde haben. Das sind max 0.315Pikowatt. Und Jammer im Frequenzbereich von 1.1 bis 1.5GHz mit 20dBm (100mW) zu betreiben ist simpel, den kannst du auch auf 40dBm (10W) aufbohren, dann ist im Umfeld von einigen 100Metern nichts mehr mit GPS-Empfang.
Wenn der Mobilfunk gestört wird, dann ist auch die grobe Ortung über die Funkzelle tot und das ist zwischen 700MHz und 3.7GHz auch keine Raketenwissenschaft, da die Bänder bekannt sind. Auch dass der vorgestellte Tracker anstatt mit 2G oder 4G mit LEO-Satelliten auf Iridium oder anderen Diensten kommunizieren hilft auch wenig, da diese noch störanfälliger als Mobilfunk sind. Zudem brauch solch ein System eine freie Sicht zum Orbit oder eine Außenantenne ( For best reception, always keep the logo pointed towards the sky ...), die es dann verrät. Solch ein System sendet bei 1.616 bis 1.626.5 GHz bei max. 29dBm, ist also auch schmalbandig, da nur 20MHz bereit. Mit einem 40dBm Jammer ist man dann auf der sicheren Seite, da dann der Tracker nicht mehr senden kann. Es kann auch weniger Störleistung ausreichen, je nachdem, ob das System Push-Nachrichten erlaubt und sich der Tracker vor dem Senden im Netzwerk initialisieren muss.

Das Erste was ein Dieb macht, ist die Antennen abzudecken bzw. das Antennenkabel zu kappen. Das geht z.B. beim Sprinter sehr einfach, wenn man weiß, wo alle Antennenkabel langlaufen.

Wenn Du mal in arabischen Emiraten unterwegs bist und der König fährt mit seinem Konvoi an Dir vorbei, dann wirst Du, ob wohl der Konvoi nicht in Sichtweite ist, bemerken, dass dein GPS und dein Mobilfunkempfang auf einmal weg ist.

Also Funksysteme und speziell schmalbandige Dienste sind definitiv einfach zu stören. Da ich mich beruflich damit befasse und auch einige Studien dazu verfasst habe, würde ich mich persönlich nicht auf so etwas verlassen. Der Aha-Effekt ist immer groß, wenn man mit wenigen 10mW eine ganze drahtlose Produktionsanlage lahmlegt. Die Mehrheit hat noch nicht realisiert, wie fragil solch eine Infrastruktur ist. Gott sei Dank sind die meisten Terroristen und Aktivisten keine Nachrichtentechniker.

Ciao

Thomas
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beder
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Re: Bear-Lock für Sprinter mit Automatikgetriebe

Beitrag von beder »

majortom hat geschrieben: 12.02.2023, 16:01
Wenn Du mal in arabischen Emiraten unterwegs bist und der König fährt mit seinem Konvoi an Dir vorbei, dann wirst Du, ob wohl der Konvoi nicht in Sichtweite ist, bemerken, dass dein GPS und dein Mobilfunkempfang auf einmal weg ist.

Also Funksysteme und speziell schmalbandige Dienste sind definitiv einfach zu stören. Da ich mich beruflich damit befasse und auch einige Studien dazu verfasst habe, würde ich mich persönlich nicht auf so etwas verlassen. Der Aha-Effekt ist immer groß, wenn man mit wenigen 10mW eine ganze drahtlose Produktionsanlage lahmlegt. Die Mehrheit hat noch nicht realisiert, wie fragil solch eine Infrastruktur ist. Gott sei Dank sind die meisten Terroristen und Aktivisten keine Nachrichtentechniker.
Hallo Thomas,

mit den Jammern hast du natürlich recht. Das hab ich selbst schon 2x erlebt und weiß aus sicherer Quelle, dass das auch von offiziellen Personenschützern für Politiker etc. hier in D eingesetzt wird. Und in der Tat, es reichen wenige zig mW um einen Umkreis von 50 Metern taub zu machen. Jammer mit 40dBm sind da schon eine andere Hausnummer. Allerdings hat dann so ein Teil schon eine ordentliche Leistungsaufnahme und passt dann in keine Hosentasche mehr, da braucht‘s dann schon einen größeren Handkoffer.

Ich verwende den SPOT auch nicht zur Absicherung, dass ist bei uns Beiwerk.

VG
Bernhard
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dietmardd
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Re: Bear-Lock für Sprinter mit Automatikgetriebe

Beitrag von dietmardd »

Welches Ortungssystem ist denn nun das Beste?
majortom
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Re: Bear-Lock für Sprinter mit Automatikgetriebe

Beitrag von majortom »

beder hat geschrieben: 12.02.2023, 17:52 Jammer mit 40dBm sind da schon eine andere Hausnummer. Allerdings hat dann so ein Teil schon eine ordentliche Leistungsaufnahme und passt dann in keine Hosentasche mehr, da braucht‘s dann schon einen größeren Handkoffer.

Ich verwende den SPOT auch nicht zur Absicherung, dass ist bei uns Beiwerk.

VG
Bernhard
Hi Bernhard,

dafür haben uns die Hersteller genug 12V-Steckdosen im Auto verbaut. Stecker rein und aufs Armaturenbrett damit, fertig. Ein 40dBm Jammer ist in der Größe einer Zigarettenschachtel machbar. Der Emir hat eins mit einigen kW Leistung. Die fahren jedoch in speziellen Trucks vorne, in der Mitte und hinten. ;-)

Zum Thema, was ist das beste Ortungssystem? Eines, was man unauffällig irgendwo hinten im Schrank per Batterie betreibt, das gibt es nicht. Es muss schonmal aufs Dach und braucht Strom.

Wenn Du eine Sat-Antenne oder eine Klimaanlage auf dem Dach hast, dann sind das schonmal ein gute Montageorte, wo beide Anforderungen erfüllt sind. Dann brauchst Du einen Funkdienst, der in Deinem Aktionsbereich empfangbar ist. Zusätzlich solle der Dienst spektral redundant sein, also auf verschiedenen Frequenzbändern - nicht Kanälen - agieren. So etwas wirst Du im Consumerbereich nicht finden. Selbstbau ist mit etwas Hintergrundwissen durchaus machbar. Die Funkdienste und die Transceiver-Module gibt es zu bezahlbaren Preisen. Es ist aber ein Katz und Maus-Spiel. Es funktioniert nur, wenn der Angreifer nicht weiß, dass Du auf dieser Frequenz kommunizierst. Und daher wird es kompliziert, da entweder die sog. ISM-Frequenzen jeder kennt oder die speziellen Bänder kein flächendeckendes Empfangsnetz unterhalten.

Das bringt mich wieder zum Ausgangspunkt zurück. Hoher Einsatz für wenig Nutzen. Wenn Dein Fahrzeug auf den Tieflader kommt und die eine metallisierte Plane über das Fahrzeug spannen, dann ist Ende-Gelände mit der Ortung.

Also würde ich in die Versicherung investieren, die mir den Schaden zum Neupreis ersetzt.

Ciao

Thomas
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