Warum die Amerikaner so gern bergab fahren

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Johann
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Warum die Amerikaner so gern bergab fahren

Beitrag von Johann »

Hallo zusammen,
vor ein paar Tagen kam "Uptown - September 2008" zu uns in Haus geflattert. Uptown soll die Titelnachfolgerin der Monatszeitschrift Das Grundblatt (1994-2008) sein. www.uptown-online.de
Warum die Amerikaner so gern bergab fahren
Auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten lernt man langsam, Sprit zu sparen - ohne den Bus zu nehmen

Lars Halter

Amerika kriselt: Der Präsident ist unbeliebt, die Inflation beängstigend, der Dollar schwach, das Volk überschuldet ...Doch die Hauptsorge gilt dem hohen Ölpreis. Das schwarze Gold ist zurzeit doppelt so teuer wie vor einem Jahr, und nach Ansicht der meisten Analysten an der Wall Street dürfte der Preis weiter steigen. Was tun? Die Amerikaner sind ratlos, obwohl (oder vielleicht weil) es viele Lösungsvorschläge gibt. Die Republikaner wollen so schnell wie möglich in Alaskas Naturschutzgebiet bohren. "Wenn der Ölpreis steigt, sollten wir nicht unsere eigenen Vorräte im Boden lassen", macht Präsidentschaftskandidat John McCain im Wahlkampf Stimmung. Dabei weiß er ganz genau, dass es mindestens sieben bis zehn Jahre dauern würde, das eigene Öl zu fördern - und dass es so wenig wäre, dass man den Preis für ein Fass höchstens um ein paar Cent drücken könnte. Die Demokraten denken anders: Sie wollen, angeführt von Barack Obama, aber inspiriert vom ehemaligen Clinton-Vize Al Gore, massiv in neue Energien investieren. Gore hat "den nächsten Präsidenten" aufgefordert, innerhalb der nächsten zehn Jahre komplett auf Erneuerbare Energien umzusteigen. Möglich wäre das, wenn die Regierung in Forschung und Entwicklung von Solar- und Windkraftwerken, von Erdwärme und ähnlichen Technologien nur annähernd so viel investieren würde wie man den Öl-Konzernen an Steuervergünstigungen zusteckt.

Doch woher künftig Energie bezogen wird, ist nur die Hälfte der Debatte - um die andere drücken sich die Amis. Denn Energiesparen (und damit das Problem auf der Nachfrage-Seite zu lösen) ist für die meisten undenkbar. Im heißen New Yorker Sommer ziehen sich Frauen im Büro ein Jäckchen über, so unbarmherzig arbeiten die Klimaanlagen. Die Lichterorgien in Las Vegas und am Times Square werden immer größer, und wer im Auto wartet, lässt den Motor laufen.

Interessanterweise sparen Autofahrer hingegen "on the road". Der amerikanische Automobilverband hat die Mitglieder ausdrücklich gewarnt, die Verkehrssicherheit nicht zu gefährden. Denn was denen bisher an Sparmaßnahmen eingefallen ist, macht Angst: So schalten sie auf abschüssigen Straßen den Motor aus. Andere hängen sich in den Windschatten großer Trucks. Rote Ampeln werden überrollt, wenn kein Verkehr kommt. "Hypermiling" nennt man diesen Versuch, mehr Meilen aus jedem Tropfen Sprit zu quetschen.

Das Auto einfach stehen zu lassen, den Bus zu nehmen, zuhause das Licht abzuschalten und die Klimaanlage etwas moderater zu stellen, ist den meisten Amerikanern noch nicht eingefallen. Wann sie es lernen - bei einem Ölpreis von 150 Dollar? 200 Dollar? - wird sich zeigen.
Ach übrigens, wenn bei der Bergabfahrt der Motor ausgeschaltet wird, läuft ja auch keine Klimaanlage :lol:

Gruß Johann
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Johann
lupo
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V O R S I C H T !!

Beitrag von lupo »

Niemals währen der Fahrt den Motor abstellen! Der Hinweis war sicher spaßig gemeint.
Nur für die, welche es nicht wissen:
Nach Abstellen des Motors geht die Lenkung sehr schwer und die Bremse wird allmählich weniger wirksam.
Bei US-Fahrzeugen in USA ist die Lenkung sogar blockiert (hab's probiert).
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Johann
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Beitrag von Johann »

Naja lupo,
dass die Lenkung blockiert, ist doch ganz hilfreich, wenn Du gerade - während der Fahrt natürlich - im Küchenbereich beim Kaffeekochen bist ;-)
Übrigens ist mir ein drartiges Lenkgefühl nicht ganz fremd. Stell einmal beim voll beladenen Omnibus (6t Achslast) die Lenkhilfe ab und versuche zu lenken. Das zählte bei uns in der Firma zum Erprobungsprogramm. Da sind echte Bizeps gefragt.

Zum eigentlichen Beitrag: Ich hab fast in die Hosen gemacht, als ich den Beitrag las. Dass jemand überhaupt auf eine derart absurde Idee zum Spritsparen kommen kann, wo es doch wirklich naheliegende und vielfach erprobte/bewährte Maßnahmen gibt, konnte ich kaum glauben.

Johann
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Johann
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Johann
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Beitrag von Johann »

ßßß
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donalfredo
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Beitrag von donalfredo »

Tut mir leid,
ich hab's schon immer gewusst:

Die spinnen, die Amis...

donalfredo :shock:
wadro

Beitrag von wadro »

Hallo erstmal,

da sich mein nachfolgender Beitrag verm. auf fundierte, albanische Studien stützt, möchte ich Euch die verblüffend einfachen Massnahmen
zum Umweltschutz nicht vorenthalten.

Bei dem Vortragenden handelt es sich um den Betroffenheitslyriker Olaf Schubert. Allein durch sein Äusseres, ahnt man schon die Sachkenntnis.

Keine Angst...nach ca. 3 Minuten kommt er zur Sache.
Also mal anklicken...

http://www.youtube.com/watch?v=PXCYdTI4 ... =1&index=2

Es müssen Womos mit über 200 Sachen her. Bis dahin, Gas durch bis auf's Bodenblech.

Grüsse
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Johann
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Beitrag von Johann »

Hallo Michael,
das ...
wadro hat geschrieben:... Es müssen Womos mit über 200 Sachen her. Bis dahin, Gas durch bis auf's Bodenblech....
... ist ja mein größtes Problem :roll: , denn mit den kümmerlichen 110 PS unseres B 524 ist schon weit unterhalb der 200er-Schallgrenze das Ende der Fahnenstange erreicht :roll:

Was soll's, ich kann es trotzdem oder gerade deswegen recht gut aushalten, schließlich bin ich doch nicht auf der Flucht. Michael, ich werde Dir auf jeden Fall rechtzeitig Platz machen, wenn Du künftig mit über 200 km/h im Tiefflug :lol: an mir vorbeizischst.

Gruß Johann
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wadro

Beitrag von wadro »

Hallo Johann,

bitte erst den Link (hoffentlich habe ich das richtig gemacht) zum besseren Verständnis anklicken.

Ansonsten dürfte es mir schwer fallen, Dich zu überholen. Mein Tempomat kennt nur so um die 110 km/h !

Gruss Michael
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Johann
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Beitrag von Johann »

Hallo Michael,
zu Deinem Link passt vielleicht recht gut dieses herrliche Bild mit passender Unterschrift Und dann habe ich meinen Wagen voll auf 200 km/h runtergebremst, das ich in Der Öko-Kigge von Rainer Grießhammer gefunden habe.

Bild

PS: Bei den derzeit niedrigen Kraftstoffpreisen ist es vielleicht vertretbar, doch wieder mit Vmax (knapp unterhalb der Lichtgeschwindigkeit :cool: ) über die Autobahnen zu brettern, und den anderen zu zeigen, was so ein 2.8 JTD (oder 2.3 JTD) noch auf die Fahrbahn bringt. :roll:

Gruß Johann
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Franjo
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Beitrag von Franjo »

Johann hat geschrieben:doch wieder mit Vmax (knapp unterhalb der Lichtgeschwindigkeit :cool: ) über die Autobahnen zu brettern, und den anderen zu zeigen, was so ein 2.8 JTD (oder 2.3 JTD) noch auf die Fahrbahn bringt. :roll:

Gruß Johann
Also ich wüßte gar nicht, wie schnell unser Womo ist. Ist mir ehrlich gesagt auch wurscht.
Gruß Franjo
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Johann
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Beitrag von Johann »

Hallo Franjo,
da ich nicht auf der Flucht bin, sondern wirklich reisen möchte, beträgt unser Limit auf Autobahnen/Schnellstraßen 100 km/h. Auf Landstraßen können es auch 80 oder gar nur 70 km/h sein, sofern wir den nachfolgenden Verkehr nicht aufhalten.
Belohnt wird diese Fahrweise auch an der Tankstelle, sonst würde ich wohl kaum auf nur 9,9 L/100 km (bei rund 3.500 kg) kommen. Und natürlich dankt es mein Nervenkostüm :!:

Gruß Johann
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Garfield
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Beitrag von Garfield »

Johann hat geschrieben:Und natürlich dankt es mein Nervenkostüm :!:
:-D Entspannt statt verspannt ankommen :-D
Viele Grüße, Peter
:mrgreen: Ein Reisemobil braucht zwei Jahre, bis es erwachsen ist. Direkt anschließend beginnen nahtlos die Alterskrankheiten. ;-)
lupo
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Beitrag von lupo »

... ich finde, wir Mobilisten mit unseren fahrbaren Haus könnten uns doch eher mit den Schnecken, genauer, den Weinbergschnecken und deren Geschwindigkeit vergleichen.

Ein Beispiel: Wir fahren entspannt 500 km zum Stellplatz, bleiben dort (inkl. Anfahrt) eine Woche = 168 Stunden. Im Schnitt sind das genau 2,976 km / h, und man nennt das doch Schneckentempo. Oder?

Gruß von Lupo, der schwäbisch/fränkischen Weinbergschecke

PS: Wenn das WoMo wieder zuhause steht sind wir ganz arme "Nacktschnecken"
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Beitrag von Wilfried.M »

Lupo,........die Rechnung ist gut.
Bedarf aber etwas Nachdenklichkeit.

Ob das die Politik schnallt ? :oops:
Gruß
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Garfield
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Beitrag von Garfield »

Wilfried.M hat geschrieben:Ob das die Politik schnallt ? :oops:
Hallo Wilfried,
natürlich schnallen die das nicht. Dafür ist die Zahl viel zu niedrig. Politiker können erst mit Zahlen ab einer Million etwas anfangen.
Viele Grüße, Peter
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