Wer hoch hinaus will, fällt tief

...auch andere Mütter haben schöne Töchter - Reisemobile anderer Hersteller
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starlight
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Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von starlight »

Hallo zusammen,

eben habe ich in der neuen promobil gelesen, Hymer stellt zum Modelljahr 2012 die Produktion der AlkovenFahrzeuge ein.
Also künftig nur noch Rentner/Pensionisten- bzw. 2-Personenfahrzeuge.

Familien werden sich keinen Hymer mehr zulegen (können).

Ob das der richtige Weg ist?

Zugleich bekam ich von meinem Hymerhändler einen Brief und die Werbung für den neuen B-starline; Echt "günstig"!, ab ca. 82000,-€!!!
Ich habe das Gefühl, die sind von einem anderen Stern.
Welche Familie mit mittlerem Einkommen soll sich so ein Fahrzeug leisten können?

Für mich ist damit Hymer für die Zukunft und evt. Neuanschaffung eines Fahrzeugs, was in jedem Fall wieder nur ein Alkoven sein wird, gestorben.

Aber andere Mütter haben auch schöne und wahrscheinlich sogar preiswertere und qualitativ nicht unbedingt schlechtere Töchter.

Der Konzern und die schlauen Manager wollen es so; Mal schauen, wo das Ganze am Ende hinführt. Der Fall kann tief sein :!:

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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von Klaus L. »

Hallo,
jetzt wo du es erwähnst,
bei meinem Händler steht nicht ein Alkoven von Hymer mehr rum.
Nur noch Corado ist präsent,war aber schon länger so.
Gruß Klaus
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starlight
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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von starlight »

Klaus L. hat geschrieben:Hallo,
jetzt wo du es erwähnst,
bei meinem Händler steht nicht ein Alkoven von Hymer mehr rum.
Nur noch Corado ist präsent,war aber schon länger so.
Gruß Klaus
Hallo,

Corado ist für mich aber keine Alternative; Ich möchte mal sagen, Hymer ist VW Mittelklasse, Corado ist allenfalls Scoda;
Und die Mittelklasse sollte doch auch mit Alkovenfahrzeugen abgedeckt sein.
Für eine Oberklasse, wie Hymer es sein will, reicht es bei der derzeitigen Qualität und dem gebotenen Service sicher nicht.

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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von Waldbauer »

Hallo Starlight,
Ich halte den Inhalt Deines Beitrags für zutreffend.
in Unternehmen wie z.B. Hymer sitzen gut bezahlte Manager, denken nach und treffen Entscheidungen, dafür sind sie da.
Wenn eine neue Fahrzeuggeneration eingeführt werden soll wird erst eine Zielgruppe festgelegt, bzw. erfunden. Das sind die Menschen die das Produkt kaufen sollen. Die Manager glauben ziemlich genau zu wissen welche Leute ihr Produkt kaufen sollen, können oder werden. Am besten ist es, man sucht sich als Zielgruppe gut verdienende Leute (z.B Manager) oder wohlhabende Rentner aus. Die haben das Geld um teure Wohnmobile kaufen zu können.
Familienväter, womöglich noch alleinverdienend, mit Kindern, sind als Zielgruppe eines gewinnorientierten Unternehmens nicht mehr interessant, die sollen ruhig billigere Wohnmobile kaufen. An solchen Fahrzeugen wird nicht so viel verdient wie an einer B-Klasse auf Mercedes- Fahrgestell, das Geschäft überläßt man anderen Herstellern die nicht so gewinnorientiert sind.
Es gibt noch mehr Wohnmobilhersteller die hoch hinaus wollen, fast alle konzentrieren sich auf Fahrzeuge im mehr oder weniger gehobenen Preissegment, das scheint am interessantesten zu sein. Alle haben dieselbe Zielgruppe im Visier und tun so als ob jeder von ihnen der Einzige sei der das richtige Modellprogramm für diese Klientel hat. Auch neue Hersteller von Nobel- Wohnmobilen tauchen auf und wollen von dem Kuchen was abhaben. Die Halden an unverkauften teuren Wohnmobilen werden wachsen, jeder Händler muß schließlich was vorzeigen können. Diese Halden kosten viel Geld. Aber der Hersteller oder die Händler werdens schon haben. Ich glaube, sie haben aus der Krise, in der schließlich auch relativ große Händler zusperren mußten und die Hersteller horrende Verluste eingefahren haben, nichts gelernt.
"Mein" Hymerhändler hat zur Zeit noch ein Hymer- Alkovenwohnmobil am Hof stehen, dafür aber zwei neue B-Klasse-Fahrzeuge mit Stern, und weils gar nicht vornehm genug sein kann beide mit 6-Zylindermotor und Automatikgetriebe. Beide Fahrzeuge bietet er deutlich unter Listenpreis an, ca. € 86000,- pro Stück. Er hat noch mehr hochpreisige Ausstellungsfahrzeuge stehen, teilweise schon länger als ein Jahr !
Alkovenfahrzeuge seien wenig gefragt hat er mir mal erzählt, teilintegrierte mit Hubbett gehen dafür ganz gut. Er ist Mehrmarkenhändler und hat dadurch auch familientaugliche Reisemobile für € 40000,- im Angebot. Allerdings nicht von Hymer. Er vertreibt neben Hymer Corado, Hobby, Challenger und Adria. Der Kunde kann auf dem Hof Vergleiche anstellen und wird feststellen: Blöd sind die anderen auch nicht.
Besonders Adria.
Die nächste Krise der Hersteller, die zu hoch hinaus wollen, ist vorprogrammiert.

Gruß aus Oberbayern
Franz
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max 2
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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von max 2 »

Hallo,...

Ich würde mir heute auch keinen vollintegriertes Womo mehr kaufen.

Ein teilintegriertes mit Hubbett ist auch in der Wartung günstiger. :-D

Originale Teile vom Zugfahrzeug sind preiswerter Windschutzscheibe_ Scheinwerfer, und
wenn ich die Motorhabe aufmache dann kommt man auch wesentlich besser an alle Teile.
Die Inspektionen z.B. Zahnriemen sind bei einem vollintegrierten auch teurer.

Gruß
----->>>>Achtung, meine Bilder haben ein Urheberrecht _und sollten auch nicht als Zitat benutzt werden. :idea:

Ich füttere keine Trolle :-D --- >> :-D

https://forum.hme-ev.de/viewtopic.php?f=11&t=2619
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Johann
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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von Johann »

Hallo zusammen,
wer sich das HYMER-Produktionsprogramm der letzten Jahre ansieht, wird feststellen, dass es offensichtlich ein Auf und Ab in der Akzeptanz bestimmter Bauformen gab und gibt. HYMER hatte die hochwertigen Teilintegrierten (mit AL-KO-Fahrgestellen) Tramp 574 und 654 ab 2001 auf's Abstellgleis geschoben und hatte (in Deutschland) keine Tramps mehr im Angebot. Zum Caravan Salon 2001 wurden rasch Prospekte gedruckt, die Eriba-Cars (aus französischer Produktion) 580, 596 und 620 darstellten. Deutlich einfacher (und billiger) als die 2000er Tramps mit ihren AL-KO-Fahrgestellen. Diese Eriba-Cars sollten eine Lücke im HYMER-Angebot schließen. Auch der Eriba Style 576 (auf Renault) war aus meiner Sicht nur halbherzig.
Auf dem Caravan Salon 2002 wurde ein Neuanlauf mit Teilintegrierten gewagt. Drei Tramps auf Ducato-Basis (Hymertramp 575, 625 und 655) sowie der Hymertramp M 575 auf Sprinter-Fahrgestell. Das Modelljahr 2005 zeigte ein deutlich gewachsenes Angebot bei den Teilintegrierten. In der Classic-Baureihe gab's 4 Modelle (auf FIAT), darüber war der Hymertramp GT mit ebenfalls 4 Modellen angeordnet. Darüber hinaus umfasste das Teilintegrierten-Programm noch zwei M 655 GT (Mercedes) sowie zwei R 655 GT (Renault). HYMER hatte festgestellt, dass Teilintegrierte in zunehmendem Maß nachgefragt waren und im Angebotsprogramm unverzichtbar waren.
Vor 10 Jahren waren Alkoven-Modelle die großen Stückzahlträger bei HYMER. Neben dem Camp (später Camp GT) gab es den Camp Swing (später Camp oder Camp Classic). Der Camp (bzw. Camp GT) waren relativ hochwertig und basierten (wie die B-Klasse) auf AL-KO-Tiefrahmen. Im Laufe der Jahre wurde das Alkoven-Angebot weiter gestrafft, 2009 gab es noch 5 Camp-Modelle auf FIAT und 2 Camp-Modelle auf FORD, allesamt aber eher einfach ausgestattet. Zum Caravan Salon 2010 wurde das Camp-Programm nochmals ausgedünnt. Nur noch drei Modelle 534, 614 und 634 waren im Angebot. Kurze Alkoven-Fahrzeuge (wie seinerzeit Camp 494 oder 544K) deutlich unter 6 Meter standen nicht mehr in den Preislisten. Nachdem der Teilintegrierte mit Hubbett entdeckt wurde, ging die Nachfrage nach dem Alkoven-Aufbau weiter zurück. Diese neue Aufbauform bietet - bei gleicher Aufbaulänge - soviel Schlafraum wie das Alkovenmodell, ist strömungsgünstiger und sieht eleganter aus.
Für mich ist es nachvollziehbar, dass die Kunden sich vermehrt für Teilintegrierte entscheiden und die Alkovenmodelle links liegen lassen. So bleibt doch dem Hersteller - unter wirtschaftlichen Aspekten - z.Zt. nichts anderes übrig, als das Produktionsprogramm nochmals den Anforderungen des Marktes anzupassen. Es mag ja sein, dass es eines Tages eine Renaissance für Alkoven-Modelle gibt, so wie auch der - einst totgesagte - Teilintegrierte zum großen Stückzahlträger (inkl. Van) aufgelaufen ist.

PS: In Promobil 8/2011 heißt es im Interview mit dem HYMER-Vorstand wörtlich: Kernkompetenz von Hymer sind integrierte Modelle. Wir wollen hier die gesamte Bandbreite abdecken und werden unser Produktportfolio ausbauen. ... Den Liner wird es in Zukunft nicht mehr geben.

Gruß Johann
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johnny48
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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von johnny48 »

starlight hat geschrieben: Also künftig nur noch Rentner/Pensionisten- bzw. 2-Personenfahrzeuge.

Der Konzern und die schlauen Manager wollen es so; Mal schauen, wo das Ganze am Ende hinführt. Der Fall kann tief sein :!:
Das sehe ich nicht ganz so eng.
Zum Einen wird sich die Konzernleitung mit Sicherheit diese Entscheidung nicht einfach gemacht haben und sie unter anderem maßgeblich auf die seitherigen Verkaufszahlen gestützt haben. Zum Anderen - da gips wohl keine Diskussion - steht und stand Hymer beispielhaft für die Konstruktion von Integrierten. Alternative Modelle waren, insgesamt gesehen, bei Hymer eher Nischenprodukte, auch wenn sie im Einzelfalle, tlw. nennenswerte Produktionszahlen aufwiesen.

Hymer ist für mich persönlich keinesfalls ein reines Mittelklasseprodukt, so wie es in einem Beitrag anklang, sondern schon eher ein Premiumprodukt. Und Premiumprodukte gehen selbst in wirtschaftlich schlechten Zeiten immer.

Eine junge Familie mit mehreren Kindern wird sich - schon alleine aus finanziellen Gründen - nicht vornehmlich für hochpreisige Produkte interessieren, soweit sie sich überhaupt für ein Wohnmobil entscheidet. D. h., dass das Thema "Wombi" ohnehin überwiegend bei älteren Semestern interessant wird, die auf der einen Seite die notwendige Zeit und andererseits auch die notwendige Kohle für dieses Hobby aufbringen können.

Und diese Klientel sind nunmal vornehmlich 2-Personen-Fahrer ;-)

Du findest beispielsweise auch keinen Arto mit Alkoven....................
Und wer einen Teilintegrierten vorzieht......................, bitteschön. Ich bin von einem solchen umgestiegen und weiß die Unterschiede zu schätzen:

- deutlich schlechtere Isolationswerte
- eingeengter "Wohnraum" im Cockpitbereich
- das stete Gefühl in einem "Lieferwagen" zu hocken.
- deutlich schlechtere Sitzqualität für Menschen ab 1,80 m
- eingeschränkte Sichtverhältnisse durch die Frontscheibe
- in der Regel längere Aufbauten, da die Option des Hubbettes eine kompaktere Bauweise ermöglicht

Also alles in allem sehe ich diese Entscheidung von Hymer nicht so eng. Wirklich fundamental an Käuferschichten verlieren sie m. E. nur durch dauerhaft mangelhafte Qualität, unzureichendes Preis-Leistungs-Verhältnis und damit einhergehende Kundenunzufriedenheit.
Lieben Gruß
von johnny48
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Sigi
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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von Sigi »

...könnte es sein, dass man mit Alkovenmodellen nicht weiter der eigenen Marke Bürstner Konkurrenz machen wollte?

Dass die Vorstellungen zur künftigen Modellpolitik im HYMER- Vorstand nicht unumstritten waren/sind, kann man erahnen, wenn zwei (von insgesamt nur drei) Vorstandsmitgliedern kurz hintereinander ausscheiden - zuletzt Mitte Mai 2011 Finanzvorstand Mallet, natürlich politisch korrekt "im besten Einvernehmen", aber bemerkenswerterweise mit dem Zusatz wegen unterschiedlicher Auffassungen über die künftige Geschäftspolitik.
Dass Kunden sich nicht immer so verhalten, wie Konzernlenker es gerne hätten und dass Konzernlenker mit Prognosen selbst auf kurze Frist schwer daneben liegen können, hat man bei HYMER France gesehen: Noch Mitte Mai 2009 wurde den HYMER- Aktionären mitgeteilt, die Umstrukturierung dieser Tochterfirma wäre abgeschlossen und die Zukunft gesichert ... und Ende 2009 war HYMER France insolvent und wurde abgewickelt.

Es wäre sehr zu hoffen, dass man sich bei HYMER wieder auf die Kernkompetenzen besinnt und entsprechende Fachleute in die Führung des Konzerns holt; "wann hast Du Dein erstes Wohnmobil gekauft?" sollte im Bewerbungsbogen eine entscheidende Frage sein.

Sigi
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Johann
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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von Johann »

Hallo Sigi,
diesen ...
Sigi hat geschrieben:...könnte es sein, dass man mit Alkovenmodellen nicht weiter der eigenen Marke Bürstner Konkurrenz machen wollte?...
... Eindruck habe ich auch.
Auf die Frage (im promobil-Interview) nach der zukünftigen Zusammenarbeit der einzelnen Marken innerhalb der Hymer AG (das sind: Hymer, Bürstner, Laika, Niesmann & Bischoff und auch Movera) antwortete Herr Dr. Spichtig:
"Wenn man beispielsweise neue Marktsegmente erschließen will, können wir das nur zusammen machen. Als Mitglied einer Familie kommt man weiter, als wenn man es als Einzelkämpfer versucht."

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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von starlight »

johnny48 hat geschrieben:
starlight hat geschrieben: .......................

Hymer ist für mich persönlich keinesfalls ein reines Mittelklasseprodukt, so wie es in einem Beitrag anklang, sondern schon eher ein Premiumprodukt. Und Premiumprodukte gehen selbst in wirtschaftlich schlechten Zeiten immer.

Eine junge Familie mit mehreren Kindern wird sich - schon alleine aus finanziellen Gründen - nicht vornehmlich für hochpreisige Produkte interessieren, soweit sie sich überhaupt für ein Wohnmobil entscheidet. D. h., dass das Thema "Wombi" ohnehin überwiegend bei älteren Semestern interessant wird, die auf der einen Seite die notwendige Zeit und andererseits auch die notwendige Kohle für dieses Hobby aufbringen können.
Hallo Johnny, hallo andere Womokollegen

Hymer ist m.E. schon ein "Mittelklasseprodukt" nicht mehr und nicht weniger. Die Ober- und Premiumklasse suche ich bei Concorde, Phönix, Carthago, ggf. noch Niessman & Bischoff und andere Edelmarken diverser Kleinhersteller.
Mit diesen genannten Marken wird sich Hymer schon vom Prestige her nicht vergleichen lassen können. Aus einem "VW" oder gar "Opel" wird kein BMW, Audi oder Mercedes werden, selbst wenn man sich noch so anstrengt und zugegebenermaßen auch in den letzten Jahren, -gerade bei Opel- die Qualität verbessert hat.
Darum bleibe ich dabei, Hymer ist gute Mittelklasse und nicht mehr, dafür aber zwischenzeitlich zu teuer, vor allem wenn nur noch Integrierte oder Teilintegrierte angeboten werden.

Soweit in weiteren Beiträgen als Alternative ein "Bürstner" angepriesen wird, so sehe ich hier keinen Vergleich mit Hymer. Das fängt damit an, dass der Aufbau nur Holz-Styropor ist und die Möbel nur billig zusammengespaxt sind. Für mich ist der Bürstner daher nicht mit Hymer vergleichbar und deshalb "untere Mittelklasse".
Letztlich bleibt mir, um bei einem deutschen Massenhersteller zu bleiben, als Auswahl und ernsthafte Alternative zu Hymer nur noch Eura/Karmann und Frankia.
Und ich bin überzeugt, dass sich diese Hersteller freuen, wenn man nun ehemalige Hymeralkovenkunden bedienen kann und so neue Kunden gewinnt, die vielleicht später auch einmal das Geld haben, deren Premiummodelle zu erwerben.
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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von Johann »

Hallo starlight,
ich kann Dir darin nur zustimmen ...
starlight hat geschrieben:...Das fängt damit an, dass der Aufbau nur Holz-Styropor ist und die Möbel nur billig zusammengespaxt sind. Für mich ist der Bürstner daher nicht mit Hymer vergleichbar und deshalb "untere Mittelklasse"...
... aber die große Mehrheit potentieller Kunden sieht diesen Punkt offensichtlich nicht. Hier sind offensichtlich Ausstattungspositionen wie z.B. schöne Vorhänge und Polsterstoffe ausschlaggebend für einen Kauf. Es wird vielfach viel zu wenig auf die Unterschiede in der Technik geachtet. Das liegt aber auch daran, dass viele Verkäufer diese Punkte (und ihre Vorteile) viel zu selten hervorheben.

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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von Garfield »

Johann hat geschrieben: ... Den Liner wird es in Zukunft nicht mehr geben.
Hallo Johann,
... und den B-XL leider auch nicht mehr. Nach zwei Jahren "Gastspiel". Aber so geht es, wenn die ersten Vorgaben schon bei der Markteinführung nicht erreicht werden (psychologisch wichtiger Grundpreis fünfstellig!). Dann kommen trotz bester Ausstattung und wirklich gutem Auto nicht viele Bestellungen rein. Ergo wird das Modell eingestellt.

Genauso sehe ich es mit den Alkoven. Hymer war meines erachtens im Alkovensegment der Mercedes unter den Herstellern. Für den "Einsteiger" im Reisemobilsegment ist ein neuer Hymer-Alkoven genauso unbrauchbar (teuer) wie ein neuer Mercedes für die meisten achtzehnjährigen Fahranfänger.

Gerade im Alkoven-Segment gibt es sehr viele preiswert- (billig?) Anbieter. Da wird kaum ein teurer Hymer gekauft - es sei denn, man weiß die Unterschiede schon zu schätzen - nur sind das zu wenige. Also wird der Strang bei Hymer eingestellt.

Aus meiner Sicht ist dies aber seeeeeeeeeeeeehr kurz gesprungen.
1. Hymer müsste eigentlich im Preiswert-Segment wie damals mit 'ner Art "Classic" den Einstieg für die Leute in die HYMER-Welt erschaffen. Da fällt später der Wechsel in ein anderes Segment (Teil-/Integrierter) zur Marke Hymer leichter - Hymer steht oben auf der Liste, man ist kein Markenwechsler. Kommt man von einer anderen Marke, steht vielleicht nicht Hymer ganz oben auf der Liste...

2. Weiter nimmt man in ein paar Jahren Einsteigern die Möglichkeit, einen jungen gebrauchten Hymer-Alkoven zu bekommen. Also wird eine andere Marke genommen, mit den gleichen Problemen wie oben...

Andererseits spart man kurzfristig Entwicklungsresourcen, Lagerhaltung... Andererseits: Warum nicht die letzten drei Modelle einfach über Jahre im Programm behalten? Da ist wohl der Druck, immer neues entwickeln zu müssen, zu groß!

Schade, weil ich bin auch über ein Einstands-Alkoven bei Hymer kleben geblieben (lag natürlich auch am Händler).
Viele Grüße, Peter
:mrgreen: Ein Reisemobil braucht zwei Jahre, bis es erwachsen ist. Direkt anschließend beginnen nahtlos die Alterskrankheiten. ;-)
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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von Johann »

Ja Peter,
auf dem Caravan Salon könnten wir ja mal die Stimmen des Herstellers hören. Ich jedenfalls werde das machen. Und ich bin sehr gespannt. Mein erstes Freizeitfahrzeug kam übrigens auch aus Bad Waldsee (Eriba Nova 500 L).

Gruß Johann
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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von starlight »

Garfield hat geschrieben:
Johann hat geschrieben: ... Den Liner wird es in Zukunft nicht mehr geben.
.......................
Gerade im Alkoven-Segment gibt es sehr viele preiswert- (billig?) Anbieter. Da wird kaum ein teurer Hymer gekauft - es sei denn, man weiß die Unterschiede schon zu schätzen - nur sind das zu wenige. Also wird der Strang bei Hymer eingestellt.

Aus meiner Sicht ist dies aber seeeeeeeeeeeeehr kurz gesprungen.
1. Hymer müsste eigentlich im Preiswert-Segment wie damals mit 'ner Art "Classic" den Einstieg für die Leute in die HYMER-Welt erschaffen. Da fällt später der Wechsel in ein anderes Segment (Teil-/Integrierter) zur Marke Hymer leichter - Hymer steht oben auf der Liste, man ist kein Markenwechsler. Kommt man von einer anderen Marke, steht vielleicht nicht Hymer ganz oben auf der Liste...

2. Weiter nimmt man in ein paar Jahren Einsteigern die Möglichkeit, einen jungen gebrauchten Hymer-Alkoven zu bekommen. Also wird eine andere Marke genommen, mit den gleichen Problemen wie oben...

Andererseits spart man kurzfristig Entwicklungsresourcen, Lagerhaltung... Andererseits: Warum nicht die letzten drei Modelle einfach über Jahre im Programm behalten? Da ist wohl der Druck, immer neues entwickeln zu müssen, zu groß!

Schade, weil ich bin auch über ein Einstands-Alkoven bei Hymer kleben geblieben (lag natürlich auch am Händler).
Hallo Peter,

genauso ist es!!!

Ich will kein (übergewichtiges) Luxusgefährt mit allem Schnick-Schnack (z.B. DesigninnenLED-Leisten an Möbelrändern, Fliegentüren die nicht funktionieren, mehrfarbige Möbel und mehrfarbige Außenlackierungen, FußbodenWW-Heizungen, Garagen in die ein Quad passt, usw.) was meistens nur zusätzliches Gewicht bedeutet und ohnehin reparaturanfällig ist. Wichtig ist mir ein vernünftiger stabiler Aufbau und ein gewisses zeitloses Design.
Modellreihen sollten ohne ständigem Wechsel und Designspielereien mindestens 10 Jahre poduziert werden. Dann sind diese Fahrzeuge auch ausgereift und verlieren vor allem auch wenig an Wert. Außerdem ist dann, bedingt durch höhere Produktionszahlen- ein interessanter Einstandspreis für den Kunden möglich. Frühester Wechsel für ein Modell darf dann sein, wenn das Basisfahrzeug vollständig umgestellt wird.
Wenn ich mir z.B. bimobil anschaue, schaffen die es, die Aufbauten schon über Jahre hinweg nicht bzw. kaum zu verändern. Das führt zu Qualität und Werterhalt.
Wenn Hymer durch extreme Verringerung von Modellwechseln die Fahrzeuge länger produzieren würde, wäre auch z.B. im Alkovenbereich (wieder) ein günstiges Einsteigermodell möglich.
Bei Zufriedenheit führt dies i.d.R. auch früher oder später zum Umstieg in ein höherklassigeres Modell des gleichen Herstellers.

Aber wie gesagt, ich "freue" mich schon fast, wenn die Zeit kommt, in der die armen Händler wieder die hochpreisigen und übergewichtigen Modelle "verbetteln" müssen. Vielleicht kommt dann doch das Umdenken des Konzerns, wenns dann nicht schon zu spät ist.......

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Re: Wer hoch hinaus will, fällt tief

Beitrag von Johann »

Hallo Peter,
ich will mal kurz Deinen Gedankengang aufnehmen:
Garfield hat geschrieben:...Hymer müsste eigentlich im Preiswert-Segment wie damals mit 'ner Art "Classic" den Einstieg für die Leute in die HYMER-Welt erschaffen. Da fällt später der Wechsel in ein anderes Segment (Teil-/Integrierter) zur Marke Hymer leichter - Hymer steht oben auf der Liste, man ist kein Markenwechsler. Kommt man von einer anderen Marke, steht vielleicht nicht Hymer ganz oben auf der Liste...
Der Camp Classic war ein echter Hymer, nicht nur mit dem Schriftzug, sondern auch in seiner gesamten Konzeption inkl. Aufbau. Die HYMER AG könnte nun auf die Idee kommen, Alkovenmodelle aus der eigenen Familie zu nehmen und als Camp-Nachfolger anzubieten. Etwa von Carado. Einige Hymer-Händler führen diese Billigmarke, aber nicht unter dem Hymer-Namen und auch nicht mit einer 6-jährigen Dichtigkeitsgarantie. Und auch nicht mit PUAL-Aufbau. Gerade das sind doch Merkmale, die auf Hymer hinweisen. Nee, der Carado kann mit seiner Dethleffs-Konstruktion nicht zu einem echten Hymer mutieren, und damit auch nicht die Position eines echten Einsteigers in die Hymer-Familie werden. - Ähnlich sieht es m.E. auch beim Bürstner aus, der allerdings wertiger ist als ein Carado.
Was bleibt, ist ein Weg, den Du und auch starlight schon aufgezeigt habt. Ein echter Hymercamp, meinethalben auch in Classic-Version, der viele Jahre im Produktions- und Verkaufsprogramm bleiben sollte, allenfalls mit kleinen Modifikationen. Das geht, man muss es nur wollen. Und die Chancen für den Fortbestand eines Alkovenmodells im Programm erkennen.

Gruß Johann
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