Sanierung des Fahrgestells am HYMER S 700; Modell 94 auf MB

Das Besondere aus der pre B- und S-Klasse
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HYMER-S-700-1995
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Sanierung des Fahrgestells am HYMER S 700; Modell 94 auf MB

Beitrag von HYMER-S-700-1995 »

Sanierung des Fahrgestells am HYMER S 700; Modell 94 auf MB 410
Entrosten, Hohlraumversiegeln, Lackierung und Unterbodenschutz am HYMER S 700
Der größte Feind von unbehandeltem Metall ist der Rost.
Die Fahrgestelle von Reisemobilen leiden darunter.
Schnee, Wasser, und das Salz setzen den Fahrgestellen zu.
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Der beste Schutz wäre, wenn man die Fahrgestelle verzinkt wären. Dies ist aber meistens nicht der Fall.
Nun ist die Frage: Wie schütze ich das Fahrgestell meines Reisemobils?
Wer es nicht soweit kommen lassen will, dass sich der Rost festsetzt, der sollte schon bei einem Neufahrzeug einen kompletten Unterbodenschutz mit Hohlraumversiegelung vornehmen lassen.
Erfahrungsgemäß sparen die Hersteller, auch an neuen Reisemobilen, diese einen gründlichen Unterbodenschutz zu verpassen.
Bei älteren Fahrzeugen, an denen sich der Rost schon festgesetzt hat, hilft nur eine professionelle Behandlung. Ich habe in diesem Jahr bei meinem HYMER S 700; Modell 1994 das Fahrgestell entrosten, lackieren und versiegeln lassen:
Die Arbeiten wurden durch die Firma
Autolackiererei
Eugen Hering
Friedrich-Rätzer-Straße 2
97424 Schweinfurt
Tel. 09721 -- 28287
Mail: kontakt@autolackiererei-hering.de
http://www.autolackiererei-hering.de
durchgeführt.
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In 6 Videos habe ich diese Arbeiten Dokumentiert. Sicher gibt es noch andere Firmen, die dies durchführen können. Ich kann die Firma Hering bestens empfehlen. Nach 18 Jahren war diese Maßnahme beim Fahrgestell meines HYMER S 700 MB 410 erforderlich, und sie wurde zu meiner vollsten Zufriedenheit durchgeführt.
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Hier die einzelnen Arbeitsschritte:
1.Der HYMER wird auf Arbeitshöhe gebracht und der Kostenvoranschlag ermittelt
2.Es wird eine Unterbodenwäsche mit einem Hochdruckreiniger durchgeführt, um Verunreinigungen, Schmutz,Salzreste und evtl. lose Unterbodenschutzreste zu entfernen. Danach musste alles trocknen, wir sind ca. 100 km, mit 100 Std. km über die Autobahn gebrettert. Eine Rundfahrt beschleunigt die Trocknungszeit nach der Unterbodenwäsche. Dies ist aber nur möglich, wenn das Wetter und die Straßen trocken sind. Wenn es regnet oder die Straßen nass sind, muss das Fahrzeug zum Trocknen stehen bleiben. Zum Zeitpunkt unserer Maßnahme war es warm und trocken.
3.Der HYMER wurde erneut auf Arbeitshöhe gebracht, komplett eingepackt, die sensiblen Teile abgedeckt, die verbleibenden Roststellen mechanisch entfernt, und es wurde mit der Lackierung mit einem speziellen Fahrgestell - Lack begonnen.
4.Die Hohlraumkonservierung (Mike Sanders Fett) wird erhitzt und mit einer Sonde verflüssigt in die Hohlräume am Unterboden gespritzt. Dort erkaltet das Fett und ergibt eine Schutzschicht.
5.Der Unterbodenschutz (Wachs) wird als letztes auf den Unterboden aufgetragen.


Als ich in Norddeich war, habe ich mit einigen Fischern von Krabbenkuttern gesprochen, und die erzählten mir, dass die Kutter 2 Mal im Jahr aus dem Wasser kommen, gereinigt, entrostet und lackiert werden. Die Kosten belaufen sich jedes Mal, je nach Größe des Kutters zwischen 1000,--€ und 1.500,--€
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Die ständigen Begleiter eines Kutters sind die Farbeimer, Pinsel und Farbrollen.
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Durch Bilder und Videos habe ich alle Arbeitsschritte an meinem HYMER S 700 dokumentiert.
Nun stellt sich die Frage, was kostet so ein Vorhaben?
Die Kosten richten sich ganz nach der Größe des Fahrzeugs und nachdem wie viel Rost bereits vorhanden ist. Zwischen ca. 1.200,--€ und 2.500,--€. Bei meinem HYMER lag der Preis nahe der oberen Marke.
Bei einem neuen Fahrzeug ohne Rost liegen die Kosten ja nach Größe des Fahrzeugs bei ca. 900,00 bis 1.200,00 Euro
Nun mag der eine oder andere fragen, lohnt sich diese Investition? Unser HYMER ist jetzt 18 Jahre alt, gern möchte ich ihn noch bis zur Erreichung der H-Kennzeichen Zulassung, und darüber hinaus fahren. Wenn ich es nicht mehr erleben sollte, dann geht er in die Erbmasse an die Familie über, die sich freut, einen Oldtimer ihr eigen zu nennen. Ich habe nicht nur das Fahrgestell lackieren, und versiegeln lassen, sondern das elegant geschwungene, doppelschalige GFK-Dach, hat zur Werterhaltung eine Lackierung bekommen.
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1.http://youtu.be/MpY_rLyd120
2.http://youtu.be/8BbLiHc3yRc
3.http://youtu.be/t7A8Unw00lM
4.http://youtu.be/KmX9bciLNro
5.http://youtu.be/V38EHYev1Qo
6.http://youtu.be/A0ueF5wg_Oc

Allen HYMER & Reisemobil - Freunden einen lieben Gruß
Euer Wilhelm
http://www.hymer-s-freunde.de
Zuletzt geändert von HYMER-S-700-1995 am 20.06.2013, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Olyschrauber
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Re: Sanierung des Fahrgestells am HYMER S 700; Modell 94 auf

Beitrag von Olyschrauber »

Sieht schick aus Wilhelm, hoffentlich hält der "Dicke" entsprechend lang.

Grüßle vom Lutz
Grüßle vom Lutz

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HYMER-S-700-1995
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Re: Sanierung des Fahrgestells am HYMER S 700; Modell 94 auf

Beitrag von HYMER-S-700-1995 »

Olyschrauber hat geschrieben:Sieht schick aus Wilhelm, hoffentlich hält der "Dicke" entsprechend lang.

Grüßle vom Lutz
Lutz, darum ging es mir nicht, dass es schick aussieht.
Die Firma Hering hat ja auch eine Karosserieabteilung, Wirklich sehr schadhafte Teile, an denen eine Entrostung und Lackierung nicht mehr lohnt, hätten ausgetauscht und neue eingeschweißt werden können, dass war zum Glück nicht erforderlich. Mit dem Dampfstrahler konnte man dem Rost gerade an diesen Stellen, an die man manuell nicht herankommt, zu -Leibe rücken. Je eher man diese Sachen angeht, um so günstiger wird es. Ich wusste, wenn der TÜV erst einmal sagt: „So geht es nicht mehr weiter, keine Plakette!“ Dann wird guter Rat teuer.

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Bei der Untersuchung bekam ich den ersten Hinweis im Jahr 2012.

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Der Gastank wurde nach 20 Jahren wegen Korrosion nicht mehr TÜV abgenommen. Und so habe ich gehandelt, und bin heute froh darüber.

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Bei der Verabschiedung überreichte ich Herrn Hering einen HYMER-S-Freunde LOGO-Wimpel.
Einen lieben Gruß
Wilhelm
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Zuletzt geändert von HYMER-S-700-1995 am 01.10.2013, 15:58, insgesamt 1-mal geändert.
Dieter Kolbe
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Re: Sanierung des Fahrgestells am HYMER S 700; Modell 94 auf

Beitrag von Dieter Kolbe »

Hallo Wilhelm,

ich habe gerade Deinen Bericht gelesen und bin begeistert. Wie Du weisst habe ich diese Überholung des Bodens letztes Jahr auch bei Firma Hering machen lassen und es hat sich gelohnt. Der TÜV in diesem März war begeistert.

Viele Grüße
Dieter vom Bodensee
Dieter vom Bodensee
pagode
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Re: Sanierung des Fahrgestells am HYMER S 700; Modell 94 auf

Beitrag von pagode »

Hallo Wilhelm sieht gut aus ehrlich.
Ich habe als ich meinen S660 im Jahr 2005 im Alter von 12 Jahren gekauft habe wie alle meine Fahrzeuge auch von unter grundgreinigt.
Dies erfolgte mit dem eigenen Hochdruckreiniger und Warmwasser.
Im darauffolgenden Jahr habe ich den wirklich wenig vorh. Rost entfernt mit Zopfbürste und Flex entfernt.

Dann alle Räder ab, Fahrzeug aufgebockt auf dem Hof und ran ans Werk.
Zuvor habe ich mir beim Korrosionsschutzdepot für ca. 200€ Wachs etc. besorgt.

Ich habe alle Hohlräume mit Wachs ausgesprüht, alle Metallteile versiegelt und auch die Unterbodenplatten eingesprüht.
Ist zwar ne Schweinearbeit alles unter dem Fahrzeug und bist bestimmt einen ganzen Tag beschäftigt.
Wichtig ist Gesichtsschutz tragen.

zum Vergessen dieser Trapazen ging es dann am Abend auf ein Fest und der Gestank von Wachs wurde mit 5-20 Weizenbier runtergespült.

Kosten für die 2 Pistolen ca. 100€, Kompressor 80€ (die Sachen hatte ich schon seit Jahren in Gebrauch)

So habe ich nun schon 2 Hymer S-Klasse behandelt mit Erfolg für kleines Geld.
Also eine Vorsorge ist wesentlich günstiger als die Sanierung und kann wirklich auch in Eigenregie für ganz kleines Geld selbst durchgeführt werden.

Noch heute ist jedesmal der TÜV-Onkel begeistert und ruft erstaunt "der schaut ja aus wie neu".
Fairerweise muss ich eingestehen, mein Hymer hat noch nie in 20 Jahren einen Wintergesehen und ist mit 100.000 Km noch gut dabei.

Gruss aus dem Hessenland

Jörg
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spezielles zum Fahrzeug: Wie andere auch mit EZ 1994. Dabei soll es dieses Modell doch erst 1995 gegeben haben...??? ;o))

Re: Sanierung des Fahrgestells am HYMER S 700; Modell 94 auf

Beitrag von FraRo »

Hallo Willem,

ein toller Bericht mit tollen, aussagekräftigen Bildern!!

Was bin ich meinen Vorbesitzer dankbar, das unser S580 anscheinend nie Winter/Salz gesehen hat. Unser ist auch EZ 94 und sieht dabei von unten einfach tadellos aus..... ;-)
Gruss aus Göttingen
Frank
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HYMER-S-700-1995
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Re: Sanierung des Fahrgestells am HYMER S 700; Modell 94 auf

Beitrag von HYMER-S-700-1995 »

Hallo Jörg und Frank, ich habe bewusst die schlimmsten Bilder eingestellt.
Die Holz – Bodenplatte war vollkommen OK.
Nachdem die erste Entrostung mit dem Dampfstrahler erfolgte, sah alles schon viel besser aus, denn vieles davon war „Flug Rost“.
Die Lackierung mit einem speziellen Fahrgestell - Lack hat alles geschützt, und wurde dann noch mit einer Schicht Wachs überzogen.
Ich bin sehr froh, dass ich mich zu dieser Aktion durchgedrungen habe.
Vor 20 Jahren hätte ich sicher auch vieles selbst gemacht, doch mit „70“ muss ich nicht mehr unter dem HYMER rumkrabbeln.
Euch beiden aber ein herzliches Dankeschön für eure ermutigenden Beiträge.
Allen HYMER & Reisemobil – Freunden einen lieben Gruß
Euer Wilhelm
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