Einbau einer zweiten Wohnraumbatterie

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swist
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Einbau einer zweiten Wohnraumbatterie

Beitrag von swist »

Hallo Leute,
nachdem sich bei mir, wie bei vielen anderen auch, nach 3,5 Jahren die ab Werk verbaute AGM Batterie (Banner Running Bull) verabschiedet hat, möchte ich die Gelegenheit nutzen und mir gleich eine zweite Aufbaubatterie einbauen.
Nach langem Studium dieses und eines weiteren Forums, sowie Abwägung unserer Reisegewohnheiten, habe ich den Entschluss gefasst, mir zwei Exide Equipment Gel Batterien von je 80 AH einzubauen. Wir betreiben keinen Wechselrichter und keine Aufbauklimaanlage. Unser Ziel ist es, min. 2 Tage am Stück oder mit zwischenzeitlichen Fahrten auch mal 5 oder 6 Tage autark stehen zu können. Unsere Verbraucher beschränken sich damit auf das übliche, wie Licht, Heizung (Ventilation), TV/Sat, Radio, im Sommer Fantastic Vent und das Aufladen von Smartphones und ggf. Laptop oder Fotoapparat.
Wir haben 150 W Solar auf dem Dach, geregelt mit einem Votronic MPP 250 und das Standard Schaudt EBL 99 K mit 18 A Ladeleistung.
Die zweite Aufbaubatterie soll längs unter den Beifahrersitz, die erste soll unter dem Fahrersitz verbleiben. Somit spare ich mir weitere Umbauten und passen sollte das auch.
Leider ist die Höhe sehr knapp, so dass ich sehen muss, ob ich evtl. den Boden unter dem Sitz aufschneiden muss, damit die Batterie etwas tiefer kommt.
Nachdem ich vergeblich nach einer vernünftigen Befestigung gesucht habe, will ich die Batterie mit einem Ratschen-Spanngurt an der Sitzkonsole befestigen.
Die größte Hürde war bisher der Ausbau des Beifahrersitzes, da sich zwei Schrauben nicht mehr lösen ließen. Da half nur aufbohren :evil: , aber auch das ist geschafft.
Die Verbindungskabel zwischen den Batterien werde ich im Kabelboden (s. Foto) verlegen und beidseitig mit 80 A absichern.
Der Shunt meines Batteriecomputers wandert somit von der Fahrer- auf die Beifahrerseite und dort werde ich zusätzlich einen NATO-Knochen einbauen, der mir die Masse trennt.
Da alle Masse-Anschlüsse bisher auf der Fahrerseite waren, werde ich dort einen Verteilerbolzen befestigen und ein zweites Massekabel auf die Beifahrerseite führen. Somit sind die Batterien gleichmäßig belastet.
Da die Gesamtkapazität der Batterien dann 160 AH beträgt, sollte doch das eingebaute Ladegerät (bei Faustformel 10%) reichen? Ich könnte zwar noch ein Zusatzladegerät verbauen, habe aber eher Bedenken, dass das in Kombination mit Solar zu viel des Guten ist und die Batterien überladen werden könnten.
Was meint Ihr? Habe ich etwas vergessen? Gibt es Verbesserungsvorschläge? Ich möchte es mir sparen, die Sitze nochmals ausbauen zu müssen, denn das war der unangenehmste Teil der Arbeit.
Danke für jeden Tipp! :-D (Und bitte bitte keine erneute Diskussion über AGM vs. Gelbatterien und AGM mit Schaudt. Danke!!! )

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viele Grüße
Frank
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Heiko
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Re: Einbau einer zweiten Wohnraumbatterie

Beitrag von Heiko »

Hallo Frank,

das Ladegerät reicht aus - wie du schon mit der Faustformel 10% ausgedrückt hast.
Aber auch mit einem zusatzlaxer würde die Batterie nicht überladen werden. Solar schaltet nachts eh ab ;-)

Wenn du keine riesigen Verbraucher wie Wechselrichter betreibst, würde ich eine kleinere Sicherung zwischen den Batterien nehmen.
80 A bei 12 Volt sind immerhin schon 1000 Watt. 40 A würden bei deinen Verbrauchern sicher ausreichen.
Gruß aus Bremen,
Heiko

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Traveler
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Re: Einbau einer zweiten Wohnraumbatterie

Beitrag von Traveler »

Hallo Frank,

weshalb hast Du zwei 80A Sicherungen in Reihe geschaltet vorgesehen? Eine reicht vollkommen aus, die andere ist nutzlos!

Gruss Traveler
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Marcus R. Ronner, Schweizer Publizist und Theologe
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swist
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Re: Einbau einer zweiten Wohnraumbatterie

Beitrag von swist »

Hallo Heiko,

Danke für Deine Einschätzung! Für die von mir ausgesuchten Sicherungshalter sind die kleinsten erhältlichen Sicherungen 80 A; 40 A würden aber in der Tat auch reichen. Ich verlege Kabel von 22 qmm auf einer Länge von etwas über 2 Metern. Das kann im Zweifel auch 80 A vertragen ohne zu verschmoren.

@Traveler: Das sehe ich etwas anders: Es ist ja je eine Batterie unter dem Fahrer- und dem Beifahrersitz. Sollte sich einmal ein Kabelschuh lösen, oder das Kabel im Laufe der Jahre irgendwo durchscheuern, würde eine Sicherung nicht helfen, da das Kabel ja auf beiden Seiten an einem Pluspol der Batterie angeschlossen ist. Bei einem Massekontakt hätte also ein Ende immer noch Kontakt zum Pluspol ohne Absicherung. Daher habe ich mich entschieden auf beiden Seiten unmittelbar nach dem Pluspol eine Sicherung zu verbauen. Nur eine Sicherung wäre kein wirklicher Schutz. An welchem Pluspol sollte sie verbaut werden? ;-)
viele Grüße
Frank
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Sigi
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Re: Einbau einer zweiten Wohnraumbatterie

Beitrag von Sigi »

Hallo Frank,

ich verstehe, dass Du einen NATO-Knochen einbauen willst, um die Batterien bei Nichtgebrauch komplett vom Stromnetz trennen zu können.
Du solltest dabei aber berücksichtigen, dass sie dann auch nicht (z.B. über den Solarregler) geladen werden können.

Meines Erachtens reicht die Abschaltmöglichkeit über den EBL: Dann sind alle Verbraucher getrennt, aber die Ladung über Solar oder EBL- Landstrom bleibt möglich.

Einen NATO- Knochen habe ich in die Masseleitung der Fiat- Batterie gesetzt; da gibt es nämlich keine andere Abschaltmöglichkeit, und der Fiat- Entladestrom im Stillstand ist erheblich.

Gruß
Sigi
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swist
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Re: Einbau einer zweiten Wohnraumbatterie

Beitrag von swist »

Hallo Sigi,
Ja, ich kann Dir nur zustimmen, aber... Mein EBL ist ein Schaudt EBL 99 K. Der Schalter ist so winzig klein und von Kabelsträngen abgedeckt. Da breche ich mir jedes mal die Finger, um da ranzukommen.
Was den Solarregler angeht, hast Du allerdings recht. Da der Knochen jetzt schon da ist, werde ich ihn einbauen. Das gibt mir auch ein Gefühl von Sicherheit, die Batterie jederzeit trennen zu können.

Ich muss ja sagen, dass ich mein Wohnmobil wirklich liebe und mir kaum ein besseres vorstellen kann, aber der Einbauplatz der Batterien unter dem Sitz ist nicht wirklich optimal. :x

Mit der Starterbatterie hatte ich bisher keine Probleme und hoffe, das bleibt auch so.
viele Grüße
Frank
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swist
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Re: Einbau einer zweiten Wohnraumbatterie

Beitrag von swist »

So,
der Einbau der zweiten Aufbaubatterie ist weitestgehend vollbracht. Noch ein paar Abdeckungen wieder anbringen und die Sitze wieder einbauen und fertig. :-D

Es war doch mehr Aufwand, als ich gedacht habe. Das lag aber wohl daran, dass ich es 120%ig machen wollte. Während der Installation habe ich meine o.a. Skizze nochmals geändert. Das hatte zwei Gründe: Zum einen habe ich vor dem Beifahrersitz gesessen und überlegt, wo ich den Shunt für den BC hinbauen soll. Dann habe ich mich gefragt, warum ich den überhaupt auf die andere Seite verlegen will. Zum zweiten folgte daraus der Schluss: Je weniger Verbindungen, desto weniger potentielle Fehlerquellen. Also Änderung:
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Der NATO-Knochen wurde in die Abdeckung vom Beifahrersitz verbaut, auch wenn der Hinweis von Sigi natürlich völlig richtig ist, dass ja dann auch der Solarregler nicht mehr laden kann. Aber gut - so ist es eben ein reiner Sicherheitsaspekt und nachdem ich die Kabel verlegt habe, ist das auch gut so.

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Ich hatte ja den Boden geöffnet, weil ich die Kabel "vernünftig" verlegen wollte, aber 22 qmm Kabel sind nicht gerade flexibel und das habe ich bei der Auswahl der Plätze für die Sicherungen und beim Verlegen im Boden gemerkt.

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Die Sicherungshalterungen habe ich mit Kabelbindern an der Sitzkonsole befestigt. Nur für den Fall, dass sich da doch etwas löst, habe ich die darüber liegende Strebe nochmals mit Filz isoliert. Zusätzlich habe ich beide Batterien von oben mit Filz isoliert, damit kein Kontakt mit der Drehplatte des Sitzen entstehen kann.

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Die Batterie unter dem Beifahrersitz habe ich mit einem Ratschen-Spanngurt an der Sitzkonsole befestigt.

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So sieht es jetzt aus:

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Die meiste Zeit hat es mich gekostet, das Bodenbrett wieder einzubauen. Diese unflexiblen 22 qmm Kabel können einen schon nerven. Zudem habe ich jetzt auch das Kabel vom Messshunt zm BC und die Verkabelung vom Subwoofer im Boden verlegt. Den Boden werde ich freiwillig nicht noch ein zweites mal öffnen. :twisted:

Wenn Die Sitze wieder eingebaut sind, gibt es noch ein Abschlussbild und noch eines vom neuen Platz für den Subwoofer und dann...

habe ich fertig. :-D
viele Grüße
Frank
womopaule
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Re: Einbau einer zweiten Wohnraumbatterie

Beitrag von womopaule »

Saubre Arbeit! Ich hab das auch hinter mir. Allerdings war meine Aufbaubatterie unter dem Beifahrersitz, ich habe die 2. davor gesetzt, auch 2 x 80 AH Exide-Gel (eine verkauft, zwei neue rein)
2 x 80 WP auf dem Dach. Bisher keine Probleme. 3-4 Tage autark geht bei mittlerer Helligkeit am Tag sind meine Batts nach 8-10 Stunden immer voll. Hab ähnlichen Bedarf wie du. Ich meine allerdings, das mit dem Filz hättest du dir sparen können. Über Sitz und Drehkonsole sind locker 3-4 cm Platz (bei den Batterien) Ich habe einfach auf alle Pole der Batterie Kunsstoff-Abdeckkappen (ATU) geklemmt, die Dinger, die auf den Pluspolen bei PKWs angebracht sind.
Gruß
Jürgen
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swist
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Re: Einbau einer zweiten Wohnraumbatterie

Beitrag von swist »

Nachdem die Sitze wieder eingebaut sind und auch der Subwoofer seinen endgültigen Platz gefunden hat, sieht das ganze dann so aus:

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und wie man sieht, sieht man nichts! Und genau so war es auch gedacht. :-D

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viele Grüße
Frank
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