REPARATURANLEITUNG undichter/kaputter Seitenscheiben VAN522

Erfahrungen und Lösungen von Reisemobilisten für eben solche
typxxi
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REPARATURANLEITUNG undichter/kaputter Seitenscheiben VAN522

Beitrag von typxxi »

Hallo,
vielleicht hat einer das Problem bereits erfolgreich gelöst:

in der linken Seitenscheibe am Eßtisch sammelt sich neuerdings Wasser.

Das Kunststofffenster ist rundum verschweißt gewesen, aber oben hat es sich gelöst, so dass Wasser in die Scheibe reinläuft und man von innen ein Aquarium bewundern kann, nur noch ohne Fische.

Womit kann man das am besten Kleben?
Silikon?

Der Ausbau geht einfach, nur wie kriegt man den Kleber bis an die Grenze, wo die alte Klebung noch hält?

Momentan würde ich zu Silikon neigen.

Bin für jeden Ratschlag oder Erfahrungsbericht dankbar.

Gruß
Zuletzt geändert von typxxi am 20.08.2016, 00:05, insgesamt 1-mal geändert.
Michael Sorgenfrey
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo typxxi,

dauerhaft keine vernünftige Reparatur möglich, zumal die Isolationswirkung jetzt Null ist und auch nach der Reparatur Null bleibt. Gerade am Esstisch bei Kälte sehr unangenehm.

Tip: Ersatzscheibe kaufen. Kann man selber in 30 Min. tauschen.

Gruß Michael
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typxxi
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von typxxi »

Michael Sorgenfrey hat geschrieben:zumal die Isolationswirkung jetzt Null ist und auch nach der Reparatur Null bleibt. Gerade am Esstisch bei Kälte sehr unangenehm.
Das Wohnmobil ist fast nur in der nicht so kalten Zeit unterwegs.

Aber: Hersteller ist eine holländische Firma mit dem Zeichen "Polyplastic Roxite PMMA - 43"
Bei Tabbert und Knauf und LMC gab es bis 30.6. eine Rückrufaktion, weil ein nicht UV beständiger Kleber der Verursacher sein soll.

Was war denn bei Hymer los?
Dazu habe ich im Web nichts gefunden, außer dass die genannten Hersteller auch die Hymer Scheiben verbauten und ab 2013 oder so tauschen ließen.

Weiß da noch jemand etwas Näheres?

An sich ist das ja ein rückrufrelevantes Sicherheitsteil, wenn eine mit Wasser voll gelaufene Scheibe von 4 kg bei 100 km/h auf die Autobahn oder in den Gegenverkehr krachen könnte, oder?

Gruß
Michael Sorgenfrey
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von Michael Sorgenfrey »

Hallo typxxi,

auch im Sommer gibt es kühle Nächte :-D .

Wegen der Scheibe solltest du den Hersteller direkt anschreiben. Wenn deine Scheibe vom Rückruf betroffen sein sollte, sehe ich es als eine einfache Möglichkeit, einen Austausch auf Kulanz zu erwirken. Schreibe ein E-Mail und schicke ein Foto der schadhaften Stelle sowie der aufgedruckten Typbezeichnung mit.

Gruß Michael
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horst-lehner
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von horst-lehner »

Wirklich dicht sind diese Scheiben schon ab Werk nicht -- sind ja in der Innenscheibe zwei kleine Löcher, die nur mit Plastikstopfen verschlossen sind. Wenn Du also die Scheibe nicht auf Kulanz getauscht bekommst, ist Kleben m. E. auf jeden Fall einen Versuch wert. Damit's wirklich bis in den letzten Winkel dicht wird, würde ich einen möglichst flüssigen Kleber nehmen, der durch Kapillarwirkung überall in den Spalt läuft.

Grüße von Horst
typxxi
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von typxxi »

Michael Sorgenfrey hat geschrieben:Wegen der Scheibe solltest du den Hersteller direkt anschreiben. Wenn deine Scheibe vom Rückruf betroffen sein sollte, sehe ich es als eine einfache Möglichkeit, einen Austausch auf Kulanz zu erwirken.
1.
Hymer taucht doch in meiner Liste der Rückrufer nicht auf, oder?

Deshalb schrieb ich hier, ob einer etwas dazu weiß oder ähnliche Erfahrungen machte.

2.
Hersteller anschreiben meint damit Hymer?
Hymer behauptet am Telefon, dass Hymer von dem Zulieferer keine defekten Teile / Charge erhalten hätte.
Komisch nur, warum alle anderen Fahrzeugbauer von 2002/2003 an die Scheiben gleichen Materials mit nicht UV beständigem Kleber erhielten - nur Hymer nicht?

Hätte Hymer den Zulieferer damals schon gedrängt, UV beständigen Kleber zu nehmen, was ja sein könnte, würde der Zulieferer das Risiko all der Rückrufe bei den anderen Herstellern doch kaum wissentlich risikieren, zumal das Teil KBA Rückruf relevant sein dürfte, spätestens beim 1. rausbrechen auf der Autobahn einer Scheibe unter dem Druck, denn das Fenster wird von Riegeln an der Innenscheibe gehalten, wobei die Riegel nicht mit der Außenscheibe verbunden sind. Damit hängt die Außenscheibe nur noch oben im Profil - aber bestimmt nicht lange bei der Wirkungsfläche.

Ich habe 25 Minuten mit Hymer Hotline verbracht und die wirkten uninformiert, unwissend, da es dauernd Pausen für interne Rückfragen gab. Ich vermute, das Thema dürfte hier noch einige Besitzer einholen..., erst ein Fenster, dann noch eins und so weiter. Fotos im Internet der Fenster anderer Fzg.Hersteller von den Scheiben sehen aus wie unsere, Verfärbungen des Klebers und auflösen des Scheibenklebers zunächst oben am Scharnier.

3.
Der Zulieferer kommt aus Holland und der verkauft nicht an uns Endverbraucher.
Zudem hat er Werkferien in Holland und will nun die Mails der letzten 4 Wochen abarbeiten.
Service für Endverbraucher heißt für ihn laut Webpage, Hymer oder Verkäufer fragen.

Lediglich ein Vertreter der Scheibenfirma (produziert Kunststoffscheibe und Ausbau zum Fenster selber) soll auf einer Messe 2009 eingeräumt haben, dass nicht UV beständiger Kleber verwendet wurde und die Ursache der Misere ist.

4.
Wenn Horst Recht hat mit den Abstandhaltern (transparent), dann gibt es doch gar KEINE Isolierungswirkung, wenn da Löcher drab sind, denn dann kann da auch kein dämmendes Vakuum oder Gas drin gewesen sein.

Ich weiß nur, dass Horst vermutlich 2 Abstandhalter zur Außenscheibe an der oberen Kante meint, die an der Stelle erforderlich sind, weil die anderen Abstandhalter unten und seitlich in den Sperriegeln mit eingearbeitet wurden, aber oben Abstandhalter fehlen, denn die Innenscheibe wird beim Verkleben wohl unter hohem Druck eingepresst, da die Teile schlecht passen bzw. nicht bündig/eben aufeinanderliegen. Das macht auch das Kleben so schwer, außer man hat 12 Schraubzwingen, denn auch der Rahmen an sich ist schon konkav gebogen.

5.
Die Scheibe kostet ohne Einbau heute deutlich über 300€ - nicht das Fenster mit Rahmen. Also ist selber kleben eine Alternative, wenn man weiß, wie, denn die Teile sind unpassend gefertig und verbinden sich erst unter Druck passend, was aufgrund der konkaven Form nicht ganz einfach ist.

Daher suchte ich an sich Tipps zum Reparieren, denn 2 Schrauben lösen, Teil bestellen und 360€ zahlen und dann einhängen und 2 Schrauben anziehen kann ich ohne Forumsbesuch, zumal der Teilehersteller wie bei allen Scheiben im Glas steht.
typxxi
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von typxxi »

horst-lehner hat geschrieben:Wirklich dicht sind diese Scheiben schon ab Werk nicht -- sind ja in der Innenscheibe zwei kleine Löcher, die nur mit Plastikstopfen verschlossen sind. Wenn Du also die Scheibe nicht auf Kulanz getauscht bekommst, ist Kleben m. E. auf jeden Fall einen Versuch wert.
Horst,
die Stopfen sind eher Abstandhalter für das Pressen der Teile, daher Gummi und durchsichtig.
Kleben ist schwer, weil man viele Zwingen braucht, die Gegenseiten schlecht zu greifen sind, weil nichts plan ist.

Welchen Kleber kannst Du empfehlen?
Wolf
hansP
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von hansP »

Hallo,
für Acylglas nehme ich einen Kleber von Fa. Röhm GmbH aus Darmstadt. Acrifix 192 ist klar flüssig, härtet ggf Formgerecht aus und läst dich wie Acryl bearbeiten...bis her mit guten Ergebnissen.
gruß hans
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horst-lehner
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von horst-lehner »

Hallo allerseits,

Acrifix klebt sicher gut -- ist ja speziell für Acrylglas -- und ist recht flüssig. Das Problem ist, dass es gern zu Spannungsrissen kommt, wenn man mit diesem Kleber arbeitet. Leider kenne ich aber auch nix anderes, was sicher geeignet wäre. Man könnte mal Klebeversuche mit Acrylglas und Sekundenkleber machen, wenn man Acrylglasstückchen hat, die man nicht mehr braucht.

Nach dem Einbringen des Klebers kann man statt Klemmen ja auch einfach die Scheibe auf eine plane, waagrechte Fläche legen und dann an den Stellen, wo noch Spalt ist, mit Büchern beschweren.

Ich sehe aufgrund der Stopfen auf der Innenseite (von Abstandshaltern weiß ich nix) keine verringerte Wärmedämmwirkung nach dem Kleben.

Grüße von Horst
typxxi
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von typxxi »

Hallo Horst,

diese Scheiben aus Holland haben keinen UV beständigen Kleber, was bedeutet, dass sich, sobald es erst einmal angefangen hat zu lösen, der Rest dann auch lösen wird.

Ich hatte vermutet, dass es schwer werden würde, den Kleber dort hin zu bekommen, wo es noch hält, so dass ich es vorsichtig weiten wollte. Schon beim Test sprang dann die Klebung immer weiter auf und dann hatte ich beide Teile in der Hand.

Daher kenne ich auch die oberen Abstandhalter, die eingepresst wurden und bei denen einer bereits offen war. Offen bedeutet, dass es Zirkulation geben kann, Isolation also geringer sein dürfte.

Der 1. Klebeversuch mit einem Silikon für Polystyrol am Freitag scheiterte kläglich, denn das hielt nach 24 Stunden immer noch nicht.
Das lag am Kleber und den Umständen:

1.
Die beiden Teile sind nicht maßhaltig und zueinander gefertigt, sondern werden unter Spannung wohl verpresst. Legt man Innenscheibe in Außenscheibe, dann stehen die Ecken hoch und die Kanten liegen in der Mitte auf.

2.
Beschweren der Innenscheibe mit Bücher hilft nicht, denn dann gehen die Außenkanten der Innenscheibe hoch, denn die Scheibe liegt 1,5 cm vom Rand auf. So entsteht an der Außenkante ein Spalt von +2 mm, denn die Innenscheibe liegt weiter innen auf der Außenscheibe.

3.
Um die beiden Teile mit Druck verpressen/verkleben zu können sehe ich nur 2 Möglichkeiten, da die erste scheiterte, verspannen zwischen je 2 Latten.

1. min. 8, besser 12 Schraubzwingen mit Holzkeilchen zum flächigen Druck verteilen entlang der Kante

2. von einem las ich, dass der die Scheiben klebte und das Verspannen mit Schrauben erreichte, also beide Scheiben durchbohrte und festschraubte.
In Anlehnung dazu kam mir die Idee, mit Popp Nieten zu arbeiten.

Ich habe nun mühsam die Silikon Klebereste entfernt und mein nächster Versuch dürfte der mit einem Kleber und Schraubzwingen sein.

Ist dieser Kunststoff denn überhaupt ein Acrylglas, so dass der Kleber geeignet ist?

Ansonsten hätte ich einen 2 Komponenten Kleber probiert, der kraftvoll und schnell klebt, eher zu schnell, um danach noch mit Silikon die Kante abzudichten.

Gruß

Wolfg
Mein nächster
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horst-lehner
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von horst-lehner »

Hallo Wolf,

das hört sich ja wirklich komplizierter an, als es zunächst den Anschein hatte. Wen die beiden Scheiben jetzt ganz getrennt sind, fällt aber zumindest mal das Problem weg, den Kleber überhaupt da hin zu bekommen, wo er hin soll.

Ziemlich sicher ist die Scheibe Acrylglas, so dass es bei der Empfehlung bleibt, mit Acrifix 192 zu kleben. Ideal zur Vermeidung von Spannungsrissen, wäre, die Scheiben vorher zu tempern, aber wahrscheinlich passen sie nicht in Deinen Backofen. Welche Temperatur und Zeit ggf. die richtige wäre, weiß ich leider auch nicht...

Zweikomponentenkleber finde ich auch nicht abwegig. Da würde ich aber vorher die Klebeflächen anrauen wollen. Das mit dem Silikon zum Dichten verstehe ich nicht ganz; ich denke der Zweikomponentenkleber sollte doch -- ausreichenden Kleberauftrag vorausgesetzt -- selber schon dicht sein. Spannungsrisse sollte er auch nicht verursachen.

Und deswegen finde ich die Idee mit den Blindnieten gar nicht so abwegig. Optisch wird das natürlich nicht so toll werden, aber halten sollte es dann auch mit Silikon oder Pattex glasklar zum Dichten. Ich würde kleine Aluniete mit möglichst großem Kopf nehmen, damit die Presskräfte nicht so groß werden. Es besteht das Risiko, dass die Scheibe beim Setzen der Niete springt. Mit Senkkopfschrauben könnte man die Presskräfte genauer dosieren. Es gibt sogar Senkkopfschrauben aus Polyamid ...

Viele Möglichkeiten also, welche die Beste ist, kann ich leider auch nicht sagen.

Grüße von Horst
Zuletzt geändert von horst-lehner am 17.04.2022, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
typxxi
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von typxxi »

Hallo Horst,

Danke für Deinen Beistand. Ich folgte Deinem Rat Acrifix 192, nachdem ich ziemlich viel recherchiert habe im Bereich Wohnwagen, wo das Thema dort wohl eher ein Drama als hier war, weil die mehr und größere und somit viel teurere Scheiben haben, die zu tauschen waren, sprich mehrere 1.000€.

Da ich davon ausgehe, dass hier bei Hymer Mobilen noch einige die gleichen Schadensbilder kriegen und in den gleichen Schlamassel geraten, habe ich das Recherche Ergebnis hier zusammengetragen, was es so an Reparatur Varianten gab:

Tape für anscheinend nur teilweise gelöste Scheiben
* Acryl-Tape
* transparentes 3M Doppelklebeband

Voll getrennte Scheiben - jeweils anschliefen und kleben:
* Acrifix 192 ca. 8€
* 2k Epoxid Kleber ca. 6€
* Soudal Fix All Cristal Clear ca. 9€

Ich hatte zunächst ein Polystyrol geeignetes Bausilikon probiert, was nicht wirklich taugte bzw. wo auch teils mein "Spannmechanismus" versagte, weil die Klebemasse nach der Klebung noch teils als Wulst da lag, also ungepresst.

Daher der Rat fürs Wichtigste:

Diese 2 Scheiben liegen am Kleberand NICHT OHNE DRUCK entlang der gesamten Kante plan aufeinander !

Um den Klebesaum rundum wie in einem O vollflächig zum Kleben zu bringen, bedarf es min. 8 , aber eher 12 Schraubzwingen und zugeschnittener Leisten und Rundecken jeweils im Doppel für oben und unten oder evtl. auch einer Art Buch / Weinpresse mit 2 Stempeln zum Einspannen, wobei ich nicht glaube, dass das ideal ist, weil die Ecken unter Druck wegen der konkaven, vorstehenden Form sich verspannen und springen dürften.

Wer die Werkzeuge nicht hat, hat nur die Alternative, beide Scheiben zu vernieten oder zu verschrauben oder aber einen doppelten Holz O-Rahmen von 4 cm Breite zu bauen, der auf den äußersten 2 cm verschraubt wird, ohne die Scheiben zu treffen oder bohren zu müssen.

Zum Bohren und kleben von Acrylglas wie auch Wohnmobilscheiben gibt es bei Youtube Videos und im Wohnwagenforum Anleitungen bis hin zum Entgraten. Ich bin auf Poppniete nur gekommen, weil ich das für eine dauerhafte, stabile Verbindung halte, die man auch nach dem Kleben wieder entfernen könnte, aber mit Risiken von Spannungsrissen beim NIeten, da keine "Druck Kontrolle" besteht.

Die Kunst ist es, einen gleichmäßigen, ausreichend dicken, aber nicht in die Scheibe zerfließenden Klebewulst aufzutragen und nur durch Druck auf dem Kleberahmen einen planen Kontakt beider Scheiben herzustellen, der ohne Druck nur punktuell ist bzw. eine dünne Linie. Ich befürchte momentan nach meinem Silikonversuch, dass diese Klebung kaum dicht werden dürfte, weil der Rahmen nicht plan, sondern konkav ist und das allerlei Probleme beim Fixieren mit sich bringt. Die Dimension des Problems wird auch erst sichtbar, wenn beide Scheiben voll gelöst wurden und ineinander ruhen, wobei die Ecken der Innenscheibe wie Eselsohren hochstehen (3 - 5 cm), während die Scheiben sich in der Kantenmitte berühren, allerdings zur Außenkante hin auch wieder abstehen.

Es reicht nicht, die 4 Ecken mit Schraubzwingen zu spannen. Die gesamten Kanten sind zu verspannen, was in den Ecken wegen des Kurvenradius wohl Probleme machen dürfte.

Die besten Kritiken und häufigsten Nennungen bekam Acrifix, danach Soudal bzw. 2K Epoxid Kleber.

So richtige Dauererfahrungen habe ich nicht gefunden a la "vor 7 Jahren geklebt und hält heute immer noch". Andererseits hat auch kaum einer von den wahren Problemen beim Verspannen gesprochen bzw. diejenigen haben die mit Verschrauben umgangen, ohne die Probleme zu benennen.

Acrylglas bohren erfordert ruhige Hand, niedrige Drehzahl, wenig Druck und gute Geduld. Entgraten ist wichtig, wenn mit Schrauben oder mit Unterlegscheiben gearbeitet wird. Entgraten nicht mit Akkuschrauber, sondern von Hand, um Spannungsrisse aufgrund von Verkantungen zu vermeiden. Kenne ich vom Wintergarten- / Gewächshausdach.

Ich hatte Silikon auch genommen, weil sich die beiden Scheiben in der Sonne unterschiedlich ausdehnen dürften und dachte, Silikon wäre da besser, weil dehnbarer. Acrifix und 2 K Epoxikleber stehen im Ruf, an Spannungsrissen nicht ganz unbeteiligt zu sein, aber das wird sich zeigen, denn die Herstellerlösung muss unter Druck auch so entstanden sein.

Aber:
Besser dicht und einige Jahre gerettet als Dauerbaustelle und Aquarium wie zuletzt.

Ich habe Fotos gemacht und kann das alles illustrieren, muss nur noch schauen, wann und wie bzw. die wohin hochzuladen sind.

Morgen kommt der Kleber, Schraubzwingen sind da, die Kontaktflächen sind mit 240er angerauht und entfettet mit Waschbenzin, aber ich habe nicht alles von der Folie abgeschliffen.

Dabei ist zu erwähnen, dass es die These gibt, dass nicht der Kleber das Problem verursache, sondern die Art der Dekorfolie zwischen den Scheiben die Klebung lösen lasse und dass sich darin die von Hymer verbauten Poly... Fenster von denen der anderen Fzg.Hersteller unterscheiden.

Aber ich fand die These gewagt, zumal die Rahmen der Fenster verdammt ähnlich oder gleich aussehen, so dass ich auf vollständiges Abschleifen der Folie verzichtete.

Fakt ist: dieses "schicke" Rahmenmotiv von Sprenkeln ist nach der Reparatur durch das Anschleifen hinüber.

Als Gegenmaßnahme gab es mehrfach den Rat, mit Acrlylack wohl von außen den Rahmen unifarben deckend aufzumalen, um die Reparatur Klebestellen so zu verdecken und das Hymer "Niveau" zu halten. Weiß nicht, ob das auch bei uns kommen wird. Hauptsachte plan und sauber verklebt, danach Hauptsache dass es dicht ist oder noch dicht zu kriegen ist und dann auch noch nach Einbau tut. Erst darauf kommt das Künstlerische.

Mittwoch gibt es die Bestätigung, ob der Plan aufging oder was nicht so lief ...

100 gr. Kleber für ein 58x56 cm Fenster sollte reichen.

Die Gesamtarbeit ist zeitintensiv,
Handschuhe das Wichtigste, weil die Innenscheibe mit dem verhärteten Kleber an den Kanten wie Glas rasiermesserscharf ist und verdammt schnell und tief schneidet.
Sieht nicht so danach aus, aber ist so und wurde auch von mir unterschätzt, denn nach 10 Minuten hatte ich 5 Schnitte vom Drehen und festhalten ...

Ein- und Ausbau aus dem Fahrzeug sind einfach, aber die Vorarbeiten und Tests mit den Scheiben, Unterlegleisten auf Länge und für die Ecken kleine Dreiecke zusägen und das alles bitte doppelt auf Maß braucht seine Zeit, während Materialkosten des Kleber von 8€ eher gering sind i.Vgl. zu 360€ Scheibenpreis zzgl. evtl. 10€ Schleifpapier und Rahmenlack...

Ein Tipp: Wem das Fenster dabei zerspringen sollte, der findet bei youtube ein Video zum Kleben von solchen Wohnmobil Acrylglasfenstern. Alternativ bei ebay und Kleinanzeigen Polyplastic suchen, denn es gibt noch eine Reihe Wohnwagenleute, die aus der Tauschaktion ihre alten Scheiben nun abgeben als Set für z.B. 90€ VHB (8 teils große Scheiben). Ggf. da passenden Ersatz besorgen für einen 2. Versuch. Die verkaufen sich dort schlecht, weshalb der Preis günstiger wurde bzw. die am Ende bei ebay als Set ab 1€ landen und momentan läuft so eine. Die Mechanik der Fenster ist wohl weitestgehend gleich oder ähnlich.

Wolf
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horst-lehner
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von horst-lehner »

Hallo Wolf,

danke, dass Du uns an Deinem Vorgehen so detailliert teil haben lässt.

Zuerst habe ich Dein Problem mit dem Einspannen deshalb nicht verstanden, wil ich nicht an vorgehängte, sondern an Rahmenfenster dachte. Die wären auf einer Seite plan. Vorgehängte sind es nicht.

Könnte es sein , dass die Scheiben sich auch deshalb trennen, weil sie so "verbogen" sind?

Klar lohnt sich so eine Reparatur, wenn sie gelingt. Die Preise für neue Scheiben sind ja heftig ... und dass es keine Kulanz gibt, finde ich auch nicht OK. Es ist ja eindeutig ein Produktionsfehler.

Grüße von Horst
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von typxxi »

Hallo,

ich habe nur das eine Fenster abgenommen und meine, das es vorher plan war, denn beim Aufsperren bzw. ausleeren des voll gelaufenen Fensters wäre es mir aufgefallen.

Das Ganze Drama fiel erst beim provisorischen Zusammensetzen und der Frage nach dem Besten verspannen auf, weil da erst überall sichtbar wurde, dass das nicht 2 ineinanderliegende Formen mit planer Kontaktfläche sind.

Damit fehlt es an Justierung und Klebefläche ...

Ich vermute, dass die Form einen konstruktiven Hintergrund hat, um z.B. bei Temperaturveränderungen immer noch stabil schließen und abdichten zu können.

Als Zusammenbau war sie plan und stabil.

Kleber kommt hoffentlich heute und lässt sich hoffentlich so verarbeiten wie in den Videos zu sehen. Hopp oder Top.

Gruß
H.NDS
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Re: Seitenfenster - in Scheibe sammelt sich Wasser - VAN522-

Beitrag von H.NDS »

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Gruß, Hans
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