Algen in der Wasserleitung

[Scout]

Hallo!
Ein paar Anmerkungen zu dem Thema UV Strahler.
Die antibakterielle Wirkung der UV-Strahlung ist sehr gut und wird technisch auch eingesetzt.
Bei technischen Anlagen wird das Wasser durch ein Rohr gepumpt, in dessen Mitte sich ein UVC Strahler befindet. Der Abstand des Wassers zu dem Strahler und die Verweilzeit am Strahler sind so eingestellt, dass die Bakterien abgetötet werden.
Ob ein Einsatz im Womo sinnvoll ist, hängt von der Größe und Form des Tanks ab. Das ist im Moment vielleicht unverständlich. Ich will es begründen muss dazu aber etwas physikalisch werden.
Damit die Bakterien oder ähnliches Mikrogetier getötet wird, müssen diese, etwas einfach formuliert, von einem UV Strahl mit einer gewissen Energie getroffen werden. Der UV Strahl verliert auf seinem Strahlungsweg allerdings seine Energie. Nehmen wir mal 2 Bakterien, A und B. Wenn B von der UV-Strahlungsquelle doppelt so weit entfernt ist wie A, hat der UV Strahl bei B nur noch ¼ seiner Energie die er bei A hatte, bei der vierfachen Entfernung nur noch 1/16. Außerdem breiten sich die Strahlen, wie normales Licht, geradlinig aus. Dort wo sich Schatten bilden kommt keine Strahlung hin.
Firmen bieten ein UV Strahler an, die sie mit diesem Bild beworben werden.

oder


Hier befindet sich der Strahler in der Mitte eines geometrisch gleichförmig geformten Behälters und der Abstand zur Wand ist gering. Hier erreichen die Strahlen jede Stelle des Behälters mit einer ausreichenden Energie. Hier haben Keime keine Chance.
Im Womo sind die Tanks oftmals im Zwischenboden untergebracht, sie sind flach und sehr breit und der Fahrzeuggeometrie angepasst.



In die Winkel, weiter entfernt liegende Wände, oder Schläuche reicht die UV-Strahlung dann nicht, oder die Bestrahlungsstärke ist durch den großen Abstand zur Strahlungsquelle zu gering.
An günstigen Stellen können Bakterien an den Wänden zerstört werden, während sie um die Ecke, im Schatten, weiterhin schleimige Beläge bilden.
Bakterien haften nämlich mit vorliebe an den Wänden und schwimmen weniger frei umher.

Fazit:
Die Wirkung der UV-Strahlung zur Desinfektion ist gut. Es hängt beim Einsatz im Womo in erster Linie von der Größe und Form der Tanks ab.

Gruß
Wolfgang

[irmihasi]

liebe Kollegen;

Vor längerer Zeit hatte ich mal über einen Selbstbau berichtet, bei dem ich in den Tank eine timergesteuerte UV-C Lampe ( 9 Watt ) einbaute.
Diese Leuchte ist jetzt die zweite Saison im Einsatz bei der sehr geringen Bestrahlungsdauer von 15 Minuten täglich und das Wasser braucht während der Tour und in den Pausen nicht abgelassen werden, auch Reste können einfach aufgefüllt werden.
Jeglicher Zusatz von Chemikalien unterbleibt.
Das Wasser ist optisch und geschmacklich stets einwandfrei, auch hatte ich letzten Herbst eine gut abgestandene Probe einem befreundetem Biologen zum Test gegeben -> das Wasser ist "absolut" tot.

Ich weiss absolut nicht, warum diese simple und Technik nicht größere Verbreitung findet.
Wer meint, die Strahlung würde den Tank schädigen ( bei mir bis jetzt noch nicht ), kann ja die Variante verbauen, bei der die Röhre in einem Behälter sitzt und das Wasser mit einer Pumpe zirkulieren lassen, das kostet allerdings erheblich mehr Stom.

es grüßt der wasserkeimfreie

Rainer

Hallo Rainer,
Das geht dem Übel an die Wurzel und gefällt mir deshalb sehr, sehr gut.
Kannst Du mir bitte sagen, wo ich Deinen Beitrag und den Selbstbau finde.

Viele Grüße

[RainerRehbaum]

Hallo irmihasi;

Das ist eine gute Frage, es ist schon etwas Zeit ins Land gegangen und z.Z. finde ich den damaligen Beitrag selber nicht wieder !?

Viel aussagekräftiger als der Beitrag hier ist der andere aber auch nicht, Keine Bilder oder so.

Da ich als ehemaliger Elektroniker und jetziger Universal- Bastler so ziemlich alles hinwurschtele, habe ich auch das aus Material, das sich irgendwo eingefunden hat, selber zusammengestrickt.

Die Röhre ( 9 Watt ) ist aus dem Gartencenter, eingebaut habe ich sie in den Wartungsdeckel des Wassertanks, so das sie in das Wasser ragt, und mit Silikon ( oder war es Heißkleber ? - egal - ) abgedichtet.
Die Treiberelektronik kann von einer Handlampe oder, oder, oder vom WoMo aus der Küchenzeile o. ä. stammen, Hauptsache die Leistung stimmt so in etwa überein ( 8/9/10 Watt ).
Etwas knifflig war die Zeitschaltuhr. Da habe ich eine elektronische 230 Volt- Version, die über Stützbattereien für die Spannungsausfall- Überbrückung verfügte, umgerüstet mit einem anderen Relais und Spannungsstabilisierung, so das sie mit 12 Volt arbeitet.
Für den Nicht- Bastler natürlich ein unüberbrückbares Hindernis.
Mir ging es damals vorrangig um das Ausprobieren, und es klappt hervorragend!

Es gibt das Ganze aber auch schon fertig zu kaufen, hab ich mal irgendwo im Katalog gesehen. Das müßte so etwa bei 200 Euro liegen, aber dafür braucht man sich nie mehr Gedanken um sein Trinkasser machen, mal vom Röhrenwechsel abgesehen, was so etwa alle vier- bis fünf Jahre notwendig ist.
Das Ganze für 230 Volt ist einfacher zu beschaffen, allerdings braucht man dann noch einen Wechselrichter oder kann die Röhre nur bei Netzstromanschluß betreiben.
Es reicht auch, wenn sie einmal die Woche für ein paar Stunden leuchtet.
Möglichkeiten über Möglichkeiten...

mit freundlichen Bastlergrüßen

Rainer

[Colorado]

Hi,
ich kann mich ja täuschen: Aber ich finde diese Technik mit dem UV-Licht für Wohnmobile letztlich insgesamt nicht praxistauglich .

Zum einen kostet es (bedonders für die Freisteher zu berücksichtigen, bei denen jedes Watt zählt) Energie, und das stört gewaltig.

Dann: Nicht, daß diese Technik nicht anerkannt wirksam wäre - das schgon. Aber AUSREICHEND wirksam ?? Weil es ist alles eine Frage, auf welchen Abstand diese Strahlen im Wasser wirken. Meineserachtens schütz diese UV-Lampe die dafür zu weit entfernten Tankwände und Tankecken vor verschleimung nicht - bei stehendem Wasser in den Leitungen diese sowieso nicht. Da mü0ßte man energiemäßig mit ganz anderem Aufwand strahlen und die Energiefrage ist aber eine der hier heiklen Punkte. Also muß man weiterhin trotzdem zumindest zusätzlich noch andere Maßnahmen treffen - es erhöht also nur den Aufwand, den man treiben muß.

Mein Gesamturteil: Sorry, aber Lösung durchgefallen.

Und wir haben ja schon gelesen, daß trotz 5100 Keimen auf 100 ml (100 Keime sind nach Trinwasserverordnung nur zugelassen) das Wasser selbst dennoch völlig klar und geschmacksneutral blieb. Es müßte also mal in einem Labor nachgemessen werden, um überhaupt zu einem Urteil zu kommen, was denn das so UV-bestrahlte Wasser im Tank tatsächlich überhaupt noch für eine Qualität hat. Nur der optische Anschein dafür genügt jedenfalls nicht.
Grüsse

[heulnet]

sorry ich kann und will nichts in abrede stellen, was hier dazu geschrieben wurde. dazu fehlt mir das grundwissen. letztendlich ist es mir auch egal, wie es andere machen. ich lese und ziehe für mich schlüsse daraus.

aber eines möchte ich klar und deutlich klarstellen.

das wasser aus dem tank eines womos kommt mir nicht eingesetzt zum kochen und zur zahnpflege.
ob die kleinstlebewesen durch gift oder durch licht abgetötet wurden, oder durch sonst was für massnahmen ist mir dabei völlig schnurz ( sorry für flappsige bemerkung ).